Margot Neger - Epistolare Narrationen

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Der jüngere Plinius erweist sich nicht nur in seinen berühmten Briefen über den Vesuv-Ausbruch, verschiedene Gespensteranekdoten oder spielende Delphine als Meister der Erzählkunst. Auch zahlreiche weitere Einzelbriefe sowie Briefpaare und Briefzyklen sind als kunstvolle Erzählungen gestaltet. Die vorliegende Studie bietet erstmals eine systematische Analyse der narrativen Techniken des jüngeren Plinius und den damit verbundenen Strategien der Lektüresteuerung. Neben der Frage, wie antike Autoren und Leser das narrative Potenzial von Briefen einschätzten wird auch untersucht, inwieweit sich die Ansätze der modernen Narratologie auf eine antike Briefsammlung anwenden lassen. Im Zentrum der Analyse stehen insbesondere Briefe und Briefzyklen über Plinius als Anwalt bzw. erfolgreicher Redner, als prinzipientreuer Senator sowie schließlich als Freizeitdichter. Auch die Erzählstrategien des Epistolographen in Briefen über Mirabilien und Naturphänomene werden untersucht.

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Die Fiktion vom Dialog zwischen Briefschreiber und Empfänger über verschiedene Ereignisse, Zustände, Pläne oder Probleme wird auch in vielen weiteren Briefen hergestellt: Auf die Nachricht über das triste Dasein des nach Sizilien verbannten Rhetoriklehrers Valerius Licinianus lässt Plinius seinen Adressaten Cornelius Minicianus in indirekter Rede reagieren (4,11,4Plinius der JüngereEpist. 4.11.4: dices tristia et miseranda, dignum tamen illum, qui haec ipsa studia incesti scelere macularit ).57 In Epist . 4,22Plinius der JüngereEpist. 4.22.4 wiederum hören wir den Adressaten Sempronius Rufus in direkter Rede sprechen, wenn er die Haltung des Iunius Mauricus gegen ein Sportfest in Vienna lobt (4: ‘Constanter’, inquis, ‘et fortiter’ ). Der Warnung vor dem strengen Prätor Licinius Nepos wird der Adressat der Epist . 4,29Plinius der JüngereEpist. 4.29.3 entgegnen non omnes praetores tam severi , wie Plinius vermutet (3: dices ).58 Mit der Frage quorsus haec? reagiert der Adressat Priscus in Epist . 6,8Plinius der JüngereEpist. 6.8.3‒4 zweimal (3‒4) auf Plinius’ Ausführungen über seine Unterstützung für Atilius Crescens.59 Der Ankündigung des Plinius in 6,23Plinius der JüngereEpist. 6.23.1, dass er einen Prozess nicht umsonst führen wolle, hält der Adressat Triarius entgegen qui fieri potest…ut non gratis tu? (1).60 Auf die Bitte des Plinius um juristischen Rat antwortet Titius Aristo, der Empfänger der Epist . 8,14Plinius der JüngereEpist. 8.14.2, mit den Worten cur quaeris, quod nosse debebas? (2).61 In Epist . 6,28Plinius der JüngereEpist. 6.28.3 äußert sich Plinius über die allzu üppige Verpflegung auf dem Landgut des Pontius und nimmt dessen Einwand vorweg (3: dices oportere me tuis rebus ut meis uti ).62 Zur Unterbrechung seines ausgedehnten otium in Lukanien und Kampanien fordert der Epistolograph in 7,3Plinius der JüngereEpist. 7.3.1 wiederum seinen Freund Praesens auf, der seine Abwesenheit mit den Worten ipse enim…Lucanus, uxor Campana (1) rechtfertigt.63 Seinem Adressaten Calvisius schreibt Plinius in Epist . 9,6Plinius der JüngereEpist. 9.6.1, dass er gerade in Rom seine Zeit in Muße mit literarischen Studien verbringe, woraufhin dieser verwundert fragt quemadmodum…in urbe potuisti? (1).64

