Tessa Hadley - Hin und zurück

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Vor drei Jahren sind sie einander begegnet, hatten eine Affäre, aber ihre Wege haben sich wieder getrennt. Paul, der verheiratete Schriftsteller aus Wales, fährt nach London zu seiner Tochter Pia, die irgendwo in der englischen Hauptstadt verschwunden ist. Er will sie retten, glaubt er, und merkt nicht, dass sein eigenes Leben aus den Fugen geraten ist. Cora fährt in die Gegenrichtung, nach Cardiff, zum Haus, das sie von ihren Eltern geerbt hat. Sie flüchtet aus ihrer unglücklichen Ehe, aus ihrem Londoner Leben, das sie als einzige Enttäuschung empfindet. Dann bekommt sie einen Anruf: Ihr Mann sei verschwunden. Und alles, was gewiss schien, gerät ins Wanken. Wie durch ein Wunder haben sich Paul und Cora einst im selben Zug kennengelernt. Doch die lange Reise, die das Leben bedeutet, ist vor allem durch ständige Verspätungen und verpasste Anschlüsse bestimmt. Und auf dem Fahrschein scheint die Destination zu fehlen.

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»Und was dann?«, fragte Gerald.

»Die Stoiker glaubten, dass, so wie Wachstum aus einem Samen entsteht, am Ende einer Phase jedes Leben in sich selbst erstirbt, die Form wird zerstört, allein die Kraft bleibt zurück. Wir leben am Ende von etwas, wir zehren etwas auf.«

»Es ist wahrscheinlicher, dass das Leben auf Erden einfach immer weiter ausschweift, weiter, als wir es sehen können. Es erfindet neue Arten von Chaos, erduldet alle möglichen Gräuel, wird wieder zusammengeflickt und verändert die Gestalt der Dinge bis zur Unkenntlichkeit. Jede Generation behauptet, das ist es, wir haben es geschafft, jetzt ist es so weit.«

Gerald war auf feinfühlige Weise intelligent, kritisch, groß, mit einem zerfurchten, pockennarbigen Gesicht, einem kräftigen Kiefer und langem Haar, das er hinter die Ohren klemmte. Er hatte eine Teilzeitstelle (mehr wollte er gar nicht) an der University of Glamorgan, wo er französische Literatur unterrichtete, und er lebte allein in einer unordentlichen Wohnung in Cardiff, mit einem Teppich voller Teeflecken, die aus einer großen Kanne stammten. In den Zimmern roch es streng nach Marihuana, er ernährte sich von Hummus, Pittabrot und schottischen Eiern. Gänzlich ungezähmt konnte er seinem eigenen Rhythmus folgen und sich in jedem schrägen Buch oder Gedanken verlieren, in die er sich verirrte. In unregelmäßigen Abständen arbeiteten Paul und er zusammen an Übersetzungen von Guy Goffette, einem belgischen Lyriker. Manchmal dachte Paul, dass Geralds Freiheit genau das war, wonach er selbst sich am meisten sehnte und woran ihn die Ablenkung durch seine Familie hinderte. Aber er schreckte auch davor zurück, denn was ihn an die Kinder band, schien ihm lebensrettend. Er empfand sie als einen Segen, der die berauschende Unausgewogenheit eines verkopften Lebens ausglich.

Paul beklagte einige Sanierungen im Tal, die hässliche Umwandlung von Scheunen in Feriendomizile. Häuser, in denen früher Landarbeiter gewohnt hatten, erzielten heute Unsummen, als unterläge die ländliche Gegend einem kranken Zauber, in dem das Wesen der Dinge auf unsichtbare Weise durch ein bloßes Scheinbild ersetzt wurde. Gerald hielt sein Bedauern für romantisch; er fragte Paul, ob er sich die unhygienischen Behausungen der armen Landbewohner zurückwünsche.

»Hast du mit Gerald geredet?«, fragte Elise später. Sie saß in dem langen T-Shirt, das sie zum Schlafen trug, im Schlafzimmer vor dem Spiegel und reinigte ihr Gesicht.

»Worüber?«

»Über Evelyn, wie du dich fühlst. Aber das ist wohl unwahrscheinlich. Ihr zwei redet nie über wichtige Dinge.«

»Tun wir durchaus.«

Sie zog lange Grimassen, um die Haut zu dehnen, und rieb sie mit öligen Wattebäuschen ab; ein Band hielt ihr Haar aus dem Gesicht. Als sie fertig war, stellte sie sich vor ihn, der auf der Bettkante saß, strich ihm mit den Fingern das Haar nach hinten, betrachtete stirnrunzelnd sein Stirnrunzeln und nahm ihn ins Verhör.

»Sag mir, wie du dich fühlst. Warum erzählst du es mir nicht?«

»Mir geht es gut.«

In der Nacht erwachte er und war sicher, dass seine Mutter nah bei ihm im Schlafzimmer war. Die hellen Vorhänge am Fenster bauschten sich und wehten im nächtlichen Wind; er hatte die wirre Vorstellung, dass er krank und zum Schlafen in ihr Bett gelegt worden war, so wie manchmal in seiner Kindheit. Evelyn hatte ihn dann geweckt, wenn sie spätnachts im Zimmer herumlief und sich leise auszog. Er bildete sich ein, den alten Petroleumofen zu riechen, und richtete sich mühsam auf, schweißbedeckt und schuldbewusst, atemlos. Elise schlief mit dem Rücken zu ihm, ein Hügel unter der Bettdecke, Haarkranz auf dem Kissen. Aus dem Flur drang Licht durch den Spalt, wo die Arretierung kaputt war und die Tür nie ganz schloss; der Spiegel der Frisierkommode fing es auf und schimmerte wie flaches Wasser.

