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Wie lautet/lauten der/die ursprüngliche(n) Name(n) für Ihr Gebiet?
Welche Beziehung haben Sie und Ihre Vorfahren zu diesem Ort?
Wie ist die Geschichte der Landnutzung und -bewirtschaftung in Ihrem Gebiet?
Auf welche Art und Weise bestreiten die Einheimischen ihren Lebensunterhalt in Verbindung mit der Natur (z. B. Landwirtschaft, Fischerei, Holzwirtschaft)?
Woher kommt Ihr Trinkwasser? Wohin fließt Ihr Abwasser?
Wer sind Ihre Nachbarn?
Journal:
REFLEXION
Man sagt: Je mehr man weiß, desto mehr weiß man, dass man nichts weiß! Ebenso ist das Kennenlernen Ihres Wohnortes ein sich ständig weiterentwickelnder Prozess. Nachdem Sie die Übungen in diesem Kapitel durchgeführt haben, nehmen Sie sich etwas Zeit, um über Ihre Erfahrungen nachzudenken. Denken Sie über folgende Fragen nach:
Was wissen Sie bereits über Ihren Wohnort?
Was wissen Sie noch nicht darüber?
Welche Beispiele für wechselwirkende Beziehungen sind Ihnen aufgefallen?
Ganz gleich, wo Sie sich auf Ihrer Reise befinden, worauf freuen Sie sich als Nächstes?
Auf welchem Weg werden Sie nach Informationen suchen, um mehr zu erfahren? Von wem können Sie lernen?
AUF DER SUCHE NACH ANTWORTEN
Viele Menschen, Gruppen und Quellen können Ihnen helfen, mehr über Ihre Bioregion und die Grundprinzipien der Ökologie zu erfahren. Hier sind einige, die Sie vielleicht ausprobieren möchten:
•Ortsälteste
•Naturforscher (die sich z. B. in ökologischen Initiativen engagieren)
•Landwirte und private Gärtner
•Gärtnereien und Gesellschaften für einheimische Pflanzen
•Bestimmungsbücher
•Lokale Bibliotheken
•Naturhistorische Museen
•Naturinfo- und Ausstellungszentren
•Parks und Naturschutzgebiete
•Umweltorganisationen (z. B. BUND, NABU, Greenpeace, WWF)
•Websites und Apps von lokalen Initiativen und Gruppen
•Beratungsstellen und Websites des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
•Wissenschaftliche Fakultäten von Hochschulen und Universitäten
•Fernstudiengänge und Kurse über die Volkshochschulen (VHS)
Geschichten aus der Community:
LAND UND SPRACHE
Sandra Warriors Pistol Bullet verbrachte den Sommer 2018 als Praktikantin im Methow Valley Interpretive Center und bei Methow Natives, einer Gärtnerei für einheimische Pflanzen in Twisp, Washington. Ihre Arbeit beinhaltete das Erlernen der ökologischen Renaturierung, einschließlich der Verpflanzung und Vermehrung von Pflanzen. Sie begann außerdem ein Projekt zur sprachlichen Wiederbelebung, um Pflanzennamen aus der Sprache der Binnen-Salish, einer indigenen Gruppe Nordamerikas, zu erfassen.
Sandra erzählt: »Mich inspirierte die Idee einer interdisziplinären Studie, die sowohl die Sprache als auch die Renaturierung des Landes mit einheimischen Pflanzen umfasste, weil ich glaube, dass es miteinander zusammenhängt. Mit meinem indigenen Hintergrund glaube ich, dass es notwendig ist, Kultur und Sprache zu bewahren, und dass sich diese Arbeit auf die Heilung des Landes und unsere Beziehung zu ihm konzentrieren muss.
Durch Sandras Arbeit wird die Sprache der Binnen-Salish in Methow-Valley weiterleben. Es ist geplant, die Pflanzenschilder im Garten mit den einheimischen Pflanzen zu aktualisieren und die Bezeichnungen der Binnen-Salish aufzunehmen. Sandra arbeitete auch mit der örtlichen Methow Conservancy zusammen, um entlang eines Wanderweges durch ein Flusstal Hinweisschilder zu gestalten.
Sandras gemeinnützige Projekte würdigen sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart und Zukunft. »Es gibt immer noch Methow, die in diesem Tal leben. Sie haben eine enge Verbindung zum Land und haben ihre eigene Lebensweise und ihre eigene Sprache. Die Arbeit, die geleistet wird, muss nicht nur an die Vergangenheit, sondern auch an die Gegenwart anknüpfen und nach vorne gerichtet sein«, sagt sie. »Ich hoffe, dass die Arbeit zur Wiederherstellung der Ökologie für die heimischen Pflanzen den Ureinwohnern des Methow-Stamms hilft, durch kulturelle Praxis und Wissensbewahrung eine Verbindung zu ihren angestammten Gebieten herzustellen, und dass ihre Erzählungen Gehör finden werden.«
Welche ökologischen Restaurationsprojekte gibt es in Ihrer Gegend? Wie können Sie die indigenen Kulturen und Sprachen in Ihrer Nähe kennenlernen und unterstützen? Wie können Sie die Namen und Geschichten Ihrer einheimischen Pflanzen herausfinden?
KAPITEL 3
PRINZIPIEN DES WILDSAMMELNS
Wenn wir uns dafür entscheiden, Pflanzen als Medizin zu verwenden, sind wir für die Wildgärten, ihre Gesundheit und ihre Pflege verantwortlich. Wir beginnen eine co-kreative Partnerschaft mit den Pflanzen und geben das zurück, was wir empfangen – Gesundheit, Nahrung, Schönheit und Schutz.
— ROSEMARY GLADSTAR
Das Sammeln von Pflanzen für Nahrungs- und medizinische Zwecke verbindet uns unmittelbar mit der Erde und kann ein kraftvoller Weg sein, die Trennung zu heilen, die viele von uns in unserem modernen Leben spüren. Wenn wir beim Pflücken zarter Blätter die Sonne auf unserem Gesicht spüren und den feuchten Boden riechen, während wir nach Wurzeln graben, und den Bienen zuzuhören, die neben uns auf Nahrungssuche sind, verwandeln uns diese Erfahrungen von einem passiven Beobachter der Natur in einen Teilnehmer.
Bis jetzt gehörte zu Ihrer Reise mit Heilende Wildkräuter eine vertiefte Verbindung zu Ihrem eigenen Körper und zu dem Ort, an dem Sie leben. Beides ist von grundlegender Bedeutung, doch bevor wir zu den praktischen Anleitungen zum Sammeln von Pflanzen kommen, müssen wir uns mit den ethischen Prinzipien des Wildsammelns verwurzeln. Als Wildsammler und Nahrungssucher ist es unsere Absicht, uns um die Pflanzen zu kümmern, die uns versorgen, und sie auf eine Weise zu sammeln, die nicht nur nachhaltig, sondern auch regenerativ ist.
In der modernen Welt finden Sie verschiedene Ansichten, wie Menschen mit ihrer Umwelt umgehen sollten. Viele Menschen glauben, dass wir die Erde ohne Rücksicht auf künftige Generationen nutzen können. Andere sind der Meinung, dass die Wildnis »rein« und ganz und gar unberührt vom Menschen bleiben sollte. Keiner dieser begrenzten Standpunkte spiegelt ein inhärentes Verständnis der natürlichen Welt und unseres Platzes darin wider.
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