Axel Rudolph - Rätsel um Herta

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Rätsel um Herta: краткое содержание, описание и аннотация

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Niemand hätte je erraten, welches Geheimnis die junge Herta birgt. Kommissar Valvert sinniert, wenn man die kleine Sekretärin in entsprechende Kleider steckte, würde sie Furore machen in den ersten Salons von Paris. Sonderbar, dass eine junge Dame mit dem Gesicht und der Figur hier als unscheinbare Sekretärin arbeitet, statt in irgendeinem großen Modesalon die erste Geige zu spielen oder an der Seite eines eleganten Roués in einem schnittigen Wagen durch das Bois zu fahren. Er kann nicht umhin, seine schönheitsfreudigen Augen rasch und anerkennend über die Gestalt gleiten zu lassen, von den schmalen Fußgelenken und aufwärts über die schlanken Hüften, die edelgeformte junge Brust bis zu dem verhaltenden Gesicht. Ohne Zweifel eine Schönheit! Aber eine Schönheit, die ein Geheimnis birgt – und hier dreht es sich nicht nur um die läppischen 5000 Franken, die aus Henry Heitingers Jackentasche, die im Vorraum des Büros hing, verschwunden sind. Nein, Kommissar Valvert sieht diesen Fall nicht als einen einfachen Gelegenheitsdiebstahl. Ruhig mustert er die junge Frau, deren Gesicht sich jählings verändert und wie in ein Meer aus Spottlust und Schelmerei getaucht ist. Tausend kleine Kobolde schlagen Rad in ihren braunen Augen, aber nach seiner letzten scharfen, von Argwohn gebeizten Frage löst er eine andere Wirkung aus, als erwartet: Ein klingendes, glockenreines Mädchenlachen schwingt durch den Raum. Fast vertraulich beugt Herta sich etwas vor, die gezügelte Verbindlichkeit der großen Dame in jedem Zug, jeder Kopfbewegung. «Sie gefallen sich in Scherzen, mein Herr. Denn ich kann unmöglich glauben, dass ein so hervorragender Beamter der Sûreté wirklich eine so naheliegende Tatsache übersieht. Wenn Sie meinen gesunden Menschenverstand auf die Probe stellen wollen, so hoffe ich, die Prüfung zu bestehen», lächelt Herta. Und ihr Lächeln ist wie der Fächerschlag einer jungen Marquise des Ancien Regime.Monsieur Pollin räuspert sich heftig, ihm ist die ganze Geschichte äußerst undangenehm und er denkt, sein alter Freund, der Kommissar, hielte einen Diebstahl von 5000 Franken für eine Kleinigkeit, deren er sich nur der alten Freundschaft zuliebe persönlich herbemüht hat, doch weit gefehlt! «Nicht immer sind die sogenannten Kaptalverbrechen für uns Kriminalisten die interessantesten Fälle. Oft genug ist ein einfacher Diebstahl, kriminalistisch gesehen, schwerer aufzuklären als ein Raubmord. Hier zum Beispiel haben wir einen solchen Fall», sinnt der Kommissar und seine Ermittlung beginnt.

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„Bitte, Herr Kommissar.“ Fräulein Friebel neigt ruhig den Kopf und läßt die Hand mit dem Stenogrammblock sinken.

„Darf ich bitten, Platz zu nehmen.“ Valvert deutet weltmännisch auf einen Sessel und wartet, bis die junge Dame sich niedergelassen hat. „Zunächst wollen Sie mir Ihre Personalien angeben.“

„Herta Friebel, 23 Jahre alt, geboren in Hamburg, deutsche Staatsangehörige.“

Valvert hebt den Blick. „Meine Hochachtung, Mademoiselle! Sie sprechen unsere Sprache mit einem so reinen Akzent, daß ich in Ihnen unbedingt eine Pariserin vermutet hätte.“

Ein flüchtiges Lächeln zuckt um ihren Mund. „Ich kann auch mit dem Argot du Montparnasse dienen, Herr Kommissar. Meine Eltern lebten vor meiner Geburt über ein Jahrzehnt in Paris. Erst 1912 siedelten sie wieder nach Hamburg über.“

