Margot Neger - Epistolare Narrationen

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Der jüngere Plinius erweist sich nicht nur in seinen berühmten Briefen über den Vesuv-Ausbruch, verschiedene Gespensteranekdoten oder spielende Delphine als Meister der Erzählkunst. Auch zahlreiche weitere Einzelbriefe sowie Briefpaare und Briefzyklen sind als kunstvolle Erzählungen gestaltet. Die vorliegende Studie bietet erstmals eine systematische Analyse der narrativen Techniken des jüngeren Plinius und den damit verbundenen Strategien der Lektüresteuerung. Neben der Frage, wie antike Autoren und Leser das narrative Potenzial von Briefen einschätzten wird auch untersucht, inwieweit sich die Ansätze der modernen Narratologie auf eine antike Briefsammlung anwenden lassen. Im Zentrum der Analyse stehen insbesondere Briefe und Briefzyklen über Plinius als Anwalt bzw. erfolgreicher Redner, als prinzipientreuer Senator sowie schließlich als Freizeitdichter. Auch die Erzählstrategien des Epistolographen in Briefen über Mirabilien und Naturphänomene werden untersucht.

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Eine wichtige Funktion für die Entwicklung der Handlung hat in Epist . 6,16,8Plinius der JüngereEpist. 6.16.8‒9 der Brief der Rectina, die den älteren Plinius um Rettung aus der Gefahrenzone während des Vesuv-Ausbruchs bittet und ihn so zur Änderung seiner Pläne bewegt (9: vertit ille consilium ).145 Weniger für die Handlung als für die Selbstdarstellung des Plinius ist der Brief Nervas relevant, aus dem Plinius in Epist . 7,33,9Plinius der JüngereEpist. 7.33.9 zitiert: Nachdem sich Plinius im Prozess gegen Baebius Massa mutig an die Seite des Herennius Senecio gestellt hatte, wurde er von Nerva als exemplum simile antiquis bezeichnet, wie Plinius mit dem Zusatz sic enim scripsit belegt.146

Ein Überblick über die narrativen Briefe, in denen Plinius von der Briefkorrespondenz verschiedener Protagonisten erzählt, macht deutlich, dass solche „erzählten Briefe“ oft in den Kontext von Spott, illegitimer Liebe oder Betrug eingebettet sind; diese Briefwechsel geben der Erzählung sozusagen eine gewisse Würze oder bringen eine pikante Geschichte in Gang. Auch kann es sich um wahre „Krimis“ handeln, in denen Briefe (oder besser gesagt, fehlende Briefe) eine Rolle spielen: Epist . 6,25Plinius der JüngereEpist. 6.25 berichtet vom mysteriösen Verschwinden eines gewissen Robustus und Metilius Crispus;147 zweiterem hatte Plinius die Stelle eines Zenturio verschafft und 40000 Sesterze geschenkt, nach seiner Abreise jedoch nichts mehr von ihm gehört (3): nec postea aut epistulas eius aut aliquem de exitu nuntium accepi . Möglicherweise wurden Crispus und auch Robustus Opfer eines Überfalls oder sonstigen Verbrechens, da auch keine ihre Sklaven mehr auftauchten (4). Darüber hinaus sind Briefe, wie etwa in Epist . 6,16, wichtige Requisite, die den Verlauf einer Handlung beeinflussen. Schließlich dienen solche eingelegten Briefe nicht nur der Charakterisierung ihrer Verfasser (wie etwa des Caecilius Classicus in 3,9,13), sondern auch des Plinius selbst, der mit dem Brief Nervas in Epist . 7,33,9 ein iudicium alienum über seine Person zitiert. Die hier kurz skizzierte Art und Weise, wie Plinius den „Brief im Brief“ auf narrativer Ebene funktionalisiert, erinnert an ähnliche Techniken bei antiken Historiographen, Biographen oder auch in dramatischen Texten. Nach dem Überblick zu antiken Reflexionen über das narrative Potenzial von Briefen sei im Folgenden betrachtet, inwiefern die moderne Erzähltheorie dazu beitragen kann, die Narrativität der antiken Epistolographie zu analysieren.

