Frei - Land - Haltung

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Frei sein? Halt verspüren? Fällt einem das auf dem Lande leichter? Oder kommt es auf die richtige Haltung an? Die Frei-Land-Haltung vielleicht? Dieses Buch klärt auf. Darüber und über das Leben junger Leute auf dem Lande überhaupt. Landeier haben es geschrieben. Über Landeier. Für Landeier. Und solche, die es werden wollen – von jetzt auf gleich oder nie im Leben.
Studierende der Sozialen Arbeit und der Kindheitspädagogik der Hochschule Esslingen sind über zwei Semester hinweg in ländliche Regionen ausgeschwärmt, haben sich dort umgesehen und mit jungen Menschen gesprochen. Darüber, wie sie das Leben auf dem Lande finden. Was sie daran reizt. Was sie daran abstößt. Was sie völlig kalt lässt …
Herausgekommen ist dieses Buch voller authentischer Selbstbeschreibungen junger Leute, die auf dem Lande leben.

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Mangelnde Mobilität ist trotz objektiv vergleichsweise ungünstiger Ausgangssituationen in dünn besiedelten Gebieten nur für eine Minderheit von 1 % bis 8 % ein schwerwiegendes Problem. Da der ÖPNV allerdings meist nicht befriedigend ausgebaut ist, wird, um eine eigenständige Mobilität zu sichern, die Bedeutung von Fahrerlaubnissen für Krafträder und Autos dementsprechend hoch eingeschätzt. Bevor altersgemäß Führerscheine erworben werden können, heißt es angesichts nur dünnmaschig vernetzter und selten verkehrender Bus- und Zugverbindungen, zu Fuß zu gehen, sich aufs Fahrrad zu schwingen oder elterliche Fahrdienste zu erbitten (vgl. Becker/Moser 2013: 43–48; zur Illustration des Mobilitätsalltags auch die zahlreichen Beispiele dafür in den Interviews dieses Bandes).

WERTE, POLITISCHE HALTUNGEN UND SOZIALES ENGAGEMENT

Über die regionalspezifische Verteilung von Werthaltungen, also von Kriterien, nach denen Verhaltensweisen anderer Personen beurteilt werden und eigene Lebensorientierungen erfolgen, ist mangels entsprechender Forschungsanlagen wenig bekannt. Zwar stimmen insgesamt auch Landjugendliche demokratischen Einstellungen deutlich mehrheitlich zu, allerdings kann – auch bei einer Minderheit der verbandlich in der Landjugend Organisierten – die Befürwortung von „autokratischen und undemokratischen Meinungen“ als „bedenklich“ gelten (Stein 2013: 139). Bemerkenswert, wenn nicht besorgniserregend, ist darüber hinaus die im Vergleich zu städtischen Gebieten breitere Akzeptanz, die gegen Ausländer*innen gerichtete und extrem rechte politische Einstellungen erhalten. Nach der repräsentativen Studie von Baier u. a. (2009) sind dabei männliche Jugendliche, ostdeutsche Landstriche und niedrigere Bildungsniveaus besonders belastet. Vermutlich dürfte die geringere Wahrscheinlichkeit, zu Migrant*innen Kontakt schließen zu können, für die Stadt-Land-Unterschiede der Belastung mit Rechtsextremismus und Rechtspopulismus wesentliche Erklärungskraft besitzen. Hinzu kommen Abwanderungstendenzen der Jüngeren verbunden mit einer Überalterung (Salomo 2019) unter den Zurückgebliebenen sowie die auf dem Lande überproportional verbreitete „lokalistische“ Orientierung, die das Entstehen einer „Nahmoral“ und einen „höheren Konformitätsdruck“ begünstigt (Simon u. a. 2017: 50). Sie kann an „Fragmenten traditioneller Werthaltungen“, „die in ländlich strukturierten Sozialräumen stärker präsent sind“, wie „Konventionalismus, Autoritarismus, Homophobie bis hin zum Rassismus“ „anknüpfen“ und dabei Skepsis, wenn nicht gar Ablehnung und Hass gegenüber dem und den „Fremden“ mit sich bringen (ebd.: 48).

Das soziale Engagement scheint unter Landjugendlichen vergleichsweise hoch zu sein. Bei den in der Niedersächsischen Landjugend Organisierten liegt es deutlich über dem Engagementniveau, das für Jugendliche allgemein in Deutschland registriert wird – auch in Bereichen, die nicht unmittelbar mit der Landjugendmitgliedschaft zu tun haben (vgl. Stein 2013: bes. 124). Obwohl dafür sicher auch der Umstand verantwortlich ist, dass Engagierte sich erfahrungsgemäß häufig nicht nur auf ein Betätigungsfeld beschränken, sondern gleich in mehreren Bereichen Aktivitäten entfalten, tragen offenbar die weiterhin noch stärker erhaltenen Vereins- und Feiertraditionen, die größere soziale Nähe der Einwohner*innen untereinander und die vorrangig in westdeutschen Landstrichen verbreitete intergenerationelle Überlieferung religiöser Aktivitäten und Mitgliedschaften zu diesem hohen Level bei. Allerdings führt ganz offensichtlich der Ausbau der Ganztagsschule zu deutlichen Rückgängen von Engagementmöglichkeiten und -bereitschaften – vor allem außerhalb schulischer Zusammenhänge (vgl. auch Simon u. a. 2017).