„Ihre Eltern leben noch dort?“

Ein Schatten fliegt über Herta Friebels Antlitz und verschluckt das Lächeln. „Ich bin Waise, mein Herr. Durch die Machenschaften eines jüdischen Konkurrenten wurde das Geschäft meines Vaters ruiniert. Vater vermochte die Schande des Konkurses nicht zu tragen und ging im Jahre 1922 freiwillig in den Tod. Meine Mutter starb ein Jahr später aus Gram darüber. Da die Verhältnisse in Deutschland mir wenig Möglichkeiten boten, nutzte ich meine Sprachkenntnisse aus und ging nach Paris. Seit 1928 lebe ich hier.“

Valvert verbeugt sich leicht und geschmeidig. „Es war nicht meine Absicht, Demoiselle, in Ihre Familienverhältnisse einzudringen oder traurige Erinnerungen in Ihnen wachzurufen. Gestatten Sie mir also, zur Sache zu kommen. Sie sind mit Herrn Heitinger näher bekannt?“

„Befreundet.“

„Sie wußten, daß er heute einen Betrag von 5000 Franken an der Kasse abgehoben hatte?“

„Nein, davon hat er mir nichts erzählt. Ich erfuhr es erst, als Herr Pollin ins Büro kam und uns über die unangenehme Angelegenheit befragte.“

„Während der Vormittagsstunden haben Sie auf kurze Zeit Ihren Arbeitsplatz verlassen, wie Sie mir selber sagten und wie Frau Grimmaud bestätigte. Dabei haben Sie den Weg durch den Vorraum genommen?“

Herta Friebel wirft den Kopf zurück. Sie wird nicht rot, aber ihre Augen sprühen förmlich Funken. Das bisher so sanfte Mädchenantlitz bietet plötzlich ein Bild flammender Entrüstung. Auch die melodische, ruhige Stimme wird hart und scharf wie Stahl. „Lassen Sie mich doch gleich abführen, Herr Kommissar! Ich versichere Ihnen, daß ich es unter meiner Würde halte, Ihnen auf derartige Verdächtigungen auch nur eine Antwort zu geben!“

Was ist mit Monsieur Freeman? Pollins Blick gleitet zur Seite und bleibt höchst verwundert an seinem Geschäftsfreund hängen. Der phlegmatische Produktionschef der Phaeton-Film-Gesellschaft ist auf einmal aus seiner schläfrigen Interesselosigkeit aufgetaucht. Er sitzt aufrecht in seinem Sessel und betrachtet unverwandt die Sekretärin. Was hat der nur? denkt Pollin erstaunt. Die Friebel ist hübsch, aber ihre Schönheit wirkt schwerlich auf den guten Freeman. Weibliche Anmut und Schönheit hat der doch draußen in Joinville bis zum Überdruß jeden Tag um sich.

Kommissar Valvert genießt halb unbewußt das schöne Bild des Mädchenzorns vor ihm. „Mademoiselle“, sagt er, seiner Stimme einen möglichst weichen Klang gebend, „ich verstehe durchaus Ihre Empörung. Zwar habe ich, das bitte ich zu beachten, nicht das geringste gesagt, das Sie kränken oder verdächtigen könnte, aber Ihre Intelligenz hat Ihnen zweifellos bereits gesagt, was nun einmal nicht zu ändern ist, nämlich, daß nach Lage der Dinge ein gewisser ... hm, wie soll ich sagen ... also ein gewisser ...“

„Verdacht auf mir ruht“, vollendet Herta Friebel herb. „Ich bin die einzige, die durch den Vorraum gegangen ist, folglich habe ich das Geld Heitingers gestohlen. Mein Herr Kommissar, ich beglückwünsche Sie zu Ihrer scharfsinnigen Logik.“

Unbemerkt von Pollin und dem Beamten schlägt drüben im Sessel Monsieur Freeman leicht die Fingerspitzen zusammen, als markiere er gedämpften Applaus. Tolles Mädel, denkt er anerkennend, wie sie das eben machte, der Übergang von hellem Zorn zu überlegenem Spott, das war erstklassig. Dabei doch gemacht. Wette eine Runde Whisky gegen ein Sousstück, es ist ihr gar nicht Ernst mit ihrer Empörung und ihrem Spott!

Valverts Miene hat sich verschlossen. Die spöttische Bemerkung gewandt überhörend, gibt er den verbindlichen Weltmannston auf und fällt in seine amtliche Sprechweise zurück.

