Jakob Wassermann - Ulrike Woytich

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Der Antiquitätenhändler Mylius hält seine Familie in Schach. Bloß keine unnötigen Ausgaben für irgendwelchen Firlefanz. Alles duckt sich vor seinen Wutausbrüchen. Aber Christine Mylius, die stumm die tyrannische Herrschaft ihres Mannes erträgt, hat doch heimlich eine Ausnahme gemacht. Sie überrascht ihre jüngste Tochter Josephe, ihr stilles Lieblingskind, mit einer Karte für «Hoffmanns Erzählungen». Beinahe wäre alles gutgegangen, aber plötzlich bricht Feuer im Ringtheater aus. Mit Todesängsten läuft Frau Mylius zum Theater und findet ihre Tochter in den Armen einer jungen Frau. Ulrike Woytich kümmert sich rührend um das Mädchen. Auch in den nächsten Tagen kommt sie zu Besuch und wird schnell zum geschätzten Gast der Familie. Doch hinter ihrer Anteilnahme steckt ein eiskalter Plan. Unbemerkt erschleicht sie sich erst das Vertrauen und dann absolute Macht über die Familie. Bald, nach ihrem Einzug, hat sie auch den alten Mylius in der Hand. Ihr Aufstieg und der Untergang der Familie beginnen.-

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Mylius, äusserst verwundert tuend, antwortete mit hochgeründeten Brauen: „Ballkleider? Die jungen Damen hatten Ballkleider? Ei was! Sieh doch, sieh doch. Vielleicht wieder ein kleines Feuersbrünstchen gefällig? Oder soll gar bei mir im Hause ein Ball gegeben werden? Davon hatte ich keine Ahnung. Das überrascht mich sehr. Ich habe allerdings ein paar närrische bunte Fetzen liegen sehn und sie in mein Kontor geschafft, das ist richtig. Ist nichts dran passiert, habe sie gut aufgehoben, und wenn wirklich der Ball stattfindet, kann ja sein, dass sich das so trifft, sollt ihr sie haben. Jetzt will ich in Frieden essen und wünsche nicht mit euern Spässchen behelligt zu werden.“

Man wusste und hatte es oft erfahren, dass es keinen Appell gab, wenn er in diesem Ton und mit dieser Miene redete. Die schlimmen Folgen, Untersuchung und Strafe, Taschengeldentziehung, Verdikt, einen Tag lang in der Küche zu essen, kamen dann hinterher. Esther und Aimée stürzten aus dem Zimmer, die Hände vors Gesicht gepresst, Christine sass unschlüssig und leidvoll auf ihrem Platz; Josephe, neben ihr, schaute mit grossen Augen vor sich hin. Ein verstohlener Blick traf bisweilen den Vater, um erschrocken wieder abzugleiten. Sie erwartete, dass er von Ulrike sprechen würde, in deren Gesellschaft er noch vor einer Viertelstunde gewesen. Welchen Grund hätte er haben sollen, es vor der Mutter zu verhehlen? Aber er schwieg. Das ruhige Behagen, mit dem er sich der Mahlzeit widmete, dünkte ihr kaum auszuhalten. Um die glattrasierten Lippen zuckte das undeutbare Schmunzeln, und er schwieg. Ihr Gerechtigkeitsgefühl lehnte sich auf. Sie dachte: da er mit Ulrike so freundlich war, wie ich es gesehen, warum verwehrt er den Schwestern, was doch ihre und Ulrikes gemeinsame Sache ist? Warum hat er Ulrike nicht mitgeteilt, dass er den Plan zunichte gemacht hat? Das ist seiner nicht würdig. Und andererseits, warum hat Ulrike, die so offen und aufrichtig ist, ihm nicht alles gestanden, wär es auch nur, um die Mutter vor einer Demütigung zu bewahren? Warum müssen die Dinge verworren und hässlich sein, während sie einfach und erfreulich sein könnten, wenn die Menschen ein bisschen darüber nachdenken würden, was sie tun?

Josephe atmete und webte in einer klaren inneren Welt, in der kein Falsch und kein Arg war, deren Schwelle die Erfahrungen des Lebens noch nicht befleckt hatten.

Es läutete. Aufgeregtes Wispern war vernehmbar, gleich danach traten Ulrike und Lothar ein. Nach flüchtigem Gruss setzte sich Ulrike an den Tisch, Mylius gerade gegenüber. Sie kreuzte die Arme über der Brust und sagte lächelnd: „Die Kostüme werden wir herausgeben, nicht wahr?“

Mylius wiegte den Kopf und erwiderte: „Daran ist nicht einmal zu denken.“

Vielleicht war es seine in solchen Momenten besonders hervortretende heimatliche Mundart, das behäbig-breite Hessische, das Ulrikes Heiterkeit erweckte; sie lachte belustigt auf und sagte: „Ich weiss es ganz gewiss.“

„Da bin ich neugierig, wie Sie das fertigbringen“, antwortete Mylius, ohne die Augen vom Teller zu erheben.

Ulrike beugte sich vor. „Ziemlich einfach, will ich hoffen, da ich es doch mit einem redlichen Manne zu tun habe. Die Dominos gehören nämlich mir. Ich habe den Stoff bezahlt, ich habe die Arbeit bezahlt, ich bezahle die Gelegenheit, zu der sie dienen.“

Mylius schwieg verstockt.

