Frei - Land - Haltung

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Frei sein? Halt verspüren? Fällt einem das auf dem Lande leichter? Oder kommt es auf die richtige Haltung an? Die Frei-Land-Haltung vielleicht? Dieses Buch klärt auf. Darüber und über das Leben junger Leute auf dem Lande überhaupt. Landeier haben es geschrieben. Über Landeier. Für Landeier. Und solche, die es werden wollen – von jetzt auf gleich oder nie im Leben.
Studierende der Sozialen Arbeit und der Kindheitspädagogik der Hochschule Esslingen sind über zwei Semester hinweg in ländliche Regionen ausgeschwärmt, haben sich dort umgesehen und mit jungen Menschen gesprochen. Darüber, wie sie das Leben auf dem Lande finden. Was sie daran reizt. Was sie daran abstößt. Was sie völlig kalt lässt …
Herausgekommen ist dieses Buch voller authentischer Selbstbeschreibungen junger Leute, die auf dem Lande leben.

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FAZIT UND PERSPEKTIVEN

Das Dorf ist offenbar nicht mehr das, was es einmal war – jedenfalls nach den weithin verbreiteten nostalgisch-schönfärberischen Zeichnungen ländlicher Idylle: ein Ort der Heimat, der durch Homogenität, Nestwärme und Sesshaftigkeit gekennzeichnet ist. Im Ausmaß regional und auch geschlechtsspezifisch sehr unterschiedlich denkt heutzutage immerhin die Hälfte bis 3/4 der Landjugendlichen über einen (womöglich auch nur temporären) Wegzug nach (ebd.: 106/107), um Selbstverwirklichungs-, Ausbildungs- und Berufschancen zu verbessern und Chancen auf den Erwerb von Wohlstand zu nutzen. In einigen strukturschwachen Landstrichen bestehen deutlich spürbare Unzufriedenheiten mit den infrastrukturellen Gegebenheiten, und gerade die besser (aus)gebildeten, vor allem weiblichen jungen Menschen haben hier verstärkt Abwanderungstendenzen. Heimatgefühle und lokale sowie familiäre Verwurzelungen können Letzteren auf Dauer bei den meisten nichts entgegensetzen. Auch wenn konventionalistische Werthaltungen mit zum Teil problematischen Auswirkungen auf die politische Kultur des ländlichen Raums noch vergleichsweise stark verhaftet bleiben, weichen sich dennoch traditionelle Bindungen und kulturelle Praktiken mehr oder weniger rapide auf, erleiden über Jahrhunderte und Jahrzehnte gewachsene örtliche Vereinigungen Attraktivitätsverluste innerhalb der nachwachsenden Generationen und häufen sich bei ihnen dementsprechend fast durchweg die Klagen über Rekrutierungsschwierigkeiten neuer Mitglieder. Bleibt wenigstens die Kirche im Dorf? Auch ihre Rolle wird – nicht nur im weitflächig konfessionslosen Osten der Republik – erheblich in den Hintergrund geschoben. Gesellschaftliche Treiber wie Ökonomisierung, Mediatisierung, Anonymisierung, Individualisierung, Pluralisierung, Entschleunigung, Globalisierung und Mobilitätszuwächse haben längst auch ländliche Strukturen ergriffen.

Und dennoch oder gerade deshalb: Von regionalen Ausnahmen einmal abgesehen zeigen sich rund 90 % der Landjugendlichen mit ihren Lebenssituationen insgesamt und den Gestaltungsmöglichkeiten in ihren Lebensumfeldern zufrieden, die meisten von ihnen sogar „überwiegend“ bzw. „völlig“ (vgl. Becker/Moser 2013: 58). Sie weisen damit für sich eine hohe Lebensqualität aus und sehen zumeist zuversichtlich in die Zukunft. Das lange vorherrschende Bild von Landjugend als benachteiligter Jugend erweist sich vor diesem Hintergrund eher als Zerrbild. Am Dorfleben wird besonders geschätzt, seine Ruhe zu haben, in einer sicheren Umwelt leben zu können und dabei viele Freiheiten zu besitzen (vgl. Becker/Moser 2013: 87).

