Gerhard Hartmann - Mit den Heiligen von Tag zu Tag
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Lucian von Antiochien (um 250–312) – Rein(h)old von Köln (10. Jh.) – Knud Lavard (1096–1131) – Maria Theresia Haze (1782–1876)
8. Januar
Severin von Noricum
Severin (um 410–482) war ein Mann des Ausgleichs und der praktischen Nächstenliebe. Er lebte arm und anspruchslos und kam zur Zeit der Völkerwanderung als Laienmönch in die römische Provinz Noricum (Gebiet zwischen Passau und Wien). Dort bemühte er sich um Vermittlung zwischen der ansässigen römischen Bevölkerung und den aus dem Norden und Osten andrängenden Germanen. Tatkräftig half er den unter den Kriegswirren leidenden Menschen und bemühte sich um die Integration der Germanen. Die Klöster, die er gründete (z. B. in Passau, Lorch an der Enns und Mautern), sollten Menschen und Land neuen Halt geben. Seine Gebeine ruhen in Frattamaggiore bei Neapel. Der Wiener Stadtteil Sievering erinnert an ihn. (B)
Erhard von Regensburg
Erhard (um 700) war wahrscheinlich Missionsbischof in Regensburg. Seine genauen Lebensdaten sind unbekannt, möglicherweise stammte er aus Frankreich. Außerdem war er im Elsass missionarisch tätig und gründete dort mehrere Klöster. Der Legende nach soll er die von Geburt an blinde elsässische Herzogstochter Odilia [13. 12.] geheilt haben. Erhard wurde bzw. wird vor allem im Elsass, aber auch in Niederbayern und Österreich stark verehrt. Dort gibt es bis heute in der Steiermark den Wallfahrtsort St. Erhard (Fischbacher Alpen). (H)
Gudula (?–712) – Laurentius Giustiniani (1381–1455)
9. Januar
Maria Theresia von Jesus
Maria Theresia von Jesus (1576–1622) hieß mit bürgerlichen Namen Alix Le Clerc, stammte aus Remiremont in den Vogesen und gründete 1603 den Orden der „Chorfrauen Unserer Lieben Frau“ (nach der Augustiner-Regel). Dieser widmete sich besonders der Ausbildung und Erziehung junger Mädchen. In Nancy errichtete sie das Mutterhaus und war auch die erste Oberin des Ordens, für den sie mit großem Einsatz wirkte. Ein Jahr vor ihrem Tod gab sie aus Erschöpfung die Leitung ab. (H)
10. Januar
Gregor von Nyssa
Gregor von Nyssa (um 340–um 394) wurde in Cäsarea (heute Kayseri, Türkei) geboren. Nach dem Tod seiner Frau zog er sich in ein Kloster am Schwarzen Meer zurück. Im Jahr 372 wurde er von seinem Bruder Basilius [2. 1.] zum Bischof von Nyssa (heute Nevşehir, Türkei) geweiht. Wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten musste er für einige Jahre in die Verbannung gehen, wurde dann jedoch 380 zum Metropoliten von Sebaste (heute Sivas, Türkei) gewählt. Gregor war ein entschiedener Gegner des Arianismus. Bedeutsam war sein Auftreten auf dem 1. Konzil von Konstantinopel 381. Er verfasste zahlreiche theologische Schriften, darunter als Hauptwerk „Das große katechetische Gebet“. (H)
Franziska Salesia (Leonie) Aviat
Franziska Salesia Aviat (1844–1914) wurde in der Region Champagne geboren und lernte in jungen Jahren das Los der Fabrikarbeiterinnen kennen. Zusammen mit anderen gründete sie 1866 die Kongregation der „Oblatinnen des hl. Franz von Sales“ (Congregatio oblatarum S. Francisci Salesii), die Heime und Schulen für Fabrikarbeiterinnen errichteten. Der Orden breitete sich rasch aus. 1903 wurden in Frankreich zahlreiche Ordenshäuser geschlossen, sodass das Mutterhaus nach Perugia verlegt werden musste. (H)
Nikanor (um 0–76) – Miltiades von Rom (3. Jh.–314) – Petrus Orseolo (928–987) – Wilhelm von Donjeon (Guilelmus Bituricensis) (um 1150–1209) – Gregor X. (1210–1276)
11. Januar
Theodosius
Theodosius (um 424–529) stammte aus Kappadokien und lebte seit 460 südlich von Jerusalem als Einsiedler in Höhlen, die er für Kranke, Bettler und Pilger ausbaute und aus denen eine Klosteranlage entstand, das heutige Theodosius-Kloster Dêr-Dôsi. Dieses Kloster wurde zu einem Zentrum für in Gemeinschaft lebende Mönche in der Einsamkeit (Coenobiten). Daher bekam Theodosius auch den Beinamen „Coenobiarch“. (H)
Philotheus (3. Jh.–um 304) – Paulinus von Aquileja (vor 750–802)
12. Januar
Antonius Pucci
