Optimierung des Menschen

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Die «Optimierung des Menschen» ist ein Topos, der sich in der Menschheitsgeschichte schon lange zurückverfolgen lässt. Viele Werke in Literatur und Kunst, Religion, Politik und Wissenschaft setzen sich mit diesem alten Traum des Menschen von der Verbesserung seiner Substanz und seines Wesens auseinander. Waren in der Vergangenheit viele Ziele einer «Optimierung» in weiter Ferne und bloße Utopie, so scheint nun eine biologische und technische «Verbesserung» des Menschen in greifbare Nähe gerückt zu sein. Machbarkeitsfantasien, ein gesellschaftlicher Druck zur ständigen (Selbst-)Optimierung und neue Möglichkeiten im biomedizinischen und digitalen Bereich stellen uns heute vor große ethische und soziale Herausforderungen.
Der vorliegende Band versammelt die Beiträge der 5. Internationalen Hartheim Konferenz, die sich der «Optimierung des Menschen» widmete. Elf Autorinnen und Autoren setzen sich anhand unterschiedlicher Zugänge und Perspektiven mit der Thematik auseinander und stellen Fragen nach Sinn und Nutzen, nach Problemen und Folgen aktueller Optimierungsprojekte.

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Das Zweite, was gerade auch mit der Geschichte dieses Ortes zu tun hat: Daidalos war offensichtlich wirklich der erste Prototyp dieses – Michael Köhlmeier hat’s angedeutet – gewissenlosen Ingenieurs. Gewissenlos deshalb, weil er alles nur unter dem Aspekt eines technischen Problems gesehen hat. Egal welche Aufgabe ihm gestellt wird, er sieht sie nur unter der Perspektive: Lässt sie sich technisch lösen? Ob diese Aufgabe selber moralisch gerechtfertigt, politisch erwünscht oder unerwünscht, irgendwelche ethischen Dimensionen hat, die vielleicht diskutierbar sind, hat ihn nicht interessiert. Eine Königin will sich mit einem Stier vereinen, was das für den Mann bedeutet, was das für das Königreich bedeutet, was das für den Stier bedeutet, das interessiert ihn überhaupt nicht. Ihn interessiert nur: Lässt sich dieses Problem technisch lösen? Und er hat – wie Köhlmeier erzählt hat – eine technische Lösung gefunden. Diese technische Lösung hat aber ziemlich viele Probleme mit sich gebracht, weil Minotaurus Menschen gefressen hat. Derjenige, der dieses Problem verursacht hat, nämlich der Ingenieur Daidalos, war auch derjenige, der dieses Problem wieder gelöst hat, nämlich durch das Labyrinth. Für ein politisches Problem eine technische Lösung.

Und sie wissen, dass das, was auf Schloss Hartheim hier passiert ist, diese Euthanasieprogramme der Nationalsozialisten, nicht möglich gewesen wäre ohne Ärzte, ohne Ingenieure, ohne Techniker, die sich nicht gefragt haben: „Wie legitim ist das, was ich hier tue?“ Sondern, die es nur als technisches Problem gesehen haben und die natürlich dann nach dem Ende des sogenannten Dritten Reiches gar keine Probleme hatten, ihre technische Intelligenz einem anderen Herrn anzudienen. Derselbe Mann, der für die Nazis die ersten sprengstofftragenden Raketen gebaut hatte, mit der zum Beispiel englische Städte angegriffen worden sind, derselbe Mann hat die Raketen gebaut, die die ersten Amerikaner zum Mond gebracht haben, Wernher von Braun. Ein später Nachfahre des Daidalos.

Stichwort: Raketenbau. Das ist sozusagen das Dritte, für das Daidalos berühmt geworden ist: Der erste Mensch, der fliegen konnte. Auch hier war’s für ihn nicht eine Utopie, die er realisiert hat, sondern er musste ein Problem lösen. Nämlich das Problem, wie kommt er jetzt aus dem von ihm selbst gebauten Labyrinth raus. Beachten Sie die unglaublich starke Symbolkraft dieses Bildes: Die Technik, die uns in ein Problem hineinstürzt, aus dem uns nur Technik wieder befreien kann. Seien wir uns ehrlich, die meisten Probleme, die wir heute auf der Welt haben – nicht alle, aber doch sehr viele – sind Resultat von Technik. Warum haben wir zum Beispiel ein Klimaproblem? Weil wir aufgrund unserer Technologien, Verbrennungsmotoren, Industrieanlagen das Klima nachhaltig negativ beeinflusst haben. Wie werden wir dieses Problem lösen? Na durch Technologie natürlich! Förderung von Elektromobilität, Erfindung erneuerbarer Technologien, und und und. Durch „Nicht-Technik“ ein Problem zu lösen, auf die Idee kämen wir ja gar nicht mehr. Und eben das Einfachste, um die Erderwärmung einzudämmen wäre einfach, wir verzichten auf ’s Autofahren. Das geht natürlich nicht. Das wäre sozusagen Lösung eines technischen Problems durch „Nicht-Technik“. Nein, wir verlangen andere Technologien: Zuerst einmal bessere Überwachung des Straßenverkehrs, dann emissionsfreiere Verbrennungsmotoren, dann genaue energieeffiziente Kontrollen, Tempo 100, Tempo 80, wenn eine zu große CO 2-Konzentration, Schadstoffkonzentration oder Feinstaubkonzentration ist und letzten Endes einen anderen Typ von Mobilitätstechnologie, zuerst Elektromotoren, dann vielleicht Magnetschwebebahn.