Als Teenager hatte er seine Mutter für eine bemerkenswerte und einzigartige Frau gehalten, die nur durch ihre beschränkten Möglichkeiten daran gehindert wurde, mehr aus ihrem Leben zu machen. Sie war körperlich ungeschickt, gutaussehend, aber in zwischenmenschlichen Beziehungen unbeholfen, auf schüchterne Art arrogant. Als würde es etwas erklären, hatte sie immer davon erzählt, wie sie nach dem Tod ihrer Eltern fast nach Kanada ausgewandert wäre: Sie war eine pflichtbewusste Tochter gewesen und hatte beide während langer Krankheiten gepflegt. Alle Dokumente waren schon ausgefüllt, sagte sie. Doch dann, in letzter Minute, hatte sie mit Ende dreißig seinen Vater geheiratet und Paul bekommen, lange nachdem sie die Hoffnung auf ein eigenes Kind aufgegeben hatte. Als er klein war, hatte sie oft sein Gesicht zwischen ihren Händen gehalten, und er hatte in ihrem Blick seine Verheißung gesehen, die sie überraschte und mit Freude erfüllte, die Begabung, für die sie keine Erklärung hatte.

III

Pia kam nicht nach Hause. Sie rief ihre Mutter weiterhin an und beteuerte, es gehe ihr gut, doch als Annelies Kontakt zur Universität aufnahm, sagte man ihr, sie besuche keinen ihrer Kurse mehr. Paul fuhr nach London, weil er nicht wusste, wie er sonst helfen sollte. Annelies lebte seit Jahren in einem Reihenhaus nahe der Green Lanes in Harringay, wo er sich manchmal wie in Istanbul oder Ankara vorkam: Die Ladenschilder waren ihm unverständlich, die überall aufgetürmte Fülle von Obst und Gemüse, beleuchtet von Elektrolampen unter grünen Plastikmarkisen, die Cafés mit Baklava und Kaffeemaschinen aus Messing in den Fenstern, alles um sieben Uhr abends noch offen, mit den üppigen Gerüchen nach Lamm und Knoblauch aus den Restaurants. Annelies’ kleines Haus war vollgestopft und luftlos, Schweiß glitzerte auf der gebräunten, sommersprossigen Haut über ihrer Brust. Sie trug ein ärmelloses geblümtes Kleid; die kupferfarbenen Strähnchen in ihren Locken mischten sich langsam mit Grau. Sie saßen in der Küche, und Annelies öffnete eine Flasche Gewürztraminer, den er nicht mochte, aber trank, weil es nichts anderes gab. An den Küchenwänden und auf der gestrichenen Bank am Tisch klebten Schablonenherzen. Wohin er auch sah, waren Herzen: Kühlschrankmagneten, Postkarten, Geschirrtücher, sogar herzförmige, vom Strand mitgebrachte Kieselsteine. Annelies arbeitete für den Flüchtlingsrat und half Asylsuchenden, Berufung gegen ihre Abschiebung einzulegen. Daneben wirkte Pauls halbrealisierte Schreibkarriere wie eine schäbige Ausflucht.

»Was machen wir jetzt, Paul? Hast du mit ihr geredet?«

»Sie geht nicht ans Handy, wenn sie sieht, dass ich es bin. Ich habe Becky gebeten, ihr eine SMS zu schicken, auf die sie dasselbe geantwortet hat – sie meldet sich bald, kein Grund zur Sorge.«

»Aber sie hat ihr Studium geschmissen. Wie soll ich mir da keine Sorgen machen? Wie ernährt sie sich, würde ich gern wissen? Wovon zahlt sie ihre Miete, wo immer sie wohnt? Wenn sie anruft, gibt sie keine Antwort auf diese Fragen! Du solltest sie hören, Paul, sie klingt nicht wie sie selbst. Irgendwas stimmt nicht, das weiß ich. Ich habe sie angefleht, mir zu sagen, wo sie ist, aber sie legt einfach auf.

Insgeheim dachte Paul, dass Pias Studienabbruch keine große Rolle spielte. Vielleicht war es sogar gut für sie, einen Vorgeschmack auf das Leben außerhalb der schulischen Routine und der Sicherheit im Haus ihrer Mutter zu bekommen. Sie gehörte zu den Mädchen, die es durch die Schule geschafft hatten, indem sie perfekte Ränder gezogen, ihre Überschriften rot unterstrichen und ihre Projektarbeiten aus dem Internet ausgeschnitten und eingefügt hatten. Aber er hatte Mitleid mit Annelies, die in ihrer Verzweiflung aus dem normalen Muster ihrer Beziehung zu ihm herausgerissen wurde. Normalerweise hätte sie sich nie an ihn gewandt oder ihm gezeigt, dass sie Angst hatte. Sie wirkte durcheinander, in diesem Haus, in dem Pia allgegenwärtig war: Ihre kindlichen Zeichnungen hingen gerahmt an der Wand, Fotos von ihr in jedem Alter an der Pinnwand, jugendlicher Modeschmuck baumelte an Becherhaken, und in der Ecke standen rote Highheels, die bestimmt nicht Annelies gehörten. Sein Eindruck war, dass seine Tochter das Haus in ihrer Abwesenheit stärker prägte als zu der Zeit, als sie hier wohnte.

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