Die Kenntnisse der Wissenschaft über die Gesundheitsschädlichkeit von Fleisch sind überwältigend eindeutig.
Kapitel 3
Eier – Studien und wissenschaftliche Fakten
Viele Studien zeigen den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Eiern und chronischen Krankheiten. In den USA dürfen Eier deshalb nicht als „gesund“, „nahrhaft“ oder „sicher“ beworben werden. 203Denn die Studien offenbaren: Je höher die Cholesterinaufnahme durch die Ernährung, desto höher das Krebsrisiko. Cholesterin kommt ausschließlich in tierlichen Produkten wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern vor. In pflanzlichen Nahrungsmitteln ist so gut wie überhaupt kein Cholesterin enthalten. Der Konsum von Eiern und dem darin enthaltenen Cholesterin ist mit einer Reihe unterschiedlicher Krebsarten assoziiert. 204Der Konsum von Eiern erhöht laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2016 das Risiko für fortgeschrittenen und tödlichen Prostatakrebs. 205
Eine Studie aus dem Jahr 2015 stellt ein um 47 % erhöhtes Risiko für tödlichen Prostatakrebs durch den Konsum von Eiern fest. 206
Durch den Verzehr von nur 2,5 Eiern pro Woche – also lediglich einem Ei alle 3 Tage – erhöhen Männer ihr Risiko für eine tödlich verlaufende Form von Prostatakrebs um 81 %, verglichen mit Männern, die weniger als ein halbes Ei pro Woche verzehren. Dies ergaben 2011 und 2012 publizierte Studien mit 27 607 Männern. 166 167
Laut einer 2015 veröffentlichten Meta-Studie erhöht der Konsum von Eiern das Risiko von Eierstockkrebs deutlich. 207
Eine Meta-Studie von 2014 zeigt eine deutliche Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Konsum von Eiern und Tumoren des Darms. Je mehr Eier konsumiert werden, desto höher ist das Risiko. Schon der Konsum von weniger als 3 Eiern pro Woche erhöht das Risiko um 19 %. 3 und mehr Eier pro Woche erhöhen das Risiko für Darmkrebs um 71 %. 208
Bereits zwei oder mehr Eier pro Woche erhöhen das Risiko für Brustkrebs deutlich. Dies ergab eine Meta-Studie aus dem Jahr 2014. 209
Bereits 2009 konnte eine Studie der Harvard University zeigen, dass der tägliche Konsum von Eiern mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden ist. 2102011 bestätigte eine chinesische Studie diesen Zusammenhang. 211
2012 stellte eine schwedische Studie fest, dass tierliches Protein, insbesondere aus Eiern und verarbeitetem Fleisch, das Diabetesrisiko steigert. 212Tierprotein steigert nicht nur das Diabetesrisiko, sondern auch das Risiko für Krebs.
Der Universitätsprofessor Valter Longo ist Direktor des Instituts für Langlebigkeit der University of Southern California in Los Angeles. Er verweist auf die überzeugenden Beweise dafür, dass eine proteinreiche Ernährung – besonders wenn die Proteine von Tieren stammen – fast so schädlich für die Gesundheit ist wie Rauchen. Longo und sein Team stellten fest, dass Personen im Alter von 50 bis 65 Jahren mit einer proteinreichen Ernährung (mehr als 20 % der Kalorien aus Protein), viermal häufiger an Krebs oder Diabetes sterben und fast doppelt so häufig aus irgendeinem anderen Grund in den folgenden 18 Jahren sterben. Sogar eine Ernährung mit einem moderaten Proteingehalt ist mit einer Verdreifachung der Krebssterblichkeit verbunden. Diese Effekte sind dagegen bei Personen, die eine proteinreiche Ernährung zu sich nahmen, die hauptsächlich auf Pflanzen beruhte, entweder aufgehoben oder verringert. 213
Daher ist es auch nicht erstaunlich, dass eine Meta-Studie 2017 zeigte, dass sich der Austausch von tierlichem Eiweiß hin zu pflanzlichem Protein sehr positiv bemerkbar macht, indem die Blutfettwerte sinken und sich das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen stark vermindert. 214
