Margot Neger - Epistolare Narrationen

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Der jüngere Plinius erweist sich nicht nur in seinen berühmten Briefen über den Vesuv-Ausbruch, verschiedene Gespensteranekdoten oder spielende Delphine als Meister der Erzählkunst. Auch zahlreiche weitere Einzelbriefe sowie Briefpaare und Briefzyklen sind als kunstvolle Erzählungen gestaltet. Die vorliegende Studie bietet erstmals eine systematische Analyse der narrativen Techniken des jüngeren Plinius und den damit verbundenen Strategien der Lektüresteuerung. Neben der Frage, wie antike Autoren und Leser das narrative Potenzial von Briefen einschätzten wird auch untersucht, inwieweit sich die Ansätze der modernen Narratologie auf eine antike Briefsammlung anwenden lassen. Im Zentrum der Analyse stehen insbesondere Briefe und Briefzyklen über Plinius als Anwalt bzw. erfolgreicher Redner, als prinzipientreuer Senator sowie schließlich als Freizeitdichter. Auch die Erzählstrategien des Epistolographen in Briefen über Mirabilien und Naturphänomene werden untersucht.

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Besonders anschaulich beschreibt Plinius die Hauptverhandlung im Januar 100 (10‒22), in die auch sein eigener Auftritt als Redner fällt. Im Gegensatz zum vorangegangenen Abschnitt, in dem der Epistolograph das Geschehen eher nüchtern erzählt, wird nun stärker auf seine eigene Wahrnehmung als handelnde Figur fokalisiert. Der Leser beobachtet den Prozess-Auftakt sozusagen durch die Augen des PliniusPlinius der JüngereEpist. 2.11/12, wenn dieser vom conspectus augustissimus berichtet, den nicht zuletzt die Anwesenheit des Kaisers in seiner Funktion als Konsul, der die Sitzung leitet, bewirkt19, und von der zahlreich im Senat versammelten Menge erzählt (10):

ad hoc Ianuarius mensis cum cetera tum praecipue senatorum frequentia celeberrimus; praeterea causae amplitudo auctaque dilatione exspectatio et fama, insitumque mortalibus studium magna et inusitata noscendi, omnes undique exciverat.

Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass der Gerichtssaal zum Platzen voll ist: Der Monat Januar als ein in Rom besonders geschäftiger Zeitraum, die Bedeutung des Falles, die durch seine Vertagung bewirkte Spannung, das Gerede darüber und die Neugierde der Leute auf Großes und Ungewöhnliches. Deutlich sind die Bezüge zu Ciceros RedeCiceroSest. 72 Pro Sestio (72):20

veniunt Kalendae Ianuariae. vos haec melius scire potestis, equidem audita dico: quae tum frequentia senatus, quae exspectatio populi, qui concursus legatorum ex Italia cuncta, quae virtus, actio, gravitas P. Lentuli consulis fuerit, quae etiam conlegae eius moderatio de me .21

Plinius eröffnet die Ekphrasis der Gerichtshalle in ciceronischem Stil22 und schafft überdies einen Rückbezug zur Epistel 2,10Plinius der JüngereEpist. 2.10 an Octavius Rufus, wo sich der Epistolograph dessen Erfolg beim Rezitieren seiner Gedichte ausmalt (2,10,7): Imaginor enim qui concursus quae admiratio te, qui clamor quod etiam silentium maneat .23 Auch durch das Bild der durch den Aufschub des Prozesses gesteigerten Spannung des Publikums ist ein Bezug zur Epist . 2,10Plinius der JüngereEpist. 2.10 hergestellt, denn die noch unveröffentlichten Gedichte des Octavius Rufus werden bereits mit Spannung erwartet (2,10,2): Magna et iam longa exspectatio est, quam frustrari adhuc et differre non debes . Was Plinius dem Dichter Octavius Rufus in Aussicht stellt, wenn er denn endlich einmal seine Verse vorzulesen geruht, wird für ihn selbst als Redner in Epist . 2,11Plinius der JüngereEpist. 2.11/12 zur Realität – man kann somit die in Epist . 2,10 artikulierten Gedanken als eine Art foreshadowing zum folgenden, die zweite Buch-Hälfte eröffnenden Brief über den Priscus-Prozess interpretieren.

Nachdem Plinius den Rahmen, innerhalb dessen die Verhandlung stattfindet, visualisiert hat, fokalisiert er im folgenden Abschnitt stärker auf seine Gefühle und Gedanken kurz vor seiner Rede (11‒12). Während in Epist . 2,10 Plinius selbst derjenige ist, der sich vor seinem geistigen Auge eine in der Zukunft liegende Szenerie ausmalt (7: imaginor ), fordert er in Epist. 2,11 seinen Adressaten Arrianus dazu auf, sich die vergangene Situation vorzustellen (11): Imaginare quae sollicitudo nobis, qui metus, quibus super tanta re in illo coetu praesente Caesare dicendum erat…tunc me tamen ut nova omnia novo metu permovebant . Der Leser ist nun angehalten, sich in den vom Lampenfieber ergriffenen Plinius24 hineinzuversetzen und das Geschehen aus dessen Perspektive mitzuerleben. Die Angst des Plinius25 steht in Spannung zu der vorher beschriebenen Erwartung und Neugier der Zuhörer. Auch die ehemalige Stellung des Angeklagten Marius Priscus (12: modo consularis, modo septemvir epulonum, iam neutrum ), dessen Sturz einiges an Mitleid hervorrufen konnte, bereitet Plinius Sorgen (12‒13) – er antizipiert die möglichen Reaktionen vor seinem geistigen Auge (12: obversabatur )26 und entspricht somit als handelnde Figur seinem Adressaten bzw. Leser im Hinblick auf das Imaginieren einer bestimmten Situation.

