Simon Kasper - Der Mensch und seine Grammatik

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Welchen Stellenwert hat die Kenntnis einer Grammatik für das Verhältnis des Menschen zur Welt und zu sich selbst? Und wofür braucht es Grammatik überhaupt, wenn grammatische Mehrdeutigkeit ohnehin meist unbemerkt bleibt und selten ein Verständnisproblem darstellt? Auf diese Fragen gibt Simon Kasper empirisch und theoretisch fundiert eine umfassende Antwort. Anhand einer historischen Korpusstudie an Paralleltexten dokumentiert er den erfolgreichen menschlichen Umgang mit Mehrdeutigkeit und liefert in der Folge einen anthropologischen Entwurf zum Verstehen, der sowohl der leiblichen Existenz des Menschen (Embodiment) als auch der Grammatizität seiner Sprache Rechnung trägt. Dabei bezieht er nicht nur Grundannahmen der Kognitiven Linguistik und der Philosophischen Anthropologie ein, sondern führt auch quantitative (Frequenz) und qualitative (Bedeutsamkeit) Ansätze der Sprachtheorie zusammen.

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Eine solche Reanalyse im alltäglichen Sprachverstehen kann natürlich schneller erfolgen als die linguistische oder philologische Deutungsarbeit, wie wir sie oben an (1) vorgenommen haben. Dennoch teilt sie mehr mit der Deutungsarbeit als mit den Automatismen und Routinen, nämlich die Aspekte des Gewahrwerdens der unterschiedlichen Ausdeutbarkeit des Phänomens und der Reflexion auf die eigene Deutungsaktivität.5

1.6 Die „W“-Fragen des vorliegenden BuchesW-Fragen

Das vorliegende Buch stellt den Versuch dar, besser zu verstehen, wie Sprachbenutzerinnen auch angesichts von Mehrdeutigkeitmehrdeutig sprachliche Äußerungen verstehen, das heißt erfolgreich oder richtig interpretieren können. Dafür war es wichtig, darauf hinzuweisen, dass dem Verstehenverstehen sowohl von nichtsprachlichen als auch von sprachlichen Phänomenen (Be-)Deutungstätigkeiten zugrunde liegen, die sich in sehr basalen Aspekten – den W -Fragen im Dienste von Was Was kann ich tun? kann ich (jetzt) tun? – gleichen und sich in anderen Aspekten – der Mehrschichtigkeit von sprachlichen Äußerungen – unterscheiden. Insofern sucht dieses Buch, wie jede Interpretation, Antworten auf die oben genannten W -Fragen.

Was ist es? Das infragestehende Phänomen kann bereits grob charakterisiert werden. Es sind mehrdeutige Äußerungen auf der einen und die offensichtliche Problemlosigkeit, mit der Sprachbenutzerinnen erfolgreich mit ihnen umgehen, auf der anderen Seite. Dass Sprachbenutzerinnen auch mehrdeutige Sätze verstehen können, ist für sich genommen noch nicht überraschend. Auch Sprachbenutzerinnen, die nicht zugleich professionelle Linguistinnen sind, erklären sich ihre Verstehensfähigkeitenverstehen und berufen sich dabei gern – und durchaus zu Recht – auf den Kontext , anhand dessen alle oder fast alle Äußerungen verstehbar seien. Als Kontext gilt bei dieser nichttechnischen Verwendung des Ausdrucks bald mehr, bald weniger von dem, was in der fraglichen Äußerung nicht zur lexikalischen oder grammatischen Bedeutung gehört und nicht auf Basis der Wörter und ihrer Verknüpfung zuverlässig erschlossen werden kann. Zu diesem Kontext im weiteren Sinne zählen erstens das in vorangegangenen und nachfolgenden Äußerungen grammatisch und lexikalisch Ausgedrückte – der Kotext , zweitens die vielfältigen Faktoren, die die Situation kennzeichnen, in der die Äußerung getätigt und/oder rezipiert wird – der Kontext im engeren Sinne –, und drittens das sogenannte Weltwissen, das heißt das enzyklopädische Wissen über basale, aber auch beispielsweise kulturspezifische Zusammenhänge in der Wirklichkeit, unabhängig von der konkreten Äußerung, ihrem Kotext und Kontext. Auf Basis dieser Informationstypen dürfte tatsächlich so gut wie jede Äußerung im Alltag, sei es in einer face-to-face -Situation oder bei der Lektüre eines Textes, zum Beispiel eines Bibeltextes, für eine kompetente Sprachbenutzerin verstehbar sein.

