Alex Marzano-Lesnevich - Verbrechen und Wahrheit (eBook)

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Alexandria Marzano-Lesnevich, selbst Kind zweier Anwälte, tritt ein Praktikum in einer Kanzlei in Louisiana an. Sie ist stolz auf ihre Arbeit, stolz darauf, sich gegen die Todesstrafe einzusetzen. Doch als sie eines Tages Videoaufzeichnungen des verurteilten Kindermörders Ricky Langley sieht, verändert sich ihr Leben für immer: Sie verspürt den überwältigenden Wunsch, dass Langley für seine Tat hingerichtet wird. Schockiert von ihrer Reaktion stürzt sie sich in den Mordfall, recherchiert und macht eine weitere Erfahrung, die sie erschüttert, denn vieles scheint frappierende Parallelen zu ihrer Kindheit zu haben, als sie von ihrem Onkel sexuell missbraucht wurde. Und dann nimmt der Fall eine spektakuläre Wendung …
Ein True-Crime-Thriller und eine Geschichte über das Geschichtenerzählen selbst: Welche Geschichten legen wir uns zurecht, um mit traumatischen Erfahrungen umzugehen? Welchen Narrativen schenken wir im Privaten und vor Gericht mehr Glauben als anderen? Und inwiefern hat das Konsequenzen für die Frage nach Schuld und Vergebung?

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Ricky nimmt Jeremy auf seine Arme, hält ihn, als schlafe er nur, und trägt ihn hinüber in sein Zimmer. Er legt ihn vorsichtig auf die Matratze. Er deckt Jeremy – nein, es ist nur noch ein lebloser Körper; er deckt die Leiche mit einer blauen Decke zu, auf der das Gesicht des Comicdetektivs Dick Tracy abgebildet ist. Dann setzt er sich an den Bettrand und streicht über das blonde Haar.

Unten klopft jemand an die Tür. Er geht hinunter und öffnet. Eine junge Frau steht im Eingang. Ihr Haar ist vom kindlichen Blond zu einem lichten Braun nachgedunkelt.

»Hast du meinen Sohn gesehen?« Als Lorilei diese Frage stellt, ist sie im dritten Monat schwanger.

»Wer ist Ihr Sohn?«, fragt er.

»Jeremy«, antwortet sie, und Ricky wird klar, dass er das schon wusste.

»Nein«, sagt er. »Hab ihn nicht gesehen.«

Sie seufzt. »Hm, vielleicht ist er bei meinem Bruder.«

»Vielleicht«, stimmt er zu. »Warum kommen Sie nicht rein? Sie können unser Telefon benutzen. Sie könnten Ihren Bruder anrufen.«

»Danke.« Lorilei tritt ins Haus. Rechts von ihr lehnt an der Wand ein Luftgewehr der Marke Daisy, der lange braune Lauf glänzend poliert.

Aber sie wendet sich nach links. Sie bemerkt das Gewehr nicht. Er reicht ihr das Telefon, und sie wählt die Nummer, auf der Suche nach ihrem Sohn.

Bandaufnahme von Ricky Joseph Langleys Geständnis, 1992

Frage: Wissen Sie, warum Sie Jeremy getötet haben?

Antwort: Nein. Ich weiß nicht. Ich meine, ich hätte nie gedacht, dass ich das überhaupt tun könnte, es war das erste Mal.

Frage: Und warum haben Sie beschlossen, es zu tun?

Antwort: Ich kann’s Ihnen nicht sagen. Ich kapier es selbst immer noch nicht, ich versuch es zu verstehen, wissen Sie? Es ist wie – ich weiß, dass ich es gemacht habe, aber es ist auch wie etwas, was ich in der Zeitung gelesen habe.

Frage: Ist es für Sie so etwas wie ein Traum, Ricky?

Antwort: Ja, vielleicht. Ich kann nicht wirklich … ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.

Frage: Aber Ihnen ist bewusst, dass Sie es getan haben?

Antwort: Ja.

Frage: Es gab doch in Ihrer Vergangenheit schon Probleme mit Kindern?

Antwort: Ja.

Frage: Wollen Sie mir davon erzählen?

Antwort: Es ist bloß – ich kann es nicht erklären. Ich schätze, es ist mein Schicksal, verstehen Sie, das ist die Wahrheit.

2

New Jersey, 1983

Neun Jahre, bevor Ricky Langley Jeremy Guillory töten wird, als er noch achtzehn Jahre alt ist und ich fünf bin, kaufen meine Eltern ein graues viktorianisches Haus, das auf einem Hügel in dem Städtchen Tenafly in New Jersey liegt. In der Umgebung sind die Rasenflächen überall sorgfältig gepflegt, aber um das viktorianische Haus herum wächst hohes, dürres Gras, und das Holz auf einer Seite der Veranda hat zu faulen begonnen. Das Haus ist seit sechs Jahren unbewohnt. An dem Nachmittag, an dem wir einziehen, steht der Nachbarsjunge im Gras neben unserer Veranda und beobachtet uns. Blonder Topfhaarschnitt und zerrissene, ausgeblichene Jeans, wie meine Mutter sie mich nicht tragen lässt. Hinter dem Jungen erhebt sich ein Haus aus grauem Stein mit dunklen Fenstern. Manchmal schleicht eine Katze zu ihm hinüber, überquert die Straße von seinem Vorgarten zu unserem, und dann beugt er sich hinab und krault der Katze die Ohren, ehe sie wieder davonstolziert. Es scheint hier viele Katzen zu geben. Der Junge schaut zu, wie wir eine Kiste nach der anderen ins Haus schleppen. Meine zwei Schwestern, mein Bruder und ich tragen Kartons mit unseren Kuscheltieren und wankende Stapel großer Bausteine aus Pappe, mit denen wir Burgen bauen. In diesem Haus, hat mein Vater uns versprochen, werden wir unser eigenes Spielzimmer haben.