2 Epistolographie und Narratologie

Moderne Erzähltheorien haben sich in der Klassischen Philologie mittlerweile gut etabliert, insbesondere die Methoden der narratologischen Analyse, wie sie etwa Gérard Genette entwickelte, erweisen sich auch für die Arbeit mit antiken Texten als fruchtbar.1 So existieren inzwischen zahlreiche Studien, in denen Epen, Dramen, historische und biographische Werke, Reden, Romane sowie gelegentlich auch kleinere poetische Genres unter Zuhilfenahme narratologischer Ansätze analysiert werden.2 Was die antike Epistolographie betrifft, hat man sich hier insbesondere auf Briefromane und fiktionale Briefe konzentriert,3 wohingegen Sammlungen von Privatbriefen wie diejenige des jüngeren Plinius noch wenig aus der Perspektive der modernen Erzählforschung untersucht worden sind, wenn man von Interpretationen einzelner Briefe einmal absieht.4 Dies liegt einerseits sicherlich daran, dass dieses Briefkorpus lange Zeit eher als historische Quelle denn als literarischer Text angesehen wurde, und andererseits an der formalen Struktur der Briefsammlung. Im Gegensatz zu durchgängig narrativen Texten wie Epen, Historien oder Romanen, die in der Regel den Gegenstand narratologischer Analysen bilden, zerfallen Briefsammlungen in zahlreiche Einzeltexte, die sich an unterschiedliche Adressaten richten können, je nach Thema und Adressat durch verschiedene Sprechhaltungen des Briefschreibers auszeichnen und in denen jeder Brief räumlich und zeitlich ganz unterschiedlich verortet sein kann. In seiner Studie zu Ciceros Briefen weist Hutchinson (1998) auf die Schwierigkeit hin, epistolare Narrationen mit den gängigen modernen Theorien zu erfassen:

„These narrative letters…cut across the categories of narrative most considered by modern discussions…the narratives that we find in the letters look a peculiar mixture. Here we find accounts of actual events, but narrated from shortly after them, and often by a first person identified both with a principal character in the action and with the writer.“5

Durch ihren kommunikativen Rahmen unterscheiden sich briefliche Narrationen zwar von anderen Gattungen, machen sich jedoch auch die Konventionen dieser Genres zunutze. Ciceros Briefe wurden in der Form, wie sie uns überliefert sind, wohl nicht vom Verfasser selbst publiziert, sondern von späteren Herausgebern zusammengestellt.6 Anders verhält es sich mit dem Briefkorpus des jüngeren Plinius, der sein Werk selbst edierte; neben den einzelnen „narrative letters“ muss bei Plinius somit auch der Buch- bzw. Sammlungskontext mitberücksichtigt werden. Eine narratologische Untersuchung der auf den ersten Blick heterogen wirkenden Plinius-Briefe kann nach ähnlichen Kriterien erfolgen, wie es Liveley und Salzman-Mitchell (2008: 2) am Korpus der römischen Elegien demonstriert haben:

„Although this body of literature does not tell a continuous story in the sense of Callimachus’ ’aisma dienekes [ sic ] , yet many stories surface in the web of the poems at different narrative levels…Throughout elegy there are many embedded tales – narratives in their own right – located within and interacting with the primarily nonnarrative structure of the external frame-text.“

Auch im Fall des Jüngeren Plinius, der sein Briefkorpus in Anlehnung an Gedichtbücher bewusst komponiert und arrangiert sowie selbst publiziert hat,7 dürfte eine narratologische Analyse lohnend sein. Ähnlich wie das elegische „web of poems“8 weist auch das dem Prinzip der variatio verpflichtete „web of letters“ des Plinius mehrere narrative Linien auf, die der Leser im Zuge der Lektüre zu rekonstruieren animiert wird.9 Anstelle einer linearen Narration haben wir es dabei meist mit einer fragmentierten bzw. elliptischen Form der Erzählung zu tun. So betont etwa Altman (1982): „Letter narrative is elliptical narration. Paradoxically many of its narrative events may be nonnarrated events of which we see only the repercussions.“10 Newlands (2010) argumentiert, dass die Briefe des Plinius sich, ähnlich wie die Silvae des Statius, mit Zeitgeschichte befassen, jedoch nicht „in a grand narrative“, sondern „as a series of isolated occasions“.11 Ash (2013a) weist im Rahmen ihrer Analyse des Briefzyklus über Regulus darauf hin, dass die Briefsammlung unterschiedliche Modi der Lektüre suggeriert: Während der Leser der publizierten Bücher eine sich von Buch 1 bis Buch 6 erstreckende „Regulus narrative“ mitverfolgen kann, erhalten die verschiedenen Adressaten dieser Briefe nur die Fragmente dieser Narration.12 Ähnliches gilt auch für andere Briefzyklen, die sich über das Korpus erstrecken und die einzelnen Bücher miteinander verbinden. Die narrative Organisation des epistolaren Korpus sowie einzelner Bücher, wo narrative Linien zwar angedeutet, jedoch nicht stringent durchgezogen werden, lässt sich mit dem Konzept der „weak narrativity“ beschreiben, wie es von McHale (2001) entwickelt wurde.13 McHale konstatiert im Rahmen der Analyse von Lyn Hejinians Gedicht Oxota: a Short Russian Novel (Great Barrington, MA, 1991) Folgendes (McHale 2001: 162):

Oxota lacks a “main” narrative; rather, it incorporates a proliferation of “minor” narrative genres: anecdotes, gossip and hearsay, jokes, dream narratives, ekphrases of paintings with a narrative content. Moreover, it fragments these minor narratives and disperses them across noncontinguous lines or even noncontinguous chapters, interleaving alien materials. To us readers, then, falls the task of determining what belongs with what, of reassembling the scattered narrative fragments.“

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