Riane Eisler - Die verkannten Grundlagen der Ökonomie

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Riane Eislers Modell einer «Caring Economy» – einer «fürsorglichen Ökonomie» – ist ebenso kühn wie wegweisend und die Übersetzung ihres Ansatzes ins Deutsche längst überfällig. Eislers Buch, das erstmals 2007 unter dem Titel «The Real Wealth of Nations» in den USA veröffentlicht wurde und in zahlreiche Sprachen übersetzt ist, ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen transdisziplinären Forschungsleistung. Es nimmt seinen Ausgang von der Frage, wie es sein kann, dass Menschen – trotz ihres kreativen Potenzials und ihrer Fähigkeit zur Empathie – in der Welt so viel Schaden anrichten. Schaden an sich selbst, anderen Menschen und der Umwelt. Eislers Antwort: An der Wurzel jeder Ökonomie, die Ungleichheit, Armut und Zerstörung produziert, ist eine Gesellschaft, die Frauen und die ihnen überantwortete Care-Arbeit abwertet. Jede progressive und nachhaltige Ökonomie, sei es eine Gemeinwohl- oder eine Postwachstumsökonomie, muss deswegen zuallererst diesen Bereich der Fürsorge für andere wieder in das ökonomische Denken hereinholen – sonst kann es keine Caring Economy geben. Eisler zeigt auf, wie ein solcher Wandel gesellschaftlich umsetzbar ist, auf politischer wie auf individueller Ebene.

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Dieses Bild des überlegenen Mannes gegenüber der unterlegenen Frau verinnerlichen Kinder in dominanzgeprägten Familien von klein auf, da ihnen von Unterordnung gekennzeichnete Beziehungen als normal und moralisch richtig vorgelebt werden. Es dient als Vorlage für die Einordnung von Menschen als über- oder untergeordnet und ist daher von grundlegender Bedeutung für die Errichtung und Aufrechterhaltung eines Systems, das darauf ausgerichtet ist Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu verfestigen.

In den vergangenen Jahrhunderten haben Bewegungen für mehr soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit immer wieder versucht, diesen Doppelstandard für Machthabende und Machtlose abzuschaffen. Allerdings konzentrierten sie sich dabei vornehmlich auf die öffentlichen Bereiche der Politik und der Wirtschaft, die – bis vor kurzem – exklusive Männerdomänen waren.

Tatsächlich war es so, dass die bedeutendsten »Väter« des modernen Egalitarismus den Gender-Doppelstandard nicht etwa infrage stellten, sondern im Gegenteil vehement befürworteten. Die Tatsache, dass Frauen aus dem Menschenrechtsideal explizit ausgeschlossen wurden, wird in der Geschichts- und Politikwissenschaft jedoch weitgehend ignoriert.

John Locke, der wichtigste politische Vordenker in Demokratiefragen im 17. Jahrhundert, forderte, dass die autokratischen Monarchen durch in freien Wahlen gewählte Regierungen ersetzt werden sollten. Dabei begehrte Locke gegen die damals vorherrschende Vorstellung auf, nach der die absolute Monarchie ihre natürliche Berechtigung aus der patriarchalischen Familie ziehe. Gleichzeitig beharrte er jedoch weiterhin rigoros darauf, dass es eine »natürliche Grundlage« ( a Foundation in Nature ) dafür gäbe, dass Frauen rechtlich und traditionell ihren Ehemännern untergeordnet waren.1

Auch der im 18. Jahrhundert lebende und für seinen Einsatz für Freiheit und Gleichheit berühmte Jean-Jacques Rousseau wandte in dieser Hinsicht zweierlei Maß an. Er erklärte, dass Mädchen von klein auf Einschränkungen unterworfen werden sollten, weil »Fügsamkeit« eine Eigenschaft sei, die Frauen ihr Leben lang benötigten, da sie seiner Ansicht nach immer »entweder einem Mann oder dem Urteil der Männer« unterlegen seien und sein sollten.2

Die beiden Vordenker der modernen Demokratie- und Gleichberechtigungsbewegung erkannten diese Absurdität jedoch nicht: Wie kann jemand ernsthaft von einer freien und demokratischen Gesellschaft sprechen, solange die eine Hälfte der Menschheit der anderen untergeordnet ist?

Auch die beiden führenden Wirtschaftsphilosophen des 19. Jahrhunderts waren in dieser männerzentrierten Gesellschaftssicht verfangen. Zwar war Karl Marx und Friedrich Engels die untergeordnete Rolle der Frau bewusst, denn sie beschrieben die Unterdrückung der Frau durch den Mann als »die erste gesellschaftliche Unterdrückung« – allerdings betrachteten sie die »Frauenfrage« (wie viele heutige Sozialisten auch) als zweitrangig.

Obwohl Robert Owen, William Thompson, Anna Wheeler, August Bebel und einige weitere Sozialisten des 19. Jahrhunderts darauf hinwiesen, dass die ungleiche Verteilung des Wohlstands zwischen Frauen und Männern einen bedeutenden Faktor der wirtschaftlichen Ungleichheit darstelle3, erachteten Marx und Engels diese Problematik angesichts der Unterdrückung der Arbeiterklasse als nachrangig.