Nach der im Kapitel zu Fleisch erwähnten, im Fachmagazin American Journal of Clinical Nutrition 2019 veröffentlichten Studie erhöht die vermehrte Zufuhr von Tierprotein das Todesrisiko bei Patienten mit Krebs, Diabetes und Herzkrankheiten. Die Forscher untersuchten die Ernährung von 2641 Menschen. Die Personen, die anstelle von pflanzlichem Protein mehr Fleisch und Eiweiß aus tierlichen Quellen konsumierten, erhöhten ihr Risiko um 23 %, an chronischen Krankheiten zu sterben. 99
Wissenschaftler untersuchten 2016 die Proteinaufnahme von 103 878 Frauen im Alter zwischen 50 und 79 Jahren. Die Frauen mit dem höchsten Konsum von Tierprotein haben ein höheres Risiko für Herzversagen, während Frauen, die vermehrt pflanzliches Protein konsumieren, ihr Risiko vermindern. 132
2019 erschien eine Studie im Fachmagazin The Journal of the American Medical Association JAMA , dass Eier das Risiko für Herzkrankheiten und vorzeitigen Tod erhöhen. Die Forscher untersuchten Daten von fast 30 000 Menschen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und vorzeitigen Tod je 300 mg Cholesterin in der Nahrung um 17 % bzw. 18 % erhöht. Jedes halbe Ei verursacht also ein um 6 % bzw. 8 % erhöhtes Risiko. 215
Eine Meta-Analyse wurde 2013 im Fachmagazin Atherosclerosis veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen Eierkonsum und Herz-Kreislauferkrankungen sowie Diabetes untersuchte. Die Wissenschaftler überprüften 14 Studien und fanden heraus, dass diejenigen, die die meisten Eier konsumieren, im Vergleich zu denen, die die wenigsten Eier verzehren, ein um 19 % gesteigertes Risiko für die Entwicklung einer Herz-Kreislauferkrankung zeigen und ein um 68 % gesteigertes Risiko für Diabetes. Für bereits an Diabetes erkrankte Personen, die die meisten Eier konsumieren, steigt das Herzerkrankungsrisiko um 83 %. 216
Laut einer Studie, die 2015 in der Fachzeitschrift Atherosclerosis veröffentlicht wurde, erhöht Eierkonsum das Risiko für Herzerkrankungen. Die Wissenschaftler analysierten die Ernährung von 23 417 Menschen und stellten fest, dass sich das Risiko für Herzerkrankungen umso mehr vergrößert, je mehr Eier konsumiert werden. Diejenigen, die die meisten Eier verzehren, haben im Vergleich mit denen, die die wenigsten Eier konsumieren, eine um 80 % höhere Arteriosklerose-Inzidenz der Koronararterien, die wiederum ein Maß für das Herzerkrankungsrisiko ist. 217
Schon das Cholesterin in nur einem Ei überschreitet den von der American Heart Association und vom National Cholesterol Education Program empfohlenen Höchstwert. Dies zeigt eine Studie von 2010 im Canadian Journal of Cardiology . Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes Typ 2 wird daher empfohlen, das täglich aufgenommene Cholesterin auf weniger als 200 mg zu verringern. 218
Trimethylamin-N-oxid (TMAO) ist ein Molekül, das bei der Verdauung von Eiern, Fleisch und Milchprodukten entsteht. TMAO erhöht das Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt und für einen Schlaganfall. Forscher analysierten in einer 2017 publizierten Studie die TMAO-Konzentrationen bei 530 Menschen und stellten fest, dass diejenigen mit erhöhten TMAO-Werten ein größeres Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle aufweisen und gleichzeitig ein erhöhten Risiko haben, an einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu sterben. 93
2012 konnte eine Studie den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Eiern und Diabetes Typ 2 aufzeigen. Schon der Konsum von einem Ei pro Woche erhöht das Diabetesrisiko um 76 %, zwei Eier pro Woche verdoppeln das Risiko, während fünf oder mehr Eier das Risiko mehr als verdreifachen. Wir sollten bedenken, dass Diabetes verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Diabetes ist eine der Hautursachen für Nierenversagen, Amputationen, Erblindung und Tod. 219
Eier bzw. Cholesterin erhöhen das Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes, wie Forscher in einer 2011 publizierten Studie feststellten. Frauen, die die meisten Eier (sieben oder mehr pro Woche) konsumieren, haben ein bis zu 165 % erhöhtes Risiko. 220
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