Francis Nenik - Tagebuch eines Hilflosen

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Literarische Zeitgeschichtsschreibung, die uns alle angeht: vier Jahre lang begleitete Francis Nenik die Präsidentschaft Donald Trumps. Ein genialer Seismograf, dessen Fühler bis ins Epizentrum der Macht reichen.
Am 20. Januar 2017, dem Tag von Donald Trumps Inauguration, beginnt Francis Nenik ein einzigartiges Schreibvorhaben. Er will diese bizarre Präsidentschaft in seinem Tagebuch begleiten. Genau vier Jahre später werden es 1461 Einträge sein: einer für jeden Tag dieser Amtszeit.
Nenik geht es aber nicht nur um Donald Trump. Er nimmt die gesamte Administration in den Blick, um die politischen Veränderungen in den USA zu analysieren und die schrittweise Transformation des Landes genau zu beschreiben. Immer wieder widmet er sich deshalb auch scheinbar abseitigen Themen, geht auf wenig bekannte historische Ereignisse ein und scheut sich bei aller Kritik an Trump auch nicht, die politische Kultur auf der anderen Seite des Spektrums kritisch zu hinterfragen.
Durch die täglichen Tagebucheinträge entsteht zugleich eine Poetologie, die die Geschichte nicht von ihrem Ende her erzählt, sondern während sie geschieht. Nenik nutzt dabei die Möglichkeiten des Schriftstellers, arbeitet mit Aphorismen und Alliterationen und verfasst literarische Essays zu politischen Entscheidungen. Zugleich bedient er sich auch wissenschaftlicher und journalistischer Mittel und Formen, arbeitet mit Behördendokumenten, Studien und Archivmaterial. Nenik gelingt es so, das Kaleidoskop einer Ära zu zeichnen. Ein Buch, das uns im Rückblick dabei helfen wird, zu verstehen, was vor unser aller Augen passiert ist.

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So weit, so verständlich bei einem Narzissten und Egomanen. Was aber heißt es, wenn ein Mann, der die klassischen Medien als Hort von Fake News bezeichnet, ein solch klassisches Medium nutzt, um mit seiner Hilfe eine Fälschung zu seinen Gunsten zu machen? Sind Fake News x Fake News = Good News? Oder beginnt in den USA der Marsch durch die Institutionen statt mit einem Philosophie-Seminar mit einem Photoshop-Tutorial?

29.06.2017

Ein gewöhnlicher Donnerstag. Alles läuft so dahin. Nur nicht in Nicholasville, Kentucky, denn da ist nichts mehr an seinem Platz. Ein Sturm hat vor ein paar Tagen gewütet, und die Leute reden noch immer darüber. In der Old Danville Road hat er einen Carport zwei Fuß vom Haus weggerückt und anschließend das Auto aus der Garage geschoben. Danach ist er in die Hall Road gezogen, um einem Hühnerstall Kopfstand zu lehren und hat, zu guter Letzt, einem Hund seine Hütte geklaut. Der Hund ist jetzt obdach-, das Dutzend Hühner leblos. Aber kein Grund zur Sorge. Das mit den Hühnern läuft immer so in Kentucky …

30.06.2017

Trump regt sich auf, weil eine Moderatorin, die er nicht mag, sich während eines Empfangs bei ihm anzubiedern versucht hat, und das, obwohl sie, wie er sagt, nach einem Facelifting noch im Gesicht blutet.

Die Leute regen sich auf, weil Trump in aller Öffentlichkeit so über die Moderatorin spricht und sie obendrein noch eine Verrückte mit einem niedrigen IQ genannt hat.

Gott regt sich auf, weil weder Trump noch die Leute verstehen, dass das Blut nicht die Folge eines chirurgischen, sondern eines demiurgischen Eingriffs war und er einfach mal schauen wollte, wie die Menschen auf göttliche Wundmale reagieren. Aber so wie es aussieht, scheint heutzutage niemand mehr die Sache mit den Stigmata zu verstehen.

Und ich? Ich rege mich nicht, sondern schreibe nur auf, was Trump, die Leute und Gott mir nach ein, zwei, drei Gläsern Wein so alles erzählen.

01.07.2017

Ich hatte heute einen Wunsch: Ich wollte mich wie Donald Trump an einem ganz normalen Samstagnachmittag fühlen. Also hab ich mir die Tasche mit den Golfschlägern umgehangen, mir mein Fahrrad geschnappt und bin in den Park gefahren, um eine Runde zu drehen. Es lief gut, aber am letzten Loch habe ich den Ball böse verzogen, und während er auf Nimmerwiedersehen im Wasser verschwand, ist mir plötzlich etwas klar geworden: Ein guter Spieler macht einen schlechten Schlag und wird demütig. Ein schlechter Spieler macht einen guten Schlag und wird hochmütig. Und da war’s mit meinem Versuch, mich in Trump einzufühlen, vorbei.

02.07.2017

Auf Donald Trump ist Verlass: Wer ihn bedingungslos unterstützt, den lobt er in den höchsten Tönen. So z. B. gestern Abend bei einer Rede in New York den Baptistenprediger Robert Jeffress. Der hatte im Wahlkampf erklärt, wer als Christ sein Kreuz nicht bei Trump mache, sei ein Idiot. Außerdem, so der bekannte TV-Prediger, habe Gott nichts gegen Grenzmauern, er habe nur etwas gegen Schwule, Juden, Katholiken, Moslems und Mormonen (wenn auch nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge). Was Trump betrifft, so ist sich Pastor Jeffress jedenfalls sicher, dass Gott ihn gesandt hat, das sei ihm nach einem gemeinsamen Cheeseburger-Essen bei Wendy’s klar geworden.

