William Boyd - Der Mann, der gerne Frauen küsste

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Ein Kunsthändler, notorischer Schürzenjäger, will endlich seine ständigen Liebschaften aufgeben und nur noch leidenschaftlich küssen – das Höchstmaß anAusschweifung, das er sich zugesteht. Aber ist ein Kuss wirklich jemals genug? Ein Paar erzählt die Geschichte seiner Beziehung vom Ende her, dem unerwarteten Wiedersehen im Baumarkt, zurück bis zum ersten Date. Ein doppelt gedemütigter Autor – seine Frau hat ihn verlassen, das Feuilleton sein jüngstes Werk verrissen – tut, was ein Künstler tun muss: Er reist nach Frankreich, wo ihm ne- ben köstlichen Austern auch die Möglichkeit zur Rache an seinem größten Kritiker auf dem Silbertablett serviert wird. Ein Filmregisseur verzweifelt an den Gepflogenheiten Hollywoods – und an der Liebe zu seiner Hauptdarstellerin. Und auch der erfolglose Schauspieler Alec Dunbar bekommt zu spüren, dass ein Unglück selten allein kommt. William Boyds Figuren sind angehende Künstler, Schauspieler und Möchtegern-Schriftsteller, deren hochtrabende Ambitionen schonungslos zur Schau gestellt werden. Wie kein anderer erhellt Boyd die Folgen zufälliger Begegnungen und übereilter Entscheidungen und zeigt erneut, dass er zu den originellsten und fesselndsten Erzählern unserer Zeit gehört.

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Eine Heimsuchung

I Los Angeles

Ich heiße Alexander Rief. Ich heiße Alexander Rief. Ich heiße Alexander Rief – und ich glaube, ich werde verrückt.«

Ich saß in der Business Class eines Jumbojets auf dem Flug nach L.A., als ich diese Sätze in mein Notizheft schrieb – wohl weil ich glaubte, dass mir die einfache Wiederholung meines Namens eine Art Halt bieten würde, während sich mein Verstand verabschiedete. Ich hatte meine Skizzen für das Demarco-Projekt in Pacific Palisades durchgesehen und fühlte mich relativ gut, ich hatte gegessen und keinen Alkohol getrunken, weil ich einen schwachen Kopfschmerz verspürte. Er fing etwa eine Stunde nach dem Start in London an, was nichts Ungewöhnliches war – außer dass Kopfschmerzen bei mir selten sind –, aber an diesen Schmerz erinnere ich mich, weil er sich fast wie ein Gegenstand in meinem Kopf umherbewegte, so als würde etwas durch mein Schädelinneres kriechen, vom Nacken ausgehend durch die rechte Kopfhälfte, um sich in der Mitte der Stirn festzusetzen. Ich nahm zwei Aspirin und wartete auf die Wirkung, aber sie schienen nicht zu helfen. Der Schmerz nahm stetig zu, so stark, dass ich ihn nicht mehr ignorieren konnte. Er war nicht bohrend, nicht pochend, aber er war da, unabweislich, und ließ nicht locker. Ich massierte meine Stirn mit den Fingerspitzen, ich rieb sie mit dem kühlenden Gel ein, das ich in der Kulturtasche der Business Class fand, und nahm mir schließlich meine Arbeit vor, in der Hoffnung, dass mir die Ablenkung Linderung verschaffen oder ich zumindest an andere Dinge denken würde als an Blutgerinnsel, Schlaganfälle und Tumoren, die sich immer stärker in meine Überlegungen drängten.

Ich sah mir also die Skizzen für die Demarco-Terrassen an, den Verlauf der Gehwege hinab zum Pool und die Randbepflanzung, ich nahm meinen Stift heraus und fügte den Zypressen, die ich hinter das Poolhaus gesetzt hatte, ein paar Schraffierungen hinzu.

Als ich gerade an den Laubschattierungen arbeitete, spürte ich meinen Arm plötzlich kalt werden, als wäre meine rechte Seite der Zugluft ausgesetzt. Im selben Moment spürte ich, aber ohne es wirklich zu fühlen, dass meine Finger den silbernen Stift fester umschlossen; ein leichter, aber deutlicher Tremor brachte die Spitze des Stifts zum Flirren wie den Zeiger eines Seismographen vor einem größeren Erdbeben.

Und dann begann ich – oder vielmehr meine Hand – zu malen, große kräftige Figuren quer über meine zarte Zeichnung der Demarco-Terrassen. Sie sahen x-förmig aus, doch jeder der vier Arme war horizontal in die Länge gezogen. Meine Hand richtete den Stift auf, damit er die Figuren richtig zeichnen konnte, und wenn eine fertig war, fing die Hand sofort mit der nächsten an. Bald war meine ganze Skizze bedeckt, und ich drehte das Blatt um, damit sie weiterzeichnen konnte – was sie auch tat, zielstrebig, sorgfältig, alle X-Figuren in derselben Größe, ohne dass etwas Hastiges oder Fieberhaftes daran war.

