Martin Creutzig - SPES

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Berlin im Juli 2040: Die deutsche Studentin Jenny und der sudanesische Arzt Rocco erwachen auf dem Dach des Reichstags – zwanzig Jahre nach ihrer letzten Erinnerung. Was ist mit ihnen geschehen und warum besitzen sie plötzlich übernatürliche
Fähigkeiten?
Um das herauszufinden, begeben sie sich auf eine Reise durch Berlin, und lernen die bedrohliche Realität dieser Zukunft kennen: Die Klimakatastrophe, Pandemien,Wirtschaftskrisen, Digitalisierung und Migration setzen dem Land zu – es ist nach dem Verfall traditioneller Parteien inmitten eines zerstrittenen Europas nahezu unregierbar geworden. Die oppositionelle Bürgerbewegung »SPES« (kurz für »Social Politics– Environment Survival«) stellt sich den durch KI und Robotisierung ausgelösten sozialen Ungerechtigkeiten entgegen.
Als in der Öffentlichkeit die Infiltration der Regierung durch amerikanische Internetkonzerne bekannt wird, steht Berlin kurz vor dem politischen Kollaps. Eine Rede der Kanzlerin auf dem Balkon des Reichstags wird zum letzten Versuch, einen Bürgerkrieg zu verhindern. Doch mitten in ihrer Ansprache wird die Kanzlerin Opfer eines perfiden Attentats, in das Jenny und Rocco entschlossen eingreifen.
Die möglichen Entwicklungen, die dieser Roman beschreibt, fußen auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Zukunftsforschung.

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Erst waren es einzelne Touristen, die am frühen Morgen durch die Türen des Eingangs auf das Flachdach liefen. Doch schon bald bevölkerten viel mehr Menschen die Attraktion mit dem fantastischen Blick über die Stadt. Die Besucher auf dem Flachdach waren nicht nur amerikanische Touristen. Es gab viele von ihnen. Aber auch viele Europäer strömten herein, aus den Niederlanden, aus Großbritannien, aus Dänemark, Norwegen und Schweden. Inder waren unter den Besuchern und Araber, aus welchem Land sie auch immer kamen. Sie waren Menschen aus den USA, aus Malaysia, den Malediven, aus Vietnam, Thailand, Kambodscha und es gab viele aus Russland unter ihnen. Die Besucher kamen aus einer erstaunlich großen Zahl von Ländern. Viele Sprachen erkannte Jenny nicht einmal, obwohl sie verstehen konnte, was die Menschen redeten.

Die Touristen sahen sie nicht. Sie gingen sogar durch sie hindurch, dort, wo sie standen, Rocco und Jenny, um einen Blick von oben auf die Hauptstadt zu erhaschen. Jenny wich immer wieder zurück, um Platz zu machen, wenn ein Tourist auf sie zuging. Aber der Nächste ging an dieser Stelle durch sie hindurch. Sie sah zu Rocco hinüber, der sich die Hände vor die Augen hielt, weil er offenbar nicht sehen wollte, wie er überrannt wurde. Jenny blieb regungslos dort, wo sie stand, und ließ die Touristen durch sich passieren. Sie spürte es ja nicht, auch wenn der Gedanke eigenartig war. In diesem Moment stand ein Mensch aus England vor ihr, lächelte, erkannte ein Ziel für die Kamera seines Smartphones und ging schnurstracks durch sie hindurch, um wenige Sekunden danach hinter ihr zu stehen, von der Balustrade des Dachs fotografierend. Das passierte nicht nur ein Mal. Es passierte andauernd, denn Jenny war fast eingekesselt von neugierigen Touristen.

In diesem Moment war es ihr klar geworden. Ihr Mund stand weit offen, so unfassbar war ihre Erkenntnis, dass sie fast selbst nicht daran glauben konnte. Aber so wurden sie beschrieben, die Wesen, die es nur nach Hörensagen gab.

Zunächst war Jenny auf die Idee gekommen, ein Geist geworden zu sein. Aber Geister hatten keinen Bezug zu einem Körper. Sie erinnerte nicht mehr, woher sie das wusste. Aber sie war sich sicher. Sie wollte kein Geist sein, zu dicht lag der Geist beim Dämon. Sie empfand sich überhaupt nicht als Dämon. Wenn sie eine andere Form angenommen hatte, dann musste sie ein Engel geworden sein. Engel hatten eine gewisse Körperlichkeit, so wie sie. Wenn es Engel auf der Welt gab, hatten sie keinesfalls Flügel, fand sie, während sie sicherheitshalber verstohlen ihren Rücken abtastete und Roccos betrachtete. Denn sie waren bei den Menschen, um sie zu beschützen und ihnen zu helfen. Allein dafür brauchte kein Engel Flügel.

Sie waren Engel . Sie beide waren Engel, die im Augenblick in den Himmel über Berlin sahen, obgleich dieser Himmel sich in einer Hitze entlud, die für sie zu viel schien.

Sie wusste, dass auch er es wusste. Ein Engel geworden zu sein.