Und siehe da, auch mir wird plötzlich etwas klar, denn ich verstehe endlich, was der wahre Unterschied zwischen Alter und Neuer Welt ist: In Europa beten sie in prunkvollen Kirchen die Knochen von Heiligen an, in Amerika dagegen lassen sie sich in einer schmierigen Burger-Brat-Bude von 220 Gramm Rindfleisch erleuchten.

03.07.2017

Opioide überschwemmen die USA. Es ist ein Klimawandel in den Blutbahnen. Die Zahl der Toten steigt wie der Meeresspiegel im Zeitraffer. Gegen Fentanylkonsum ist Heroin zu nehmen wie einen Schluck Mineralwasser zu trinken. Aber die Millionen von Abhängigen interessiert das nicht. Sie fressen es, weil es ihre Sorgen auffrisst. Opioeat.

04.07.2017

Unabhängigkeitstag? Von wegen! Knapp 52 % der Amerikaner sind in irgendeiner Form auf staatliche Unterstützung angewiesen. Donald Trump gehört nicht dazu. Er bekommt seine Hilfe von der Deutschen Bank. Bei der steht er mit 130 Millionen Dollar in der Kreide. Aber was macht’s?! Trump ist too big to fail. Er ist die Systemrelevanz in Person. Er ist – mit einem Wort – der Abhängigkeitstage-Erzeuger.

05.07.2017

Die wenigsten werden es wissen, aber dass Donald Trump bei den Republikanern ist, liegt im Grunde nur daran, dass die Partei, die ihm am nächsten gestanden hätte, nicht mehr existiert, da sie sich bereits 1860 aufgelöst hat. Ihre Inhalte aber hätten perfekt gepasst, denn die Partei sprach sich gegen Einwanderung aus, lehnte fachliche Expertisen ab und argumentierte streng populistisch. Außerdem redeten ihre Mitglieder mit Vorliebe von Wahlbetrug, hassten das politische Establishment und waren Anhänger diverser Verschwörungstheorien. Das Beste aber war der Name der Partei. Er war wie geschaffen für Donald Trump. Er lautete: The Know-Nothing-Party.

06.07.2017

Anlässlich seiner Reise nach Deutschland und Polen verfasste Präsident Trump eine Grußadresse an die Alte Welt. Wir geben sie hier im vollständigen Wortlaut wieder:

»E, Uropa!«

07.07.2017

Am 11. Oktober 1986 trafen sich Reagan und Gorbatschow in Reykjavík, um über Abrüstung zu sprechen. Es gab kein Staatsbankett, keine Hymnen, keinen roten Teppich, keinen riesigen Tross überzüchteter Gehirne. Nur ein einfaches Holzhaus am Rande der Stadt, in dem man sich traf. Für ein paar hunderttausend Dollar an Kosten gab es zwar keine Einigung, aber einen Anfang.

Heute, wenn Trump und Putin sich in Hamburg treffen, auf einer extra für sie errichteten Insel inmitten der Stadt, gibt es für hunderte von Millionen noch nicht einmal den.

08.07.2017

Transkription eines Gesprächs zwischen Donald Trump und Wladimir Putin am Rande des G-20-Gipfels heute in Hamburg:

[…]

Trump: Jetzt mal ehrlich, Wladimir, habt ihr unsere Wahl gehackt?

Putin: Nein!

Trump: Verdammt, ich hab letztens gesagt, ihr wart’s.

Putin: Dann sag einfach, wir waren’s doch nicht.

Trump: Aber dann widerspreche ich mir.

Putin: Das ist nicht schlimm. Wir beide sind schließlich Meister in Doppeldenk und Neusprech, nicht wahr? Du musst nur noch lernen, das in die richtigen Worte zu packen. Zum Beispiel in die eines Gedichts.

Trump: Warum ein Gedicht?

Putin: Weil niemand Gedichten misstraut. Zitiere ein Gedicht und man hält dich für einen guten und friedfertigen Menschen.

Trump: Aber ich kenne keine Gedichte. Und ich bin auch kein …

Putin: Ich weiß, ich auch nicht. Aber ein Gedicht habe ich trotzdem gelernt. Sogar auswendig. Es ist von einem Amerikaner.

Trump: Ein Amerikaner? Sehr gut, schieß los!

Putin: Also gut, sprich mir nach: »Widerspreche ich mir?«

Trump: »Widerspreche ich mir?«

Putin: »Wohlan, ich widerspreche mir.«

Trump: »Wohlan, ich widerspreche mir.«

Putin: »Das ist ein Zeichen von Größe, ich vereine vieles in mir.«

Trump: »Das ist ein Zeichen von Größe, ich vereine vieles in mir. Ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten.«

Putin: Ich hätte es nicht besser sagen können …

(Und beide ab.)

09.07.2017

Manchmal, wenn mir die Welt im Allgemeinen und Trumps Politik im Besonderen vollkommen irre vorkommt und alles und jeder durchzudrehen scheint, lese ich Landwirtschaftsnachrichten aus dem Mittleren Westen. Da sind die Katastrophen erdiger, und wenn ich die Diskussionen der Bauern in den einschlägigen Foren verfolge, habe ich das Gefühl, dass das Böse besiegt werden kann. Gerade wird über den Japankäfer debattiert, eine Art biologischer Kamikaze-Bomber mit grünem Kopf und kupferfarbenem Körper, der am liebsten das grüne Gewebe zwischen den Blattadern wegmampft, und zwar derart komplett, das selbst der hartgesottenste Bauer von Skelettierfraß spricht. Aber damit soll’s jetzt vorbei sein. Ab sofort wird dem Käfer mit Seifenwasser zu Leibe gerückt. Das Landwirtschaftsministerium von North Dakota ist informiert. Amerika befindet sich im saubersten Kampf seiner Geschichte.

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