Rudolf Stratz - Frauenlob. Der Roman eines jungen Mannes

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Frauenlob. Der Roman eines jungen Mannes: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein beeindruckendes Portrait dreier junger Menschen im ausgehenden 19. Jahrhundert! Um seinen Neffen Sascha Kersting zu besuchen, macht der Kaufmann Otto Gebauer mit seiner Tochter Katja kurz vor Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges in Heidelberg Station. Noch keiner ahnt, wie dieses Wiedersehen das Leben von Sascha, Katja und der noch halbwüchsigen Elschen Ritter schicksalshaft miteinander verstricken wird. Die Zeit vergeht und die Zeiten ändern sich, doch die Wege der drei kreuzen sich immer wieder in ganz Europa – in Frankreich, Russland, England, Italien und Deutschland. -

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„Hoffen wir, Vetter Sascha!“ Der junge Raoul de Noutz schloss die Türe. „Man verspätet sich nicht, wenn Frankreich ruft . . . .“

Frankreich . . . . Das war der blaue Maienhimmel Frankreichs, der sich da, zwischen Rhone und Saône, über den Häusermassen der Innenstadt von Lyon wölbte. Das waren die weichen Lüfte Frankreichs, die eine linde Frühlingsbrise, vom fernen Mittelmeer her, in das mächtige, altväterisch-reiche Mahagonizimmer fächelte. Das waren die süssen Düfte Frankreichs, die ein Wind aus den blühenden Kastanien-Alleen des Platzes Belle-Cour da unten mitwehte. Das war das helle Lachen Frankreichs, das in dem sprudelnden Silber der Springbrunnen in der Tiefe plätscherte. Das alles sah winzig aus, von oben geschaut — die Wasserkünste — die Menschen — die Droschken. Denn das Zimmer, in dem Sascha Kersting am offenen Fenster sass, lag im sechsten Stockwerk des Hauses de Noutz an der Ecke der Rue de Victor Hugo. Sie waren alle hoch in den Himmel hinauf gebaut, an schachtähnlich engen, langen, schnurgeraden, totenstillen Strassen — diese Patrizierhäuser der grossen Seidenfabrikanten von Lyon. Dafür hatte man von diesem Eckzimmer einen weiten Ausblick über grüne Plätze und breite Kais und zahllose Brücken über die beiden Flüsse und, in der Ferne verschwimmend, immer neue Stadtteile — hoch am steilen Ufer jenseits der Saône ansteigend, kirchengekrönt, die Viertel des Volks der Weber — der Seidenweber von Lyon.

Sascha Kersting fuhr plötzlich auf und schrieb:

„Ich muss abbrechen, Katja! Frankreich ruft! Was willst Du? Man lebt in Frankreich! Par ordre du moufti — will sagen — des Onkel Ottinka! Was magst Du heute in Odessa treiben? Hier bei uns in Lyon ist heute grosse Parade — die erste seit drei Jahren. Seit der année terrible von 1870! Wer etwas auf sich hält, erscheint unter den Zuschauern. C’est indispensable — auch für mich. Ich störe dort nicht. Ich gelte hier nettement als Russe! Sie wundern sich, glaube ich, im Stillen, dass ich nicht Talglichter frühstücke! Jedenfalls schimpfen sie in meiner Gegenwart täglich so ungeniert über Deutschland, als wäre ich einer der Ihren . . .

Man wird es ja auch halb und halb, Katja! Die Gewohnheit macht da so furchtbar viel! Man lebt sich allmählich ein. Man versteht in Frankreich zu leben. Ich habe mich mit den Franzosen halbwegs ausgeföhnt. Es macht natürlich viel aus, dass ich hier — im Gegensatz zu dem Jahr vorher in Zürich — unter Verwandte kam und gleich Verkehr in der Welt fand. Unsere Clique junger Leute ist hier in Lyon berühmt! Nous donnons le ton! Mir kommt immer das Französisch in die Feder! Ich habe in den zwei Jahren meines. Aufenthalts hier nicht ein einziges deutsches Wort gesprochen. Und wenn ich Dir nicht alle vier Wochen solch einen Brief schicken dürfte, liebe kleine Mama, und mein Herz ausschütten, dann würde ich auch das Deutsch-Schreiben noch ganz verlernen . . .“

Der junge deutsch-russische Millionär stand auf und trat, sich zum Ausgehen musternd, vor den Spiegel. Ein neunzehnjähriger Dandy lächelte ihm etwas blasiert aus dem Glas entgegen. Dunkle, ein wenig schwermütige Augen, in dem lebendigen Antlitz eines sehr hübschen, sehr liebenswürdigen und sehr mit sich selbst zufriedenen Jünglings. Der erste Anflug eines schwachen schwarzen Bärtchens über dem weichen, verwöhnten Mund. Sascha Kersting fuhr sich mit der Hand über das dichte, brünette, von der Brennschere des Friseurs gelockte Haar, zupfte sich den Bausch der Atlasbinde zurecht, ordnete die zerfaserte, weisse Chrysantheme im Knopfloch und setzte sich, von einem Gedanken ergriffen und halb lachend, noch einmal an den Schreibtisch.