Schließlich ruft mich der Nachbarsjunge zu sich. Ich gehe zum Geländer und hocke mich hin. Die weißen Pfosten an der Terrasse umrahmen sein Gesicht wie Gitterstäbe eines Gefängnisses in einem Cartoon.

»Wie heißt du?«, will er wissen.

Ich sage ihm meinen Namen.

»Zieht ihr hier ein?«

Er sieht aus, als ob er eine Klasse über mir sein müsste, vielleicht zwei. Ich will etwas Schlaues sagen, aber es kommt nur ein »Ja« heraus.

Er kaut auf irgendetwas herum, während er mich mustert. Ich erhasche einen Blick auf etwas Pinkes. Kaugummi. »Der Vater, der hier vorher gelebt hat, hat die Mutter gewürgt. In der Küche«, fügt er hinzu.

»Ist sie gestorben?« Ich habe das Wort erst vor Kurzem gelernt.

»Nein.«

Er steckt die Hände in die Taschen, kaut und sieht mich an. Wir schweigen einen Moment lang. Dann ruft meine Mutter nach mir.

»Ich komme schon«, sage ich.

Später, als ich einen Umzugskarton mit Pfannenwendern und Schüsseln in die Küche trage, habe ich genau diese Szene vor Augen: der Vater, der seine Frau gegen die fleckigen, orangefarbenen Fronten der Küchenmöbel drängt, die Hände um ihren Hals, und versucht, das Leben aus ihr herauszupressen, als ob sie nichts als ein schmutziger Wischlappen wäre. In meiner neuen Schule wird sich herausstellen, dass ihre kleine Tochter in meiner Vorschulgruppe ist. Sie hat hellbraunes Haar und einen Pagenschnitt und will Zahnärztin werden, und ich werde niemals ihrem Blick begegnen können, ohne mich zu fragen, ob sie wohl dabei zugesehen hat.

Aber die Schule ist gut hier, eine der besten im ganzen Bundesstaat. Und das Haus, gebrandmarkt durch seine Vergangenheit, ist günstig. Das ist für meine Eltern mit den vier Kindern und dem vom Staat gezahlten Anwaltsgehalt meines Vaters als einzigem Einkommen das entscheidende Kriterium. Eine Wiese breitet sich wie ein grüner Teppich hinter dem Haus aus, und im Obergeschoss gibt es genügend Schlafzimmer für uns alle: Meine Eltern werden das große Zimmer am Kopf der Treppe nehmen, mein Zwillingsbruder Andy und meine jüngste Schwester Elize bekommen je ein kleineres dahinter. Meine mittlere Schwester Nicola und ich werden uns das Schlafzimmer ganz am Ende des Flurs teilen, das am weitesten von der Vorderfront entfernt ist. Die langen Korridore sind perfekt, um Fangen zu spielen, und lassen das Haus fast herrschaftlich wirken. Und das war es einst sogar: herrschaftlich – ein Quartier für die Offiziere im Unabhängigkeitskrieg, wie mein Vater mir erzählt. Damals, als das Haus des Nachbarsjungen lediglich ein Stall war. Ich liebe es, mir vorzustellen, wie die Pferde ihre Köpfe aus den kleinen Fenstern strecken und mit ihren Kiefern das Heu bearbeiten wie der Junge vorhin seinen Kaugummi.

Unser großes Haus ist in einem schlechten Zustand. Am besten in Schuss ist die hölzerne Treppe, die sich steil aus dem Eingangs­bereich emporhebt. Nachdem die Offiziere das Haus verlassen hatten, so erzählt uns mein Vater, zog eine Familie ein, und danach zwei weitere Generationen von Familien. Einer dieser früheren Familienväter baute die Treppe mit einem Bausatz aus dem Sears-­Roebuck-Katalog. Sie ist immer noch gut erhalten, lackiert, mit akkurat eingesetzten Pfosten, die nicht einmal angeschlagen sind. In ein paar Jahren, wenn wir endlich eine schwarze Promenaden­mischung mit kecken Ohren bekommen – unter der Bedingung, dass mein Vater ihn »Cowboy« nennen darf –, wird der Hund seine Zähne an den Pfosten der Treppe wetzen. Dann wird mein Vater jedes Mal einen Mann in der Stadt, der eine Schleifmaschine hat, dafür bezahlen, eine genaue Kopie des jeweiligen Pfostens anzufertigen. Und viele Jahre später, wenn wir erwachsen sind, werden meine Schwester und ich unsere eigenen Hunde haben, und immer, wenn wir meine älter werdenden Eltern in diesem Haus besuchen, wird jeder dieser Hunde im Welpenalter die Pfosten annagen. Und jedes Mal wird mein Vater sich wieder an den Mann mit der Schleifmaschine wenden, der mittlerweile ebenfalls in vorgerücktem Alter ist, und jeden einzelnen Pfosten sorgfältig austauschen, als wäre es seine Pflicht, diese Treppe zu erhalten, die er von den Familienvätern vor ihm geerbt hat.

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