Jürgen Böttcher - JENSEITS VON OSCHERSLEBEN

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Eine Gesellschaftssatire, die den Kern der Zeit trifft.
Dieses Buch ist eine Persiflage auf die Akteure am Markt, die alles einfordern, Demokratie, Wohlstand und Gerechtigkeit, doch dabei den eigenen Vorteil um keinen Preis aufgeben wollen.
Die oberen Zehntausend sind ein geflügeltes Wort, denn die Reichen und Schönen sind immer ein Thema.
Aber wie steht es um die unteren Zehntausend, die sich durch das Leben kämpfen, ohne jemals Erfolg zu haben, geschweige denn in der Zeitung zu stehen?
Dabei passieren gerade dort die skurrilsten und unglaublichsten Geschichten, kein noch so begabter Comedian kann sich diese Geschichten ausdenken.
Die Absurdität liegt auf der Straße und in uns.
Instinktiv wissen die Akteure vom Markt auch um ihre Unzulänglichkeiten und fehlende Qualität für die ganz großen Aufgaben. So gestaltet sich ein Sittenbild, das von den unteren Zehntausend auf die Mehrheit abstrahlt.
Auch die Masse sieht sich als besseren Kanzler(in), Minister und Bundestrainer, Belege dafür sind nicht notwendig, weder am Markt noch in der Stammkneipe. Was „Die da Oben“ machen kann man allemal besser, wenn man sie nur lassen würde.
Genau davon handelt die Geschichte vom Marktplatz, dem Marktplatz der Absurditäten, der im Kleinen abbildet wie es im Großen ist und die Protagonisten es am Ende sogar mit COVID-19 aufnehmen.

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Langsam begann Murat zu verstehen. Ich fasste ihm um die Schulter, an dem das Frittenfett klebte, und holte zum großen Schlag aus, zog ihn fast zärtlich vor den Laden, dort hatte ich nämlich schon etwas vorbereitet.

In einer Seitenstraße hatte ich ein Schild von der LBS abmontiert, nun lag es vor Murats Schaufenster.

Schnell übermalte ich mit einem Edding die Buchstaben der LBS und brachte das Schild direkt über dem Schaufenster an.

WIR GEBEN IHRER ZUKUNFT EIN ZUHAUSE!

Murat lächelte jetzt. Dann zeigte ich ihm das Logo für seinen Discounter. STIRB GÜNSTIG 2.0!

Murat hatte jetzt ganz weiche Züge, er schmeckte das Glück. Er drehte sich zu mir um, dann lagen wir uns minutenlang in den Armen und weinten vor Glück. Meine Mission war erfüllt, Murat war glücklich und er dachte auch nicht mehr an Mannis Bein und dass es für die Organspende nicht taugte. Beim Abschied umarmte ich ihn noch einmal und flüsterte ihm ins Ohr. „Das alles hier funktioniert natürlich nur, wenn Du Vorkasse nimmst. Denk nur an Detta und Matze, von beiden ist auch noch ein Deckel offen. Außerdem brauchst Du auch Investitionskapital für die Merchandising-Artikel.“ Murat nickte, er hatte verstanden.

Einige Tage später kam Manni nach einem halben Jahr zum ersten Mal wieder aus seiner Wohnung.

Es ging ihm immer noch nicht gut, sein Bein war inzwischen fast vollständig schwarz, aber er hatte von einem Nachbarn einen Gutschein für eine Flasche Wodka bekommen, den er nur persönlich einlösen konnte. Das war Grund genug.

Er musste sehr langsam gehen, die Schmerzen in seinem Bein waren unerträglich. Dann sah er Murats Laden. Er nahm alle Kraft zusammen und humpelte quer über die Straße. Mit Mühe hatte er den Gehweg erreicht, er winkte Murat schon zu.

Doch drei Meter vor Murat brach Manni plötzlich zusammen, er starb friedlich vor Murats Laden, nur sein Bein lebte noch ein bisschen weiter.

Murat stand da wie erstarrt, er verstand nur, dass ihn wohl die Vergangenheit eingeholt hatte.

Er stand noch ein paar Minuten regungslos da, dann schaute er nach links und rechts, beugte sich langsam vor und nahm Manni das Portemonnaie aus der Tasche und sagte leise: „Wir hatten doch Vorkasse vereinbart.“

Als ich eine Stunde später vorbeikam, saß Murat auf der Treppe vor seinem Laden, neben ihm lag Mannis leeres Portemonnaie.

Ich setzte mich zu Murat und fragte, wie es ihm geht. „Was hat das alles für einen Sinn mit der Vorkasse, wenn die Leute gar kein Geld dabeihaben, vielleicht hätte ich doch mehr auf Lastschrift setzen sollen“, antwortete Murat.

Ich sah ihn an und dachte, Du naiver Türke, Lastschrift ist doch wie aus der Zeit gefallen, heute braucht man für so was eine Sterbe-App, aber ich sagte ihm nichts. Ich machte einen großen Schritt, stieg über Manni und ging nach Hause, ich musste erst mal zur Ruhe kommen.

Dann war ich einige Wochen nicht in der Stadt. Als ich endlich wieder am Markt vorbeikam, stand der Tisch noch vor dem Laden, aber es standen keine Stühle mehr da. Auf dem Tisch stand jetzt, aus dem Nachlass von Manni, ein großes rosafarbenes Sparschwein, davor war ein Mini-Sarg drapiert.

Auf dem Schwein stand,

KASSE DES VERTRAUENS, BITTE VOR DEM TOD BEZAHLEN!

