Margot Neger - Epistolare Narrationen

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Der jüngere Plinius erweist sich nicht nur in seinen berühmten Briefen über den Vesuv-Ausbruch, verschiedene Gespensteranekdoten oder spielende Delphine als Meister der Erzählkunst. Auch zahlreiche weitere Einzelbriefe sowie Briefpaare und Briefzyklen sind als kunstvolle Erzählungen gestaltet. Die vorliegende Studie bietet erstmals eine systematische Analyse der narrativen Techniken des jüngeren Plinius und den damit verbundenen Strategien der Lektüresteuerung. Neben der Frage, wie antike Autoren und Leser das narrative Potenzial von Briefen einschätzten wird auch untersucht, inwieweit sich die Ansätze der modernen Narratologie auf eine antike Briefsammlung anwenden lassen. Im Zentrum der Analyse stehen insbesondere Briefe und Briefzyklen über Plinius als Anwalt bzw. erfolgreicher Redner, als prinzipientreuer Senator sowie schließlich als Freizeitdichter. Auch die Erzählstrategien des Epistolographen in Briefen über Mirabilien und Naturphänomene werden untersucht.

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Ein Mittel, durch das immer wieder stärker auf die Perspektive einer handelnden Figur fokalisiert wird und Plinius als Erzähler-Instanz in den Hintergrund tritt, ist das der indirekten und direkten Rede. Insbesondere die direkte Rede verleiht der Darstellung einen stärker mimetischen Charakter, und Plinius macht in mehreren seiner Briefe ausführlich davon Gebrauch, wenn er Dialoge zwischen handelnden Figuren, zu denen auch er selbst gehört, in einen epistolaren Rahmen integriert.18 Der Brief 1,5Plinius der JüngereEpist. 1.5 etwa enthält einen Wortwechsel zwischen Plinius und seinem Kontrahenten Regulus vor Gericht (5‒7), sowie weitere Dialoge zwischen Regulus und Spurinna (8), Plinius und Spurinna (9‒10) und abermals Plinius und Regulus (11‒14); die beiden Dialoge zwischen Plinius und Regulus stehen einander diametral gegenüber, der erste Wortwechsel spielt in der Zeit Domitians und illustriert die Gefährlichkeit des Regulus als Ankläger, der zweite fällt in die Zeit nach dem Tod des Kaisers und zeigt Regulus voll Angst vor dem Zorn des Plinius. Zudem werden in diesem Brief die mündlichen Reden durch Zitate aus Schriftstücken ergänzt, einmal aus einem liber des Regulus, wo dieser über Arulenus Rusticus herzieht (2: Stoicorum simiam…Vitelliana cicatrice stigmosum ), und als Gegenstück dazu aus einem Brief des Mettius Modestus, der Regulus als omnium bipedum nequissimus bezeichnet (14).19

Besonders in Briefe, die über Prozesse berichten, streut Plinius häufig direkte Reden ein, insbesondere seine eigenen Worte, die seine rhetorische Schlagfertigkeit illustrieren: So etwa in Epist . 3,9Plinius der JüngereEpist. 3.9 über den Fall des Caecilius Classicus, wo Plinius neben einem Ausspruch der Baetiker (3: dedi malum et accepi ) und einem virtuellen Dialog aus seiner Rede (21: dicet aliquis ‘iudicas ergo?’; ego vero non iudico, memini tamen me advocatum ex iudicibus datum ) seine Antwort auf den Einwand eines Richters (25) sowie die Worte des Adressaten als Interlokutor (27) wiedergibt.20 Auch Epist . 5,1Plinius der JüngereEpist. 5.1, wo es um eine Erbschaft und einen Prozess vor dem Zentumviralgericht geht, ist durch mehrere direkte Reden angereichert, die vor allem Gespräche zwischen Plinius und dem von seiner Mutter enterbten Asudius Curianus betreffen, wobei wir hier in erster Linie die Worte des Plinius vernehmen (4‒6; 9‒10).21 In Epist . 7,6Plinius der JüngereEpist. 7.6 über die Verteidigung des Varenus gegen die Bithynier streut Plinius seinen Wortwechsel mit dem gegnerischen Anwalt Nigrinus ein, wobei hier in direkter Rede ausgerechnet die Gründe des Plinius, sich im Prozess in Schweigen zu hüllen, vorgetragen werden (4‒5). In den Brief über die Verhandlung des Varenus ist außerdem eine Digression über einen früheren Prozess eingelegt (8‒13), bei dem Plinius ebenfalls durch Schweigen triumphieren konnte. Auch diese Narration enthält neben einem Bonmot des Passienus Crispus (11) direkte Reden des Anwalts Iulius Africanus und des Plinius (11‒12).22 Wie ein kleines Gerichts-Drama liest sich auch Epist . 7,33Plinius der JüngereEpist. 7.33, wo Plinius von seinem gemeinsamen Auftritt mit Herennius Senecio gegen den Delator Baebius Massa während der Herrschaft Domitians berichtet: Auf einen Dialog des Senecio mit Plinius (4‒6) folgt ein Wortwechsel in indirekter Rede zwischen Plinius, Senecio und Massa, in dem Senecio von Massa wegen impietas belangt wird (7). Dies ruft allgemeines Entsetzen hervor, doch Plinius hebt sich davon durch eine schlagfertige Antwort ab, die im Brief wieder in direkter Rede erfolgt. Auch hier werden die mündlichen Figurenreden durch ein Zitat aus einem Schriftstück ergänzt, diesmal ist es der schon in anderem Zusammenhang erwähnte Brief Nervas (9).23 Dramatische Elemente weist auch Epist . 9,13Plinius der JüngereEpist. 9.13 auf, wo Plinius die Hintergründe zu seiner Rede De Helvidi ultione erläutert:24 Zunächst erfolgt ein Dialog des Plinius mit der Witwe des Helvidius, Anteia, die er über seinen Entschluss informiert, den Tod des Helvidius zu rächen (4‒5). Wir vernehmen hier lediglich die Worte des Plinius in direkter Rede, während Anteia stumm bleibt. Abgesehen von Plinius selbst kommen auch mehrere Senatoren in direkter Rede zu Wort, als Plinius im Senat andeutet, Publicius Certus belangen zu wollen und sich mit protestierenden Zwischenrufen konfrontiert sieht (7). Nach einem kurzen Dialog des Plinius mit dem Konsul (8‒9) treten mehrere Warner auf, die Plinius von seinem Vorhaben abzubringen versuchen (10‒12) – ihre Worte sowie die Antworten des Plinius stehen erneut in direkter Rede, auch ein Zitat aus der Aeneis gehört dazu.25 Aus der Diskussion während der Abstimmung über die Frage, ob eine Klage gegen Publicius Certus zugelassen werden soll (13‒17), gibt Plinius lediglich die Worte des Satrius Rufus wieder, der sich für Certus ausspricht (17). Nachdem Plinius seine Rede gehalten und alle auf seine Seite gezogen hat (18), versucht nur noch Veiento, ihm zu antworten, wird aber von den restlichen Senatoren übertönt – den Wortwechsel zwischen Veiento und dem Tribun Murena sowie das anschließende Homer-Zitat,26 mit dem Veiento seine Niederlage eingesteht, lesen wir in direkter Rede (19‒20). Am Ende seiner langen Narration zitiert sich der Autor und Erzähler Plinius abermals selbst, wenn er im Brief die Schlussworte seiner oratio einstreut (23).Plinius der JüngereEpist. 9.13

