Jakob Wassermann - Ulrike Woytich

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Der Antiquitätenhändler Mylius hält seine Familie in Schach. Bloß keine unnötigen Ausgaben für irgendwelchen Firlefanz. Alles duckt sich vor seinen Wutausbrüchen. Aber Christine Mylius, die stumm die tyrannische Herrschaft ihres Mannes erträgt, hat doch heimlich eine Ausnahme gemacht. Sie überrascht ihre jüngste Tochter Josephe, ihr stilles Lieblingskind, mit einer Karte für «Hoffmanns Erzählungen». Beinahe wäre alles gutgegangen, aber plötzlich bricht Feuer im Ringtheater aus. Mit Todesängsten läuft Frau Mylius zum Theater und findet ihre Tochter in den Armen einer jungen Frau. Ulrike Woytich kümmert sich rührend um das Mädchen. Auch in den nächsten Tagen kommt sie zu Besuch und wird schnell zum geschätzten Gast der Familie. Doch hinter ihrer Anteilnahme steckt ein eiskalter Plan. Unbemerkt erschleicht sie sich erst das Vertrauen und dann absolute Macht über die Familie. Bald, nach ihrem Einzug, hat sie auch den alten Mylius in der Hand. Ihr Aufstieg und der Untergang der Familie beginnen.-

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Ein paar Minuten nach halb acht, niemand war zu Hause, sie sass im Wohnzimmer bei der Lampe und stickte auf ein im Rahmen befestigtes Linnentaschentuch die Namensinitialen ihres Mannes, H. O. M., Helmut Otto Mylius, da hörte sie den Schall der Feuertrompete auf der Strasse. Widriger Ton; sie hob den Kopf und runzelte die Stirn. Rasche Pferdehufe knatterten über das Pflaster, Räder rollten eilig; sie stand auf und trat ans Fenster. Spritzenwagen rasten vorbei, um die wehenden Lichterbüschel der Fackeln funkelten die Helme der Feuerwehrleute, Menschen gestikulierten erregt und rannten in die Richtung, in welcher die Wagen fuhren. Auf einmal wurde die Tür aufgerissen, die Magd stürzte herein und rief: „Das Ringtheater brennt.“

Wie sie in den Mantel geschlüpft war, den Schal über den Kopf gezogen hatte, die Treppen heruntergekommen war, wusste Christine nicht; auch nicht, durch was für Gassen sie lief, ob sie im Vorüberhasten Leute fragte und was die antworteten. In der Nähe des Ringes angelangt, drängte sie sich mit den Zeichen des äussersten Entsetzens durch die bereits dicht gestaute Menge, deren erschrocken-bleiche Gesichter von den aus den Fenstern des Gebäudes brechenden Flammen grell bestrahlt wurden. Ihre Züge waren zerrissen, ihre Augen sinnlos, das Haar flatterte um die Stirn, die Kraft, mit der sie sich durch den Menschenblock schob und die ihr den Weg Versperrenden zur Seite stiess, war die einer Irren, verworrenes Gestammel, atemlose Seufzer kamen von ihren Lippen: „Um Gottes willen, ihr Leute, um Gottes-Christi willen, gute Menschen, lasst mich durch, meine Tochter, erbarmt euch, meine Tochter.“ So flehte sie, röchelte sie, schuf sich Bahn, fühlte, dass ihr der Mantel abgestreift wurde, dass das Kleid an den Ärmeln riss, der Rocksaum weggetreten wurde, zwängte sich mit entfesselter Energie zu einer der Nebenpforten des Theaters hin, aus der wurmig und übelriechend schwarzer Rauch quoll, indes links und rechts Leichen getragen wurden, Erstickte, Verkohlte, Ohnmächtige, und sich über die Treppe innen schreiende, jammernde, ineinandergekeilte, aneinandergekrampfte Körper wälzten.

