Paul Oskar Höcker - An der Spitze meiner Kompagnie

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Noch ganz aus der anfänglichen Kriegsbegeisterung geschrieben, vermittelt der Autor ein getreues Bild seiner Erlebnisse der Fronterfahrung und seines damaligen Empfindens. Aus den Kapiteln: Abschied – Einmarsch in Belgien – Auf dem Marsch zur Maas – In Tongern und Hasselt – Durch das brennende Löwen – Mein Berliner Jungen – Hurra, die Feldpost ist da! – Offizierspatrouille nach Maubeuge – Verlassene Häuser – Französische Soldatenbriefe – Auf Etappen-Kommando – Meine märkische Landwehrkompanie in der Feuertaufe – Gefechtstage bei Lille – Grüße aus der Heimat – Auf der Zitadelle von Lille – Das schöne Mädchen von Lille – Neun Tage im Schützengraben – Ich hatt' einen Kameraden.-

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Meine Berliner Jungen

Aus ein paar belgischen Quartieren will ich heute noch berichten. Dass ich in dem Dörflein Thimister bei dem kunstsinnigen Vicaire einquartiert, tags darauf in dem scheusslichsten Biwak, dessen ich mich in meiner ganzen Soldatenzeit entsinne — dicht neben den Ochsenkaldaunen der Feldschlächterei, ohne Zelte, ohne Stroh, ohne Bagage—und in der folgenden Nacht in Tongern in dem Prunkbett, in dem König Leopold geschlafen hat, das habe ich geschildert. Der Auftrag für unser Bataillon, die Eisenbahnen in und um Hasselt zu sichern und am Nordrand Schützengräben auszuheben gegen belgische Franktireurbanden, die sich dort in den Wäldern gebildet haben sollen, führte mich nach der Hauptstadt der belgischen Provinz Limburg. Die Gegend ist malerisch. In dem nahegelegenen Dörfchen Gemk befindet sich das von Landschaftern vielbesuchte Hotel des Artisies. Die Sommerfrische floriert in dieser Saison allerdings nicht. Die letzten belgischen Lebeleute, die dem Ungemach des Krieges dort entrückt zu sein hofften, sind vorigen Sonntag auf Befehl des Maire zusammeugerufen worden. Die elegante Herrenwelt Belgiens, die sich für 1600 Frank vom militärischen Dienst loskauft, gehört ehrenhalber der Garde civique an — und diese ganze Gesellschaft, die vielleicht den Stamm für ein neues Bürgerheer hätte abgeben können, hat unsere Heeresleitung festnehmen und abtransportieren lassen. Es wird den Leutchen nichts geschehen, falls sie sich fügen und willig unser Kommissbrot eine Zeitlang futtern. Aber die Damen, die ihre Männer, Brüder, Väter und Verlobten zum Markt begleiteten, erhoben doch ein gewaltiges Jammern, als ihre verwöhnten Herren gruppenweise zwischen das Kommando, das die Seitengewehre aufgepflanzt hatte, treten mussten. In der nördlichen Arbeitervorstadt, in der ich beim Friedhofsgärtner unterkam, herrschte eine nicht minder gedrückte Stimmung: man hörte davon, dass auf einer unweit gelegenen Zeche ein strenges Strafgericht über Landeseinwohner abgehalten worden sei, die auf unser Militär geschossen hatten.

Die kleinen Leute, bei oenen ich hier liege, tun ihr Bestes, um das deutsche Militär zufriedenzuftellen. Das Bett, das einem oder auch zwei Offizieren geboten wird, ist sauber bezogen, die Zimmerwände sind mit Heiligenbildern bepflastert. Die Hausfrau räumt unseren Wehrleuten, die auf Stroh in den Scheunen untergebracht sind, soweit sie nicht den Unteroffiziersposten und Feldwachen mit ihren anstrengenden Patrouillengängen zugewiesen wurden, die Küche ein. Fast täglich gibt’s in meiner Kompagnie jetzt Schlachterei: ein Schwein, ein Kalb wird requiriert (gegen Gutschein natürlich), und mein prächtiger Schlachterkarl aus Charlottenburg waltet seines Amtes. Er ist überhaupt ein Genie, was die Küche anbelangt. Die Rindslende, die er vorgestern briet, duftete lieblich. Nur schade, dass wir knapp eine Stunde, bevor das Mahl verzehrt werden konnte, den Auftrag bekamen, sofort aufzubrechen, um die Bahnstrecke bei Kerniel zu sichern. Unser dampfendes Erbe übernahm der Feldwachhabende der uns ablösenden Kompagnie mit strahlenden Augen.

Der Schlachterkarl gehört meiner ersten Gruppe an. Es sind baumlange Kerls, alle acht, die bei der Garde gedient haben, in denselben Jahrgängen, und treu zusammenhalten. Einer ist Künstler auf der Mundharmonika. Auf langen Märschen ist mir seine musikalische Unterstützung schon mehrmals zugute gekommen. Wenn er vollakkordig das Händelsche „Seht, er kommt mit Preis gekrönt“ anstimmt, dann marschiert der ganze Zug noch einmal so stramm, und das Beispiel wirkt ansteckend auf die beiden anderen Züge.

