Iva Prochazkova - Die Residentur

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Der Tod eines unbequemen Journalisten unmittelbar vor der Europawahl steht am Beginn einer dramatischen Geschichte, die sich im Verlauf einer Woche abspielt. Št.pán Chytil, ein Ministerialbeamter mit großen Ambitionen, verbirgt hinter der Fassade von geradezu langweiliger Anständigkeit das Geheimnis seines Lebens. Dank der Unterstützung einflussreicher Akteure ist er sehr weit aufgestiegen. Ein Scheitern wäre schicksalhaft. Um jeden Preis versucht er den Absturz zu verhindern. Korruption, Mord, zweifelhafte Finanzierung des Wahlkampfs, schmutzige Praktiken der Geheimdienste – jedes Mittel ist ihm recht. Doch die Umstände deuten auf eine bittere Niederlage hin. Denn einen gefährlichen Gegner hat Chytil nicht nur in seinem kompromisslosen Sohn, sondern auch sein eigenes Gewissen könnte ihn zu Fall bringen.

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„Wie hieß der Kasmenier noch mal?“, fragte er, als sie zurück auf die Landstraße gerumpelt waren und er sich endlich eine Zigarette anzünden konnte. Die ganze Zeit, die sie mit Mister Monny verhandelt hatten, war er standhaft geblieben, jetzt genoss er den Tabak als verdiente Belohnung. „Sarajan?“

„Arojan.“

„Und mit Vornamen?“

„Geworg. Wieso?“

„Nur so.“ Er beschloss, mehr über ihn herauszufinden. „Ich kann mir Namen nicht besonders gut merken.“

„Das kann man trainieren.“

„Wie denn?“

„Jeden Namen, den du hörst, musst du sechzehn Mal wiederholen. Dann kannst du ihn nicht wieder vergessen.“

„Echt? Hast du das ausprobiert?“

Denis schüttelte den Kopf. „Ich kann mir Namen gut merken. Dafür hab ich ein schlechtes Gedächtnis für das, was ich sehe. Wenn du mich fragen würdest, ob Arojan kurze oder lange Hosen angehabt hat, könnte ich dir das ums Verrecken nicht sagen.“

„Ich glaub, Jeans“, sagte Milan, aber beschwören könnte er’s nicht. Das leuchtende Orange von Arojans Hemd hatte alles in den Hintergrund gedrängt. Als er nach Denis’ zweitem Schuss auf die Knie gegangen war, war Milan der Gedanke gekommen, dass er aussah wie ein buddhistischer Mönch in frommer Kontemplation. Gerade Arojans Hemd, knallig und strahlend, trug die Hauptschuld daran, dass sich bei Milan dieses nächtliche Bild so deutlich in die Netzhaut eingebrannt hatte. Er schloss die Augen, riss sie wieder auf, blinzelte. Erreichen konnte er damit nichts. Die Erinnerungen machten, was sie wollten; einmal hatte er zu wenige, ein andermal unangenehm viele, sie ließen sich keine Befehle geben. Man konnte ihnen höchstens ein bisschen auf die Sprünge helfen.

„Arojan, hast du gesagt? Georg?“

„Geworg.“ Denis sprach den Namen langsam und deutlich aus.

„Geworg Arojan“, wiederholte Milan. Sechzehn Mal. Er war neugierig, ob er’s sich merken würde.

Er fuhr übers Feld Richtung Landstraße, den Blick auf den Rückspiegel geheftet. Ihm war klar, dass auch die beiden ihn beobachteten und überlegten, ob er etwas im Schilde führte. Durcheinander waren sie, er hatte sie reichlich irritiert. Sie hatten erwartet, dass er sie über den Tisch ziehen würde, stattdessen hatten sie ein Honorar kassiert, von dem sie nicht zu träumen gewagt hatten. Und nun zerbrachen sie sich den Kopf, was hinter der Aktion stecken mochte und was sie außerdem noch rausschlagen könnten. Bestimmt würden sie wild spekulieren, wer er selbst war. Johnny …

Unwillkürlich musste er lachen. Dass er diesmal ausgerechnet diesen Namen verwendete, lag allein in seiner Abneigung gegenüber Stereotypen begründet. Er liebte die Abwechslung. Es machte ihm keinen Spaß, allzu lange bei ein und derselben Persönlichkeit zu bleiben (die Entscheidung, unter welcher Identität er arbeiten würde, kam immer von oben, da hatte er gar keinen Einfluss), aber in Sachen Pseudonym, Maske, Kleidung, Körpersprache und verbales Arsenal hatte er freie Hand und nutzte dies auch weidlich aus. Alles musste miteinander harmonieren. Jedes kleinste Teilchen musste ins Gesamtbild passen. Es ging dabei um Stil. Nach dem richtigen Stil zu suchen und ihn dann sorgfältig auszufeilen, gehörte zu den Momenten seiner Arbeit, die er am liebsten mochte. Seit jeher war er kreativ und fleißig.

