Jacob Burckhardt - Die wichtigsten Werke von Jacob Burckhardt

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Jacob Christoph Burckhardt (1818-1897) war ein Schweizer Kulturhistoriker mit Schwerpunkt Kunstgeschichte. Burckhardt widersprach entschieden geschichtsphilosophischen Spekulationen, die Geschichte als zeitliche Entwicklung eines übergeordneten, ewigen Geschichtsprozesses auffassten. Das einzig konstante Phänomen der Geschichte war für ihn die Natur des Menschen. Das Ziel des Daseins und der ganzen Geschichte blieb für Jacob Burckhardt rätselhaft.
Inhalt:
Die Zeit Constantins des Großen
E Hämpfeli Lieder
Der Cicerone
Die Cultur der Renaissance in Italien
Weltgeschichtliche Betrachtungen
Reisebilder aus dem Süden
Briefe

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Und all diese Herrlichkeit war für eine Bevölkerung vorhanden, deren Zahl von mehrern unserer jetzigen Hauptstädte erreicht und übertroffen wird. Die Herrscherin des Weltreiches, welches unter Vespasian auf hundertzwanzig Millionen Seelen angeschlagen werden konnte, hatte wahrscheinlich kaum je über anderthalb Millionen Einwohner 856 . Die neuere Forschung ist von den frühern, zum Teil ganz töricht übertriebenen Annahmen zurückgekommen, seitdem die Bodenfläche Roms und seiner Vorstädte, die grosse Ausdehnung des unbewohnten, bloss dem Verkehr und der Pracht dienenden Raumes und die Dichtigkeit der Bevölkerung neuerer Hauptstädte im Verhältnis zum Flächenraum bei der Berechnung zugrunde gelegt werden 857 . Man kann sich in der Tat fragen, woher nur die Menschen kamen, welche all die Tempel, Theater, Zirken, Thermen und Haine benützen und geniessen sollten. Das Kolosseum allein konnte vielleicht den fünfzehnten Teil der ganzen Einwohnerschaft fassen, der Circus maximus über ein Zehnteil 858 . Um solche Räume zu füllen, bedurfte es allerdings eines Volkes, welches seit Jahrhunderten von seinen Herrschern dazu erzogen war, welches von Spenden lebte und nichts als einen unaufhörlichen, stets gesteigerten Genuss kannte und verlangte. Die bedeutende Menge eheloser, wenig oder gar nicht beschäftigter Menschen, die Einwanderung reicher Provinzialen, die Konzentrierung des Luxus und des Verderbens, endlich das Zusammenlaufen der grössten Regierungs- und Geldangelegenheiten müssen der Bewohnerschaft Roms einen Typus mitgeteilt haben, dem sich nichts Ähnliches an die Seite stellen liess.

