Tove Jansson - Reisen mit leichtem Gepäck

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Aus Alltagsstrukturen ausbrechen! Sich aus Verhaltensmustern, aus unliebsamen Verpflichtungen lösen, aus dem ganzen Sollen und Müssen! Doch während einem der frische Wind einer beginnenden Freiheit schon entgegenweht, entdeckt man, dass trotz leichten Handgepäcks die schwere Last der alten Ängste, Konflikte und Gewohnheiten noch da ist. An den fremden, Freiheit versprechenden Orten toben sie sich umso unverhoffter und wilder aus. Manchmal sind es gar nicht Reisen, sondern Begegnungen mit Menschen, in deren Nonchalance man die Freiheit eines ganz anderen Lebens wittert. Und manchmal, wenn man es am wenigsten erwartet, verändert die Fremde einen wirklich – und man kommt bei sich selber an. Tove Jansson erfrischt in diesen kleinen literarischen Meisterwerken mit ihrem unverwechselbaren Blick und klaren Stil.

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Einer der Herren ging zum Whiskytisch und holte sich eine ganze Flasche, auf dem Rückweg erwies er Großmutter eine tiefe Reverenz. Ihr leichtes Lächeln wirkte eventuell etwas ermüdet.

Mein Kritiker war ein Stück von mir abgerückt und unterhielt sich jetzt sehr lebhaft, offenbar ging es immer noch um die Idee der Perzeption. Ich stand auf und schlich diskret zu Jonne hinüber; Gesprächen folgen zu müssen, die ich nicht richtig verstand und die mich nicht interessierten, fand ich nämlich deprimierend. Einer der Herren, er hatte einen grauen Schnauzbart, hob sein Glas und sagte: »Und dann schreibt er so, wie er über dich schreibt, Juksu, hol’s der Teufel.«

»Ja«, sagte Juksu. »Und nur sieben Zentimeter.«

»Hast du es nachgemessen?«

»Ja, mit dem Maßband. Genau sieben Zentimeter – so wie beim Erbswurst kaufen. Da weiß man, was man kriegt. Und ohne Bild. Aber diese Anfänger, die hat er mit Bild gebracht, ist ja klar.«

»Wahrscheinlich ist er so alt, dass er es nötig hat, sich bei den Jungen einzuschmeicheln«, warf der dritte Herr ein. »Ja, hol’s der Teufel.«

»Aber man kann nicht alles im Leben verlangen«, sagte der mit dem Schnauzer.

»Nein.«

Ruhig und bedächtig setzten sie ihr Gespräch fort, es klang, als wären sie es gewohnt, sich miteinander zu unterhalten, hätten aber das Interesse am Diskutieren verloren. Sie stellten etwas fest. Sie sprachen zum Beispiel nicht über Perzeption, ihr Gespräch drehte sich eher um erhöhte Mieten oder irgendeinen Wettbewerb, der ungerecht entschieden worden sei, allerdings könne man ja nicht erwarten, dass …

Aber immer, wenn Großmutter im Laufe ihrer charmanten Rundwanderung in die Nähe kam, wurden sie lebhaft und chevaleresk.

Jonne gab keinen Mucks von sich, aber ich sah, dass er fasziniert war. Keiner von ihnen schenkte uns besonders viel Beachtung, aber sie sorgten dafür, dass unsere Gläser gefüllt waren und rückten freundlich zusammen, damit ich am Tisch Platz fand. Ihre Art zu reden war beruhigend, wir saßen wie auf einer geschützten Insel, und keiner von ihnen fragte, was wir denn so machten, sie ließen uns anonym sein. Das Fest ringsum glitt davon, im Zimmer war es ziemlich dunkel geworden. Die Kinder waren verschwunden. Auf einmal schaltete jemand das Deckenlicht an und gleichzeitig wurden die Pirogen hereingetragen.

Der mit dem Namen Juksu stand auf, dann erhoben wir uns alle, und irgendwie gelangten wir als geschlossene Gruppe in den Flur. Nach unglaublichen Verneigungen und Bücklingen und den aufrichtigsten Liebenswürdigkeiten an Großmutter nahmen wir den Aufzug nach unten. Vorher gelang es ihr noch, mir zuzuflüstern: »Lade sie nicht zu euch ein. Die sind zu dritt, und das könnt ihr euch nicht leisten.« Aber bestimmt hat sie gesehen, dass Juksu ihre Whiskyflasche im Mantel stecken hatte.

II

Es war kalt, als wir auf die Straße hinaustraten. Und sehr still. Keine Autos und keine Menschen und dieses seltsame Halblicht, das die Frühlingsnacht mit sich bringt. Nach ziemlich langem Schweigen stellten wir uns einander vor. Es waren Keke und Juksu, und der mit dem Schnauzbart hieß Vilhelm.

»Vielleicht sollten wir ein paar Schritte tun?«, schlug Vilhelm vor. »Am besten stadteinwärts. Aber nicht ins übliche Lokal.«

»Nein«, sagte Keke. »Dorthin nicht. Die sind nicht mehr nett. Wir setzen uns irgendwo hin, und dann sieht man weiter.« An mich gewandt fragte er, sehr freundlich: »Wie lange wohnt ihr schon zusammen?«

»Seit zwei Monaten«, sagte ich. »Oder fast zweieinhalb.«

»Und das geht gut?«

»Ja, das geht sehr gut.«

Vilhelm sagte: »Wir könnten ja zu unserer Spezialstelle. Dort gibt es Zeitungen.«

Das war unten im Hafen vor den Hallen, jeder von uns griff sich eine Zeitung als Sitzunterlage aus der Abfallkiste und damit setzten wir uns auf die Kai-Kante. Der große Platz war ganz leer.