Ich ging zu Murat in den Laden und sagte. „Das mit der Kasse des Vertrauens haben wir vor dreißig Jahren schon mit der BZ am Abend versucht.

Die Zeitungen waren alle, bevor das Geld in der Box lag.“ Murat schaute traurig nach unten und murmelte: „Die Menschen haben nicht mal den Tod verdient.“

Kapitel 2 - Corona-Muttiladen

Zwei Sommer und zwei Winter machte Murat noch weiter. Die Kasse des Vertrauens wurde die Kasse des Grauens. Am Ende stellte er den kleinen Tisch gar nicht mehr raus.

Dann kam Corona.

Am Anfang dachte Murat noch, COVID 19 und C – 3PO aus Star Wars hatten irgendetwas miteinander zu tun. Diese Namen müssen doch zu einem einzigen Film gehören, dachte Murat.

Er hatte sich getäuscht. Murat hätte nun gern Manni gefragt, die Situation wurde ihm unheimlich. Manni konnte nicht mehr antworten, er war schon „Jenseits von Oschersleben“, doch die Situation hätte vermutlich auch Manni überfordert.

Anfang März war alles unheimlich, Mitte März geriet die Welt schon aus den Fugen. Jeder neue Tag wurde zu einem Seismografen, der die Menschen aus ihrer gewohnten Haut schälte.

Diese Haut war weich und zart, sie stammte aus Wohlstand und Frieden. Jetzt wurde sie rissig, mit jedem Tag mehr. Mit brachialer Gewalt traten Eigenschaften zutage, die schon immer da waren, jetzt aber die Leitplanken verloren hatten. Plötzlich drehte die Erde sich langsamer, für manche fühlte es sich auch schneller an. Ungefiltert wie durch ein Brennglas traten ein paar gute Eigenschaften des Menschen hervor, doch leider viel mehr schlechte.

Murat konnte es ohne Manni nicht so formulieren, doch er merkte deutlich, dass die Menschen anders wurden. Keiner gab ihm mehr die Hand und bald darauf sprach auch niemand mehr mit ihm. Es kaufte auch niemand mehr bei ihm, zum ersten Mal hatte Murat das Gefühl, die Leute hätten Angst vor ihm.

Das Gefühl trog ihn nicht. Murat stand vor seinem Laden, er schaute nach links, der Vodafone-Shop hatte keine Kunden, genauso wie er.

Murat schaute nach rechts, dort war dm und die Menschen bildeten eine Schlange, gleichwohl es dort sonst immer leer war.

Er hörte von anderen, die Leute standen nach Toilettenpapier an. Als Murat das erfuhr, dachte er sofort, die Virologen hatten sich geirrt. Von Corona bekommt man keine Lungenkrankheit, sondern Durchfall.

Dann brachte er aber in Erfahrung, das Toilettenpapier hatte mit dem Virus nicht direkt zu tun, das Virus hetzte Risikogruppen. Daraufhin hatte Murat die Hoffnung, die Dummen wären gut als Risikogruppe.

Doch alle Dummen, die er kannte, lebten auch Ende März noch.

Murat dachte, vielleicht brauchen die Dummen einfach mehr Zeit zum Sterben, er wusste nicht, wen er fragen sollte, er fühlte sich unwohl. Mit jedem Tag wurden die Menschen radikaler, inzwischen gingen die Leute lieber auf die andere Straßenseite als direkt an seinem Laden vorbei. Danach wechselten sie wieder die Straßenseite und reihten sich in die Schlange vor dm ein.

Freitag, der Dreizehnte, war Murats letzter Tag in seinem Laden. Er machte noch einmal sauber, stellte die Stühle ordentlich zusammen, rückte die Tische gerade, dann ging er hinaus und schloss die Tür hinter sich ab. Er hinterließ keine Information an der Tür, er drehte sich auch nicht mehr um, er wusste, es war vorbei.

Mit ruhigen Schritten ging er auf den Eingang von dm zu, er ließ sich von den Pöbeleien der wartenden Menschen nicht beirren, ging an ihnen vorbei in den Laden. Dort ging er direkt zum Filialleiter und bewarb sich als Packer.

Der Filialleiter stellte ihn sofort ein, Murat sollte noch am selben Tag anfangen, er wurde zuständig, Toilettenpapier und Küchentücher nachzulegen. Er war jetzt so wertvoll wie ein rumänischer Erntehelfer, Murat wurde an diesem Tag systemrelevant.

Fortan hatte er gegen Mittag Feierabend, trotzdem verdiente er nun ungleich mehr als mit seinem Imbiss.

Murat dachte, Manni wäre jetzt bestimmt stolz auf ihn.

Derweil wurde die Lage draußen immer angespannter.

Vor den Regalen stießen die Menschen sich zur Seite, man kaufte jetzt nicht mehr nur Toilettenpapier auf Vorrat, sondern auch Nudeln und Eintopf aus der Büchse, selbst aus dem Korb vor der Kasse wurde gestohlen.

Die Rufe nach Rosinenbombern wurden laut, war das nicht damals eine Erfolgsgeschichte? Heute wollte aber jeder seinen eigenen Rosinenbomber, aber auch das konnte dieser Staat wieder nicht leisten. Das Land bekam tiefe Risse, es war fast unmenschlich, hier zu leben.

Nicht einmal eine defekte Glühbirne konnte das Innenministerium wechseln, alles sollte man selbst machen, die Zeit für die Ränder schien endgültig gekommen.

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