Wie aus den bisherigen Ausführungen deutlich geworden sein sollte, finden sich im Briefkorpus der Bücher 1‒9 neben der Stimme des Epistolographen noch viele weitere Stimmen, die sozusagen zu einer gewissen Polyphonie der Sammlung beitragen: Die Worte der verschiedenen Adressaten vernehmen wir entweder, wenn Plinius den Inhalt ihrer vorausgehenden Briefe referiert, oder wenn er sie als interlocutores auftreten und an der jeweiligen Diskussion teilhaben lässt. Einen Sonderfall bildet freilich Buch 10Plinius der JüngereEpist. 10, das im Unterschied zu den vorausgehenden Büchern die Antwortschreiben des Kaisers Trajan enthält, dem als Adressaten dadurch eine besondere Bedeutung zuteil wird.65 Neben Plinius als Briefschreiber und seinen Adressaten begegnet man sowohl Plinius selbst als auch anderen Individuen häufig als handelnden Figuren in einer Narration und hört bzw. liest ihre Wortmeldungen in direkter oder indirekter Rede. Was die Inklusion anderer Stimmen sowie das Verhältnis von „eigener Rede“ zu „fremder Rede“ in der Briefsammlung betrifft, seien schließlich auch noch literarische Zitate aus anderen Autoren betrachtet, die Plinius als „fremde Texte“ zahlreich in seine Prosabriefe einstreut.66 Eine umfassende Analyse dieses Phänomens würde den Rahmen der vorliegenden Arbeit freilich sprengen und wurde ja auch schon von anderen verschiedentlich umfangreich unternommen,67 doch sollen die wichtigsten Aspekte der durch Zitate hergestellten Polyphonie kurz diskutiert werden. Damit der Leser das Einsetzen einer „fremden Stimme“ bzw. eines „fremden Texts“ erkennen kann, muss das Zitat auch deutlich als solches markiert sein – indirekte Anspielungen bzw. implizite Zitate, die sich auf den ersten Blick nicht klar vom Kontext abheben, sollen in diesem Rahmen daher zunächst ausgeklammert bleiben.68 Eine explizite Markierung kann entweder erfolgen, indem die Quelle eindeutig identifiziert wird, wie etwa in Epist . 4,14Plinius der JüngereEpist. 4.14.5 (5: …illam esse verissimam legem, quam Catullus expressit: ‘Nam castum esse decet pium poetam…’ )69 oder 1,20Plinius der JüngereEpist. 1.20.22 (22: nec vero cum haec dico illum Homericum ἀμετροεπῆ probo ),70 oder zumindest irgendein Signal gesetzt wird, dass es sich um die Worte eines anderen handelt (vgl. 4,11,12Plinius der JüngereEpist. 4.11.12: quale est illud : κεῖται Πάτροκλος).71 Auch kann sich ein Zitat allein durch seinen Versrhythmus deutlich vom prosaischen Kontext des Briefes absetzen, wie z. B. in Epist . 6,33Plinius der JüngereEpist. 6.33.1 (1: ‘Tollite cuncta’, inquit, ‘coeptosque auferte labores!’ ).72 Insbesondere griechische Zitate, ob sie nun aus Dichtung oder Prosa stammen, sind im Kontext der lateinischen Sprache der Briefe relativ einfach zu erkennen,73 wie etwa in Epist . 1,18Plinius der JüngereEpist. 1.18 (1: καὶ γάρτ᾽ ὄναρἐκ Διόςἐστιν; 4: egi tamen λογισάμενος illud εἷς οἰωνὸς ἄριστοςἀμύνεσθαι περὶ πάτρης)74 oder in Epist . 9,26Plinius der JüngereEpist. 9.26, wo Plinius neben Homer ausgiebig aus Demosthenes und Aischines zitiert.75 Zählt man alle Stellen, die als explizite Zitate gelten können, zusammen, so fällt auf, dass Plinius deutlich öfter griechische als lateinische Autoren zitiert, wobei Homer, Demosthenes und Aischines als Spitzenreiter gelten dürfen, während aus den lateinischen Quellen Vergil am häufigsten herangezogen wird.76 Auch ist die Frequenz von Zitaten in den einzelnen Büchern unterschiedlich hoch – besonders viele Zitate finden sich in Buch 1, 4 und 9, während Buch 2 arm an Zitaten ist.77 Dies gilt, wohlgemerkt, nur für explizite und gekennzeichnete Zitationen, wohingegen eine Auswertung indirekter Anspielungen ein anderes Bild ergeben dürfte.

