Jakob Wassermann - Ulrike Woytich

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Der Antiquitätenhändler Mylius hält seine Familie in Schach. Bloß keine unnötigen Ausgaben für irgendwelchen Firlefanz. Alles duckt sich vor seinen Wutausbrüchen. Aber Christine Mylius, die stumm die tyrannische Herrschaft ihres Mannes erträgt, hat doch heimlich eine Ausnahme gemacht. Sie überrascht ihre jüngste Tochter Josephe, ihr stilles Lieblingskind, mit einer Karte für «Hoffmanns Erzählungen». Beinahe wäre alles gutgegangen, aber plötzlich bricht Feuer im Ringtheater aus. Mit Todesängsten läuft Frau Mylius zum Theater und findet ihre Tochter in den Armen einer jungen Frau. Ulrike Woytich kümmert sich rührend um das Mädchen. Auch in den nächsten Tagen kommt sie zu Besuch und wird schnell zum geschätzten Gast der Familie. Doch hinter ihrer Anteilnahme steckt ein eiskalter Plan. Unbemerkt erschleicht sie sich erst das Vertrauen und dann absolute Macht über die Familie. Bald, nach ihrem Einzug, hat sie auch den alten Mylius in der Hand. Ihr Aufstieg und der Untergang der Familie beginnen.-

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Die Trauer darüber verging nicht. Ihr war, als habe sie zu tief in den Abgrund des Lebens geschaut und könne nun nicht mehr ganz froh werden. Ein Zug von Gestalten wandelte in der Luft und alle schleppten sich leidvoll mit schweren Packen Geldes; Fahnen hingen starr, die aus riesigen Geldscheinen bestanden; die Blätter an den Bäumen klapperten wie Münzen; die Tapeten an der Wand sahen aus wie schmutzige Zehnguldennoten. Indem sie sich aus diesen Vorstellungen zu lösen und in der Finsternis der Seele ein Gebet zu formen suchte, öffnete sich lautlos die Tür und das heitere, jugendliche, wohlgebildete Gesicht ihrer Retterin zeigte sich. Ulrike wollte sich vergewissern, ob sie schlief oder einen Wunsch habe; sie steckte nur den Kopf herein und die glänzenden schwarzen Augen spähten gegen Josephes Lager.

Zuerst erschrak Josephe, und ihr Herz begann noch stärker zu pochen als unter dem Einfluss der peinigenden Fieberbilder; dann aber atmete sie befreit auf und nickte Ulrike Woytich dankbar lächelnd zu. Ulrike näherte sich ihr und hauchte einen schwesterlichen Kuss auf ihre Stirn.

Augen und Ohren, die guten Diener

Als Ulrike wieder ins Esszimmer kam, hatte Herr Mylius eben zu allem übrigen noch erfahren, dass sowohl Christines als auch Josephes Mantel bei dem Unglück in Verlust geraten seien. Da konnte er nicht mehr an sich halten und brach ungeachtet der Anwesenheit des fremden Gastes in lebhafte Verwünschungen des Leichtsinns aus, dessen sich Christine schuldig gemacht. Er erhob sich, warf die Serviette auf den Stuhl und seine kleinen farblosen Augen blitzten erbost.

Mit schriller Stimme stellte er die Frage, ob man glaube, dass er Millionär sei? Stumm ergebene Blicke; niemand war so verwegen, es zu glauben. Ob man der Meinung sei, dass er sein Geld auf dem Strassenpflaster finde oder in der Lotterie gewinne? Niemand war dieser Meinung. Ermahne er nicht zur Sparsamkeit Tag für Tag; drehe er nicht, wenn sichs um seine Person handle, jeden Kreuzer zehnmal um und bedenke, ob es wirklich unerlässlich sei, ihn auszugeben? Es konnte nicht geleugnet werden, das allgemeine Schweigen bestätigte es. Sei das Leben etwa so leicht zu verdienen? erarbeite sich so mir nichts dir nichts, was sechs Menschen und leider auch noch ein dienstbarer Geist an Kost, Wohnung und Kleidung beanspruchten? Gewiss nicht, man sah es sündenbeladen ein. Drei erwachsene Töchter! Wohin mit ihnen? Wer werde sie ausstatten? Welcher verrückte Idealist werde sich herbeilassen, sie ohne Mitgift zu heiraten? Denn er könne ihnen keine geben, er nicht, soweit habe ers noch nicht gebracht und werde es voraussichtlich kaum bringen. Esther und Aimée senkten traurig die Köpfe; sie begriffen die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage. Ein Sohn, der den Ernst des Lebens durchaus noch nicht erfasst habe und dem die Lehrer das schlechteste Prognostikon stellten: wieviel geschlagene Jahre werde er dem Vater noch zur Last fallen? Lothar blickte ratlos in die trübe Zukunft und schwor sich Besserung.

Da das harte Strafgericht ohne ein Zeichen des Widerspruchs oder der Auflehnung hingenommen wurde, legte sich Mylius’ Entrüstung allmählich. Er sei für alle und für alles verantwortlich, fügte er resümierend hinzu, er müsse es schaffen und sich plagen und müsse daher auf die geringe Erkenntlichkeit rechnen, dass man der Verschwendungslust nicht die Zügel schiessen lasse. Hierbei traf ein strenger Blick Christine. Das heutige Ereignis sei ein Fingerzeig des Schicksals. Gott habe sie warnen wollen, den schlimmen Gelüsten nicht nachzugeben; man möge sichs für künftige Fälle merken.

