Martin Creutzig - SPES

Здесь есть возможность читать онлайн «Martin Creutzig - SPES» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

SPES: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «SPES»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Berlin im Juli 2040: Die deutsche Studentin Jenny und der sudanesische Arzt Rocco erwachen auf dem Dach des Reichstags – zwanzig Jahre nach ihrer letzten Erinnerung. Was ist mit ihnen geschehen und warum besitzen sie plötzlich übernatürliche
Fähigkeiten?
Um das herauszufinden, begeben sie sich auf eine Reise durch Berlin, und lernen die bedrohliche Realität dieser Zukunft kennen: Die Klimakatastrophe, Pandemien,Wirtschaftskrisen, Digitalisierung und Migration setzen dem Land zu – es ist nach dem Verfall traditioneller Parteien inmitten eines zerstrittenen Europas nahezu unregierbar geworden. Die oppositionelle Bürgerbewegung »SPES« (kurz für »Social Politics– Environment Survival«) stellt sich den durch KI und Robotisierung ausgelösten sozialen Ungerechtigkeiten entgegen.
Als in der Öffentlichkeit die Infiltration der Regierung durch amerikanische Internetkonzerne bekannt wird, steht Berlin kurz vor dem politischen Kollaps. Eine Rede der Kanzlerin auf dem Balkon des Reichstags wird zum letzten Versuch, einen Bürgerkrieg zu verhindern. Doch mitten in ihrer Ansprache wird die Kanzlerin Opfer eines perfiden Attentats, in das Jenny und Rocco entschlossen eingreifen.
Die möglichen Entwicklungen, die dieser Roman beschreibt, fußen auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Zukunftsforschung.

SPES — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «SPES», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Genau in diesem Moment erinnerte sich Jenny an etwas aus ihrer Zeit als Mensch. Es gab keinen genauen Zusammenhang, nur Bruchstücke. Sie sah in ihrer Erinnerung jemanden, der etwas vortrug, mehr ein Schatten als ein Mensch – nicht zu erkennen. Einzelne Bilder hatte sie vor Augen. Vielleicht ein Kurs in einer Schule. Fast wäre sie gestolpert, weil ihre Füße unachtsam die Stufen nicht mehr trafen, und sofort ergriff ihre Hand instinktiv den Lauf des Geländers – ohne hindurchzugleiten. Verletzte sich ein Engel, wenn er fiel? Vorhin hatte sie sich ja nichts getan. Sie grinste. ›Gefallener Engel‹, schoss ihr für einen Moment durch den Kopf. Doch der Gedanke war ein loses Ende, der in einem erinnerten Klassenzimmer wie auf einen Puffer lief. Ein Referat zu einem Film über Engel, im Fach Kunst oder einer ›AG Film‹? Preisgekrönt war der Film gewesen. Irgendetwas im Titel mit ›Himmel‹ und ›Berlin.‹ Zwei männliche Engel. Sie hatte ein paar Schnipsel vor Augen, in Schwarz-Weiß, zwei beobachtende Engel waren es gewesen, ja! Genau hier in Berlin. Wie sie. Nur – und das gaben die Bilder und die wenigen Tonsequenzen in ihrem Kopf her, ohne jede Körperlichkeit.

Sie blickte wieder Rocco an. Und wie körperlich er war! Seine Füße trafen jede Stufe genau in der Mitte. Aber er sah traurig aus. Er sah nur auf die Stufen. Seine Haltung war aufrecht, doch sein Blick jämmerlich, ohne zu jammern!

Sie brauchten neue Bekleidung für ihn und vorher eine Dusche. Wenn Engel einen Körper hatten und Stufen berührten, mussten sie doch auch duschen, oder? Sie konnte eine Dusche gebrauchen; sie sah auf ihre Finger, die sie weit von ihrer Hand abspreizte. Jenny war sich nicht sicher, wie es mit der Körperpflege bei Engeln so war, aber sie würde es herausfinden. Sie war eben eine Anfängerin als Engel. Obwohl sie innerlich nach diesen Entdeckungen zitterte, umspann sich um ihren Mund ein zartes Lächeln.

Sie waren am Ende des Treppenhauses im Erdgeschoss angekommen, eine schwere Metalltür bewachte den Zugang zur menschenüberfüllten Fläche. Da würden sie wieder sein, die vielen Menschen, die zu beobachten so seltsam war. Sie fröstelte ein wenig – ihre Unsicherheit. Aber im gleichen Moment eine Freude darauf, mit den Leben realer Menschen in Kontakt zu kommen, um zu spiegeln, wer sie selbst, Jenny, nun geworden war.

Handyamputation und Identitätskrisen

Ich muss mich waschen«, sagte Rocco mit seiner dunklen Stimme, als sie im Erdgeschoss des Reichstages angekommen waren.

»Es ist ein Reihenfolgeproblem«, erwiderte Jenny mit einer folgerichtigen Präzision, als ob sie über eine mathematische Aufgabe nachgedacht hätte. So kam es ihr auch wirklich vor. Als ob das Letzte, was sie damals getan hatte, das Lösen einer mathematischen Aufgabe gewesen wäre.

Auf dem Weg nach draußen gingen sie einfach durch Schlangen von Besuchern des Reichstages hindurch. Wenn sie schon ein Engel geworden war und nicht mehr Mensch sein durfte, war diese Eigenschaft zumindest sehr vorteilhaft. Nirgendwo mehr anstehen. Nur durchgehen. Klappte das immer? Mit einem Fetzen ihres Gedankens erinnerte sie sich an die steinerne Stele. Die Berührung hatte ein wenig weh getan.