Verstört starrte sie um sich; das Bewusstsein wollte schwinden; die Hitze versengte die Haut; der Qualm vermauerte den Blick; plötzlich stiess sie einen gellenden Schrei aus: Josephe! Wie eine Erscheinung war das Gesicht des Kindes vor ihr aufgetaucht und wieder verschwunden. Aber Josephe hatte den Ruf gehört; sie hob die Arme; sie wurde von einer jungen Person halb getragen, halb geschleppt; ihr Kopf lag mit geschlossenen Augen auf deren Schulter; Christine zerteilte, mit Wut fast, den Menschenstrom, der sich in der Sekunde wieder um sie gebildet hatte, folgte, ungewiss, ob sie weinen oder jubeln sollte, den aufgehobenen Armen, hatte dann das Kind umfasst, das ihr schluchzend an die Brust fiel, umklammerte leidenschaftlich mit den Fingern das geliebte Haupt, und so wurden sie von Vorwärtsstürmenden, panisch Flüchtenden aus dem Kreis gedreht, hatten wieder Raum und Luft, und die junge Person, der, wie sich bald herausstellte, Josephe ihre Rettung zu verdanken hatte, erbot sich, einen Wagen zu besorgen. Der Himmel glühte purpurn, die Atmosphäre war wie ein schwarzes Antlitz von einem beweglichen Funkenschleier verhängt.

Josephes Gewand hing in Fetzen, auch die Unterkleider waren nicht verschont geblieben; ein weiter Riss klaffte vom Hals bis zur Hüfte und liess die weisse Haut des Busens durchschimmern. Den Mantel hatte sie eingebüsst, und um sich gegen die Kälte zu schützen, presste sie die klaffenden Stoffenden an den Körper. Die Retterin hatte sich entfernt und ihnen eingeschärft, an derselben Stelle zu warten, bis sie den Wagen brächte; erschöpft und schaudernd schmiegte sich Josephe an die Mutter. Diese hatte sich gegen die Mauer eines Hauses gelehnt, gleichfalls schaudernd, streichelte ihr die Wangen und flüsterte wirre Zärtlichkeiten. Nach Verlauf einer Viertelstunde hielt ein Fiaker am Trottoir, die junge Person sprang flink heraus, bedeutete den beiden, dass sie einsteigen möchten, liess sich vom Kutscher Decken reichen, umhüllte ihnen die Beine und fragte, ob sie sie nach Hause begleiten dürfe, sie tue es gern und sei durch nichts behindert. Josephe berichtete nun in Hast, wie das Fräulein sie im ärgsten Tumult auf der Treppe, als sie schon keinen Atem mehr gehabt und nahe daran gewesen, niederzusinken und zerstampft zu werden, umschlungen, vor den grässlich drängenden schreienden und brüllenden Männern und Weibern beschützt und mit unbegreiflicher Kraft und Geschicklichkeit zum Ausgang gezerrt habe; ohne ihre Hilfe wäre sie verloren gewesen.

Christine, der Rede nicht mächtig, fasste nach den Händen der Retterin und drückte sie innig. In ihrem Blick lag die stumme Bitte und Aufforderung, dass sie mitkommen möge, und überschwenglicher Dank. Während der Fahrt stammelte sie: „Eine solche Schuld lässt sich ja im Leben nicht begleichen“, und da die Unbekannte, die schlank und ruhig ihr gegenübersass, wunderlicherweise fast ohne jede äussere Beschädigung, ohne merkliche Erregung auch, bescheiden abwehrte, fragte sie sie um den Namen. Sie nannte ihn; sie heisse Ulrike Woytich, sagte sie, sei erst seit kurzer Zeit hier und wohne bei ihrem Onkel, dem pensionierten Hofrat Klemens Woytich. Das alles kam rasch und beiläufig von ihren Lippen, als seien ihre persönlichen Verhältnisse nicht vom mindesten Belang. Um auch gleich davon abzulenken, erkundigte sie sich, ob die gnädige Frau aus dem Reich sei, und als Christine bejahte, nickte sie befriedigt und sagte, man höre es am Dialekt, liess auch den Einwand, dass die Familie bereits zwanzig Jahre in der Stadt ansässig sei, nicht gelten und behauptete, dergleichen Eigentümlichkeit bleibe unter allen Umständen haften, und ihr Ohr sei durch einen Aufenthalt im Ausland dafür geschärft; sie habe zwei Jahre in England und ein Jahr in Belgien zugebracht.