Ich saß da, fast atemlos, während meine rechte Hand selbstständig fortfuhr, die Seite vollzumalen. Einmal legte ich die linke Hand beruhigend auf meine rechte Faust, aber sie schien unfähig, irgendeine Wirkung auszuüben, der Stift bewegte sich weiter, ich nahm meine Linke wieder weg und schaute zu, wie die Masse der X-Figuren die Seite füllte. Wenn das Personal auf dem Gang vorbeilief, beugte ich mich über das Heft, damit es aussah, als würde ich schreiben. Mittlerweile schwitzte ich heftig und wurde von einer Panik ergriffen, die mir völlig unbekannt war. Während sich meine rechte Hand wie aus eigener Willenskraft über das Papier bewegte, fragte ich mich, ob es in meinem Gehirn zu einer Fehlfunktion gekommen war – ob der Kopfschmerz signalisierte, dass irgendein wichtiges Blutgefäß geplatzt war oder meine Neurotransmitter ihren Dienst versagten –, und in meinem inneren Ohr hörte ich ein stummes Wehklagen, den hilflosen Jammer der Verzweiflung, als hätte meine Seele, die Seele von Alexander Rief, die Macht über den Körper verloren, den sie bewohnte.

Der »Anfall« dauerte wohl – ich weiß es nicht genau – fünf oder zehn Minuten, ich hatte nicht auf die Uhr geschaut. Plötzlich hielt meine Hand inne, und der Stift verharrte auf dem Papier. Ich spürte, wie mein Arm wieder warm wurde, als ich ihn sanft mit den Fingern der linken Hand berührte. Ich ließ den Stift fallen und öffnete die Faust. Mein Kopf war nach dem inneren Aufruhr völlig leer, und ich atmete langsam durch. Vorsichtig nahm ich den Stift auf, drehte ihn in den Fingern und schrieb meinen Namen. »Ich heiße Alexander Rief. Ich heiße Alexander Rief …« Es dauerte etwa zehn Minuten, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte und feststellte, dass der Kopfschmerz verschwunden war.

»Ich sitze in der fortschreitenden Dämmerung dieses kalifornischen Gartens«, schrieb ich an dem Abend in mein Tagebuch, »und frage mich, was mir im Flugzeug passiert ist. War es der Arbeitsstress? Ein Mini-Nervenzusammenbruch? Solche abnormen Erscheinungen können einen aus heiterem Himmel treffen, wie ich weiß, aber bis jetzt war mein Leben völlig frei von derartigen Nervenkrisen gewesen, egal wie groß der Stress war, in dem ich mich befand. Jetzt bin ich müde, fühle mich aber völlig normal. Ich habe Stella in London angerufen, aber entschied mich, ihr nicht zu erzählen, was mir widerfahren ist. Ob das klug war, weiß ich nicht. Aber warum sollte ich ihr unnötig Sorgen machen. Morgen Demarco und die Besprechung der Umgestaltungspläne. John-Jo kommt am Dienstag nach.«

Der restliche Abend verlief ohne besondere Vorkommnisse. Ich rief den Zimmerservice an, bestellte und aß einen Teller Capellini, trank eine halbe Flasche Chardonnay und versuchte, so lange wie möglich wach zu bleiben, um den Jetlag zu mildern, meine innere Uhr zu überlisten, die noch auf Londoner Zeit eingestellt war. Ich spazierte durch die kühlen, schwach beleuchteten Gärten des Hotels und dachte wieder an den Vorfall im Flugzeug, ging die Ereignisse der Reihe nach durch auf der Suche nach irgendwelchen Antworten. Eine naheliegende Erklärung fand sich nicht. Zurück im Zimmer, nahm ich mir das Notizheft vor, sah mir die verunstalteten Skizzen für die Demarco-Terrassen an und zerbrach mir den Kopf über das dichte Gewirr kryptischer Figuren, die meine Hand quer über die Seiten gemalt hatte. Was waren das für Zeichen? Was sollten diese verlängerten X-Arme besagen? Auch wenn ich das Notizheft um neunzig Grad drehte, wurde ich nicht klug daraus. In der Senkrechten sahen sie aus wie schematisch dargestellte Sanduhren oder Eieruhren – Zeichen ohne jede Bedeutung, wie es schien. Ich malte eins auf einem Blatt Hotelpapier nach, wobei ich mich plötzlich fragte, ob dieser Akt neue Symptome auslösen würde, aber diesmal gehorchte die Hand meinem eigenen Willen. Wie hatte Hamlet zu Horatio gesagt: »Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt …« Ich machte das Licht aus und schlief relativ schnell ein.

John-Jo Harrigan – mein alter Freund und Kompagnon – raufte sich das rötliche Resthaar und verdrehte die Augen, als er den Blick vom dunstig blauen Horizont des Ozeans abwandte und mich verständnislos anstarrte.

»Demarco ist völlig perplex«, sagte er. »Deine ursprünglichen Zeichnungen haben ihm gefallen. Sehr sogar.«

»Sie waren falsch. Alles war falsch. Die Form des Pools war falsch.«

»Er will einen rechteckigen Pool. Seine Frau ist eine passionierte Schwimmerin. Sie will jeden Tag ihre Bahnen ziehen.«

»Wenn sie die neuen Pläne sieht, wird sie ihre Meinung ändern. Keine Ahnung, was ich mir da gedacht habe. Warte ab, bis du sie gesehen hast, J.-J.« Ich tätschelte seine Hand. »Das Haus wird sensationell.«

»Er sagt, er toleriert keine Verzögerungen.« John-Jo zündete eine seiner stinkenden Zigarillos an.

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