„Denk’ einmal — kleine Mama . . In aller Eile noch etwas wahnsinnig Komisches: Ich werde heute vormittag bei dieser Parade — durch ein glückliches Spiel des Zufalls — Mademoiselle Françoise Nezot präsentiert werden! Mademoiselle Françoise ist noch ein Kind von sechzehn — Noch nicht aus dem Kloster-Pensionat flügge. Du begreifst: Ich wandele — malgré moi — auf Freiersfüssen . . Man will mich mit dieser kleinen Heiligen verkuppeln. Natürlich nicht von heute auf morgen! Diese guten Leute von Lyon und Marseille sehen ein, dass wir beide noch zu jung sind. Aber man hat Zeit! Man trifft seine Vorbereitungen, um uns allmählich aneinander zu gewöhnen. Derlei machen sie hier in Frankreich von leichter und langer Hand. Durch Abbé und Notar. Ungefähr mit derselben Sentimentalität wie Dein Vater eine Seidenspekulation!. Dabei soll diese kleine Françoise in der Tat reizend sein! Also seien wir auf der Hut! Man kann sich auch an einer Altarkerze die Finger verbrennen!

Mein Gott — ich habe ja noch Zeit vor mir! Du bist doch auch jetzt schon Mitte der Zwanzig, Katja, und hast noch nicht gewählt. Gottseidank! Wenn Du erst einen Mann hast, kann ich ja nicht mehr wie jetzt alle vier Wochen meine Seele einsiegeln und von Lyon nach Odessa schicken! Dann hast Du Wichtigeres im Kopf als den armen kleinen Sascha! Dann habe ich gar keine Menschenseele mehr auf der Welt . . . .“

„Nun, mein Alter!“ Der junge Raoul de Noutz stürmte herein. „Fertig? Vorwärts! Auf das Feld der Ehre!“

Sascha Kersting lächelte ironisch. Der französische Vetter war so alt wie er. Neunzehn. Er hatte kein Pulver gerochen — 1870 — vor drei Jahren. Und gebärdete sich jetzt wie ein Tambour der alten Garde. Die beiden milchbärtigen, jungen Stutzen, der Deutsch-Russe und der Welsche, sprangen die turmartig hohen Steintreppen des Hauses de Noutz hinab. Zur ebenen Erde in der Flucht düsterer, von Reichtum überladener Empfangsräume, in die nie ein Sonnenstrahl fiel, hatte der Chef des Seiden-Welthauses Louis de Noutz seine Freunde um sich versammelt. Er war mager und breitschulterig für einen Franzosen. Er trug kurze graue Bartstreifen an den Ohren um das sonst glattrasierte, ehrbare und nüchterne Antlitz. Die würdevolle Haltung, der lange schwarze Schossrock, der hohe Kragen gaben ihm eine Ähnlichkeit mit einem Landgeistlichen.

Neben ihm der alte Mauduit, klein, mit schwarzen Kohlenaugen in der weissen Wolle des Bartgewirrs. Monsieur Touchants energische Mopszüge. Der schwarze Schnurrbart. Der goldene Zwicker. Das rote Bändchen der Ehrenlegion. Der gemessene, hochgewachsene Le Prieur mit seinen langwehenden, grauen Favoris — äusserlich eher ein Botschafter als ein Direktor vom Crédit Lyonnais . . . .

„Ich komme eben aus Wien!“ sagte er leise und eindringlich. „Mein Gott: das ist keine Börse mehr! Das ist ein Schlachtfeld . . . dieser schwarze Mai 1873! Das ist kein einfacher Krach mehr, meine Freunde.“ Er sprach es ,Krasch‘ aus. „Dieser Krasch übersteigt jedes vernünftige Mass . . Und dieser Krasch zieht immer weitere Kreise!“

„Gottseidank hat er auch schon dies satanische Berlin ergriffen!“ schrie Monsieur Touchant, der dickbäuchige Chauvinist. „Eh — dieser bluttriefende Kürassier von Varzin steht auf dem Trümmerhaufen seiner düsteren Heimat. Es herrscht Schrecken im Berlin der Pendülenräuber! . .“

„Geduld . . . Geduld . . .“

„Ah — Geduld, Vater Mauduit, mit diesen Wilden unter der Pickelhaube! Ich wünschte ihnen allen nur eine einzige Kehle und mich mit einem scharfen Rasiermesser als Barbier . . Ha . . . ha . . . !“

Das Schweigen umher war Beistimmung. Auch unter diesen alten bedächtigen Kaufherren. Der finstere, reiche Raum leuchtete schwefelgelb im Schein der Schadenfreude über den Krasch à Berlin. Sascha Kersting stand ziemlich teilnahmslos dabei. Er war diese täglichen Ausbrüche eines wütenden Deutschenhasses schon gewohnt. Sie gehörten zu Frankreich wie das Wasser in den Wein oder die Uhr unter den Glassturz auf dem Kaminsims. Und nun verkündete Seidengeraschel schon von ferne das Nahen der Damen. Sie segelten majestätisch mit langen Schleppen fegend herein wie die Fregatten. Hohe mit künstlichen Frühlingsblumen garnierte Hüte trugen sie zu dieser feierlichen Gelegenheit — mittelalterliche Halskrausen und Puffärmel, von der Taille ab umfangreiche, rauschende, farbige Stoffgebirge. Die bauschten sich nach hinten zu einem mächtigen, über Drahtgestell oder Lederkissen gewölbten Berg, der die Rückseite aller dieser jungen und alten Frauen von Welt in das Überlebensgrosse rundete. Der Cul de Paris blühte. Die Pariser Mode befahl es Frankreich und Europa.

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