Er schob den Rückspiegel leicht nach oben und korrigierte seine Fahrtrichtung, um sie weiter im Auge zu behalten. Sie fuhren bereits wieder durch den Hohlweg zur Straße zurück. Er machte sich über die zwei nicht die geringsten Illusionen. Zu dem Zwerg hatte er zwar von seinem Knastbrüder-Netzwerk gute Referenzen bekommen, aber er war es gewohnt, sich vor allem nach seinem eigenen Verstand zu richten. Und der sagte ihm, dass er auf der Hut sein musste. Allen beiden fehlte es an gesundem Selbstvertrauen, sie taten raffinierter und erfahrener, als sie’s in Wirklichkeit waren. Bei diesem beschränkten Völkchen hier nichts Ungewöhnliches. Er lebte schon das dritte Jahr in Tschechien und die Kreise, in denen er sich bewegte, galten als erlesen, und doch traf er nur ausnahmsweise auf Menschen von wirklichem Format. Die meisten Tschechen waren Duckmäuser, Schwächlinge, Charakterschweine. Sie wussten nicht, was sie wollten, hielten ihr Wort nicht, auf sie war kein Verlass. Deswegen hatte er auch nicht vor Begeisterung gejubelt, als von oben die Anordnung gekommen war. Er hatte dafür kein Verständnis. Hätten sie Arojan gleich ihm überlassen, dann hätten sie die Garantie gehabt, dass alles laufen würde wie geschmiert. Hatten sie aber nicht, und er hatte sich an die Anweisungen halten müssen. Die waren absolut klar gewesen: Es wurde „tschechische Präzisionsarbeit“ erwartet.

Wieder lachte er vor sich hin, diesmal war es aber eher ein unschönes Grinsen. Er hoffte, dass bei dieser „tschechischen Präzisionsarbeit“ kein Fehler passiert war. Falls doch, müsste er es ausbaden, das kannte er schon von früher. (Zum Beispiel der Patzer mit Kirill Borodin, daran hatte er selber nicht die geringste Schuld gehabt, und trotzdem musst er deswegen bei ihnen antanzen.) Diesmal sah’s nicht nach einem Misserfolg aus. Die Belohnung war unverhältnismäßig hoch, für so viel Geld hätten die Tschetschenen fünf Arojans erledigt, aber es war nötig, sich den beiden gegenüber großzügig zu zeigen. Sie zu ködern. Sie würden ihnen noch zupasskommen. Mit Arojan war das Ganze noch nicht vorbei, er hatte ja nicht allein gearbeitet.

Als er am Feldrand ankam, hatte ihr Auto ungefähr die Hälfte des Hohlwegs zurückgelegt. Er klappte den Rückspiegel wieder in die Ausgangsposition zurück, überquerte vorsichtig den flachen Straßengraben, bog auf die Landstraße ein und fuhr dann Richtung Prag. Nach der ersten Kurve verließ er die Straße wieder. Das Feld war zu Ende, auf einem verwahrlosten Grundstück zeichneten sich zwischen Birken und anderer Spontanvegetation die Ruinen eines ehemaligen Bauernhofs ab. Nach kurzem Überlegen fand er eine Stelle hinter der halb eingestürzten Wand des Kuhstalls. Von hier konnte man bis zur nächsten Kreuzung sehen. Er schaltete den Motor aus und wartete. Allmählich wurde es dunkel, Regen trommelte auf die Motorhaube. Das klang wehmütig. Trübselig in des Wortes wahrem Sinn, vom Fuhrmann bis zum edelsten Poeten, ist unser Lied! – Gram drückt sich aus darin, als ob wir niemals Grund zur Freude hätten . Seine Lieblingspassage aus dem Häuschen in Kolomna fiel ihm ein. Wie immer entlockte sie ihm einen Seufzer. Er kam aus tiefstem Herzen und war nicht Ausdruck von Freudlosigkeit, sondern von Wertschätzung für die Schönheit, die ihm Poesie im Allgemeinen und die von Puschkin im Besonderen vermittelte. Gewaltsam riss er sich von ihrem Zauber los und konzentrierte sich wieder voll auf seine Umgebung. Er hatte beschlossen, den beiden nicht zu folgen, sondern sich nur abzusichern, dass sie nicht ihm folgten. Einen Moment später tauchten sie auf. Sie fuhren vorbei und bis zur Kreuzung weiter, wo sie auf den Zubringer zum Prager Autobahnring abbogen. Dort verschmolzen dann die Heckleuchten ihres Wagens mit der Kette aus Rücklichtern.

Er ließ den Motor wieder an. Ihm fiel ein, dass er immer noch die Brille aufhatte. Die benutzte er als Accessoire zu Johnnys Gesicht. Damit sie glaubwürdig wirkte, hatte sie optische Gläser, zwar schwach, aber über längere Zeit da durchzuschauen, machte müde. Er nahm die Brille ab und rieb sich die Augen. Noch ehe er auf die Landstraße zurückfuhr, überlegte er kurz, ob er auf dem Heimweg Musik hören oder lieber ein paar Telefonate erledigen sollte. Schließlich entschied er, dass es am nützlichsten wäre, mit seinem Konversationskurs weiterzumachen, den er sich aufs Handy geladen hatte. In letzter Zeit büffelte er bei jeder passenden Gelegenheit Deutsch und seiner Lehrerin zufolge machte er Fortschritte. Wenn er nicht nachließe, konnte er hoffen, dass sich ihm bald neue Möglichkeiten eröffnen würden. So viele Sprachen du sprichst, so oft bist du Mensch , hieß es doch.

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