So predigend stapfte er mit seinen kurzen Beinen um den Tisch herum. Christine bat ihn sanft, sich zu beruhigen und zu setzen, das Fleisch auf seinem Teller werde kalt. (Er allein hatte Fleisch, für die übrigen war nur Gemüse gekocht.) Das Geschehene sei als eine Ausnahme zu betrachten, und sie verspreche, dass es nicht mehr vorkommen solle. Sie war bleich geworden und ihre Finger glitten nervös an der Kette des Schlüsselbundes entlang. Dass sie mit ihren mehr als fünfzig Jahren, als Mutter von vier Kindern und angesichts der Kinder, angesichts auch einer Fremden, die ein höchst begründetes Recht auf Rücksicht hatte, sich musste abkanzeln lassen wie ein Schulmädchen, war bitter. Sie empfand es zum erstenmal mit solcher Bitterkeit; vielleicht der Fremden wegen. Aber es musste ertragen werden; Abwehr hätte den unerquicklichen Hader nur verlängert. Niemals hatte sie sich verteidigt, niemals hatte sie aufgemuckt, niemals in den Kindern, durch Blick, Miene oder Stirnrunzeln nur, die bedingungslose Ehrfurcht, den schweigenden Gehorsam gegen den Vater zu ihren eigenen Gunsten zu beeinflussen versucht.

Indessen schien es, als erinnere sich Mylius der Gegenwart Ulrike Woytichs mit einiger Betretenheit. Er hielt in seinem Rundgang neben ihrem Stuhl inne und sagte mit dem sauersüssen Schmunzeln, das sein Gesicht in Momenten annahm, wo er liebenswürdig sein wollte: „Ich bitte um Vergebung, mein sehr geschätztes Fräulein; Sie werden es einem geplagten Familienvater gewiss nicht verübeln, dass er sich in Hitze redet, wo es sich ums Wohl und Wehe der Seinen handelt. Und um Ordnung, um Genauigkeit, um Disziplin und darum, dass nicht gedankenlos verschleudert wird, was er in siebenundzwanzig Fronjahren durch seiner Hände Arbeit erworben hat. Ich bin heute zweiundsechzig, mein verehrtes Kind; mit fünfunddreissig war ich noch ein armer Schlucker in einem hessischen Provinznest, der nie wusste, womit er am nächsten Tag seinen Hunger stillen sollte. Vor Hunger brauchen wir uns heute nicht mehr zu fürchten, aber um die Existenz gehts trotzdem in jeder Stunde, denn es ist eine tückische Zeit, und eh man sich besinnt, hat einen das Verhängnis in der Klaue, die Armut, die Not. So stehen die Dinge.“

„Ich gebe Ihnen ganz recht, Herr Mylius,“ antwortete Ulrike Woytich mit offen zu ihm erhobenem Blick, „wenn ich auch nicht gerade glaube, dass der liebe Gott das Ringtheater nur deswegen hat abbrennen lassen, um Ihre Familie vor Fehltritten zu bewahren. Aber sonst pflicht ich Ihnen von Herzen bei. Mein Onkel, der Hofrat, hat mir schon als Kind eingeschärft, dass nichts am Menschen so verdammlich ist, als wenn er achtlos mit Geld umspringt. Ausgeben, das kann jeder, erwerben, das ist schwer. Und etwas besitzen ist schliesslich doch das beste. Wer nichts besitzt, der mag sich lieber gleich begraben lassen; ein Hund wird mehr ästimiert als er.“

Mylius nickte anerkennend. „So ist es,“ sagte er; „Sie sind nicht auf den Kopf gefallen, mein schönes Fräulein. Etwas besitzen ist das beste. Man kann es nicht bündiger ausdrücken; es klingt wie die Legende auf einem alten Wappen.“ Er kicherte und zündete in erwachender guter Laune eine seiner übelduftenden Zigarren an.

„Die Verschwender wissen sich meistens nicht zu lassen vor Geringschätzung gegen die Sparer,“ fuhr Ulrike eifrig fort, „aber wenns ihnen dann schlecht geht, wenn ihnen das Wasser an den Hals steigt, vor wem kriechen sie, vor wem winseln sie, wem singen sie ihre Elogen, wem versprechen sie das Blaue vom Himmel? Dem verachteten Sparer. Der ist nun der Herr, und sie müssen sich noch für den Fusstritt bedanken, den er ihnen verabreicht.“

„So ist es, so ist es“, sagte Mylius entzückt, und Ulrike lachte.

Esther, Aimée und Lothar hatten sie ängstlich betrachtet, während sie redete. Des Vaters schweres Joch waren sie zu tragen gewohnt; dawider zu murren wäre ihnen vermessen erschienen; es abzuwerfen gab es keine Möglichkeit für sie; auch lag der Gedanke fern; zu befestigt war die Autorität, zu unnahbar die Person, zu mächtig der Wille, der sie seit ihrer Geburt regierte. Dass aber eine Fremde kam, um hinterrücks, ohne Fug und Grund noch an den Riemen zu ziehen, die ihnen die Brust umschnürten, erregte ihr Missfallen und ihre Besorgnis.

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