Dabei wurde im Jahr 1848 nicht nur das Kommunistische Manifest von Marx und Engels veröffentlicht, sondern auch das Feministische Manifest der US-amerikanischen Philosophin und Aktivistin Elizabeth Cady Stanton – doch Marx und Engels ließen diese Dokumentation der wirtschaftlichen Unterdrückung von Frauen unberücksichtigt. Als eine andere US-amerikanische Feministin, Victoria Woodhall, 1860 gegen die Diskriminierung weiblicher Arbeiterinnen in der entstehenden Arbeiterbewegung protestierte, empfahl Marx, die Gewerkschaft solle die Fraktion ausschließen, welche die Frauenfrage über die Arbeiterfrage stelle.4

Für Marx und Engels zählten nur die Klassenunterschiede. Anstatt also einen systematischen Ansatz zu wählen, der die Gesamtheit der Menschen betrachtet, lag ihr Fokus auf den Männern der Arbeiterklasse, über die sie in ihren revolutionären Traktaten leidenschaftlich schrieben. Das, was sie als »Frauenfrage« bezeichneten, sollte warten, bis das kapitalistische System zerstört war.

Da Marx und Engels alles, was Frauen betraf, als zweitrangig betrachteten, schenkten sie auch der stereotypisch mit Frauen assoziierten Fürsorge und Care-Arbeit wenig Aufmerksamkeit und erkannten daher auch nicht, wie stark die Wirtschaft, die sie doch menschlicher machen wollten, durch die Abwertung von Fürsorge und Care-Arbeit entmenschlicht wurde. Obwohl sie sich für wirtschaftliche Gerechtigkeit einsetzten, waren sie blind dafür, dass der für Männer und Frauen verwendete Doppelstandard nicht nur auf Frauen negative Auswirkungen hatte, sondern auf das gesamte Gesellschafts- und Wirtschaftssystem.

Allerdings ist ihre Blindheit gegenüber diesem Doppelstandard kein Einzelfall, sondern so verbreitet, dass sie die Weltsicht der meisten von uns trübte und trübt.

3.2 Geschichten, mit denen wir leben und sterben

Unser Leben wird von Geschichten bestimmt: Sie sagen uns, ob etwas natürlich oder unnatürlich, möglich oder unmöglich, wertvoll oder wertlos ist. Wir verinnerlichen diese Geschichten, lange bevor unsere kritischen Fähigkeiten und unsere Gehirne sich vollständig entwickelt haben. Deshalb neigen wir dazu, die darin enthaltenen Botschaften als unabänderliche Wahrheiten zu akzeptieren – und eine der Hauptbotschaften dieser überlieferten Geschichten ist die Abwertung von einer Hälfte der Menschheit und allem, was mit ihr assoziiert wird.

Ich wuchs in Zeiten auf, in denen der Glaube an die Unterlegenheit der Frau gegenüber dem Mann in den USA noch fest verankert war. Noch in den 1950ern reagierten die Leute auf die Geburt eines Mädchens mit dem Spruch: »Hoffentlich wird es das nächste Mal ein Junge.«

Die überlieferte Angewohnheit, Männerfragen über Frauenfragen zu stellen, ist so tief verwurzelt, dass selbst Menschen, die sich für ihre egalitären Prinzipien rühmen, bei allem, was Frauen anbelangt, oft noch denken, dass es sich dabei »nur um Frauenfragen« handele. Dabei käme selbstverständlich niemand auf den Gedanken, irgendetwas, das die männliche Hälfte der Menschheit anbelangt, als »einfach nur Männerfragen« abzutun.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich noch lebhaft an ein Gespräch mit einem bekannten Menschenrechtsaktivisten, den ich davon zu überzeugen versuchte, dass Frauenrechte Menschenrechte sind. Nachdem er sich meinen leidenschaftlichen Vortrag unter höflichem, zustimmendem Nicken angehört hatte, erklärte er mir, dass er sein Engagement nicht auf Frauenrechte würde ausweiten können, weil er bereits völlig mit so lebenswichtigen Fragen wie politischer Folter und politischem Mord beschäftigt sei. Als ich ihn darauf hinwies, dass es auch bei Frauenrechten um Leben und Tod ginge – die Gewalt gegen Frauen fordert jährlich Hunderttausende Todesopfer – beharrte er darauf, dass es sich dabei lediglich um »Frauenfragen« handele, derer man sich annehmen könne, wenn »wichtigere Probleme« gelöst seien.

Hier muss hinzugefügt werden, dass nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen mit zweierlei Maß messen, wenn es um Geschlechterfragen geht: So entscheiden sich viele Frauen in den USA bei politischen Wahlen lieber für männliche als für weibliche Kandidaten – und in anderen Gegenden der Welt hat dieser Gender-Bias sehr viel extremere Auswirkungen:

In zahlreichen Ländern werden Frauen und Mädchen traditionell, rechtlich und politisch immer noch offen diskriminiert. So sind Frauen in vielen Ländern Afrikas, Südostasiens und des Nahen Ostens nicht berechtigt, Land zu besitzen oder sich als Unternehmerinnen selbstständig zu machen. In manchen Ländern dürfen sie sich nicht einmal frei bewegen. Oft kommt es in diesen Gegenden auch vor, dass Eltern ihren Töchtern den Zugang zu Bildung verwehren oder sie, was Nahrung oder Gesundheitsfürsorge anbelangt, gegenüber den Söhnen benachteiligen.5

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