Rainer Kessler - Amos

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Der Kommentar legt das Amos-Buch so aus, wie es in der Hebräischen Bibel überliefert ist: als Sammlung der Worte eines Propheten, der im 8. Jahrhundert v. Chr. auftritt, dem Königreich Israel wegen der sozialen und kultischen Vergehen seiner Oberschicht das Ende ansagt, am Schluss aber den Überlebenden der Katastrophe aus Juda und Israel eine sichere Zukunft in überbordendem Wohlstand ankündigt. Die diachrone Analyse zeichnet den Weg von der nur noch in Umrissen erkennbaren Botschaft des namengebenden Propheten über die Bearbeitungen seiner ersten Tradenten nach dem Ende des Nordreichs Israel bis zur Letztgestalt, die wohl aus der persischen Epoche stammt, nach. Schlaglichtartig werden Rezeptionen des Buches von anderen alttestamentlichen Schriften an bis in die Gegenwart beleuchtet.

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Internationaler Exegetischer Kommentar

zum Alten Testament (IEKAT)

Herausgegeben von:

Walter Dietrich, David M. Carr, Adele Berlin, Erhard Blum, ­Irmtraud Fischer, Shimon Gesundheit, Walter Groß, Gary Knoppers (†), Bernard M. Levinson, Ed Noort, Helmut Utzschneider und Beate Ego (apokryphe/deuterokanonische Schriften)

Umschlagabbildungen:

Oben: Teil einer viergliedrigen Bildleiste auf dem Schwarzen Obelisken Salmanassars III. (859–824 v. u. Z.), welche die Huldigung des israelitischen Königs Jehu (845–817 v. u. Z.; 2Kön 9f.) vor dem assyrischen Großkönig darstellt. Der Vasall hat sich vor dem Oberherrn zu Boden geworfen. Hinter diesem stehen königliche Bedienstete, hinter Jehu assyrische Offiziere sowie, auf den weiteren Teilbildern, dreizehn israelitische Lastträger, die schweren und kostbaren Tribut darbringen.

© Z. Radovan/BibleLandPictures.com

Unten links: Eines von zehn Reliefbildern an den Bronzetüren, die das Ostportal (die sog. Paradiespforte) des Baptisteriums San Giovanni in Florenz bilden, geschaffen 1424–1452 von Lorenzo Ghiberti (um 1378–1455): Ausschnitt aus der Darstellung ‚Adam und Eva‘; im Mittelpunkt steht die Erschaffung Evas: „Und Gott der HERR baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und brachte sie zu ihm.“ (Gen 2,22) Fotografiert von George Reader.

Unten rechts: Detail der von Benno Elkan (1877–1960) geschaffenen Menora vor der Knesset in Jerusalem: Esra liest dem versammelten Volk das Gesetz Moses vor (Neh 8). Die Menora aus Bronze entstand 1956 in London und wurde im selben Jahr von den Briten als Geschenk an den Staat Israel übergeben. Dargestellt sind in insgesamt 29 Reliefs Themen aus der Hebräischen Bibel und aus der Geschichte des jüdischen Volkes.

Rainer Kessler

Amos

Verlag W. Kohlhammer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Dem Andenken meines Vaters Wolfgang Kessler 1922-2020

1. Auflage 2021

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-022420-9

E-Book-Formate:

pdf: 978-3-17-039358-5

epub: 978-3-17-039359-2

mobi: 978-3-17-039360-8

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Der Kommentar legt das Amos-Buch so aus, wie es in der Hebräischen Bibel überliefert ist: als Sammlung der Worte eines Propheten, der im 8. Jahrhundert v. Chr. auftritt, dem Königreich Israel wegen der sozialen und kultischen Vergehen seiner Oberschicht das Ende ansagt, am Schluss aber den Überlebenden der Katastrophe aus Juda und Israel eine sichere Zukunft in überbordendem Wohlstand ankündigt. Die diachrone Analyse zeichnet den Weg von der nur noch in Umrissen erkennbaren Botschaft des namengebenden Propheten über die Bearbeitungen seiner ersten Tradenten nach dem Ende des Nordreichs Israel bis zur Letztgestalt, die wohl aus der persischen Epoche stammt, nach. Schlaglichtartig werden Rezeptionen des Buches von anderen alttestamentlichen Schriften an bis in die Gegenwart beleuchtet.