»Jetzt genehmigen wir uns erst mal einen Kurzen«, sagte Juksu zu Jonne. »Aber Gläser haben wir keine, falls deine Frau Gemahlin das gestattet. Du sagst nicht besonders viel? Geht es dir gut?«

»Sehr gut«, antwortete Jonne.

Eigentlich sollte ich gar nicht dabei sein, dachte ich. Ich wandte mich an Vilhelm und bemerkte höflich: »Hier ist es richtig nett. Ich finde Leute erholsam, die nichts so besonders ernst nehmen.«

»Du bist sehr jung«, sagte Vilhelm. »Aber du hast eine erstaunliche Großmutter.«

Wir prosteten uns zu, und unversehens begann Jonne sehr erregt zu reden: »Ich habe gehört, worüber ihr gesprochen habt – dass man hier im Leben nicht alles erwarten kann, aber man muss doch wohl trotz allem etwas erwarten dürfen, ich meine, etwas Unglaubliches erwarten, von sich selbst und von den anderen … Man muss hoch zielen, weil es ja trotzdem immer weiter unten trifft, wenn Sie verstehen, was ich meine – wie mit Pfeil und Bogen …«

»Natürlich, ganz klar«, sagte Keke beruhigend. »Du hast absolut recht. Schaut mal, jetzt kommen sie herein. Ich mag Boote.« Wir genehmigten uns wieder einen und betrachteten die Fischerboote, die sich langsam auf den Kai zubewegten. Zwei Politurtrinker kamen angewandert. »Hallo, Keke«, sagte der eine. »Entschuldigung, wie ich sehe, habt ihr Gäste. Hast du Zigaretten?«

Jeder bekam eine, dann zogen sie weiter. Oben am Frühlingshimmel ruhte der Dom wie ein weißer Traum über dem leeren Platz. Helsinki war unbeschreiblich schön, ich hatte bisher noch nie gesehen, wie schön die Stadt ist.

»Die Nikolaikirche«, sagte Juksu. »Alles müssen sie verändern. Der Dom , idiotisch, das sagt gar nichts.« Er ließ die leere Flasche ins Wasser gleiten und erwähnte nebenbei, die könnten ja nicht einmal mehr anständige Lyrik schreiben.

Dunkler als jetzt konnte die Nacht im Mai nicht mehr werden, Straßenlaternen benötigte sie allerdings keine.

»Erklärt mir bitte eins«, sagte ich, »was bedeutet Perzeption?«

»Wahrnehmung«, antwortete Vilhelm. »Dass man plötzlich etwas sieht und irgendeine olle Idee kriegt. Oder am besten eine neue.«

Ich fand es kalt und wurde plötzlich ärgerlich und sagte, achtzigste Geburtstage seien eigentlich ziemlich albern.

»Mein liebes Kind«, sagte Vilhelm, »das Fest war auf seine Art richtig und schön, aber jetzt ist das Fest vorbei. Jetzt sitzen nur wir noch hier und versuchen nachzudenken.«

»Worüber?«, fragte Juksu.

»Über uns. Über alles.«

»Was denkt Großmutter wohl jetzt?«

»Das weiß niemand.«

Vilhelm fuhr fort: »Zum Beispiel diese Sache mit ungefähr fünfzig pro Woche. Da müssen sie sich ja die Füße wundlaufen. Kein Wunder, dass sie nur noch die Jungen schaffen, diese Mistkerle.«

»Welche Mistkerle?«, fragte ich.

»Die Kritiker. Fünfzig Ausstellungen die Woche.«

»Und niemand fragt mehr nach unsereinem«, sagte Keke. »Man ist erledigt. Man hat seine Kritik gehabt.« Dann fuhr er fort: »Hier kriegt man ja einen kalten Hintern. Vielleicht sollten wir uns ein bisschen bewegen?«

Als wir am Ufer weitergingen, fragte er mich freundlich, was ich mir vom Leben erhoffe?

Ich zögerte kurz und antwortete: »Liebe. Vielleicht Geborgenheit?«

»Ja«, sagte er, »das ist natürlich richtig. An und für sich, wenigstens für dich.«

»Und Reisen«, fügte ich hinzu. »Ich habe solche Lust zu verreisen.«

Keke schwieg eine Zeit lang, dann sagte er: »Lust. Wie du siehst, habe ich ziemlich lange gelebt, also ziemlich lange gearbeitet, das ist ein und dasselbe. Und soll ich dir was verraten, in dem ganzen Spektakel kommt es einzig und allein auf eins an – nämlich darauf, Lust zu haben. Die Lust, die kommt und geht. Anfangs kriegt man sie gratis, im Unverstand, und vergeudet sie hemmungslos. Später wird sie zu etwas, das man mit Vorsicht behandelt.«

Es war schrecklich kalt, er ging zu langsam, und ich fror.

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