„Bitte, hören Sie mir zu, mein Fräulein. Es ist Ihnen bereits bekannt, daß außer Ihnen und Frau Grimmaud niemand unbemerkt den Vorraum betreten konnte. Frau Grimmaud hat das Sekretariat nicht verlassen. Oder doch?“

„Nein. Sie war keine Minute draußen.“

„Bleiben also nur Sie selbst. Würden Sie es nicht vorziehen, schon aus Rücksicht auf Ihren Chef, Herrn Pollin, meine Fragen ruhig und sachlich zu beantworten?“

Kurze Pause. Herta Friebel überlegt anscheinend, dann zuckt sie leicht die Achseln und sagt in ihrem gewohnten ruhigen Ton: „Gut, mein Herr. Fragen Sie bitte. Ich werde antworten.“

„Mille merci!“ Valvert ist sofort wie umgewandelt, freundlich, verbindlich, ganz lächelnder Weltmann. „Sie sind also durch den Vorraum gekommen. Soviel ich verstehen konnte, haben Sie Ihr Büro nur verlassen, um ... pardon, das läßt sich schwer ausdrücken, nicht wahr?“

Wieder verändert sich Hertas Gesicht jählings, ist wie in ein Meer von Spottlust und Schelmerei getaucht. Tausend kleine Kobolde schlagen Rad in ihren braunen Augen.

„Sie haben es erfaßt, mein Herr. Sagen wir also ruhig, ich war dort, wo — es sich schwer ausdrücken läßt.“

„Und bei Ihrem Gang durch den Vorraum hing dort der Rock des Herrn Heitinger?“

„Wahrscheinlich, denn Heitingers Rock hängt während der Arbeitszeit fast immer dort. Gesehen habe ich ihn nicht, weil ich der Kleiderablage keine Aufmerksamkeit schenkte.“

„Erinnern Sie sich, um welche Zeit Sie Ihr Büro verließen? Wenigstens ungefähr?“

„Sogar ganz genau, denn ich sah, als ich von meinem Platz aufstand, auf die Uhr meiner Kollegin Grimmaud, die vor uns auf dem Arbeitspult lag. Es war 10 Minuten vor 11 Uhr.“

„10 Uhr 50“, notiert der Kommissar. „Und wie lange ungefähr blieben Sie draußen?“

„Auch das kann ich genau sagen. 10 Minuten.“

„Wie kommt es, daß Sie die Zeitspanne so genau wissen?“

Überlegenes, damenhaftes Lächeln. „Daran ist meine Kollegin, Frau Grimmaud, schuld. Als ich zurückkam und meinen Platz einnahm, sah sie auf die Uhr und seufzte: ‚Erst 11 Uhr! Noch eine ganze Stunde bis zur Mittagspause.‘ Wir verglichen dann unsere Uhren und stellten fest, daß es tatsächlich grade 11 Uhr war.“

Monsieur Pollin macht unwillkürlich eine lebhafte Bewegung, wird aber durch einen warnenden Seitenblick des Kommissars gehindert, das auszusprechen, was ihm auf der Zunge lag.

„Frau Grimmaud kann das bestätigen? Sehr gut. Herr Pollin, wenn ich bitten darf!“

Frau Grimmaud wird hereingerufen, eine ältere, hagere Dame, deren hochgeschlossenes Kleid nicht die Dürre von Hals und Schulterpartie zu verdecken vermag. Ihre in befangener Erregung gemachten Aussagen decken sich vollkommen mit den Behauptungen Hertas. Jawohl, auch über den Zeitpunkt kann kein Zweifel sein. Fräulein Friebel war höchstens 10 Minuten draußen, und als sie wiederkam, war es genau 11 Uhr.

„Meine Uhr geht unbedingt richtig“, beteuerte Frau Grimmaud, das Objekt hervorziehend und wie zur Begutachtung dem Kommissar hinhaltend. „Ich stelle sie jeden Morgen nach der Radio-Zeitangabe.“

Frau Grimmaud wird in Gnaden entlassen. Valvert vertuscht ein kurzes Nachdenken damit, daß er anscheinend eifrig in dem vor ihm liegenden Protokoll blättert und einige Stellen liest. Ohne den Kopf zu heben, sagt er mit zu betonter Nebensächlichkeit: „Damit wäre also Ihre Unschuld einwandfrei erwiesen, Fräulein Friebel.“ — „Wieso?“

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