Margot Neger - Epistolare Narrationen

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Der jüngere Plinius erweist sich nicht nur in seinen berühmten Briefen über den Vesuv-Ausbruch, verschiedene Gespensteranekdoten oder spielende Delphine als Meister der Erzählkunst. Auch zahlreiche weitere Einzelbriefe sowie Briefpaare und Briefzyklen sind als kunstvolle Erzählungen gestaltet. Die vorliegende Studie bietet erstmals eine systematische Analyse der narrativen Techniken des jüngeren Plinius und den damit verbundenen Strategien der Lektüresteuerung. Neben der Frage, wie antike Autoren und Leser das narrative Potenzial von Briefen einschätzten wird auch untersucht, inwieweit sich die Ansätze der modernen Narratologie auf eine antike Briefsammlung anwenden lassen. Im Zentrum der Analyse stehen insbesondere Briefe und Briefzyklen über Plinius als Anwalt bzw. erfolgreicher Redner, als prinzipientreuer Senator sowie schließlich als Freizeitdichter. Auch die Erzählstrategien des Epistolographen in Briefen über Mirabilien und Naturphänomene werden untersucht.

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Nicht nur zeitgeschichtlich relevante Themen, sondern auch Handlungen, die sich im privaten Kontext abspielen, werden in solchen Briefserien sozusagen „inszeniert“. So bildet etwa das Briefpaar 9,21/24Plinius der JüngereEpist. 9.21/24 eine kleine Narration vom Zorn, der sich durch die Fürsprache des Plinius besänftigen lässt. Beide Schreiben sind an einen gewissen Sabinianus98 gerichtet, der – so geht aus Epist . 9,21 hervor – aus irgendeinem nicht näher genannten Grund seinem Freigelassenen zürnt und diesen wohl verbannt hat, weshalb der libertus sich an Plinius um Hilfe wandte. In Epist . 9,21 versucht Plinius mit verschiedenen Argumenten, seinen Freund Sabinianus zum Einlenken zu bewegen, und er hat tatsächlich Erfolg, wie wenig später aus Epist . 9,24 ersichtlich wird: Sabinianus hat seinem Freigelassenen vergeben und ihn wieder bei sich aufgenommen,99 und zwar reducentibus epistulis , d.h. durch die Vermittlung des Briefes 9,21, der den libertus sozusagen „zurückgeführt“ hat ins Haus und Herz seines patronus . Die Positionierung der beiden Schreiben in Buch 9 – sie sind durch nur zwei Briefe getrennt – erweckt beim Leser den Eindruck, dass zwischen Plinius’ brieflicher Intervention und der Reaktion des Adressaten ein eher kurzer Zeitraum liegt.

Ähnlich gering dürfte das spatium temporis zwischen zwei weiteren Schreiben in Buch 9 sein, die explizit aufeinander bezogen werden: Epist . 9,36Plinius der JüngereEpist. 9.36/40 über Plinius’ Tagesablauf auf seinem tuskischen Landgut im Sommer ist angeblich auf Bitten seines jungen Freundes Fuscus Salinator entstanden (1: Quaeris, quemadmodum in Tuscis diem aestate disponam ).100 Wenige Briefe später wird in Epist . 9,40 vorausgesetzt, dass Fuscus das Schreiben 9,36 bereits gelesen hat und nach einer Fortsetzung des Berichtes über die Gewohnheiten seines Mentors auf dem Land verlangt hat (9,40,1): Scribis pergratas tibi fuisse litteras meas, quibus cognovisti, quemadmodum in Tuscis otium aestatis exigerem; requiris, quid ex hoc in Laurentino hieme permutem . Es handelt sich bei Epist . 9,40 um den letzten Brief der Sammlung an verschiedene Adressaten, und wie mehrere Gelehrte bereits beobachtet haben, dürfte sowohl der Name des Adressaten als auch die im Schreiben imaginierte Jahreszeit – der Winter – bewusst für das Ende gewählt worden sein.101

Derartige Querverweise auf Briefe bilden nicht nur kleinere Narrationen innerhalb desselben Buches, sondern auch über die Buchgrenzen hinaus. So berichtet Plinius in Epist . 3,20Plinius der JüngereEpist. 3.20 seinem Adressaten Maesius Maximus102 über die kürzliche Einführung geheimer Abstimmung bei Wahlen im Senat (2: nunc in senatu ) und verleiht seiner Sorge Ausdruck, dass einige Senatoren dadurch zu unverschämtem Verhalten verleitet werden könnten (8: est enim periculum, ne tacitis suffragiis impudentia inrepat. nam quoto cuique eadem honestatis cura secreto quae palam? ). Der Brief 4,25Plinius der JüngereEpist. 4.25 an denselben Adressaten setzt dann voraus, dass es bei einer der folgenden Wahlen tatsächlich zu schamlosen Späßen im Rahmen der Anonymität einer geheimen Abstimmung gekommen ist (1): Scripseram tibi verendum esse, ne ex tacitis suffragiis vitium aliquod exsisteret. factum est . Plinius nimmt explizit auf das vorangehende Schreiben Bezug, ohne jedoch den Zeitraum, der zwischen den beiden Briefen liegt, näher zu bestimmen.103 Der in Epist . 4,25 geschilderte Skandal ereignete sich Plinius zufolge proximis comitiis (1), und somit behandelt der Brief wie schon Epist . 3,20 ein aktuelles Ereignis aus der Tagespolitik.104

