Titel
Vorwort
1. Ackergifte und Gentechnik
Einträgliches Gift
Selten waren sich Bundesregierung und Europäische Kommission über die schädliche Wirkung eines Giftstoffes so einig wie bei Glufosinat
Blühpflanzen statt Ackergifte!
Trotz Bürgerproteste werden immer neue bienengefährliche Chemikalien zugelassen. Währenddessen geht das Insektensterben weiter
"Verbessertes" Erbgut
Mit Hilfe der Gen-Schere CRISPR/Cas sollen Bienen resistent gegen Pestizide gemacht und Korallen an den Klimawandel angepasst werden. Kann die Gentechnik die von Menschen gemachten Probleme lösen?
Corona: Reisebeschränkungen für Bienen
Nicht nur Menschen litten in den vergangenen Wochen unter Corona-Maßnahmen. Auch Bienen kommen wegen des Lockdown nicht zu ihren Bestäubungsplätzen. Ein Beitrag zum Weltbienentag am 20. Mai 2020
Gen-Mikroben gegen das Bienensterben
Der zunehmende Schwund an Wildbienen gefährdet Gemüse- und Obsternten. Unterdessen greifen Biotechnologen ins Erbgut von Bienen ein, um sie resistenter gegen Insektengifte zu machen
Pestizide - vom Winde verweht
Selbst an weit entlegenen Orten werden Pestizide nachgewiesen. Umweltverbände fordern konsequente Reformen in der Anwendung von Spritzmitteln
2. Industrielle Tierzucht und Schlachtung
"Unsere Überschüsse machen uns kaputt"
Die globalisierte Milchwirtschaft quält nicht nur Tiere, sondern beutet auch Menschen in und außerhalb Europas aus
Ausgebeutet und überzüchtet - wie viel ist uns ein Schweineleben wert?
Der Berliner Senat reichte eine Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht ein, um die tierwidrigen Bedingungen in der Schweinehaltung zu verbessern. Eine Studie über Ammoniak-Emissionen rückt Verbindungen mit Auto- und Industrieabgasen in den Fokus
Rückstau in der Schweinezucht
Nach dem Fleischskandal in den Schlachhöfen von Tönnies und anderen Fleischkonzernen kündigt die Politik Verbesserungen in der Tierhaltung an. Außerdem sollen Arbeiter künftig richtige Arbeitsverträge mit Sozialstandards erhalten.
3. Agrarpolitik in der Sackgasse
Agrarlobbyismus im Hinterzimmer
Ob Düngeverordnung oder Subventionen - Agrarpolitiker und Interessenverbände arbeiten eng zusammen
Ackerland im Ausverkauf
In Ostdeutschland kaufen Investoren große landwirtschaftliche Flächen. Hohe Bodenpreise zwingen bäuerliche Familienbetriebe zum Aufgeben. Wie kann eine gerechte Verteilung von Ackerböden aussehen?
Für ein Ende der Monokulturen - Agrarreform jetzt!
Gesunde Lebensmittel, artgerechte Tierhaltung, Gewässer- und Artenschutz spielen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) eine untergeordnete Rolle. Deshalb fordert der Agraratlas 2019 dringende Reformen bei der Vergabe der Subventionen.
Grüne Kreuze gegen das Bauernsterben
Landwirte demonstrierten gegen das Agrarmaßnahmepaket. Um zu verstehen, warum sich die Bauern zu Unrecht an den Pranger gestellt fühlen, lohnt es sich, genauer hinzuschauen
Kommt bald die Wende in der Agrarpolitik?
Agrargipfel: Diskussionen über unpopuläre Maßnahmen und Verordnungen. Immerhin sollen die Bauern in künftige Planungen stärker miteinbezogen werden
4. Ackerbau und Tierzucht in Zeiten des Klimawandels
Wasserkrise in Chile
Nach jahrelanger Dürre sind in Chile rund drei Viertel der Landesfläche geschädigt. Nun soll ein neuer Klimaschutzplan die schlimmste Katastrophe abwenden
Dürre-Sommer mit Ernteeinbußen
Unterdurchschnittliche Getreideernten, knochentrockene Böden - diese Bilanz zieht der Deutsche Bauernverband (DBV) für Getreideernten im Jahr 2020. Es war das dritte durch Wetterextreme geprägte Jahr in Folge
Gegrubbert, gepflügt, vertrocknet - Ackerböden am Limit
Mit dem Klimawandel steht die Landwirtschaft vor neuen Herausforderungen. Eine der dringendsten Fragen ist, wie ein nachhaltiger Umgang mit dem Boden gelingen kann
Weidetiere helfen, das Klima zu schützen
Grünland und Wiederkäuer gehen seit Jahrtausenden eine Symbiose ein. Deshalb ist Weidegang für Nutztiere nicht nur artgerecht, sondern dient auch dem Klimaschutz
Roboter auf dem Feld und im Stall
Wieviel und welche Technik vertragen Öko-Landbau und -Tierhaltung?
