Isabell Pohlmann
Steuern, Recht und
Finanzen für die zweite
Lebenshälfte
Was wollen Sie wissen?
Genug Geld fürs gute Leben
Die gesetzliche Rente als Grundstein für Ihr Budget
Wann Sie in den Ruhestand gehen dürfen
Kann ich es mir leisten, früher in Rente zu gehen?
Schutz bei Krankheit und für Hinterbliebene
So kommen Sie an Ihr Geld
Versorgung für Beamte
Absicherung für den Notfall
Ersparnisse nutzen – Geld neu anlegen
Ihre Strategie für die Geldanlage
Sicherheit zuerst: Anlegen und ruhig schlafen
ETF und mehr: Mit etwas Risiko erfolgreich anlegen
Investieren statt sparen: Immobilien als Alternative?
Neben der Rente arbeiten
Flexi-Rente, ja oder nein? Nicht jeder Job zahlt sich aus
Alternativen zur Frührente
Mehr Netto vom Brutto
Die Krankenkasse verlangt ihren Anteil
Steuern: Vor und nach Rentenbeginn nichts verschenken
Keine Angst vor der Steuererklärung
Im Ruhestand gut versichert
Welchen Schutz brauche ich, was ist überflüssig?
Krankheit, Unfall, Pflegebedürftigkeit
Mein Hab und Gut und das der anderen
So sorgen Sie rechtlich vor
Vollmachten und Verfügungen für den Notfall
Den Nachlass regeln
Hilfe
Fachbegriffe erklärt
Stichwortverzeichnis
Impressum
Sie sind Anfang 60, vielleicht etwas jünger oder älter? Sie haben den Absprung in den Ruhestand bald vor oder sind bereits Rentner? Dann ist es jetzt an der Zeit, finanziell und rechtlich die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Frührente oder nicht? Ich bin unsicher – wonach soll ich entscheiden?
Wie steht es um Ihre Finanzen?Sosehr Sie sich den vorgezogenen Rentenbeginn vielleicht wünschen: Klären Sie vor Ihrer Entscheidung, ob Sie sich die Frührente leisten können. Denn eines ist sicher: Je früher Sie aus dem Berufsleben ausscheiden, desto geringer wird Ihre monatliche Rente ausfallen. Zum einen, weil Sie weniger lange in die Rentenkasse einzahlen und entsprechend weniger Leistungsansprüche erwerben. Zum anderen kommt hinzu, dass Sie eventuell Abschläge bei der Rente hinnehmen müssen, wenn die Leistung vorzeitig ausgezahlt wird. Das kann sich deutlich bemerkbar machen, wie Sie ab S. 29unter „ Kann ich es mir leisten, früher in Rente zu gehen?“ lesen können. Stellen Sie bei Ihren ersten Planungen fest, dass das Geld bei der Frührente vielleicht doch etwas knapp werden könnte? Eine Alternative kann sein, dass Sie noch nicht in Rente gehen, aber die Arbeitszeit reduzieren, um so einen gleitenden Übergang zu schaffen. Oder Sie nutzen die Möglichkeiten, um Ihre Frührente mit einem Nebenjob aufzubessern („ Neben der Rente arbeiten“, S. 79).
Oft ist von der Flexi-Rente die Rede. Sind die Regeln für Nebenjobs wirklich so gut?
Es stimmt:Durch das seit einigen Jahren geltende Flexi-Rentengesetz hat es einige Verbesserungen gegeben. Zum Beispiel haben Frührentner dadurch größere Spielräume erhalten, wenn sie nebenbei arbeiten und Geld verdienen wollen, ohne dass ihnen deshalb die Rente gekürzt wird. Trotzdem gilt weiterhin: Sie sollten genau rechnen und sich beraten lassen. Denn ein höherer Bruttoverdienst macht sich am Monatsende nicht immer bezahlt. Steuern und Sozialabgaben können zum Beispiel dafür sorgen, dass Sie mit einem 450-Euro-Minijob netto besser dastehen, als wenn Sie mehr arbeiten und brutto mehr verdienen. Das zeigt ein Beispiel auf S. 85.
Eine weitere Verbesserung, die das Flexi-Rentengesetz gebracht hat, sind geänderte Regeln für freiwillige Zahlungen an die Rentenkasse. Mehr dazu unter „ Aus eigener Kraft Rente erhöhen“, S. 21.
Es geht nicht nur um mich: Wie sichere ich meine Familie für die Zukunft ab?