Wie auch immer: Nur Technik löst unsere durch Technik erzeugten Probleme. Das ist unser Glaube und das könnte man das „Daidalos-Prinzip“ der modernen Welt nennen. Dabei haben wir eines vergessen: Nämlich genau diese Leere, die man in dieser Fluggeschichte, in der Erfindung des „Fliegen-könnens“ durch technische Möglichkeiten sehen könnte, die uns dieser antike Mythos nahelegt: Nämlich so klug war Daidalos, dass er wusste, man darf die technische Lösungskapazität, die seine Erfindungskraft, seine geniale Ingenieurskraft, den Menschen zur Verfügung stellt, nicht überreizen. Denn das, was er zu Ikaros, seinem Sohn sagt, widerspiegelt eigentlich eine alte antike Tugend, der sich Daidalos in diesem Moment noch verpflichtet fühlte, nicht weil er ein guter Mensch sein wollte, er war kein guter Mensch, er war ein gewissenloser, egoistischer, neidvoller und geldgieriger Ingenieur. Überhaupt diese Ingenieure ... Aber er wusste, dass Technik selber ihre Grenzen in sich trägt. Und deshalb diese Ermahnung an Ikaros: „Pass auf, wir werden fliegen können, aber nur innerhalb bestimmter Grenzen. Dem Wasser darfst du nicht zu nahe kommen und der Sonne darfst du nicht zu nahe kommen. Denn ansonsten wird unsere Technik versagen. Halte die rechte Mitte zwischen der Meeresoberfläche und der Sonne. Achte darauf, diese Mitte, dieses rechte Maß nicht zu verlassen.“

Das rechte Maß, das war der Inbegriff der antiken Tugendlehre. Ikarus hält sich nicht daran, er wird übermütig, und er wird übermütig aus Lust an dem, was ihm durch Technik möglich geworden war. Man könnte sagen, die große Mahnung, die dieser Mythos einer in die Technik verliebten und ganz auf Technologie setzenden Zivilisation gerichtet hat, die er uns hinterlassen hat, könnte lauten: Technik, ja, aber hüten wir uns vor Menschen, die aus Lust an dieser Technik jedes Maß und jedes Ziel verlieren, denn dann werden wir so wie Ikarus abstürzen. Wenn Sie in den Folgetagen Vorträge hören werden über die technischen Möglichkeiten, wie der Mensch mit sich selbst umgehen wird können, denken Sie auch hin und wieder an diese Daidalos-Mahnung, an Ikaros. Was es bedeuten würde, sich hemmungslos einer durch Technik möglich gemachten Lust – in dem Fall an der Selbstoptimierung oder vermeintlichen Selbstoptimierung des Menschen – hinzugeben und nicht zu bedenken, wo könnten hier die Grenzen liegen, die uns aufzeigen oder jenen Moment aufzeigen, in dem das was technisch möglich ist und was gut ist für den Menschen, als Erleichterung für Menschen, als Verbesserung des Menschen vorstellbar ist, in das Gegenteil umschlägt und in die Selbstdestruktion, vielleicht nicht des Menschen aber zumindest des Menschlichen, wenn ich es als Humanes denke, führen könnte.

Wir hätten jetzt die Möglichkeit, das damit bewenden zu lassen oder noch eine kleine Draufgabe zu geben. Michael, die Kurzversion.

Michael Köhlmeier:

Das ist natürlich bekanntlich eine pur rhetorische Frage. Dieses Publikum möchte ich einmal sehen, die dann sagen: „Lassen wir’s.“

Aber gut, ich will Ihnen eine kurze Geschichte aus dem – ich sag’ jetzt ein Wort, das der Bischof sicher nicht gerne hören wird 1 – aus dem Bereich der christlichen Mythologie erzählen. Sie entstammt nämlich aus den Heiligengeschichten, die Geschichte vom heiligen Ägidius.

Der heilige Ägidius war ein sehr verzärteltes Kind, ist in Athen aufgewachsen, war in sehr wohlhabendem Haushalt aufgewachsen, hat eine sehr liebende Mutter gehabt, eine überaus liebende Mutter, die ihre ganze Sorge nur ihrem Kind, dem kleinen Ägidius gewidmet hat. Wenn der nur ein bisschen geweint hat, weil ihn ein Gräslein gestreift hat und wenn ein Häuchlein ihn getroffen hat, dann hat er schon gehustet. Und in der Nacht ist er aufgewacht, wenn nur eine Eule am Horizont vorbeigeflogen ist. Die musste noch gar keinen Laut von sich gegeben haben. Die Mutter saß immer neben ihm und hat gehorcht, hat ihm einen Spiegel auf den Mund gehalten, ob er noch atmet. Sie hat ihm nur lauwarme Speisen zu essen gegeben und wenn ihm eine Geschichte vorgelesen oder erzählt wurde, hat sie darauf geachtet, dass die Geschichte ja nicht zu lang und auf jeden Fall nicht grausam ist. So ist er aufgewachsen, dieser Ägidius, beschützt und ohne an der Welt, wie sie ist, teilhaben zu können.

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