Sonnenernte auf dem Acker
Nahrungspflanzen konkurrieren mit Energiepflanzen und Solarmodulen. Fruchtbares Ackerland wird knapp. Ein Ausweg könnte Agrophotovoltaik sein
Anders ackern
Klimawandel und Artenschwund stellen Landwirte vor immer neue Herausforderungen. Mit neuen Kulturen, anderen Anbau- und Pflanzenschutzmethoden könnte der Ackerbau optimiert werden
5. Wird Ökolandbau die Welt ernähren?
Frankreich: Kippmoment für Ökolandwirtschaft
Rekordjahr 2018: Mehr Bauern als zuvor sind auf Bio-Produktion umgestiegen. Gastbeitrag von Thomas Pany.
Öko - oder konventionell - wie werden wir uns ernähren?
Eine Schweizer Studie rechnet vor, unter welchen Bedingungen künftig alle Menschen satt werden könnten
Kann der Öko-Landbau Europa ernähren?
Mehrere Studien vergleichen die Effekte von Öko- und konventionellem Anbau miteinander
Afrika: Wege aus der Hungersnot
Dürren und Ernteausfälle verursachen Armut und Hunger in Afrika. Degenerierte Böden, schrumpfende Gewässer und extreme Wetterereignisse lösen immer mehr Ernährungskrisen aus. Nachhaltige Anbaumethoden in Land- und Gartenbau zeigen Lösungsansätze auf
Aufgehende Saat - Gemüsegärten für den Frieden
In asiatischen Gebirgsdörfern kultivieren Bauern Reis, Salat, Obst und Gemüse an steilen Hanglagen. Während dessen versuchen Menschen im Nahen Osten mit Hilfe urbaner Gärten zu überleben
Ausblick
Impressum
Landwirtschaft muss sich immer neuen Herausforderungen stellen. Dabei sind die meisten Probleme hausgemacht. Seit Jahrzehnten werden die Böden mit Mineraldünger oder Chemikalien gegen Schädlinge und Unkräuter gefüttert.
Längst ist nachgewiesen, dass das Insektensterben den Pestiziden geschuldet ist, dass überbordende Güllemengen das Grundwasser mit Nitrat vergiften. Weil Böden falsch bearbeitet werden, weht vielerorts die fruchtbare Ackerkrume fort, sofern sie nicht schon von Starkregen weggespült wurde. In der Summe nimmt die Bodenfruchtbarkeit flächendeckend ab. Kosmetische Nachbesserungen in Form von Ackerblühstreifen sind gut gemeint. Doch so lange das ganze System nicht geändert wird, gehen Artensterben, Bodenerosion und Vergiftung des Grundwassers weiter.
Dazu kommt: Die Agrarindustrie ist nicht nur Mitverursacher des Klimawandels, sondern auch dessen Opfer. Im Sommer leiden immer mehr landwirtschaftliche Betriebe unter wochenlangen Dürreperioden mit zunehmenden Ernteeinbußen.
Seit Anfang des Jahres 2020 stören überdies Corona-Maßnahmen die saisonalen Arbeitsprozesse: Weil ausländische Saisonarbeiter nicht einreisen durften, standen im Frühjahr letzten Jahres zu wenig Erntehelfer zur Verfügung. Mit einem Mal wurde der Selbstversorgungsgrad in Deutschland wieder diskutiert. Zwar nutzen wir längst Flächen im Ausland, um unseren Bedarf an Nahrungsmitteln und Tierfutter zu decken. Dass diese Böden der einheimischen Bevölkerung vor Ort zum Anbau der eigenen Nahrung fehlen, hat uns dabei selten gestört. Doch die Bodenfruchtbarkeit sinkt - auch in anderen Weltregionen.
Die vorliegenden Texte, die innerhalb der letzten drei Jahre entstanden, diskutieren die Widersprüche, Konflikte und Schwachstellen der agrarischen Lebensmittelproduktion - angefangen bei den Interessen der Gentechnik-Industrie über EU-Fördermaßnahmen bis hin zu Verflechtungen von Aufsichtsräten und Verbänden. Bei dem Versuch, sie in sinnvolle Themenbereiche zu gliedern, wurde schnell klar, wie eng Landwirtschaft auch mit Umwelt, Wirtschaft, Politik und Sozialem verbunden ist.
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