Es dürfte deutlich geworden sein, dass Plinius insbesondere in Briefen, die seine Leistungen als Anwalt und Redner ins Zentrum stellen, häufig seine eigenen Worte als handelnde Figur wiedergibt und somit seine rhetorischen Fähigkeiten nicht nur im narrativen, sondern auch mimetischen Modus inszeniert. Abgesehen vom Schauplatz Gericht gibt es noch andere Kontexte, in denen wir Plinius in direkter Rede sprechen hören: So etwa in Epist . 2,6Plinius der JüngereEpist. 2.6, wo er sich bei einer cena mit einem anderen Teilnehmer über die unterschiedliche Behandlung von Gästen je nach sozialem Status unterhält und seine eigenen, dem Prinzip der humanitas verpflichteten Gewohnheiten erläutert (3‒4).27 Seinen Dialog mit einem Vater und dessen Sohn aus Comum, der wegen Lehrermangels zum Studieren nach Mailand reisen muss, streut Plinius in Epist . 4,13Plinius der JüngereEpist. 4.13 an Tacitus ein (3‒9), wobei wir hauptsächlich ihn selbst sprechen hören, wenn er seine Beweggründe für die finanzielle Unterstützung bei der Anstellung von Lehrern in Comum ausführt.28 Im Rahmen dieser langen direkten Rede charakterisiert sich Plinius als Freund der Bildung und Wohltäter seiner Heimat. Mehrere direkte Reden enthält auch der Vesuv-Brief 6,20Plinius der JüngereEpist. 6.20, wo wir neben dem Gastfreund aus Spanien, der Plinius und seine Mutter zur Flucht auffordert (10), die Worte des achtzehnjährigen Plinius vernehmen, der seine Mutter während der allgemeinen Panik dazu auffordert, von der Straße abzubiegen (13). In Epist . 6,16Plinius der JüngereEpist. 6.16 über den Tod des Onkels hingegen findet sich nur eine direkte Rede, wenn wir den älteren Plinius während der Bootsfahrt im Golf von Neapel sprechen hören (11).29

Auch Narrationen, in denen Plinius selbst nicht als handelnde Figur auftritt bzw. im Vordergrund steht, sind des Öfteren durch direkte Reden angereichert, wie etwa Epist . 3,16Plinius der JüngereEpist. 3.16 über Leben und Selbstmord der älteren Arria,30 wo sich neben Epist . 1,5 und 9,13 die meisten direkten Reden finden; Arria wird in diesem Brief acht Mal zitiert – kein anderes Individuum enthält im Briefkorpus so viel Redeanteil, abgesehen von Plinius selbst.31 Eingelegt sind Arrias Worte in eine Epistel, die sich als Bericht eines mündlichen Gesprächs mit Fannia, der Enkelin der berühmten Arria, präsentiert (2: hesterno Fanniae sermone ), sodass es sich genaugenommen um Doppelzitate handelt. Insgesamt sechs direkte Reden enthält Epist . 4,11Plinius der JüngereEpist. 4.11 über den Inzest-Skandal um die Vestalin Cornelia.32 Nach den Worten des in den Skandal verwickelten und nach Sizilien verbannten Valerius Licinianus, der dort sein Dasein als Redelehrer fristet (3), spricht auch die der Unzucht beschuldigte Vestalin (7) sowie der römische Ritter Celer, der Cornelia entehrt haben soll, bei seiner Auspeitschung (10); auch Herennius Senecio, der Anwalt des Valerius Licinianus, kommt zu Wort (12), ebenso wie der Kaiser Domitian (13: absolvit nos Licinianus ). Abgesehen von direkten Reden schmücken auch Dichter-Zitate den Brief, wie etwa aus der Hekabe des EuripidesEuripidesHec. 569 (9)33 und der Ilias HomerIl. 18.20 (12).34

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