Abgesehen von literarischen Zitaten seien am Schluss noch solche Beispiele betrachtet, wo Plinius aus nichtliterarischen Quellen zitiert und auf diesem Weg „fremde“ Stimmen bzw. Texte in sein Briefkorpus integriert. Es wurden in anderem Zusammenhang schon solche Fälle betrachtet, wo sich Plinius auf Briefe anderer bezieht.78 Neben Briefen zitiert Plinius auch Inschriften in Versen oder Prosa, wie etwa das elegische Selbstepitaph seines Mentors Verginius Rufus (6,10; 9,19Plinius der JüngereEpist. 6.10/9.19)79 oder die Grabinschrift des berüchtigten libertus a rationibus unter Kaiser Claudius, M. Antonius Pallas (7,29; 8,6Plinius der JüngereEpist. 7.29/8.6).80 Der Brief 8,6 sticht hier außerdem dadurch heraus, dass Plinius nicht nur die Grabinschrift, sondern auch Passagen aus dem Senatsbeschluss des Jahres 52 v. Chr. zitiert, demzufolge Pallas mit einer Summe von 15 Millionen Sesterzen und der Prätorwürde geehrt werden sollte.

2.2 Zeit in den Briefen

Konstitutiv für die Korrespondenz durch Briefe und somit auch für die literarische Gattung der Epistolographie ist die räumliche Trennung von Adressant und Adressat, womit auch eine zeitliche Verschiebung zwischen dem Abfassen bzw. Senden eines Briefes und dessen Empfang und Lektüre einhergeht. Das in der antiken Epistolographie häufig anzutreffende Brieftempus, wo der Standpunkt des Empfängers vorherrscht und eine Handlung, die in die Gegenwart des Schreibens fällt, in die Vergangenheit gesetzt wird, wendet Plinius allerdings nicht konsequent an.1 Durch das Medium Brief kann diese Distanz überwunden werden, indem Epistolographen die Vorstellung vom absens generieren, der durch die Lektüre zum praesens wird: Literarische Strategien wie die besondere Anschaulichkeit ( enárgeia ) der Schilderung von Objekten oder Ereignissen oder aber die Fiktion vom mündlichen Gespräch der Briefpartner, die, wie vorhin betrachtet, durch die Figur des Interlokutors hergestellt wird, vermitteln den Eindruck, dass sich die Briefpartner im selben Gefüge von Raum und Zeit befinden.2 So zielt etwa die Ekphrasis von Plinius’ Villa in Etrurien in Epist . 5,6Plinius der JüngereEpist. 5.6.41 an Domitius Apollinaris darauf ab, einen gemeinsamen Spaziergang von Briefschreiber und Empfänger durch das Anwesen zu ersetzen (41: nisi proposuissem omnes angulos tecum epistula circumire ), die Lektüre entspricht gleichsam einem Besuch (41: legenti…visenti ).3 Mit der Schilderung des Prozesses der Attia Viriola in 6,33Plinius der JüngereEpist. 6.33.7 will Plinius seinen Adressaten in die Rolle des Zusehers versetzen (7: si…interesse iudicio videreris ).4

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