»Reihenfolgeproblem?« Sie unterhielten sich inmitten der Menschen munter und niemand bekam davon etwas mit, keiner schien sie zu hören.

»Du kannst dich nicht waschen und dann wieder in diese Sachen springen. Wir brauchen erst eine Jeans und ein Shirt oder so etwas für dich. Dann kannst du dich waschen und die neuen Sachen anziehen«, erläuterte Jenny ihre Überlegung.

»Ah«, machte er. Solch profane Fragestellungen hatte immer seine Frau für ihn beantwortet und dann unternommen, was nötig war.

»Könnte ich mal Ihr Handy benutzen?«, fragte Jenny einen jungen Mann inmitten einer Besuchermenge im Erdgeschoss, der ziellos dastand, wohl zu einer Schülergruppe gehörte und gedankenverloren daddelte. Erst in diesem Moment, als sie sich auf den jungen Mann konzentrierte, fiel ihr auf, dass er merkwürdige Klamotten trug.

Ganz schwarz war er gekleidet, die Haare hochgegelt wie bei einem Irokesenschnitt. Er stach aus der Masse der Menschen hier heraus. Er wirkte wie ein Punk. Gab es Punks noch? Aber so ein richtiger Punk war er nicht, fand Jenny. Denn ein bisschen sah er auch aus wie ein Held aus ›Star-Wars‹, einer Serie, der sich Jenny mit Leidenschaft hingegeben hatte. Die Helden konnten von Sonnensystem zu Sonnensystem springen, sie beherrschten hervorragende Technologien, aber die Planeten, auf denen sie lebten, waren entweder ›High-End‹-gespickt mit merkwürdigen Abgründen oder sie waren so seltsam, primitiv, dass es sie bei dem Gedanken schauderte, dort leben zu müssen.

Doch nicht er, dieser Punk oder Nicht-Punk, war das Besondere, sondern die anderen. Er stach nur heraus, weil die anderen so merkwürdig uniform waren. Denn zahlreiche der Leute trugen so etwas wie Funktionskleidung: Die Hose über und über mit Taschen besetzt, die Jacke in derselben Farbe. Jenny sah sich um. Viele der Besucher hier trugen solche Kleidung, wenn auch in unterschiedlichen Farben. Es gab Leute, die Jeans anhatten und ein Shirt darüber. Und noch andere waren mit Röcken, Blusen, Hosen und Sakkos bekleidet, ganz normal, wie sie es kannte. Das waren aber nur ein paar und die wirkten älter als die Funktionskleidungsträger – nicht richtig alt, ihre Gesichter, ihre Körper waren zwar nicht jugendlich, aber eben nicht wirklich alt. Und doch kamen ihr die Gesichtszüge wie ein Fake vor, eine Täuschung ihres wahren Alters.

Der junge Mann blieb die richtige Wahl. Er war der Einzige in greifbarer Nähe, der auf den Bildschirm eines Smartphones starrte. Er hatte das Gerät gerade auseinandergefaltet und eingeschaltet, was Jenny etwas seltsam vorkam, denn faltbare Smartphones hatte sie noch nie gesehen. Doch es musste so etwas wie ein Smartphone sein, war sie sich sicher. Sie schaute Rocco fragend an, aber Rocco starrte auf das Ding, als sei es ein Ufo in der Hand des jungen Mannes.

Dieser blieb derweil unbeeindruckt von Jennys Ansprache. Er hörte sie nicht und er sah sie nicht. Von was sollte er beeindruckt sein? Von einem Nichts, das vor ihm stand? Wäre ja seltsam gewesen, wenn sie durch die Leute hindurchgehen konnte, diese sie aber dennoch sahen. Dann hätten Rocco und sie schon vorher reichlich erstaunte Blicke geerntet. Und trotzdem war es einen Versuch wert: Sie griff nach diesem Smartphone-Ding und bekam es tatsächlich zu fassen. Der junge Mann mit der angedeuteten Punkfrisur staunte nicht schlecht, als sein Smartphone für einen Moment regungslos in der Luft hing und dann spurlos verschwand. Er konnte sich nicht erklären, was passiert war. Hektisch suchte er auf dem Boden, aber dort war sein Smartphone nicht. Es war einfach weg. Und doch war es da. Jenny hielt es in ihrer Hand. Aber er entdeckte es nicht, in der Annahme, dass es ihm heruntergefallen war, starrte er suchend auf den Boden.

Jenny stand weiterhin direkt neben ihm und suchte Google auf dem Display, jeder hatte Google, und damit würde sie klarkommen, um zu finden, was sie brauchte. Aber Google fand sie nicht auf der Oberfläche. Überhaupt hatten fast alle Programme seltsam fremde Namen. Sie kam erst gar nicht zurecht. ›Commuelook‹ gab es, sie vermutete einen Nachfolger des ›Outlook.‹ ›Climate-Prognos‹ kannte sie noch nicht – aber es war klar, was sich dahinter verbarg. ›Guck an‹, dachte sie, als sie ›Vidtube‹ las, und: ›mal sehen, was ›Scribble‹ ist!‹ Scribble konnte passen. Eine Schmierskizze, etwas Dahingeschmiertes, schnell Eingegebenes, weil man etwas suchte, verband sie damit. ›Wobei‹, erinnerte sie sich, ›war das nicht ein Spiel, mit dem man irgendetwas zeichnete?‹ Sie versuchte es trotzdem und öffnete das Programm. Tatsächlich. Scribble gab ein Suchfeld frei und die Tastatur zeigte sich, so wie sie es von Google gewohnt war. Ob es Google nicht mehr gab? Oder, ob Scribble der Nachfolger war?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «SPES»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «SPES» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «SPES»

Обсуждение, отзывы о книге «SPES» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x