Sie erzählte nun, dass sie vor Beginn des Stückes von der ersten Galeriereihe aus mit dem Opernglas die Leute im Parkett gemustert habe, und da sei ihr unter allen Gesichtern dasjenige Josephes aufgefallen; deshalb sei es ihr wie eine Fügung erschienen, als sie das Fräulein dann auf der engen Treppe unter der gefährlichen Menschenlawine erblickt, und der Entschluss, ihr beizustehen, sei ganz instinktiv gewesen. „Sie haben aber doch einige Minuten, bevor überhaupt jemand im Theater eine Ahnung von dem Unglück hatte, Ihren Platz verlassen?“ wandte sie sich an Josephe, „warum denn?“ Diese musste es bestätigen und wunderte sich, ebenso wie ihre Mutter, über den Zufall, dass Ulrike Woytich von Anfang an ihr Augenmerk so bestimmt auf sie gerichtet hatte. Sie sagte, sie sei jählings von einem unerträglichen Herzklopfen befallen worden, derart wie sie es noch nie verspürt. Das Orchester hatte eben begonnen zu spielen, aber die verführerischen Klänge der Offenbachschen Musik konnten sie durchaus nicht beruhigen, im Gegenteil, sie fürchtete die Besinnung zu verlieren, und so eilte sie, so schnell sie es vermochte, in den Wandelgang hinaus. Während sie dort auf und ab ging, vernahm sie auf einmal ein Geräusch wie wenn ein Kieselsteinregen auf ein Glasdach schmettert. Im Nu brachen aus allen Türen schreiende Menschen, im Nu war sie mitten unter ihnen, aber wäre das Herzklopfen nicht gewesen, so wäre sie im Zuschauerraum zermalmt worden, denn drinnen, unter den Rasenden eingepfercht, hätte es für sie kein Entrinnen gegeben.

„So hast du also einen guten Engel in dir und einen ausser dir gehabt,“ sagte Christine; „es ist wunderbar, Josephe, bei all dem Schrecklichen sonst.“

Josephe lächelte etwas beengt und sah Fräulein Woytich unablässig mit gross aufmerksamen Augen an.

Der Wagen hielt am Hause. In Christine war eine Fülle von Besorgnissen entstanden. Zuvörderst hatte sie kein Geld bei sich, um die Fahrt zu bezahlen; der Kutscher würde gewiss nicht mässig in seiner Forderung sein und wie immer bei solchen Gelegenheiten seine Dienste mit dem öffentlichen Unglück multiplizieren. Sie wusste nicht einmal, ob sie die notwendige Summe oben im Schrank hatte; Helmut Otto war ihr noch das Wochengeld schuldig; er gab immer im letzten Augenblick; sie musste ihn demnach um die fünf oder sechs Gulden bitten, was eine missliche Sache war. Ausserdem war es ungewiss, ob er schon zu Hause war. Sie schaute hinauf; im Wohnzimmer war Licht, aber es brannte wahrscheinlich seit ihrem Fortgehen noch; alle Leute waren zum Feuer geeilt, in den Strassen im Umkreis standen sie Kopf an Kopf; es war anzunehmen, dass auch er hingegangen war. Schlimmer noch, wenn er oben wartete; dann musste sie ihm in der Bedrängnis und Hast gestehen, dass Josephe im Theater gewesen war; Fragen, Erörterungen, Vorwürfe waren zu gewärtigen, wenn sie das Geld für den Wagen verlangte; die ewige, jetzt durch die Sorge um Josephe vermehrte Bemühung, solche Szenen vor den Kindern zu verbergen. In Josephes blassem Gesicht zuckte die innere Erregung unverkennbar, so dass es am besten schien, sie gleich zu Bett zu bringen und jedes Zusammensein mit Vater und Geschwistern zu verhindern.

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