Ich möchte in diesem Buch daher eine sehr viel stärkere HypotheseHypothese überprüfenmehrdeutig: Für das Verstehen verstehen von Äußerungen, die hinsichtlich der Frage mehrdeutig sind, was in ihnen womit in welcher Was steht womit in welcher Beziehung? Beziehung steht, sind auf der Seite einer muttersprachlich kompetenten Rezipientin Rezipientin (kommunikative Rolle) mit normalen kognitiven Fähigkeiten so gut wie keine dieser Informationsquellen erforderlich. Ist sie mit einer grammatisch mehrdeutigen Äußerung konfrontiert, so wird sie fast vollständig ohne Informationen auskommen, die über die infragestehende Äußerung hinausgehen. Hier möchte ich es fürs Erste mit der Präzisierung bewenden lassen, dass die Informationen, auf die die Rezipientin sich stützen kann, aufs Engste mit der Belebtheitshierarchie Belebtheitshierarchie zusammenhängen.1

Wo ist das Phänomen zu finden? Äußerungen, die mehrdeutig hinsichtlich der Frage sind, was in ihnen womit in welcher Beziehung steht, finden sich überall dort, wo die konventionellenKonvention grammatischen Mittel für den Ausdruck solcher Beziehungen in einer Sprache nicht verfügbar oder trotz prinzipieller VerfügbarkeitHinweisverfügbar unzuverlässigHinweiszuverlässig sind. So sind in Beispiel (1) einige KasusmarkierungenKasus ( si beziehungsweise de Jünger ) prinzipiell verfügbar, aber bei den vorliegenden Ausdrücken unzuverlässig und die ReihenfolgeReihenfolgesyntaktifiziert zwischen den Ausdrücken wird nicht konventionell für die Unterscheidung von Subjekt und Objekt verwendet. Verschiedene Sprachen und Sprachstufen einer Sprache unterscheiden sich natürlich darin, ob in ihnen die Reihenfolge für solche Zwecke eingesetzt wird und ob beziehungsweise wie viele mehrdeutige morphologischeMorphologie Formen sie aufweisen. Aus Gründen, die ich noch ausführlicher darlegen werde, möchte ich die Stichhaltigkeit der obigen Annahme anhand von wortlauttreueren und freieren BibelübersetzungenÜbersetzung ins AltenglischeAltenglisch, MittelenglischeMittelenglisch, AlthochdeutscheAlthochdeutsch, MittelhochdeutscheMittelhochdeutsch, FrühneuhochdeutscheFrühneuhochdeutsch, NeuhochdeutscheNeuhochdeutsch und in die modernen deutschen Dialekte des HochalemannischenNeuhochdeutsch und NordniederdeutschenNordniederdeutsch überprüfen.2 Einer der gewichtigsten Gründe, Bibeltexte dafür zu wählen, ist, dass wir – anders als bei anderen Quellen – für die darin vorkommenden Äußerungen sicher angeben können, welche Interpretation die richtige ist, auch wenn sie in einer Übertragung mehrdeutig sind. Für die Überprüfung der Hypothese ist dies unabdingbar, da wir andernfalls über kein Erfolgskriterium für die Interpretation mehrdeutiger Äußerungen verfügen würden, und dass man Erfolg bei ihrer Interpretation haben kann, möchte ich ja gerade zeigen. Ein weiterer Grund ist, dass alle untersuchten SprachSprach(stuf)eAltenglisch(stuf)en – die richtige Übersetzung vorausgesetzt – dieselben Inhalte ausdrücken, dazu aber jeweils ihre eigenen sprachlichen Mittel zur Verfügung haben und dabei unter dem Druck stehen, verstehbar zu sein. Damit wird vergleichbar, wie mit den vorhandenen sprachlichen Mitteln ausgedrückt wird, was womit in welcher Beziehung steht und wie sie von Äußerung zu Äußerung eingesetzt werden. Dabei ist nicht nur ein synchronischer Quervergleich zwischen den Sprachen und Dialekten möglich, sondern auch ein diachronischer Längsvergleich, der uns mit der gebotenen Vorsicht erlaubt nachzuverfolgen, wie diese grammatischen Mittel sich historisch im Deutschen und Englischen verändern und welche Anforderungen dies an unser Verstehenverstehen stellt. Ein Grund, Englisch und Deutsch zu wählen, ist die Tatsache, dass für diese Sprachen in der Forschung bereits viele Annahmen darüber geäußert worden sind, wie die sprachlichen Mittel sich zueinander verhalten und wie sie sich historisch entwickelt und verändert haben sollen. Dass diese Entwicklungen fürs Deutsche und Englische jeweils verschiedene gewesen sind, obwohl sie einen gemeinsamen historischen Ursprung haben, ist dabei ebenfalls von theoretischem und historischem Interesse. Primär von theoretischem Interesse ist, dass auch zwei moderne deutsche Dialekte analysiert werden sollen. Interessant sind sie deshalb, weil sie im Vergleich zum standarddeutschen System mit drei KasusKasus jeweils nur zwei Kasus aufweisen, dabei aber mutmaßlich ähnliche SatzgliedreihenfolgenReihenfolge zulassen. Die Dialekte versprechen somit größeres Mehrdeutigkeitspotenzial.3