Antonius Pucci (1819–1892) wurde in der Nähe von Florenz geboren und trat mit 18 Jahren in den Servitenorden ein. 1843 wurde er zum Priester geweiht und 1847 Pfarrer von Viareggio. Dort wirkte er unermüdlich für seine Gemeinde, kümmerte sich um Arme und Kranke und gründete ein Kinderheim. Während zweier Epidemien, darunter Cholera, pflegte er ohne Schonung für seine Gesundheit die Erkrankten. Von 1883 bis 1890 war er auch Provinzial seines Ordens. „Ein Vorbild für alle Pfarrer“, so bezeichnete ihn Papst Pius XII. bei seiner Seligsprechung 1950. (H)
Tatiana (Tania) von Rom (um 200) – Ernestus (Ernst) (2./3. Jh.) – Hilde von Salzburg (13. Jh.–1284) – Margareta Bourgeoys (1620–1700) – Pierre-François Jamet (1762–1845) – Johannes Merlini (1797–1873)
13. Januar
Hilarius von Poitiers
Hilarius (um 315–367) war im Westen einer der herausragenden Gegner des Arianismus und war zunächst Heide. Durch eingehendes Studium der Heiligen Schrift fand er zum Glauben und ließ sich mit seiner ganzen Familie taufen. Bald darauf wurde er Priester. 350 wählte man ihn zum Bischof seiner Heimatstadt Poitiers. Aus dem Zusammenleben des Bischofs mit seinem Klerus entwickelten sich die ersten klösterlichen Gemeinschaften in Gallien. 356 wurde Hilarius als Gegner des Arianismus von Kaiser Konstantius verbannt, durfte aber später wieder zurückkehren. Er verfasste eine Gesamtdarstellung der Lehre der Dreieinigkeit, verband östliche und westliche Theologie und lehrte die Vereinbarkeit des Glaubens mit der Vernunft. Er gilt als erster Hymnendichter der lateinischen Kirche. Papst Pius IX. [7. 2.] ernannte ihn 1851 zum Kirchenlehrer. Bis zur Liturgiereform war der 14. Januar sein Gedenktag. (B)
Remigius von Reims
Remigius (um 436–533) wurde bereits als 22-Jähriger zum Bischof von Reims gewählt und wirkte für die Ausbreitung des Christentums im nördlichen Gallien (heute Nordfrank-
reich). Ebenso gelang es ihm, den Arianismus zurückzudrängen. Durch seine persönliche Verbundenheit mit dem König der Franken, dem Merowinger Chlodwig I., gelang es ihm, diesen zu Weihnachten 498 zu taufen. Dieses historisch bedeutsame Ereignis bewirkte den Aufstieg des Frankenreichs zur dominierenden christlichen Macht in Europa und führte letztendlich zur Wiedererrichtung eines christlichen römischen Kaisertums mit Karl I. dem Großen [28. 1.] im Jahr 800. Remigius werden die Gründungen einiger Bistümer zugeschrieben, u. a. Laon, Arras und Tournai (Doornik). (H)
Agritius von Trier (um 260–329) – Gottfried von Cappenberg (1097–1127)
14. Januar
Felix von Nola
Felix (?–um 260) stammte aus der Stadt Nola (östlich von Neapel), der Heimat Giordano Brunos. Sein Leben ist teilweise und nur legendenhaft in Versen, verfasst von Paulinus von Nola [22. 6.], überliefert. Danach soll er in sehr jungen Jahren bereits die Priesterweihe empfangen haben. Auch soll es ihm gelungen sein, sich auf wunderbare Weise zweimal vor der Christenverfolgung zu retten. (H)
Christiana (Nino, Nina, Nona) von Georgien (3. Jh.–um 335) – Englmar (um 1100) – Oderich Mattiuzzi von Pordenone (Portenau) (um 1286–1331) – Seraphim von Sarow (1759–1833) – Petrus Donders (1809–1887)
15. Januar
Arnold Janssen
Arnold Janssen (1837–1909) stammte aus Goch am Niederrhein, wurde 1861 zum Priester geweiht und war 1875 der Gründer des Steyler Missionsordens „Gesellschaft des Göttlichen Worts“ (Societas Verbi Domini). Bereits ab 1873 warb er für die Errichtung einer Ausbildungsstätte für die Heidenmissionare. 1875 gelang ihm seine erste diesbezügliche Gründung von St. Michael in Steyl (Niederlande). Im Lauf der folgenden Jahre wurden weitere solche Missionshäuser von ihm gegründet, so z. B. die von St. Gabriel in Mödling bei Wien, von St. Wendel (Saarland) sowie in der Nähe von Salzburg, aber auch in den USA (in der Nähe von Chicago). Die Missionare wurden praktisch in allen Missionsgebieten eingesetzt. Finanziert wurde die Mission durch Spenden, den Zeitungsvertrieb (Stadt Gottes), aber auch durch Druckereien. 1889 gründete er die Missionsschwestern, 1896 die sog. Anbetungsschwestern. Arnold Janssen starb in Steyl. Seine Geburtsstadt Goch versucht seit Anfang des 21. Jhs., sich als Wallfahrtsstätte für ihn zu etablieren. (H)
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