Prof. Dr. Rainer Kessler ist Professor für Altes Testament im Ruhestand an der Philipps-Universität Marburg und Research Fellow der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika.

Inhalt

Vorwort der Herausgeberinnen und Herausgeber

Vorwort des Verfassers

Einleitung

Synchrone Betrachtung

1. Der Gesamtcharakter des Amosbuches

2. Der Aufbau des Buches

3. Der Prophet in der Autorität

4. Die immanente Selbstverortung des Buches

5. Thema und Theologie des Buches

Diachrone Betrachtung

1. Textarchäologie und ihre Grenzen

2. Blöcke und Fortschreibungen

3. Buchübergreifende Redaktionen?

4. Rezeptionen von Amos

Überschrift und Motto (Am 1,1–2)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

Diachrone Analyse

Synthese

Das Völkergedicht (Am 1,3 – 2,16)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

I: 1,3–5 – Damaskus

II: 1,6–8 – Philister

III: 1,9–10 – Tyrus

IV: 1,11–12 – Edom

V: 1,13–15 – Ammoniter

VI: 2,1–3 – Moab

VII: 2,4–5 – Juda

VIII: 2,6–16 – Israel

Diachrone Analyse

Synthese

Die Sammlung von Amosworten in Amos 3–6

Einleitung in die Spruchsammlung Am 3–6 (Am 3,1–8)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

3,1–2 – Israels Verantwortung

3,3–8 – Prophetischer Redezwang

Diachrone Analyse

Synthese

Worte gegen Samaria und die Heiligtümer des Nordreichs (Am 3,9 – 4,5)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

3,9–11 – Gegen die Paläste Samarias

3,12 – Das unentrinnbare Geschick der Samarier

3,13–15 – Keine Verschonung des Heiligtums

4,1–3 – Die „Baschankühe“ in Samaria

4,4–5 – Verbrechen in den Heiligtümern

Diachrone Analyse

Synthese

Verweigerte Umkehr (Am 4,6–13)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

4,6–12 – Verweigerte Umkehr

4,13 – Der Gott des Kosmos und der Geschichte

Diachrone Analyse

Synthese

Totenklage und Hoffnungsschimmer (Am 5,1–17)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

5,1–3 – Totenklage über die Jungfrau Israel

5,4–6 – „Sucht mich, so werdet ihr leben!“

5,7–13 – Israels Verbrechen und der Gott des Universums

5,14–15 – Hoffnung auf Gottes Gnade

5,16–17 – Am Ende: Klage

Diachrone Analyse

Synthese

Vom Gottesdienst in die Verbannung (Am 5,18–27)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

5,18–20 – Der Tag s

5,21–27 – Kein Gottesdienst ohne Recht und Gerechtigkeit

Diachrone Analyse

Synthese

Vom Gelage in Verbannung und Fremdherrschaft (Am 6,1–14)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

6,1–7 – Die Gelage der Oberschicht

6,8–14 – Am Ende: Fremdherrschaft

Diachrone Analyse

Synthese

Die Visionen vom drohenden Ende in Amos 7,1 – 9,6

Die ersten vier Visionen des Amos und seine Ausweisung aus Bet-El (Am 7,1 – 8,3)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

7,1–6 – Erste und zweite Vision: Gottes Reue

7,7–9 – Die dritte Vision: das Ende der Verschonung

7,10–17 – Amos wird in Bet-El das Wort verboten

8,1–3 – Das Ende für Israel

Diachrone Analyse

Synthese

Wie es weitergeht (Am 8,4 – 9,4)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

8,4–8 – Erneute Sozialkritik

8,9–10 – Umfassende Trauer

8,11–14 – Die tödliche Hungersnot

9,1–4 – Die fünfte Vision: auswegloses Ende

Diachrone Analyse

Synthese

– der Herr des Kosmos (Am 9,5–6)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

Diachrone Analyse

Synthese

Ausmerzung der Sünder und sichere Zukunft (Am 9,7–15)

Anmerkungen zu Text und Übersetzung

Synchrone Analyse

9,7 – Die Israelskinder und der universale Gott

9,8–10 – Die Ausscheidung der Sünder

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