Woher kommt das Phänomen? Was hat es verursacht? Wohin geht es? Vieles – und darüber wird noch sehr viel mehr zu sagen sein – spricht dafür, dass Sprachen sich grammatische Mehrdeutigkeit leisten können, eben weil Sprachbenutzerinnen erfolgreich damit umgehen können. Dennoch unterscheiden sich Sprachen in dem Grad, in dem sie Mehrdeutigkeit tatsächlich aufweisen, gravierend, aber nicht zufällig. Neben Sprachen, die wenige oder gar keine Äußerungen aufweisen, in denen grammatisch nicht geregelt ist, was womit in welcher Beziehung steht – Althethitisch dürfte dem nahekommen –, finden sich, wie ich zeigen werde, auch Sprachen, in denen jede vierte für die Fragestellung relevante Äußerung grammatisch mehrdeutig ist. Dies zeigt, dass Sprachen sich bisweilen des in ihnen vorkommenden lautlichen, gestischen oder graphischen Materials viel mehr als grammatische Mittel bedienen, als es nötig wäre, um als erfolgreiche Kommunikationsmittel zu dienen. Man könnte nun vermuten, dass das Material, das dafür verwendet wird, anzuzeigen, was womit in welcher BeziehungWas steht womit in welcher Beziehung? steht – zum Beispiel KasusKasus- und KongruenzmorphemeKongruenz –, sich in einer Sprache unabhängig von der Kommunikationsfunktion und unabhängig von menschlichen Zwecken entwickelt und nur für diese Funktion verwendet wird, weil es eben unbeabsichtigt entstanden ist, deshalb nun einmal da ist und, weil es da ist, wiederum interpretiert werden muss und mit einer nützlichen Funktion besetzt werden kann . Wie bereits gesagt, können wir die Interpretation von bestimmten Phänomenen nicht einfach unterlassen, und lautliches, gestisches oder graphisches Material scheint dazuzugehören. Ganz unabhängig können die Entstehung dieses Materials durch verstehensunabhängige UrsachenUrsachefür Sprachwandel und seine nachträgliche verstehensabhängige Funktionalisierung aber nicht voneinander sein, denn – so werde ich berichten – es scheint so etwas wie Obergrenzen von Mehrdeutigkeit zu geben, jenseits derer die Funktionalität der Sprache als Kommunikationsmittel gefährdet zu sein scheint.

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