Jürgen Jesinghaus - Mombasa

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Jürgen Jesinghaus, der Autor des Romans «Nikolaus, der Mann aus Myra» und des Berlin-Romans «Mauerstreifen», befasst sich in seinem neuen Werk wiederum mit einem Menschen, der seine Stellung im Leben sucht – das Generalthema des Autors: Wie winde ich mich aus beengten Verhältnissen in einen Raum größerer Freiheit? Wie stehe ich der Welt gegenüber und wie sieht sie mich an? Welche Fesseln bleiben mir auferlegt und welche muss ich abschütteln? Und wer bin ich dann? Solche Fragen trägt der Protagonist Philipp Radebusch nicht auf der Zunge. Ja, er stellt sie nicht einmal, aber er handelt so, als wären sie im gestellt worden.-

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„Sie haben Glück gehabt. Normalerweise hätten wir Ihre Fabrik auf den Kopf gestellt. Unsere Jungs sind nicht so blöd wie die Polizei. Aber ich wollte unsere Geschäftsbeziehungen nicht stören. Wir haben auch keine Staatsaktion daraus gemacht, weil dieser saubere PG, den sich ein gehörnter Ehemann aufs Korn genommen hat, das ist jetzt die inoffizielle Version, anfing, uns lästig zu werden. Sein Verhalten war parteischädigend. Die Weiber vom Puff, die er an Wochenenden besuchte, rannten uns die Türen ein. Der feine Herr hatte vergessen zu zahlen. Ohne Uniform ist der Respekt dahin, und die Weiber haben dann keinen Sinn für die Ehre, unter solchen Herren zu dienen, wie Masrat einer war. Und noch eins: Uns lag auch nichts an der Verbreitung, Bolschewisten oder Juden, horribile dictu, hätten Masrat umgelegt. Das hätte so ausgesehen, als gäbe es Widerstandsnester, vielleicht sogar aufständische Juden, ein Massada in Oplyr, nicht auszudenken. Wir wollen das auf sich beruhen lassen. Aber ich rate Ihnen, auf Ihre polnischen Gäste ein Auge zu werfen. Sorgen Sie dafür, dass sie nicht auffallen. Und der eine, der zur fraglichen Zeit nicht da war, bleibt am besten verschwunden. Es wimmelt von Polizisten, die sich was anstecken wollen. Eine Mordakte wird nie geschlossen. Sie ruht, aber geschlossen? Darauf dürfen Sie nicht bauen!“

Diese Gesprächigkeit überraschte Hartkopf. Er nahm sich vor, das Gehörte nach Hinweisen abzusuchen, die nützlich sein könnten. Am Ende ist Masrat von den eigenen Leuten umgelegt worden? Hartkopf lebte in der gefährlichen Nähe von Personen, denen der Tod oder das Verschwinden eines Menschen nicht viel ausmachte.

9.

Als Sozialist verachtete Fritz Radebusch die Kirche, aber er besaß eine übertriebene Vorstellung von ihrer Moralität, von ihrem Gebot zur Nächstenliebe, das einzuhalten sie nur zu schwach sei. Insgeheim aber wies er ihr die Aufgabe zu, die sie vielleicht in den Anfängen wahrgenommen hatte: zu helfen, wo Not am Menschen ist. Wie dem auch sei. Man erzählte sich nach dem Krieg (wobei sich ein Informant auf den anderen berief), Radebusch, nicht Hartkopf, habe den Anstoß gegeben, nur um zu beweisen, dass Kleriker nicht täten, was ihre Pflicht ist: nämlich Urbanski, den polnischen Katholiken, zu verstecken und unbeschädigt über den Krieg zu bringen.

Der Abt war ein junger Mann. Die Leute in Oplyr, die an hohen Festtagen die Gottesdienste des Klosters Weiberberg besuchten, hielten ihn für vierzig, obwohl das Ornat, das er bei solchen Gelegenheiten trug, die Altersschätzung erschwerte. Der Pfarrer des Ortes wollte wissen, der Abt habe nicht nur Theologie und die beiden Rechte studiert, sondern auch Volks- und Betriebswirtschaftslehre, was ihn vor den anderen Mönchen auszeichne, ein angesehenes Kloster zu leiten. Gustav Hartkopf hatte sich im Ort nach den Eigenschaften des Mannes erkundigt und nie eine andere Information erhalten, als dass er gescheit sei und mit Geld umzugehen verstehe. Das beruhigte Hartkopf. Wirtschaftswissenschaften sind reell, handfester als das fromme Gesülze. So traten er und Radebusch dem Gedanken näher, wegen Urbanski mit dem Kloster zu sprechen.