Einige Zeit nach der Öffnung des Reichstages ebbte der Strom der Besucher merklich ab. Jenny war von den Menschen abgelenkt, die sie nicht sahen, vor und hinter ihr liefen oder durch sie hindurchgingen. So war es ihr entgangen, dass Rocco sie eine ganze Weile mit einer nachdenklichen Miene ansah. Denn mit einer fast lakonischen Selbstverständlichkeit hatte er die keinen Abstand zu ihm haltenden Menschen um sich ertragen, offenbar war er so jemand, der immer aushielt oder oft hatte einfach aushalten müssen. »Du hast mich gerettet«, sagte er sich ihr nähernd und verstummte abrupt. » So habe ich es nicht sagen wollen.« Er ruderte hilflos mit seinen Armen. » Du hast mich gerettet«, korrigierte er seine Betonung und lachte unsicher. »Ich kann deine Sprache sprechen, aber jedes Wort hört sich falsch an!«

»Vielleicht sprichst du ja eigentlich deine Sprache, aber weil du in Deutschland bist, klingst du wie ich«, schlug Jenny zur Güte vor. Dann wich sie von ihm ein Stück zurück und hielt sich die Nase zu, als er ihr zu nah gekommen war. »Du musst duschen und brauchst neue Sachen. Du stinkst wie ein Iltis!« Sie lächelte ihn entschuldigend an, eine Beleidigung lag ihr fern, aber er hatte sie verstanden.

Indem sie sich vom Dach abwandten, verabschiedeten sie sich vom Himmel über Berlin, um in die Welt der Menschen einzutauchen, die ihr doch so sehr bekannt zu sein schien. Den Weg nach unten nahmen sie über das Treppenhaus. Jenny hatte im Handumdrehen die Initiative ergriffen, zog Rocco mit sich. Gerade erst hatte sie herausgefunden, ein Engel zu sein, zumindest hatte sie das so für sich geschlossen. Zuvor war sie eine Tote, was sie in gleichem Maß befremdete wie ihr Engeldasein, war sie doch bislang die einzige Tote gewesen, die sie kannte, bis Rocco aufgetaucht war, der offenbar wie sie ein Toter war. Je mehr sich die Erkenntnis in ihr langsam, Stück für Stück, verbreitete, ein anderes Wesen geworden zu sein, desto wackeliger fühlte sie sich den Menschen gegenüber. Die Menschen, vermutete sie, waren Menschen geblieben, aber sie, sie war nun anders. Etwas anders, ganz anders? Jenny wusste es nicht. Ihre Hand griff nach dem Geländer.

Auf den Stufen nach unten unterwegs betastete sie ihren Arm. Sie untersuchte ihn, um herauszufinden, ob sie überhaupt noch einen Körper hatte, den man anfassen konnte, da es Menschen ja offenbar nicht möglich war. Oder war etwa alles an ihr nicht nur durchsichtig, sondern komplett ungegenständlich? War sie schlicht ein Schleier, der in einer körperähnlichen Form lebte? Oder eine glibberige Masse, wobei sie der Gedanke ekelte, die Konsistenz einer Qualle zu haben. Sie befühlte ihren Arm. Sie sah die Haut ihres Arms und spürte die Knochen ihres Unterarms. Obwohl es ein wenig eklig war bei seinem Gestank, übermannte sie die Neugier und sie fasste nach Roccos Arm. Sie war erleichtert, dass sie seinen Arm deutlich ertastete, und hatte darüber vergessen, dass sie ihn ja bereits berührt hatte, als sie ihn von der Kante gezogen hatte. Sie lächelte ein wenig, denn sein Arm fühlte sich unglaublich kräftig an, ein muskelbepackter Arm, wie sie ihn zuvor weder gesehen noch gefühlt hatte. Er löste ein Gefühl in ihr aus. Das Gefühl war seltsam, weil es alles in ihr aufwühlte. In diesem Moment, in dem Menschen ihr fremd geworden waren und ihr Begleiter ohne sein Zutun sie für einen kurzen Moment im Treppenhaus schwindelig werden ließ, empfand sie alles um sich herum als zu viel. Derzeit und für einige Zeit war es das Sicherste, sich diese neue Welt einfach anzusehen, Beobachter zu sein. Diesen erstaunlichen Mann neben sich eingeschlossen. Bis sie mehr Klarheit hatte, mehr verstand.

Sie sah zu Rocco herüber. Seine Mimik strahlte Ruhe und Selbstsicherheit aus, doch seine Augen flackerten. War das Angst oder zumindest Unsicherheit? ›Was Wunder‹, dachte Jenny, sich in seine Lage versetzend, in einem völlig fremden Land und dann in diesem Moloch Berlin gelandet zu sein. Wobei er Berlin ja noch gar nicht kannte.

Jenny war erleichtert, nicht nur ein konturloses schleierhaftes Wesen geworden zu sein, das dahinschwebte. Vielleicht war es ja ein Geschenk, ein Engel zu sein. Sie war neugierig, zu was Engel fähig waren und was sie brauchten. Mussten Engel essen? Konnten sie fliegen? Waren sie in der Lage, mit Menschen zu sprechen, oder nur miteinander? Und …, sie warf Rocco einen Seitenblick zu in der Hoffnung, dass er ihre Gedanken nicht hörte, hatten Engel die Fähigkeit, Engel zu küssen? Wäre es möglich, dass Engel ja sogar Sex hatten!? Sie sah Rocco genauer an, aber in seinem augenblicklichen äußeren Zustand wollte sie es dann doch nicht so genau wissen. Außerdem fühlte sich dieser Gedanke fremd an wie noch nie erlebt. Möglicherweise hatten Engel noch ganz andere Fähigkeiten, von denen sie als Mensch keine Ahnung hatte. Es könnte spannend werden, fand sie.

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