Sunst ha-n-i in de Wiehnachtsferie scho
D'Landkarte-n-agluegt für die Reis im Summer;
Die liebe Fründ studiere jetze dra, –
I kumm nit mit, und 's macht mer wenig Kummer.
Wo Du higohsch, das weiß i scho. Es lyt
E Hus im Baselbiet, im grüene Schatte;
Der Berg uf gseht me Stiegele-n-und e Hag
Und Tannewald, der Berg ab nyt as Matte;
Und dörthi nimmt Di d'Tante wieder mit,
Und's Thal isch heilig – darf i nocheschlyche?
Lueg, nur e-n-einzige strenge Blick vo Dir,
So will i glych in alli Wälder wyche!
Sunst käm i gern an mengem Nomittag
Und füehrti Di ganz hübschli über d'Weide
Berguf, wo d'Tanne-n-in de Felse stehnd
Und d'Wasser sich zur Aar und Rhiwärts scheide,
Wo d'Alpe glänze wie-n-e Rosekranz –
Dört wurd' i bettle: ob De nit wellsch singe?
Mer sind allei, me ghört vo nooch und fern
Nyt as de Heerde-n-ihri Glocke klinge –
Ob nit wellsch singe? mit der ganze Stimm,
Die z'Basel unde halber muesch verstecke?
Es schloft meng Echo ruehig im Gibirg
Und ließ am liebste sich vo Dir erwecke . . . .
Wo bin i aber? ach, Dezember isch's,
Fraufastemärt, und duss e wahres Babel,
Und d'Buurebuebe laufe d'Gasse-n-i,
E jede-n-e Harmonica am Schnabel!
Inhaltsverzeichnis
S' isch spoti Nacht, und d'Läde zue –
Me ghört doch Gsang und Saite,
Und s'Schubert's Lieder kennt me-n-au,
Und s'Gritli mueß bigleite.
I kenn Dy Herz, wie's Othem zieht,
Es wurd e mengi gryne.
Dir wird's scho nur vom Singe lycht
Und sunst verziehsch kei Miene.
Dä wo die Tön erfunde het
Ghört au scho zue de Stille,
I thät em sunst no Kräfte gern
E-n-Ehr um Dynetwille.
Die Lieder gehnd um d'Welt zringsum,
Schön sind sie ohni z'wähle. –
Doch weiß i's erst vo Dir: Sie sind
E Gsang für starki Seele!
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Was wie-n-e Flamme-n-uf mym Scheitel rueht,
Du bisch die Glueth!
Was wie-n-e helli Wulke-n-um mi wallt,
Du bisch die Gwalt!
Und s'Morgeroth schynt dur e Rosehag,
Du bisch der Tag!
Und d'Sterne glänze-n-in der hellste Pracht,
Und Du bisch d'Nacht!
Es ghört mer weder Denke, Gseh noch Thue
Meh eige zue, –
Wer het mi au mit Allem was i bi
Verschenkt an Di?
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Wie isch mer jetz die grossi Stube z'eng,
Syt selbi Schmerze-n-yziehnd mit Gidräng!
Wie luege mi die Büecher wo-n-i ha
Vo dene Schäfte trurig a!
Kei Arbet ruckt, und eb i's merke will
Lyt wieder d'Stirn uf beide-n-Aerme still.
Do gspür i wie mer's Bluet dur d'Schlöfe jagt,
Wie's inner Leid am Herze nagt.
I ka nit jomere, denn es schickt si nit,
Keim Andre bring i gern my Kummer mit.
Die lange-n-Obe, Herz, ergieb di dry,
Sie wend allei erduldet sy.
Die ersti Prob! – und wenn i's überstand,
So bin i erst recht werth der liebe Hand.
Und soll's nit sy, und trag i's ohni Ghül,
So zwing i in der Welt no viel.
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'S schloht halber Elfi. Nur e matte Schimmer
Dringt dur die bschlossne Jalousie dure.
Doch gseh-n-i, jetz nimmsch's Liecht und gohsch in d'Rueh,
Langsam verschwindet d'Helli, d'Stege-n-uf.
O nur das Händli möcht i seh das jetz
Dursichtig roseroth die Flamme schützt!
Villicht luegsch mit de große-n-Auge drüber
Eweg und förchtsch Di – denn es isch nit ghür.
My Geist stoht uf em Stegenabsatz vor Der
Und luegt Di a, der gueti, armi Geist.
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Sag was isch uf der liebe Welt
Noch azfoh, Mensch, mit Dir?
De stuunsch in's Blau, wie d'Wulke ziehnd
Und bisch bald hinterfür.