Das Nächstliegende wäre, sich dem Pfarrer anzuvertrauen und ihn zu bitten, den Kontakt zum Kloster herzustellen. Radebusch riet davon ab: Der Pfarrer habe zu oft unter Hakenkreuzen posiert. Er sei eine Schaltstelle des Tratsches, außerdem habe er bei der Verschleppung Jabotinskys und Doktor Schöns nichts zu ihrer Hilfe unternommen. Mit dem Kloster zu telefonieren, erschien ihnen zu gefährlich. Es war nicht ausgeschlossen, dass alle Telefonate überwacht wurden. Es war auch nicht ausgeschlossen, dass man das Kloster bespitzelte. Viele Personen kamen als Spitzel in Betracht. Sie würden unentgeltlich denunzieren, nur um sich als treue Volksgenossen zu erweisen. Wie also den Kontakt aufnehmen mit einem Mann, der Ökonomie studiert hatte und von Amts wegen (wahrscheinlich) kein Nazi war? Aber sind denn die Männer der Wirtschaft immun gegen das „Braunfieber“? Es gab ja unter ihnen genug willfährige. Das Großkapital hatte schließlich diesem Gefreiten an die Macht verholfen (so Radebusch im vertrauten Kreis). Trotzdem, ein Ökonomie-Abt ist besser als die meisten Geisteswissenschaftler, viel besser als Juristen und Lehrer - das kleinere Übel.

Eines Morgens fuhr Radebusch mit zwei Arbeitern in dem Dreirad, dem T2, durch das Dorf. Der T2 war beladen mit Kies, Sand und Bitumen, einigen Hacken, Steingabeln und Reiserbesen. Auf der Ladung saßen die Arbeiter und verzehrten ihr Frühstücksbrot. Sie tranken aus Feldflaschen, die noch aus dem ersten Krieg stammten. Eine Weile hielt sich Radebusch auf der Hauptstraße. An der alten Kiesgrube sah er starr nach vorn, um kein misszuverstehendes Interesse an diesem Ort zu bekunden, obwohl die Vorsicht überflüssig war, denn erstens saß außer ihm niemand in der Fahrerkabine und zweitens hatte die Presse diesen Ort niemals erwähnt, weil Masrat so dämlich gewesen war, den Tatort zu verlassen und dann doch abzukratzen. Radebusch grinste bei dem Gedanken und schüttelte den Kopf. Am Heiligenhäuschen bog er nach links auf die „Pass-Straße“, wie er die schmale Straße nannte, die in sanfter Steigung am rechten Ufer des Mühlenbachs auf das Plateau führte, zur Ruine der alten Ziegelei. Der Vorberg begrenzt im Westen die Ebene, wo der Rhein Unmengen Kies und Schluff angeschwemmt hatte. Einen winzigen Teil davon, ein Staubkörnchen, schleppte das ächzende, tuckernde Tempo-Dreirad hinauf. Der Zweitakter verlor den Faden, „die Nähmaschine steppte nicht mehr“. Radebusch hielt und befahl den Männern abzusteigen und zu Fuß weiterzugehen. Fritz fuhr nun im Schritt-Tempo. Der T2 begann zu schlingern wie nur ein Dreirad auf einem mit Schlaglöchern übersäten Sträßchen. Die Arbeiter und der T2 erreichten fast gleichzeitig die Abzweigung zum Kloster. Fritz stoppte und stieg aus. Von dieser Stelle konnte man das Kloster gut überblicken. Es lag am Ende des Mühlenbachs. Die Mauern umschlossen das Quellgebiet, „heiligen Boden“, der seit Jahrhunderten den Dominikanern gehörte. Radebusch sah prüfend hinüber und rief den Männern zu:

„Hier ist es. Fangt an. Repariert den Klosterweg. Lasst euch Zeit. Macht es gründlich!“

Er zerstreute die Bedenken seiner Arbeiter, das bisschen Sand auf dem T2 reiche höchstens für fünf Meter, und begann, an einigen Stellen Asphaltreste zu beseitigen, mit übertriebenen Verrenkungen, als wollte er die Spitzhacke mit aller Kraft in den Weg schlagen, dass keiner außer einem Gottberufenen sie je wieder herausziehen könnte.

„Du spinnst, Fritze, machst mehr kaputt, als wir in einem Jahr reparieren können.“

Nach einer viertel Stunde wurde Radebusch ungeduldig. Er stellte seine Arbeit ein und vertiefte sich in den Anblick des Klosterkomplexes. Seine Männer arbeiteten langsam, in einer wiederkäuenden Weise. Es wurde ihnen heiß, sie lehnten sich an den Ladeverschlag. Sie hatten gar nicht bemerkt, dass aus der Pforte jemand herausgekommen war – erst, als er über die Hälfte der Strecke zu ihnen zurückgelegt hatte.

Der Mönch näherte sich. Er ging nicht, er lief nicht, er schlurfte nicht, sein Gang versteckte sich unter der Kutte, die fast über den Boden schleifte, aber nur fast, darum sah es so aus, als bewegte er sich auf Schienen. Der Mann blieb vor den Arbeitern stehen und machte zwei wortlose Verbeugungen wie ein Mandarin. Dann sagte er:

„Guten Tag, meine lieben Herren.“

Radebusch erwiderte:

„Guten Tag, lieber Herr.“ Er meinte es nicht ironisch, er fand die Anrede passend für einen Mönch, den er sonst nicht anzureden gewusst hätte.

„Ihr lieben Herren, wir verfolgen Ihre Aktivitäten seit geraumer Weile und können doch nicht glauben, dass Sie uns von Gott geschickt worden seien, um die Zufahrt zu reparieren, obwohl es fast den Anschein haben möchte, wenn ich in Augenschein nehme, was Sie bisher vollbracht haben.“

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