Auch im Rahmen der Erzählung vom Prozess des Varenus105 konstruiert Plinius eine narrative Entwicklung über mehrere Bücher, indem er etwa in Epist . 6,5Plinius der JüngereEpist. 6.5 auf Epist . 5,20Plinius der JüngereEpist. 5.20 zurückverweist – beide Briefe sind an Cornelius Ursus gerichtet106 – und sich dabei selbst wörtlich zitiert (6,5,1: Scripseram tenuisse Varenum, ut sibi evocare testes liceret ; vgl. 5,20,2: Varenus petit, ut sibi…evocare testes liceret ).107 Die Bücher 7 und 8 wiederumPlinius der JüngereEpist. 7.29/8.6 sind unter anderem durch einen Briefwechsel mit einem gewissen Montanus108 verkettet, in dem Plinius seine Entrüstung über die Inschrift auf dem Grabmal für Pallas, libertus und a rationibus unter Kaiser Claudius,109 kundtut; im ersten Brief berichtet Plinius von seiner kürzlichen Entdeckung des Grabsteins während einer Reise auf der Via Tiburtina (7,29,2: proxime adnotavi ), im zweiten Schreiben nimmt er erneut darauf Bezug (8,6,1: Cognovisse iam ex epistula mea debes adnotasse me nuper monumentum Pallantis ), wobei der zeitliche Abstand zwischen den beiden Briefen offenbar nicht allzu groß ist, da die Auffindung des Grabes im späteren Schreiben immer noch als jüngeres Ereignis ( nuper ) markiert ist.110 Die Inschrift auf PallasPlinius der JüngereEpist. 7.29/8.6, die in beiden Briefen zitiert wird, erwähnt den Senatsbeschluss, demzufolge Pallas neben einer Summe von fünfzehn Millionen Sesterzen die ornamenta praetoria zuerkannt wurden.111 Aus der Sicht des Plinius ist es nicht nur besonders empörend, dass der Senat einem Freigelassenen bzw. „Schurken“ (7,29,3: ille furcifer ) eine derartige Ehre zugestand, sondern dass dieser unter dem Anschein der Mäßigung das Geld ablehnte und sich mit der Ehre allein zufrieden gab. Noch mehr als über Pallas ärgert sich Plinius über das kriecherische Verhalten des Senats, das er in Epist . 8,6 mit nahezu satirischer Schärfe brandmarkt. Dass er mit seinem Brief an die Grenze zu Satire oder Diatribe gelangt ist, scheint Plinius durchaus bewußt zu sein: Möglicherweise, so bemerkt er zum Schluss (8,6,17), habe er mit seiner Entrüstung ( indignatio ) an manchen Stellen das Maß eines Briefes überschrietten ( ultra epistulae modum ).112Plinius der JüngereEpist. 7.29/8.6

Wohl in bewusstem Gegensatz zu den Pallas-Briefen wurde das Brief-Paar 6,10 und 9,19 verfasstPlinius der JüngereEpist. 6.10/9.19, in dem es ebenfalls um eine Grabinschrift geht: Diesmal handelt es sich um das positive Exemplum des im Jahre 97 n. Chr. verstorbenen und von Plinius bewunderten Verginius Rufus.113 Die Narration über den „Anti-Helden“ Pallas in Buch 7‒8 wird somit von der Erzählung über das Grabmal eines role-models des Plinius in Buch 6 und 9 umrahmt.114 Anders als im Falle des Pallas ist Plinius hier nicht über den Inhalt der Grabinschrift entrüstet, sondern über deren Fehlen, das aus der Vernachlässigung des Grabmals zehn Jahre nach dem Tod des Verginius herrührt (6,10,3: post decimum mortis annum ). Die von Verginius zu Lebzeiten noch selbst in Auftrag gegebene Inschrift, die seinen Sieg über Vindex und seinen Verzicht auf die Herrschaft thematisieren sollte,115 wurde nach zehn Jahren noch immer nicht auf dem Grabstein angebracht (6,10,3: sine titulo ). Plinius zitiert die Inschrift sowohl in Epist . 6,10 an einen gewissen Albinus116 als auch im Brief 9,19, der an Ruso gerichtet ist.117 Hier haben wir es nun also mit zwei verschiedenen Adressaten zu tun, denen Plinius über dasselbe Thema schreibt. Überdies beginnt die spätere Epist . 9,19 mit folgenden Worten: (1): Significas legisse te in quadam epistula mea iussisse Verginium Rufum inscribi sepulcro suo… ; es folgt dann abermals das Zitat der Inschrift, an der Ruso offenbar Anstoß genommen (1: reprehendis, quod iusserit ) und ihr das Beispiel des Iulius Frontinus118 entgegengehalten hatte, der ganz auf ein monumentum verzichtete. Plinius versucht nun, seinem Adressaten gegenüber das Epitaph des Verginius zu rechtfertigen. Wie konnte nun Ruso Einblick in Plinius’ früheren BriefPlinius der JüngereEpist. 6.10/9.19 an Albinus erhalten? Es wäre natürlich möglich, dass ihm das Schreiben von diesem zur Lektüre überlassen wurde; denkbar ist jedoch auch, dass es sich hier um einen literarischen Kunstgriff handelt und Plinius – wohl nicht zufällig im letzten Buch – einen reader response einbaut, der Ruso nicht nur als Adressaten eines einzelnen Briefes, sondern zugleich als Leser der publizierten Sammlung auftreten lässt.119Plinius der JüngereEpist. 6.10/9.19

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