»So loß mi stuune. Denk, i suech
»E Stern, wo d'Wulke deckt.
»Giduld nur, bis sie übrezieht
»Und 's Liecht mi wieder weckt.«
De thuesch nyt meh, De redsch nyt meh
Und stiehlsch em Herrgott d'Zyt.
»I red im Stille zue dem Stern
»Bis Antwort kunnt – 's isch wyt.«
Und Tag für Tag laufsch ganz allei
Zuem Thor uus dur der Schnee.
»I suech die Stell, wo i dä Stern
»Zuem letschtemol ha gseh.
»De darfsch es wisse, 's stoht am Hag
»E große-n-Aepfelbaum.
»Dört wach i uf, was i mit euch
»Jetz red und thue, isch Traum«.
Inhaltsverzeichnis
Ganz einsam schlych i dur das Wunderland,
Es treit nu, wie me meint im Traume z'schwebe.
I glaub mengmol, i faß Dy kleini Hand –
S'isch au nur Traum, doch dä isch jetz my Lebe.
Do hesch jo gwohnt! i gseh vo wytem s'Huus
Wo Dy Welschland mueß gsi si, übrem Ufer,
Wie domols wachse d'Bäum noch drüber uns,
Und vorne glänzt der Garte still und sufer.
Die wysse Segel uf em blaue See,
Die Ihr alls zellt händ, gseht me-n-alls noch schwimme;
In Euri Stube luegt mit ewigem Schnee
Der Montblanc yne, doch Di gseht er nimme.
Selbmol bisch gwies e liebe Wildfang gsi.
Wie d'jetze lieb bisch in Dym stille Trure,
Du Ferni! . . . Dir ghört Alles was i bi
Und unser Trennung ka nit ewig dure.
O Rebenufer! dir vertraut me doch
Dä Flor vo zarte sechzehjährige Rose –
Erfreu sie mit dym volle Jubel noch,
Eb's Schicksal kunnt mit syne dunkle Loose!
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Es gitt en Ahnung, und sie nimmt mengmol
E sichri Gstalt a und erschynt, me mag
Sie wölle-n-oder nit. I weiß dervo.
Emole-n-amme heisse Summertag
Do sim mer unser drei wyt über d'Berg
Und z'Obe-n-in der Dämmrung heim dur 's Oehrli.
Vo früeh vor Tag fast bständi uf de Beine,
Sind alli müed und händ scho halber gschlofe
N-im Goh. – Do gseh-n-i, nit wyt vor em Brückli,
Drei Männer stoh, die uf is gwartet händ.
I bschau sie recht, und 's kunnt mer vor, sie gsäche
N'uns selber zglych, nur noch emol so alt,
Wie ältri Brüeder us 're-n-erste-n-Eh.
Der Eint von uns foht mit sym Ebebild
A z'rede: Sag, was trybsch? – und 's Ebebild,
E starke blühende Ma mit heitrem Aug,
Gitt Antwort. »Gschäft und Müeh Johr us Johr y,
»Und doch goht Alles guet; e lustig Huus,
»E liebi Frau und liebi gsundi Kinder.«
Dem Zweite von uns stoht sy Ebebild
Wie imme wysse Mantel gegenüber,
Mit blassem Gsicht, und doch voll Rueh und Friede.
Und ungfrogt seit's: »Gsehsch au das stilli Land
»Voll Morgeroth? Me goht mit lychtem Schritt,
»Ganz lys, es isch aß ob eim d'Blueme treite,
»Und alsfurt gege Sunnenufgang hi.
»Wottsch wisse was i mit mer trag? nur 's Liebst,
»Die schönste Stunde-n-us der schöne Juged.«
Und endli kunnt's an mi. I ha nit gwogt
My Ebebild recht z'bschaue; wie-n-e Schleier
Isch's übrem gsi, doch ha-n-i d'Stimm erkennt
Und ghör sie noch: –»O glaub's, heig d'Mensche gern!
»'S isch 's einzig Glück! und was di jetz bigeistret,
»Sygs Liebi, Fründschaft, Heimeth, Poesie,
»Gib's nit lycht uf! S'ka mengs e Täuschung sy,
»Und enneweg e gheime Sege druf!«
I ghör noch rede, doch sind alli Drei
Verschwunde. I verwach wie us em Traum
Und seh die beide Fründ scho vor mer ane;
Sie gehnd aß wenn nyt gsi wär, – wie-n-i afang
Vo dem was gscheh isch, luege sie mi a
Zerst wie nit gscheit und föhnd derno a z'lache.
»Es heig mer traumt.« – Mira, so blyb's derby.
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