Die eindrucksvolle Schilderung von Prozess-Kulisse und Innensicht des Plinius als handelnde Figur dient im narrativen Zusammenhang nicht zuletzt der Steigerung der Spannung beim Leser auf die Rede des Plinius vor Kaiser und Senat. Von dieser actio wird uns ziemlich genau in der Mitte des Briefes27 berichtet (14‒15):

Utcumque tamen animum cogitationemque collegi, coepi dicere non minore audientium adsensu quam sollicitudine mea. dixi horis paene quinque; nam duodecim clepsydris, quas spatiosissimas acceperam, sunt additae quattuor. adeo illa ipsa, quae dura et adversa dicturo videbantur, secunda dicenti fuerunt. Caesar quidem tantum mihi studium, tantam etiam curam (nimium est enim dicere sollicitudinem) praestitit, ut libertum meum post me stantem saepius admoneret voci laterique consulerem, cum me vehementius putaret intendi, quam gracilitas mea perpeti posset .

Wir erfahren hier nichts über Inhalt oder Argumentationsstruktur der Rede, sondern werden gleich im ersten Satz – in Form eines Hysteron-Proteron – auf die Reaktion der Zuhörer hingewiesen: Natürlich findet Plinius’ Rede positive Resonanz beim Publikum ( adsensu ).28 Außerdem geht Plinius näher auf die Redezeit ein, die man ihm gewährte: Anstelle des in Repetundenprozessen der Kaiserzeit üblichen Zeitmaßes von insgesamt sechs Stunden für die Anklage (d.h. je drei für Plinius und Tacitus)29 durfte Plinius alleine fast fünf Stunden sprechen.30 Dies wird indirekt als Verdienst des Kaisers dargestellt31 und steht in inhaltlichem Kontrast zum Brief 6,2Plinius der JüngereEpist. 6.2, der ebenfalls an Arrianus gerichtet ist und in dem sich Plinius über die gängige Praxis seiner Zeitgenossen, nur wenig Redezeit zu gewähren oder zu verlangen, beschwert und diesem Vorgehen dasjenige der maiores entgegenhält, bei denen mehrere Stunden, Tage und Vertagungen für Gerichtsverhandlungen vorgesehen wurden (6: tot horas, tot dies, tot comperendinationes ). Ähnlich wie Kaiser Trajan in Epist . 2,11Plinius der JüngereEpist. 2.11/12 stellt auch Plinius als Richter den Rednern so viel Zeit zur Verfügung, wie sie brauchen (6,2,7): equidem quotiens iudico, quod vel saepius facio quam dico, quantum quis plurimum postulat aquae, do . Zumindest indirekt können wir über die stilistische Ausgestaltung der oratio Mutmaßungen anstellen, wenn wir uns an den Inhalt der Epistel 1,20Plinius der JüngereEpist. 1.20 zurückerinnern: In diesem an Tacitus gerichteten Brief kritisiert Plinius allzu begeisterte Anhänger rhetorischer brevitas und bezeichnet unangebrachte Kürze sogar als Pflichtverletzung (2: praevaricatio ):32 alioqui praevaricatio est transire dicenda, praevaricatio etiam cursim et breviter attingere, quae sint inculcanda, infigenda, repetenda . Der gedankliche Inhalt dieser Aussage wird stilistisch umgesetzt, indem Plinius durch die Wiederholung des Begriffs praevaricatio und das asyndetische Trikolon inculcanda, infigenda, repetenda das Motiv des Einhämmerns und Wiederholens rhythmisch untermalt.

Nachdem sich Plinius in 2,11Plinius der JüngereEpist. 2.11/12 über die Reaktion der Zuhörer sowie seine Redezeit geäußert hat, rückt als drittes die Person des Kaisers in den Blick, der sich angeblich um Plinius’ Gesundheit sorgte – ein Freigelassener musste Plinius immer wieder ermahnen, es nicht zu übertreiben. Wenn sich Plinius in diesem Zusammenhang als gracilis charakterisiert,33 soll man hier sicherlich berühmte Redner wie Cicero und Demosthenes assoziieren, deren Körperbau ebenfalls nicht besonders robust gewesen sein soll.34 Die körperliche gracilitas des Plinius steht, so dürfen wir vermuten, wohl in Kontrast zur Länge und stilistischen Ausgestaltung seiner Rede.35

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