Was diese Vorzüge neben allen empfundenen Widrigkeiten und Unzulänglichkeiten, aber auch den Strategien des Arrangements mit ihnen konkret für die jungen Menschen bedeuten und welche weiteren Vorteile Landleben aus ihrer Sicht mit sich bringt, lassen die in diesem Buch folgenden Gesprächsauszüge zutage treten. Ihre Vielfalt macht dreierlei deutlich: Erstens gibt sie zu erkennen: Die Landjugend gibt es nicht. Zweitens offenbart die Pluralität der Sichtweisen: Eine geografisch und kulturell statische Heimat lässt sich nicht (mehr) denken. Heimatverluste, die in dieser Weise verspürt werden, gleichen tatsächlich Phantomschmerzen (vgl. Schüle 2017), die auf einer Verklärung der Vergangenheit beruhen und die Möglichkeiten neuer Erfahrungsformen von Vertrautheit, Gemeinschaft und Geborgenheit ungenutzt lassen. Drittens nährt sie gerade mit Blick auf diese neuen Optionen von Beheimatung die Vermutung: Es kann kein Zufall sein, wenn der urbane Zeitgeist alte Dorfqualitäten in die Stadt holt: selbst gärtnern als Urban Gardening, das Backhaus als Backvollautomat, Nachbarschaftstratsch und Hocketse als Quartiersfest, alte Handwerkstugenden als aktueller Do-It-Yourself-Trend, unbekümmerte Freiflächennutzung als innerstädtisches Brachenrecycling, Hausmusik im kleinen Kreis als Wohnzimmer-Konzert einer Indie-Band, internetverbreitete Jugendkultur aus der Provinz als chart- und metropolentauglichen Hype, Fahrzeug ausborgen als Sharing-Kultur, Tante Emma als Bioladen, die Eckkneipe als hippen veganen Imbiss, Holzfällerhemden und Strickmützen kombiniert mit schweren Lederboots und Hosenträgern als Lumbersexual-Style für den urbanen wilden Mann, Marmelade selbst einkochen als ultimativen Nachhaltigkeits-Ausweis … картинка 5

LITERATUR

Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Westerwald: Jung sein im Westerwald. Lebens- und Freizeitsituation junger Menschen im Westerwaldkreis. Eine Studie der Arbeiterwohlfahrt Westerwald e. V. in Zusammenarbeit mit der Universität Koblenz-Landau. Koblenz 2001.

Baier, Dirk/Pfeiffer, Christian/Simonson, Julia/Rabold, Susann: Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt. Erster Forschungsbericht zum gemeinsamen Forschungsprojekt des Bundesministeriums des Innern und des KFN. Forschungsbericht Nr. 107. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover 2009.

Becker, Heinrich/Moser, Andrea: Jugend in ländlichen Räumen zwischen Bleiben und Abwandern. Lebenssituation und Zukunftspläne von Jugendlichen in sechs Regionen in Deutschland. Thünen Report 12. Thünen-Institut, Braunschweig 2013. Online verfügbar unter: https://www.thuenen.de/de/infothek/publikationen/thuenen-report/thuenen-report-alle-ausgaben/[Zugriff am 12.09.2019].

Faulde, Joachim/Grünhäuser, Florian/Schulte-Döinghaus, Sarah (Hrsg.): Jugendarbeit in ländlichen Regionen. Beltz, Weinheim 2019.

Grund, Timo: Ländliche Jugendwelten im Wandel – Jugendbilder in der Landjugendforschung und ihre Wirkungen auf die Landjugendarbeit in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Norderstedt 2002.

Haumann, Walter: „Lebenswelten und -wünsche“, in: LandInForm – Magazin für ländliche Räume 1/2013: 16/17.

Hoffmann, Lars/Sturzbecher, Dieter: „Soziale Schulqualität, Schülerbeförderung und Schulschwänzen“, in: Sturzbecher, Dietmar/Kleeberg-Niepage, Andrea/Hoffmann, Lars (Hrsg.): Aufschwung Ost? Lebenssituation und Wertorientierungen ostdeutscher Jugendlicher. VS, Wiesbaden2012: 189–214.

Herrenknecht, Albert: Land-Kindheit im Wandel. Sozialräumliche Veränderungen im Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen auf dem Lande. Deutsches Kinderhilfswerk (o. J.). Online verfügbar unter: https://www.kinderpolitik.de/bausteine/aktionsfelder/dorferneuerung/164-beteiligungsbaustein-c-5-1[Zugriff: 12.09.2019].

Salomo, Katja (2019): „The residential context as source of deprivation: Impacts on the local political culture. Evidence from the East German state Thuringia“, in: Political Geography 69, 3/2019, 103-117.

Schametat, Jan/Schenk, Sascha/Engel, Alexandra: Was sie hält. Regionale Bindung von Jugendlichen im ländlichen Raum. Beltz Juventa, Weinheim/Basel 2017.

Schüle, Christian: Heimat. Ein Phantomschmerz. Droemer Knaur, München 2017.

Simon, Titus u. a.: Schweigen heißt Zustimmung. Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen. Bund der Deutschen Landjugend e. V., Berlin 2017.

Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2018. Deutschland und Internationales. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2018.

Stein, Margit: Jugend in ländlichen Räumen. Die Landjugendstudie 2010. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2013.

United Nations World Population Programme (UN/WPP): The 2011 Revision. United Nations, New York 2011.

Vogelgesang, Waldemar: „Warum ziehen Jugendliche weg?“, in: LandInForm – Magazin für ländliche Räume 3/2013: 34–35.

Vogelgesang, Waldemar/Kersch, Luisa: „Jung sein! Und das auf dem Land?“, in: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumplanung (Hrsg.): Landflucht? Gesellschaft in Bewegung. Franz Steiner, Stuttgart 2016: 201–218.

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