Gerhard Hartmann - Mit den Heiligen von Tag zu Tag

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Heilige und ihre Feste haben eine lange Tradition in den christlichen Kirchen. Sie begann mit dem Gedenken an die frühchristlichen Märtyrer und prägte in der Folge den christlichen Kalender mit seiner Namenstags-Kultur. In diesem Band werden über 400 Heilige bzw. ihre Feste in kalendarisch-lexikalischer Abfolge dargestellt. Er ist ein hervorragendes Nachschlagewerk und bietet eine Übersicht über die Festtage und Gedenktage vor allem der Heiligen des deutschen Sprachraums.

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Nikolaus Groß

Nikolaus Groß (1898–1945) stammte aus Hattingen (Nord-

rhein-Westfalen) und war ursprünglich Bergmann. Seit 1920 war er beruflich bei den Christlichen Gewerkschaften tätig und wurde 1927 zuerst Redakteur, dann Chefredakteur bei der Westdeutschen Arbeiterzeitung, dem Organ der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB). Ab 1937 war er aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus tätig, und zwar zusammen u. a. mit Jakob Kaiser, Otto Müller und Bernhard Letterhaus. Dieser Kreis hatte auch Kontakt zu Carl Goerdeler. Daher wurde er in Folge des Hitlerattentats vom 20. Juli 1944 verhaftet und im Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Nikolaus Groß gehörte zur Gruppe der nicht gerade wenigen Christen, die ihren Entschluss, im Kampf gegen Hitler das Äußerste zu wagen, aus ihrer Überzeugung als Christen gewannen. Sein Gedenktag in Köln ist der 23. Januar. (H)

Paulus von Theben (um 228–um 341) – Maurus von Subiaco (um 500) – Romedius von Thaur (4., 7., 11. Jh.?) – Franz de Capillas (1607–1648)

16. Januar

Marcellus I.

Über Marcellus (3. Jh.–309) gibt es keine sicheren Angaben. Fest steht, dass die Gemeinde von Rom wegen der diokletianischen Verfolgung vor seiner Wahl zum Bischof rund vier Jahre ohne Leitung war. Wegen seiner rigoristischen Bußpraxis soll er von Kaiser Maxentius in Verbannung geschickt worden sein, wo er auch starb. Er ist zuerst in der Priscilla-Katakombe beigesetzt worden. (H)

Honoratus von Arles (?–um 429) – Otho (vor 1200–1220)

17. Januar

Antonius der Einsiedler

Antonius (um 251–356) wird zu Recht auch „der Große“ und „Vater des Mönchtums“ genannt. Er stammte aus Mittelägypten und erbte nach dem Tod der Eltern schon in jungen Jahren deren großes Vermögen. Das Evangelium vom reichen Jüngling bewog ihn, seinen ganzen Besitz zu verschenken und als Einsiedler ein asketisches Leben zu führen, zuerst in der Nähe seines Heimatortes, später am Rande der libyschen Wüste, wo er von zahlreichen Anfechtungen heimgesucht wurde, und schließlich an einem einsamen Berg jenseits des Nils. Viele Jünger ließen sich in seiner Nähe als Einsiedler nieder. Diese Gemeinschaft war das Vorbild späterer Mönchsgemeinschaften. Trotz seiner Abgeschiedenheit nahm Antonius auch am Weltgeschehen Anteil. Er war mit Kaiser Konstantin und dessen Söhnen in brieflichem Kontakt. Mehrfach verließ er seine Einsiedelei. So ging er zur Zeit der Christenverfolgung unter Maximinus Daja nach Alexandria, um die Christen dort zu stärken. Hochbetagt unterstützte er Athanasius [2. 5.], indem er öffentlich gegen die Arianer auftrat. Er soll 105 Jahre alt geworden sein. Er ist Patron der Haustiere, besonders der Schweine, der Korbmacher, Metzger und Weber. (B)

Sulpicius von Bourges (um 570–647) – Gamelbert (8. Jh.) – Roselina (1263–1329)

18. Januar

Margareta von Ungarn

Margareta (1242–1270) war die Tochter des ungarischen Königs Béla IV. (1206–1270), damit eine Nichte der hl. Elisabeth von Thüringen [19. 11.], und wurde auf der Burg Klissza, dem heutigen Klis bei Split (Kroatien), geboren. Wegen eines Gelübdes ihres Vaters wurde sie für den geistlichen Stand bestimmt und bereits mit vier Jahren dem Dominikanerkloster Veszprém übergeben. 1252 siedelte sie in das von ihrem Vater gegründete Kloster auf eine Donauinsel bei Buda, die später nach ihr Margareteninsel benannt wurde. Ihr Leben war von Askese geprägt, und aufopfernd pflegte sie Kranke. Margareta wurde bald nach ihrem Tod als Heilige verehrt und ist in Ungarn sehr beliebt. (H)

Prisca (Priscilla) (1. Jh.) – Faustina und Liberata (6 Jh.) – Beatrix II. von Este (um 1230–1262) – Regina Protmann (1552–1613)

