Gerhard Hartmann - Mit den Heiligen von Tag zu Tag
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Vinzenz Pallotti
Vinzenz Pallotti (1795–1850) entstammte einer begüterten römischen Familie und wurde 1818 zum Priester geweiht. Danach wirkte er intensiv in der Seelsorge seiner Heimatstadt, besonders an Jugendlichen, Kranken und Inhaftierten. Um die von ihm entwickelten Seelsorgemethoden einer besseren Basis zuzuführen, gründete er 1835 eine Vereinigung des katholischen Apostolats für Priester und Laien. Aus dieser entstand 1838 die Congregatio Sororum Apostolatus Catholici (CSAC). 1846 gründete er die „Gesellschaft des Katholischen Apostolats“ (Societas Apostolatus Catholici bzw. Pallottiner), eine Priester- und Brüdergemeinschaft, die ein gemeinschaftliches Leben in Armut, Keuschheit und Gehorsam ohne Gelübde führt. Nachdem den Pallottinern die Mission in der damaligen deutschen Kolonie Kamerun übertragen wurde, war die Gründung einer Niederlassung in Deutschland notwendig geworden. Dies geschah 1895 in Limburg an der Lahn. Gegenwärtig ist der Orden im deutschsprachigen Raum vor allem in der Jugend- und Schulseelsorge sowie im Bildungs- und Exerzitienwesen tätig. Er unterhält auch eine Philosophisch-Theologische Hochschule in Vallendar. Der weibliche Zweig ist auch in der Krankenpflege tätig. (H)
Valerius von Valencia (3. Jh.–315) – Theodelinde (Dietlinde) (6. Jh.–627) – Anastasius der Perser (um 600–628) – Barnard (um 770–849) – Ladislaus Graf Batthyány-Strattmann (1870–1931)
23. Januar
Ildefons
Ildefons (um 605–667) entstammte einer westgotischen Familie und war Erzbischof von Toledo (Spanien). Der Überlieferung nach war er ein Schüler des Kirchenlehrers Isidor von Sevilla [4. 4.] und war zuerst Abt des Klosters Kosmas und Damian in der Nähe von Toledo. Er war ein besonderer Marienverehrer und verteidigte in der Schrift Liber de illibata virginitate B. M. V. (Buch der unbeeinträchtigten Jungfräulichkeit der Gesegneten Jungfrau Maria) die Jungfräulichkeit Mariens. 657 wurde er Erzbischof von Toledo. Er hat eine Reihe weiterer Schriften verfasst, darunter eine Geschichte der Kirche Spaniens, die aber nicht erhalten geblieben sind. (H)
Heinrich Seuse
Heinrich Seuse (1295–1366) war ein begnadeter Mystiker und Dichter. Er wurde in Konstanz geboren und trat als Dreizehnjähriger in den Dominikanerorden ein. Nach fünf Jahren hatte er ein erstes visionäres Erlebnis, das sein ganzes Leben änderte. Von nun an unterwarf er sich strenger Askese. Nach Studien in Konstanz und Straßburg wurde er 1322 zum Studium generale der Dominikaner nach Köln geschickt, wo er Meister Eckhart kennenlernte, dessen Denken ihn stark beeinflusste. Predigtreisen führten den unermüdlichen Seelsorger später durch Schwaben, die Schweiz, das Rheinland bis in die Niederlande. Die zahlreichen Verleumdungen und Anfeindungen, die er ertragen musste, trug er mit großer innerer Gelassenheit. Seine Schriften „Büchlein der ewigen Wahrheiten“ und „Büchlein der Weisheit“ gehören zu den Standardwerken der Mystik. Sein Gedenktag ist eigentlich der 25. Januar, im deutschen Sprachraum ist es der 23. Januar. (B)
Emerentiana (3. Jh.–um 304) – Johannes von Alexandria (um 550–um 619) – Lüfthildis (9. Jh.)