WEGZIEHEN ODER BLEIBEN?

Schametat, Schenk und Engel (2017) haben quantitativ mittels Fragebogen 444 Neuntklässler*innen verschiedener Schulformen in den Kreisen Höxter und Holzminden im Hinblick auf ihre regionalen Bindungen befragt. Die schon aufgrund ihrer regionalen Beschränkung nicht für Deutschland insgesamt repräsentative Studie kommt zu dem Schluss, dass 71,6 % gern in ihrem jetzigen Wohnort leben, nur für 13,9 % gilt das nicht, und 14,4 % wissen sich weder für die eine noch die andere Antwortmöglichkeit zu entscheiden (vgl. ebd.: 70). 9 % aller Befragten wollen „auf jeden Fall“ und 28,4 % „eher“ „hier bleiben“; 26,5 % wollen „eher“, 13,1 % „unbedingt“ „wegziehen“; dem Rest ist es „egal“ (ebd.: 81). Bemerkenswert dabei ist, dass auch ein gutes Fünftel derjenigen, die gern in ihrem Wohnort leben, eine Abwanderungstendenz hat. Was also entscheidet darüber, ob man einen Wegzug aus der Region plant oder nicht? Nach dieser Untersuchung hängt die Bindungsneigung am stärksten von der Einschätzung und positiven Bewertung der Region selber ab, für die wiederum – in dieser Reihenfolge – Landschaft, Natur, Freizeitmöglichkeiten und die Erreichbarkeit für attraktiv gehaltener Räume und Orte von vorrangiger Bedeutsamkeit sind. Einen zweiten Bindungsfaktor bildet die Familie, einen dritten die Wertschätzung von Freizeit, wobei hier Sportaktivitäten bzw. -kontakte und auch freundschaftliche Bindungen, wenn sie im gleichen Maße wie familiäre Bindungen geschätzt werden, sowie starke Paarbeziehungen besondere Rollen zu spielen scheinen. Wer hingegen „Einzelgänger“ ist, sich deutlich stärker an der Peergroup als an der Familie orientiert, shoppen gehen wichtig findet und/oder vor allem eine berufliche Karriere ansteuert, hat eher Abwanderungstendenzen (vgl. ebd.: v. a. 104–113). Während Wochnik (2014) feststellt, dass die Entscheidung über Gehen oder Bleiben der Berufswahlentscheidung vorausgeht und eher ein alternativer Berufswunsch verfolgt wird, als die Region zu verlassen, gibt die Mehrheit der Proband*innen in der Studie von Schametat u. a. zu erkennen, die Region verlassen zu wollen (oder zu müssen?), um den primären Berufswunsch in die Tat umsetzen zu können. Abwanderungsintentionen steigen auch mit der Ortsgröße. Interessanterweise ist in größeren Ortschaften die Zufriedenheit mit der Freizeitsituation und den Einkaufsgelegenheiten trotz tatsächlich größeren Angebots geringer (vgl. ebd.: 116 f.) – ein erneuter Hinweis darauf, dass sich subjektive Bewertungen nicht mit objektiven Lagen decken müssen.

Deutlich stärkere Bleibetendenzen stellt die niedersächsische Landjugendstudie 2010 fest (vgl. Stein 2013), in der allerdings bis auf 3 Befragte alle Proband*innen Mitglieder der Niedersächsischen Landjugend und auch im Durchschnitt mit fast 21 Jahren deutlich älter sind, weshalb auch die von ihr produzierten Ergebnisse nicht verallgemeinerbar sind. Hiernach würden 99,5 % am liebsten weiterhin innerhalb der nächsten fünf Jahre in der Region bleiben (vgl. ebd.: 142). Dabei ist zusätzlich anzumerken, dass kaum Migrant*innen einbezogen wurden (5 % der Stichprobe), viele bereits altersbedingt die Ausbildung und damit auch – anders als die o. e. Neuntklässler – ihre Berufsorientierung hinter sich haben und – wie schon oben erwähnt – mehr als ein Drittel der Proband*innen in der Landwirtschaft tätig ist, gewachsene Freundeskreise stark für die Wohnortwahl zu Buche schlagen und 77,3 % sich „stark familienorientiert“ zeigen. Fast ein Fünftel gibt auch die Landschaft als Grund für die Wohnortpräferenz an, immerhin 13,1 % benennen auch „Tradition/Kultur“ als mit ausschlaggebend (ebd.: 113, 142 f. und 162).

Resümierend ist festzuhalten: Umso positiver die regionale Verankerung ausfällt, umso stärker die sozialen Kontakte sich darstellen, umso höherer Stellenwert der Freizeit zugemessen wird und umso kleiner der Ort ist, an dem man*frau wohnt, desto größer ist die Bindungsneigung.

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