„Verstehen Sie, Herr Mylius, bezahlt!“ sagte Ulrike beinahe drohend; „bezahlt! das Wort wird Ihnen doch was gelten: bezahlt!“ Dabei klopfte sie mit dem Daumennagel auf das Tischtuch und zeigte ihre untadeligen weissen Zähne.

Etwas betroffen versetzte Mylius: „Bedaure. Kann Ihnen die Kleider unmöglich ausliefern. Sind im Laden. Habe sie dort eingeschlossen. Muss bitten, sich bis morgen zu gedulden.“

Ulrike stand auf. „Das ist starker Tabak,“ rief sie; „unmöglich? Eine erbauliche Rechtsordnung wäre mir das. Und ich sage Ihnen, dass ich die Dominos haben muss und zwar gleich. Ich brauche sie und zwar heute Abend noch. Und muss ersuchen, sich gütigst hinzubemühen und sie zu holen. Tut mir leid, Sie zu inkommodieren, aber es hängt was dran, es hängt Licht, Musik, Freundschaft, Freude dran, lauter Dinge, die Sie verachten mögen, die für mich aber Gewicht haben. Vielleicht wiegen sie nur einen schönen Atemzug, vielleicht nur einen glücklichen Gedanken, doch lass ich mir auch das nicht rauben; ich will, was mein ist, haben.“

Mylius entgegnete nichts mehr. Sein Gesicht wurde finster, der Unterkiefer mahlte verlegen. Ein scheuer Blick schoss unter den gesenkten Lidern hervor und streifte Ulrike. Die Niederlage, die er vor Frau, Sohn und Tochter erlitt, war schwer zu verwinden. Aber wie Ulrike vor ihm stand, Kopf zurückgeworfen, die schwarze Pelzkappe studentenhaft schief auf den vom Sturm und schnellen Gehen zerzausten Haaren, die Wangen flammend, das Auge herausfordernd, der üppige Mund halb geöffnet, fühlte er sich widerwillig bezwungen, fast mehr noch von ihrer seltsam spöttischen Leidenschaftlichkeit als von ihrer Kraft und Entschlossenheit. Er erhob sich, murmelte etwas Unverständliches, trat ans Fenster, klimperte mit den Schlüsseln und Münzen in der Hosentasche, lachte zornig und befangen gegen die schneebeschlagenen Scheiben und sagte endlich in unfreundlichem Ton: „Na schön; wenn Sie darauf bestehen, mag es also sein.“ Und ging.

Kaum war die Korridortür hinter ihm ins Schloss gefallen, wandte sich Ulrike an Lothar und gebot ihm, die Schwestern zu rufen. Aber Esther und Aimée kamen schon.

„Rafft alles zusammen, was ihr braucht, und geht in die Dorotheergasse,“ sagte Ulrike hastig und befehlend zu ihnen; „wartet auf der Treppe bis ich komme, oder nein, geht in die Mansarde hinauf, da habt ihr meinen Schlüssel. Ich werde hier unten am Haustor auf euren Vater warten, damit es keine weitern Verzögerungen und Inquisitionen gibt, ihm die Kostüme abnehmen und so schnell wie möglich bei euch sein. Nicht fragen, nicht danken, marsch, adieu.“ Die Mädchen winkten der Mutter frohbewegt zu, und Ulrike schob sie zur Tür hinaus.

Dann kehrte sie sich zum Tisch, schnitt von dem Laib Brot ein mächtiges Stück ab und biss herzhaft hinein. Christine, von deren Lippen keine Silbe gekommen war, seit Ulrike das Zimmer betreten hatte, schaute sie schüchtern-staunend an und sagte: „Was sind Sie für ein merkwürdiger Mensch, Ulrike.“

Ulrike antwortete kauend: „Warum denn? Ich weiss wirklich nicht, was ich für ein Mensch bin. Ich denke nie darüber nach. Ich weiss nur, dass ich schreie, wenn man mich zwickt, und dass ich mich da kratze, wos mich juckt. Das wichtige im Leben ist, dass man den Leuten, die allen Platz für sich alleine haben wollen, begreiflich macht, dass man auch auf der Welt ist. Solang ich meine Lungen zum Schnaufen und meine Zunge zum Reden habe, geb ich mich zu niemandes Schindluder her.“

Christine wollte Fleisch und Gemüse für sie aufwärmen lassen, aber sie wehrte ab und sagte, dazu sei keine Zeit mehr. Sie reichte ihr die Hand, nickte Josephe freundlich zu, gab Lothar einen Klaps auf die Schulter, und fort war sie.

Als Christine und Josephe dann allein in der Stube waren, Lothar hatte sich im Salon trotz der Kälte ans Klavier gesetzt und klimperte in hoffnungsvollem Tempo einen Gassenhauer, trat Josephe zur Mutter, beugte den Kopf und sagte leise: „Mir ist sehr bang, Mutter.“

Christine, die die Regung nicht verstand, schaute sie besorgt an und streichelte ihr das Haar.

Monolog und häuslicher Sturm

Ulrike hatte noch nicht fünf Minuten am Haustor gewartet, als sie Mylius schon mit seinem Passgängerschritt durch den Schnee der Gasse herauftappen sah. Unter dem Arm trug er die eingepackten Kleider. Sie sehend, prallte er zurück, fasste sich aber schnell, klopfte den Schnee von dem Paket, reichte es ihr und sagte mürrisch: „Pfui, was für ein Wetter. Einen alten Mann in der Nacht wegen der Fetzen fortjagen. Mangel an gutem Willen können Sie mir jedenfalls nicht vorwerfen, meine geehrte Dame.“

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