24. Januar
Franz von Sales
Franz von Sales (1567–1622) stammte aus einer adeligen Familie Savoyens. Dem Wunsch seines Vaters folgend, der ihn für eine diplomatische Laufbahn vorgesehen hatte, studierte er Rhetorik, Philosophie, bürgerliches und kirchliches Recht, daneben aus eigenem Interesse Theologie. Er wurde Doktor beider Rechte, setzte sich dann aber gegen den Willen des Vaters durch und wurde 1593 Priester. Seine erste Aufgabe war die Rekatholisierung der vom Calvinismus beherrschten Provinz Chablais (südlich des Genfer Sees), wo er erst nach großen Anstrengungen so erfolgreich war, dass der Bischof von Genf ihn 1599 zu seinem Koadjutor machte. Nach dessen Tod wurde er selbst 1602 Bischof von Genf und bemühte sich um die Durchführung der Beschlüsse des Konzils von Trient. Er wurde als Seelenführer und Prediger geschätzt, ebenso für seine Geduld und Toleranz Andersdenkenden gegenüber. Eine besondere Freundschaft verband ihn mit Johanna Franziska von Chantal [12. 8.], mit der er den Orden der Salesianerinnen gründete. Zu den Schriften, die er hinterließ, gehören neben anderen „Die Anleitung zum frommen Leben“ (Philothea) und die „Abhandlung über die Gottesliebe“ (Theotimus). 1877 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 29. Januar sein Gedenktag. (B)
Vera von Clermont (um 400) – Arno(o) von Salzburg (nach 740–821)
25. Januar
Bekehrung des Apostels Paulus (Pauli Bekehrung)
Zeugnisse für die Bekehrung des Saulus-Paulus finden sich in der Apostelgeschichte (9,1–22) und auch in seinen Briefen. Saulus-Paulus legte Wert darauf, dass er, der Sohn eines Pharisäers, auch selbst als Pharisäer ganz nach dem Gesetz lebte. Er wollte die jüdische Lehre rein und von allen Verfälschungen frei halten. Voll Eifer verfolgte er deshalb die junge Kirche. Dass gerade ihn vor Damaskus der Ruf Gottes traf, war für ihn selbst unbegreiflich. Aus dem glühenden Christenverfolger Saulus wurde Paulus, ein ebenso glühender Eiferer für Jesus Christus und sein Evangelium. Paulus wurde berufen, als „Lehrer der Heidenvölker“ zu wirken. Er hat sich aufgrund des „Damaskuserlebnisses“ immer wieder darauf berufen, ein Apostel zu sein wie die anderen Apostel. In seinem unermüdlichen Einsatz für den Glauben wurde er zum Völkerapostel und gründete viele Christengemeinden. Frühestens seit dem 8. Jh. ist ein Fest der Bekehrung des Paulus in Gallien bezeugt. (S)
Poppo von Stablo (um 978–1048)
26. Januar
Timotheus und Titus
Timotheus und Titus sind die bekanntesten Schüler und Mitarbeiter des Paulus [29. 6.] und gelten als Adressaten der Pastoralbriefe.
Timotheus (1. Jh.–97?) wird in der Apostelgeschichte und in einigen Paulusbriefen erwähnt. Zwei der Pastoralbriefe des Paulus richten sich an ihn. Timotheus stammte aus Lystra und hatte einen heidnischen Vater und eine jüdische Mutter. Möglicherweise wurde er auf der ersten Missionsreise von Paulus selbst bekehrt, bevor er dessen Begleiter und Mitarbeiter wurde. Die Apostelgeschichte berichtet, dass Timotheus Paulus zum Apostelkonzil in Jerusalem begleitet hat. Immer wieder sandte Paulus ihn mit Briefen und Aufträgen zu verschiedenen Gemeinden. Nach Phil 2,19 hat Timotheus Paulus bei seiner ersten Gefangenschaft in Rom aufgesucht. Später übertrug ihm Paulus die Verantwortung für Ephesus. Nach altkirchlicher Überlieferung soll Timotheus nach dem Tod des Paulus Bischof von Ephesus geworden sein. Über seinen Tod gibt es keine gesicherten Nachrichten. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 24. Januar sein Gedenktag.
Titus (1. Jh.–97?), ein weiterer Gehilfe des Paulus, wird nicht in der Apostelgeschichte, aber häufig in den Paulusbriefen erwähnt, von denen einer an ihn gerichtet ist. Er war Heide. Über seine Bekehrung gibt es keine sicheren Angaben. Aus dem Galaterbrief erfahren wir, dass auch er Paulus auf der Reise zum Apostelkonzil nach Jerusalem begleitete. Ebenso wie Timotheus wurde er mit wichtigen Aufträgen betraut. So übernahm er die Organisation der Kollekte für die Jerusalemer Gemeinde (2 Kor 8,17). Nach dem Tod des Paulus soll Titus der erste Bischof von Kreta geworden und mit 94 Jahren gestorben sein. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 6. Februar sein Gedenktag. (B)
Paula von Rom (347–404) – Notburga von Klettgau (9. Jh.) – Alberich (Aubry) von Cîteaux (um 1050–1109)
27. Januar
Angela Meríci
Angela Meríci (1474–1540) wuchs im Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit auf. Schon früh entschloss sie sich, ehelos zu bleiben, und trat in den Dritten Orden des hl. Franziskus [4. 10.] ein. Bereits in jungen Jahren spürte sie die Berufung, eine Gemeinschaft geweihter junger Frauen zu gründen. Dieser Wunsch reifte vierzig Jahre in ihr, bevor sie ihn verwirklichte. Angela hatte selbst erlebt und immer wieder beobachtet, wie schwierig es für junge Frauen war, religiös zu leben, ohne zu heiraten oder in ein Kloster zu gehen. So lud sie immer wieder junge Frauen zu sich ein und gab ihnen Anregungen für die Gestaltung ihres religiösen Lebens. 1535 schloss sie sich dann mit gleichgesinnten Gefährtinnen zur „Gemeinschaft der hl. Ursula“ (Ursulinen) zusammen. Hier sollten Frauen, die aus religiösen Gründen ehelos bleiben wollten, ein religiös ausgerichtetes und selbstbestimmtes, ganz normales Alltagsleben führen können, ohne dafür in ein Kloster zu gehen. Die junge Gemeinschaft wuchs rasch. Allerdings hat sie heute die klösterliche Lebensform angenommen und sich damit von den Vorstellungen ihrer Gründerin entfernt. Die Heiligsprechung Angela Merícis wurde 1790 verkündet, wegen der politischen Wirren der Zeit aber erst 1807 feierlich vollzogen. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 1. Juni ihr Gedenktag. (B)
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