In dieser bunten Mischung, durch alle ihre Schichten hindurch, gab es zwei verschiedene Gesellschaften, eine heidnische und eine christliche. Wie die letztere sich in den ersten drei Jahrhunderten des Glaubens, zur Zeit der Verfolgungen, ausgebildet und benommen hatte, gehört nicht hieher; aus der kritischen Zeit Constantins, da sie gewiss zunahm und sich innerlich änderte, haben wir keine genügende Kunde; die Schilderungen aus der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts aber, namentlich bei S. Hieronymus, zeigen sie bereits sehr ausgeartet. Die Welt mit ihren Lüsten hatte sich in die obern wie in die untern Klassen der Gemeinde von Rom eingedrängt; man konnte eifrig andächtig und dabei sehr sittenlos sein. Fürchterliche Krisen bewegten zu Zeiten die ganze Gemeinde; aus Ammianus wissen wir, dass beim Streit des Damasus und Ursinus um das Bistum (366) eines Tages hundertsiebenunddreissig Erschlagene in der sicinischen Basilika lagen. Hieronymus, welcher der Sekretär des siegreichen Bischofs Damasus wurde, lernte in dieser Stellung Gross und Klein kennen; er wusste, wie allgemein die Tötung der noch ungeborenen Kinder war 859 ; er sah zwei Leute aus dem Pöbel sich heiraten, wovon der Mann schon zwanzig Weiber, das Weib schon zweiundzwanzig Männer begraben hatte 860 ; nirgends macht er ein Hehl aus der allgemeinen Verderbnis. Aber am genausten schildert er die vornehmen Stände und gewisse Geistliche, und zwar in ihrer Wechselwirkung. Fürstlich zieht die grosse Dame, die reiche Witwe einher, mit vollen, rotgeschminkten Wangen 861 ; ihre Sänfte ist umgeben von Verschnittenen. Mit dem nämlichen Gefolge erscheint sie fleissig in den Kirchen und schreitet, Almosen spendend, majestätisch durch ein Spalier von Bettlern. Zu Hause hat sie Bibeln auf Purpurpergament mit Gold geschrieben und mit Edelsteinen besetzt, kann aber dabei die Armen hungern lassen, wenn ihrer Eitelkeit nicht gedient wird. Ein Ausrufer geht in der Stadt herum, wenn die Dame zu einer Agape, einem Liebesmahl, einladen will. Auch sonst ist bei ihr offene Tafel; unter andern Schmeichlern treten Kleriker heran, küssen die Frau vom Hause und machen eine Handbewegung – zum Segnen, sollte man glauben: nein, um eine Gabe in Empfang zu nehmen; nichts aber macht die Damen so stolz als die Abhängigkeit der Priester. Diese Witwenfreiheit schmeckt viel süsser als die Mannsherrschaft und gibt überdies einen Schein von Enthaltsamkeit 862 , wobei doch manche sich durch Wein und Leckerei entschädigen. Andere freilich, die in härenen Kutten gleich Nachteulen einhergehen, beständig seufzen und doch insgeheim dem gemeinsten Wohlleben frönen, sind um nichts besser. Die gesuchten Verhältnisse geistlicher Verwandtschaft, welche dem naturgemässen Familienleben Eintrag taten, sind dem strengen Kirchenlehrer samt und sonders verdächtig 863 ; da gab es Männer, die ihre Frauen verliessen und unter frommem Vorwand andern anhingen; Frauen, welche Jünglinge zu geistlichen Söhnen annahmen und am Ende mit denselben in sinnlichen Umgang gerieten u. dgl. m., namentlich aber gewisse Frömmler, welche als eine Art von Beichtvätern sich bei Frauen einnisteten und mit denselben lebten. Die eigentlichen Kleriker kommen, wie bereits angedeutet wurde, nicht besser weg. Hieronymus verdammt die Sitte ihres Zusammenlebens mit geistlichen Schwestern, den sogenannten Agapeten (sonst Syneisakten) unbedingt 864 , noch stärker aber ihr Auftreten in den vornehmen Häusern, zum Behuf der Erbschleicherei 865 , der Herrschaft und der Üppigkeit. Einige spielen die Asceten, mit langem Haar, Bocksbart, schwarzem Mantel und blossen Füssen; sie betrügen sündige Weiblein durch scheinbares Fasten, das sie durch nächtliches Essen wieder einbringen. Andere – den Abbés des letzten Jahrhunderts vergleichbar – lassen sich zu Presbytern und Diakonen weihen, nur um die Weiber mit grösserer Freiheit zu sehen; diese Art geht zierlich gekleidet, reich toupiert, duftend von Wohlgerüchen, alle Finger von Steinen blitzend; ihrer netten Fussbekleidung zuliebe schweben sie auf den Zehen; ihr Ansehen ist eher das eines Bräutigams als eines Priesters. So etwa mag sich Jovinian ausgenommen haben »in seidenem Kleid, in feinem Zeug von Arras und Laodicea, rotwangig, mit glänzender Haut, die Haare teils nach hinten, teils über der Stirn gekräuselt 866 «. Einige geben sich bloss damit ab, Namen, Wohnung und Gemütsart der Damen zu erkunden. Hieronymus kannte einen solchen Geistlichen, der sich durch Herumtragen des bösartigsten Geschwätzes von einem Haus ins andere wahrhaft furchtbar zu machen gewusst hatte. Er fuhr mit schönen raschen Pferden von früh bis spät durch die Stadt, so dass man ihn nur den Stadtpostillon ( veredarius urbis ) nannte; oft überraschte er die Leute noch im Schlafzimmer; was ihm von Zeug oder Gerätschaften gefiel, lobte er mit einem solchen Ton, dass, wer klug war, ihm damit ein Geschenk zu machen pflegte. Selbst das Bild eines geistlichen Wüstlings der interessanten Art fehlte nicht 867 ; mit glühendem Unwillen erzählt Hieronymus, wie der Wolf in die Hürden brach, wir dürfen aber eine Episode, die uns bereits in die zweite Generation nach Constantin hinabgeführt hat, nicht durch eine geheime Liebesgeschichte noch weiter ausdehnen.

Offenbar war die Einrichtung von Klöstern mit Klausur, welche den Asceten ein für allemal von den Versuchungen des Stadtlebens abschied, damals ein wahres Bedürfnis. Denn die Ascese lag unabwendbar in der Zeit, weil die Zahl derer gar zu gross war, welche durch das Zusammentreffen der alten und neuen Religion und Sitte an sich selber irre geworden waren und in einem extremen Entschluss ihr Heil suchten, ohne sich doch gegen Rückfälle schützen zu können. Hieronymus setzt alle Kräfte daran, wenigstens in dem andächtigen Kreise, der ihm gehorcht, die völlige Entsagung zum Lebensprinzip zu erheben. Möglich, dass Vorbild und Ermahnung des einseitigen, aber gewaltigen Mannes den Gesichtskreis und die Gedanken seiner Paula, Marcella, Eustochium lebenslang beherrscht und sie gegen alles Erdenglück unempfindlich gemacht haben. Die Ehelosigkeit ( S. 449) erscheint ihm als die unumgängliche Bedingung jedes höhern Lebens, um ihretwillen seien schon dem jungfräulichen Apostel, Iohannes, höhere Geheimnisse offenbar geworden als den übrigen, welche verheiratet gewesen 868 . Der Einbruch der Völkerwanderung und das drohende Zusammenbrechen aller Verhältnisse – orbis ruit! 869 – schärften ohne Zweifel die Stimmung des Entsagens in ihm und andern ausserordentlich. Es gab schon in Rom und im ganzen Westen ( S. 487) viele Männer und Weiber, welchen es mit der Ascese ein tiefer, bleibender Ernst war; bereits bevölkerten sich die Felsklippen des Mittelmeeres und die einsamem Uferstellen Italiens mit Anachoreten 870 und bald mit Klöstern; einzelne Inseln wurden auch als Todesstätten von Märtyrern besucht, wie zum Beispiel eine der Ponza-Inseln 871 . Mitten in Rom selber war es möglich, in wahrer Abgeschiedenheit zu existieren, wie zum Beispiel die reiche Asella, die ihr Geschmeide verkaufte, mit Brot, Salz und Wasser in einer engen Zelle lebte, keinen Mann mehr anredete und nur ausging, um die Apostelgräber zu besuchen 872 ; von ihrer Familie war sie gänzlich getrennt und freute sich, dass überhaupt niemand mehr sie kannte. Hieronymus traute sich die seltene Fähigkeit zu, diese wahren Stadtnonnen ganz genau von den unechten unterscheiden zu können.

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