19. Januar

Makarios der Ägypter (der Ältere, der Große)

Makarios (um 300–um 390) stammte aus dem Nildelta. Im Alter von etwa 30 Jahren zog er sich nach Oberägypten zurück, wo er 60 Jahre lang lebte und betete. Seine Einsiedelei wurde Mittelpunkt ratsuchender Menschen. Sein Bischof nötigte ihn, Priester zu werden. Er wurde ein viel geachteter Prediger und galt als Wunderheiler. Das um 360 von ihm gegründete Klosterzog bald über 4000 Mönche an. Makarios lebte in einer Zeit, in der sich das Christentum über das ganze Römische Reich ausdehnte, andererseits aber auch im beginnenden Mönchswesen eine geistige Vertiefung erlebte. Seine Regeln für das Mönchtum hatten Einfluss weit über Ägypten hinaus. (H)

Marius und Martha (3. Jh.–268/270) – Makarios der Jüngere von Alexandria (4. Jh.)

20. Januar

Fabian

Fabian (um 200–250) war 236–250 Bischof von Rom und baute die römische Kirche organisatorisch aus. Er unterteilte Rom in sieben Bezirke, die jeweils von einem Diakon geleitet und verwaltet wurden. Mit der jungen Kirche war der Bedarf an Klerikern gewachsen, deren Aufgaben stärker differenziert werden mussten. Neben den höheren Ämtern (Bischof, Presbyter, Diakon) sollen unter seinem Pontifikat auch fünf Ämter niederen Ranges (darunter Subdiakon und Lektor) entstanden sein. Fabian starb 250 als Märtyrer während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius und wurde in der Calixtus-Katakombe beigesetzt. (B)

Sebastian

Sebastian (3. Jh.–um 300) ist ein Märtyrer der frühen Christenheit. Der Legende nach war er ein Offizier der kaiserlichen Garde, der sich zu seinem christlichen Glauben bekannte und deshalb auf Befehl des Kaisers Diokletian an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt wurde. Als seine Wunden wider Erwarten heilten, soll er vor den Kaiser getreten sein und diesen mutig des Verbrechens der Christenverfolgung beschuldigt haben. Daraufhin habe ihn der erzürnte Kaiser mit Keulen erschlagen und in die Cloaca maxima werfen lassen. Als im Jahr 680 die Pest in Rom wütete, wurden die Reliquien Sebastians durch die Stadt getragen, worauf die Epidemie erloschen sein soll. Dadurch wurde er einer der Patrone gegen die Pest. Außerdem ist er Patron der Soldaten, der Schützen und Kriegsinvaliden und gehört zu den volkstümlichen Heiligen (Schützenvereinigungen). (B)

Euthymius von Melitene (377–473) – Benedikt Ricasoli (11. Jh.–1107) – Heinrich von Uppsala (um 1100–1160)

21. Januar

Agnes von Rom

Agnes (3. Jh.) ist eine Märtyrerin der frühen Kirche. Ihr Kult bestand schon im 4. Jh. in Rom und breitete sich bald in der abendländischen Kirche aus. Dennoch gibt es über ihr Leben und Sterben keine sicheren Nachrichten. Ungewiss ist, ob sie enthauptet oder verbrannt wurde. Der Legende nach soll das junge Mädchen sich geweigert haben, den Sohn des Stadtpräfekten zu heiraten, da sie sich Christus versprochen habe. Trotz Drohungen und Demütigungen sei sie standhaft geblieben und schließlich getötet worden. (B)

Meinrad

Meinrad (um 800–861) stammte aus der Nähe von Rottenburg. Im Benediktinerkloster auf der Bodenseeinsel Reichenau erzogen, empfing er dort mit 25 Jahren die Priesterweihe und wurde Benediktinermönch. Er suchte die Einsamkeit und zog sich 835 in eine Einsiedelei im „Finsteren Walde“ zurück, wo heute das Benediktinerkloster Einsiedeln steht. Freundliche Menschen brachten ihm Geschenke, die er sogleich an die Armen der Umgebung weitergab. Mit jedem Wanderer teilte er das Wenige, das ihm blieb. 861 wurde er von zwei Räubern erschlagen, die er zuvor bewirtet hatte. (B)

Patroclus (um 200–259) – Epiphanius von Pavia (438–496) – Alban Bartholomäus Roe (1580–1642) – Josef Maria von der hl. Agnes (Ines) Albiniani de Benigánim (1625–1696)

22. Januar

Vinzenz von Saragossa

Vinzenz (3. Jh.–304) oder Vincentius ist ein Märtyrer der frühen Kirche und stammte aus Spanien. Als Diakon des greisen Bischofs Valerius von Saragossa (auch Valerius von Valencia) wurde er mit diesem während der Christenverfolgung des Diokletian von Dacian, dem grausamen Statthalter Valencias, verhaftet. Nach einer glänzenden Verteidigung seines Glaubens wurde Vinzenz grausam zu Tode gemartert. Er ist Patron der Dachdecker und Töpfer. (B)

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