Leider habe ich meinen drolligen Totengräber aus Neukölln verloren: er ist als Fusskranker im Lazarett zurückgeblieben. Der Mann scheint wie aus einem Shakespeareschen Drama herausgeschnitten. Wenn er unterwegs gefrozzelt wurde, was oft geschah, so hatte er immer köstliche Erwiderungen. Ein ganz eigener Humor lag in ihm. In Hasselt besichtigte er natürlich den Friedhof. Als Sachverständiger. Kopfschüttelnd kam er zurück. Die Grabhügel waren ihm zu klein. „Sie können sich ja nicht rühren. Sollen sie ja auch nicht. Aber es ist doch lieblos, dass man sie einquetscht wie die Sardellen, die armen Schufte.“

Grossen Jubel erregte es, dass ich heute für meine Kompagnie Wein requirierte. Das Wasser ist schlecht, Durst hat der Wehrmann, warum soll’s ihm nicht ein bissel besser gehen als daheim in diesen schweren Zeiten? Und gibt’s einen belgischen Arbeiter, der zur Mahlzeit nicht sein Schöppchen Rotwein verlangt? Wir haben ja auch etwas zu feiern: das Begleitkommando, das ich aus meiner Kompagnie stellen musste, für 400 belgische Kriegsgefangene, hat mir eine Zeitung mitgebracht! Wie die Siegesnachrichten die ganze Kompagnie beleben! Ich habe die neuesten Depeschen der versammelten Mannschaft vorgelesen — wir hatten ja noch keine Ahnung, dass die Engländer da vorn in Mons schon in der Schlachtlinie standen, dass sie überhaupt gelandet waren! — und die Botschaften über die neugemachten Kriegsgefangenen riefen ein paar kräftige Hurras hervor.

Die Strasse ist eine einzige grauweisse Staubsäule. Fortgesetzt wird meine Kompagnie von Autos überholt. Ob sie Artilleriemunition bringen, ob sie bestimmt sind, Verwundete zurückzubringen, es soll nichts darüber verlauten. Von zwei Musketieren, die bei Mons verwundet wurden (Hand- und Armschuss) und in einem Auto lehnen, dessen Reifen geflickt werden muss, erhalte ich ein paar Details aus dem Gefecht. Es ist nicht viel, denn der Schütze sieht ja nichts als die Züge ihm gegenüber. Aber sie berichten strahlend, wenn auch blassen Angesichts, der Oberst habe lachend gerufen: „Ihr lasst euch ja gar nicht halten, ihr Kerls, ihr geht ja wie das Donnerwetter vor!“

Das ist mal ein besserer Bericht als der, den der Gastwirt hier nebenan zu geben wusste, als ich bei ihm Wein requirieren liess: in Berlin sei die Revolution ausgebrochen, der Kaiser gefangengenommen, Breslau in russischem Besitz, die Franzosen am Rhein! Wenn doch nur endlich, endlich eine Feldpost einträfe, die ein paar Zeitungen brächte!

Heimatliches in Feindesland

Mons, 1. September

Wir nähern uns Frankreich. Nun gibt es nur wenig Brandstätten mehr. Hier im Süden Belgiens haben wohl die Strafgerichte von Battice, Visé und Löwen schon ihre mahnende Wirkung getan. Vielleicht haben auch die Einwohner endlich eingesehen, dass es fruchtlos ist, von einem nach Millionen zählenden Heere ein paar einsame Patrouillen oder Meldereiter abzuknallen.

Der Schlossbesitzer von Drogenbosch hat es vorgezogen, sein wundervolles Anwesen mit Kind und Kegel zu verlassen. Ein schmutziges Küchenmädchen und ein krummer Hausdiener empfangen den Stab. Ich liege bei kleinen Webersleuten in der Dorfgasse. Auf das Zimmer mit dem Bett habe ich verzichtet: es dient sieben Personen zum nächtlichen Aufenthalt. Ich begnüge mich mit einem Strohsack in der „guten Stube“, dem Raum, der als heiliges Grab so respektiert wird, dass niemand ihn je betritt. Aber zu Tische holt mich der liebenswürdige Adjutant nach dem Schlosse. Nicht der Verpflegung halber, denn unsere Soldatenkost ist bei weitem besser als das dürftige und wenig appetitlich hergerichtete Diner in dem Chateau des vielfachen Millionärs, als vielmehr des Zaubergartens wegen, in dem wir abends lustwandeln können. Die mächtige Schlossterrasse ist mit bunten Petunien bepflanzt, der Fernblick über das in der Sommerpracht stehende belgische Land ist hinreissend schön. Die Gemächer, die an den Altan stossen, zeigen schon die Spuren öfterer Einquartierung. In dem Vorraum zur Bibliothek hat sich der Bursche des Oberstleutnants eingenistet. Wir nennen ihn „das schlafende Heer“. Er weiss nämlich vom Einrücken ins Quartier oder ins Biwak bis zum Abmarsch mit wahrer Meisterschaft jede Minute der Krästesammlung im Schlafe zuzuführen. Marschieren ist ihm eine unangenehme Unterbrechung dieser Tätigkeit. Die grossen Bücherschätze, die die Bibliothek enthält, scheinen eine besonders einschläfernde Wirkung auf ihn auszuüben. Er ist seit dem Einmarsch verschwunden, wie vom Erdboden weggefegt. Erst morgens um halb zwei Uhr meldet er sich an der Tür des Adjutanten. „Wer da?“ Der Leutnant nimmt die Armeepistole zur Hand und öffnet die Tür. „Das schlafende Heer! Menschenskind, wo hast du gesteckt? Wir hielten dich schon für abgemurkst!“ Das schlafende Heer verrät sein literarisches Versteck. „Und was ist jetzt geschehen? Wird alarmiert?“ Das schlafende Heer zeigt wirklich eine etwas erregte Miene und sagt stockend: „Ach, verzeihen der Herr Leutnant—ich finde den Ausgang nicht—und — und — — ich muss mal verschwinden!“ So schnell wie in dieser Nacht soll das schlafende Heer noch nie zuvor verschwunden sein.

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