Wenn Sie sicherstellen wollen,dass Ihre Angehörigen auf Dauer versorgt sind, sollten Sie spätestens jetzt Vorkehrungen treffen. Oft reicht die Hinterbliebenenrente allein nicht aus, und eine zusätzliche private Absicherung ist nötig. Die unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten dafür stellen wir mit den Vorzügen und Risiken ab S. 51im Kapitel „ Ersparnisse nutzen – Geld neu anlegen“ vor.
Auch rechtlich sollten Sie Klarheit schaffen – etwa mit einer Vorsorgevollmacht für den Fall, dass Sie selbst nicht mehr in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen. Damit legen Sie fest, wer dann in Ihrem Namen handeln soll. Ein Testament ist meist sinnvoll, um Streit unter den Angehörigen zu vermeiden. Was Sie dabei beachten sollten, finden Sie unter „ So sorgen Sie rechtlich vor“ ab S. 159.
Wir haben 60 000 Euro gespart. Wie reicht das Geld möglichst lange?
Angenommen,Sie legen die 60 000 Euro zu einem Zinssatz von 2 Prozent an. Dann können Sie 20 Jahre lang jeden Monat 303 Euro abheben, ehe das Geld verbraucht ist. Weitere Beispiele dafür, wie lange Ihre Ersparnisse reichen können, finden Sie im Abschnitt „ Ihre Strategie für die Geldanlage“ ab S. 56.
Besonders lange kann das Geld reichen, wenn es Ihnen gelingt, höhere Renditen zu erzielen. Das ist zum Beispiel mit Indexfonds, sogenannten ETF, möglich. Allerdings gehen Sie damit ein gewisses Anlagerisiko ein. Für wen Fonds überhaupt infrage kommen und worauf bei der Investition zu achten ist, erfahren Sie im Kapitel „ ETF und mehr: Mit etwas Risiko erfolgreich anlegen“, S. 67. Dort zeigen wir auch, wie Sie mithilfe sicherer Anlagen für eine passende Mischung Ihrer Investments sorgen können und so die Risiken verringern.
Ich weiß nicht, was an Ausgaben auf mich zukommt. Womit muss ich rechnen?
Ein dicker Posten,den viele bei ihrer Finanzplanung für den Ruhestand vergessen, sind die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Wie hoch sie ausfallen, hängt auch davon ab, wie Sie im Berufsleben versichert waren. Besonders teuer kann es werden, wenn Sie nicht durchgehend Mitglied in der gesetzlichen Krankenkasse waren. Außerdem können Steuern auf Sie zukommen. Die Zahl der Rentner und Pensionäre, die Steuern zahlen müssen, steigt von Jahr zu Jahr an. Mit welchen Abzügen Sie rechnen sollten, lesen Sie im Kapitel „ Mehr Netto vom Brutto“ ab S. 93.
Dazu kommen natürlich die verschiedenen Alltagsausgaben, etwa für Lebensunterhalt, Miete und Smartphone. Die regelmäßigen Posten haben Sie vermutlich im Blick. Darüber hinaus sollten Sie die Mittel haben, um zum Beispiel die Autoreparatur oder die Ausgaben für eine Pflegekraft aufbringen zu können, falls Sie oder Ihr Partner Pflege benötigen. In der Checkliste „ Womit Sie im Ruhestand rechnen müssen“ auf S. 31finden Sie eine Übersicht zu wichtigen Posten, die beim Übergang zur Rente wegfallen, und andere, die neu hinzukommen können. Im Kapitel „ Im Ruhestand gut versichert“ ab S. 125erfahren Sie, wie Sie bei Ihren Versicherungen Beiträge sparen und so die Ausgaben senken können.
Der Versicherungsmakler hat angerufen. Was muss ich als Rentner ändern?
Wichtigen Versicherungsschutzwerden Sie seit Jahren haben. Mit dem Stichtag „Rentenbeginn“ muss sich in vielen Bereichen gar nichts ändern. Dennoch ist der Ausstieg aus dem Berufsleben eine gute Gelegenheit, die bisherigen Verträge zu aktualisieren. Manchen Schutz können Sie abspecken, an anderer Stelle sollten Sie aufstocken, etwa, wenn Sie seit Jahren nichts an der Versicherungssumme für Ihren Hausrat oder an Ihrer Privathaftpflichtversicherung verändert haben. Im Kapitel „ Im Ruhestand gut versichert“ ab S. 125erfahren Sie, welche Verträge sinnvoll sind, auf welche Vertragsbedingungen Sie achten sollten und welche Angebote Sie sich häufig sparen können.
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