Cornelia Härtl
Der dritte Lena Borowski-Krimi
eISBN 978-3-947612-93-2
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Die Autorin Die Autorin Cornelia Härtl kommt ursprünglich aus Süddeutschland. Erste berufliche Erfahrungen sammelte sie in der First-Class-Hotellerie, bevor sie in Frankfurt am Main Betriebswirtschaft studierte. Sie arbeitete als Marketingmanagerin, in Leitungsfunktionen im sozialen Bereich und war in der Erwachsenenbildung tätig. Viele Jahre engagierte sie sich darüber hinaus ehrenamtlich. Neben Fachartikeln und Kurzgeschichten schreibt sie Sozialkrimis sowie, unter dem offenen Pseudonym Carla Wolf, Cosy Crime. Unter anderen Namen veröffentlicht sie weitere Genres im Bereich Unterhaltung, Mystery und Erotik. Cornelia Härtl ist verheiratet und lebt südlich von Frankfurt.
Prolog
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Drei Wochen später
Die Autorin
Cornelia Härtl kommt ursprünglich aus Süddeutschland. Erste berufliche Erfahrungen sammelte sie in der First-Class-Hotellerie, bevor sie in Frankfurt am Main Betriebswirtschaft studierte.
Sie arbeitete als Marketingmanagerin, in Leitungsfunktionen im sozialen Bereich und war in der Erwachsenenbildung tätig. Viele Jahre engagierte sie sich darüber hinaus ehrenamtlich.
Neben Fachartikeln und Kurzgeschichten schreibt sie Sozialkrimis sowie, unter dem offenen Pseudonym Carla Wolf, Cosy Crime. Unter anderen Namen veröffentlicht sie weitere Genres im Bereich Unterhaltung, Mystery und Erotik.
Cornelia Härtl ist verheiratet und lebt südlich von Frankfurt.
Für Wolf-Ingo
Der Junge wimmerte, sie konnte es durch die dünne Wand hören .
Die Männer waren gegangen und hatten sie mit ihm allein gelassen. Sie vertrauten ihr. Ihrer Angst vor ihnen. Das war ein Fehler .
In der Küche lag unter der Spüle ein Wohnungsschlüssel versteckt. Vor Wochen, als sie alle in diese Bruchbude einzogen, hatte ER einmal kurz den Überblick verloren. Seitdem wartete sie auf ihre Gelegenheit. Jetzt schien der Zeitpunkt gekommen zu verschwinden .
Vorsichtig öffnete sie die Tür zu dem Zimmer, in dem der Junge lag. Schlief er? Er schniefte und hielt ein zerfleddertes Kuscheltier an sich gedrückt. Sie wollte sich bereits zurückziehen, als er den Kopf hob. Im Halbdunkel des Raumes trafen sich ihre Blicke. Er war klein, so zart, mit blondem Flaum und hellen Augen. Still sah er sie an. Sie konnte ihn nicht alleine hierlassen. Sie seufzte, stieß die Tür ganz auf und ging zu ihm. Der Mann, der GOTT war, hatte dem Jungen die Hände zusammengebunden. Sie löste den schmutzigen Gürtel, der irgendwann einmal zu einem Bademantel gehört hatte, von den blassen Handgelenken. Er starrte sie an, urplötzlich flackerte Angst in seinen Augen auf. Er verzog den Mund zu einem Greinen .
»Pst!«, signalisierte sie ihm, den Finger an die Lippen gelegt, die Augen warnend aufgerissen. Sie zog ihn hoch, ängstlich presste er die Stoffgiraffe an sich .
»Ich haue ab. Wenn du willst, nehme ich dich mit«, flüsterte sie in ihrer Sprache. Er antwortete nicht. Starrte nur auf den Schlüssel in ihrer Hand. Wie hypnotisiert ließ er sich in den Flur führen. Sie lauschte kurz an der Tür, dabei fiel ihr etwas ein .
»Bleib hier.« Sie rannte in die Küche, griff nach dem Stoffbeutel am Haken hinter der Tür. Dorthinein warf sie alles, was sie im Kühlschrank und im Regal fand. Es war nicht viel. Ein Stück Salami, eine kleine Packung Milch, ein Apfel, eine Packung Cracker. Mit einem Ohr nach draußen lauschend, durchsuchte sie danach den Schrank und die Schubladen nach Geld. Sie fand zwei 10-Euro-Scheine in einer Tasse und einen Fünfziger in einem alten Briefumschlag, auf dem jemand unter dem Wort »Einkäufe« Streichhölzer, Seife und Spülmittel notiert hatte .
Der Junge stand genauso an der Tür, wie sie ihn verlassen hatte. Er atmete durch den geöffneten Mund, seine Nase in dem tränenverschmierten Gesicht war rot vom Weinen. So konnte sie unmöglich mit ihm auf die Straße gehen .
Ich sollte ihn hierlassen. Der ist eh fertig .
Der Junge hob die Hand und fuhr damit unter der Nase entlang. Er sah sie an. Vertrauensvoll auf eine Weise, die sie berührte. Erneut ging sie zurück, dieses Mal ins Bad, um ein Handtuch zu holen. Als sie ihm das Gesicht abgewischt hatte, ließ sie es einfach zu Boden fallen .
Nun endlich drehte sie den Schlüssel im Schloss. Langsam zog sie die Tür der Wohnung auf. Bereit, innerhalb von Sekunden ihren Plan für diesen Tag aufzugeben, falls ausgerechnet jetzt jemand kommen würde. Draußen war es still. Sie trat in den Hausflur hinaus. Niemand zu sehen. Sie griff nach der Hand des Jungen, zog ihn mit sich. Sie nahmen die Treppe, hasteten hinunter. Erst, als sie auf der Straße standen, begann etwas in ihrem Magen zu rumoren. Angst. Wenn jetzt der Transporter angefahren käme. Die Männer sie hier sehen würden. Mit dem Jungen …
Schnell schob sie den Gedanken an die Konsequenzen weg. In aller Eile orientierte sie sich. Sie befanden sich in einer Siedlung, in der mehrere lang gestreckte, fünfgeschossige Häuser schräg zur Straße standen wie große Legosteine. Dazwischen ungepflegter Rasen, ein Sandkasten, eine Schaukel, Teppichstangen .
Der Himmel hing grau über ihnen, es nieselte und ein leichter Wind bauschte eine weggeworfene Zeitung auf .
Der Junge brummelte etwas, sie achtete nicht auf ihn, zog ihn über die Straße. Sie rannten zwischen zwei Häusern hindurch, bis sie zu einem Fußpfad kamen. Hier erst bemerkte sie, wie unpassend sie angezogen waren. Der Junge trug lediglich eine kurze Hose und ein T-Shirt, er hatte keine Jacke an und an den Füßen nur Socken. Sie selbst trug ein viel zu dünnes Kleid unter ihrer Strickjacke. Hektisch sah sie sich um. Wohin? Sie war so sehr darauf konzentriert gewesen, die Wohnung zu verlassen, dass sie sich über das weitere Vorgehen kaum Gedanken gemacht hatte. Ausgerechnet jetzt fing der blöde Junge wieder an zu weinen .
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