Ralf Sotscheck - Türzwerge schlägt man nicht

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Neues über die absonderlichen Bewohner der keltischen Inseln. So erfährt man einiges, von dem man gar nicht wusste, dass es einen interessieren könnte. Elisabeth II. hat beispielsweise Geldsorgen, aber einen eigenen Händewäscher. Dieser hat stets einen Silberkrug, eine Schüssel und ein Tablett mit einem Leinentuch bei sich, falls die Queen sich mal die Hände fettig macht. Ihr Sohn Charles hinterzieht in seinem Herzogtum Cornwall munter Steuern, wie es schon sein Vorfahr, der «schwarze Prinz», im 14. Jahrhundert tat. Charles findet, es sei auch heute noch ungehörig, in den finanziellen Angelegenheiten eines Prinzen herumzustöbern. In einigen Geschichten geht es sogar um Sex.

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CUSTARD, CHICKEN NUGGETS UND EIN PAAR HAARE

Schulspeisung – welch grässliches Wort. Es klingt nach Turnhallenschweiß, Blechnäpfen, Gummifleisch und leimiger Sauce. Ich weiß das, denn zu meiner Studentenzeit habe ich ein Jahr an einer Belfaster Schule als Deutsch-Assistent gearbeitet und kam mehrmals in der Woche in den Genuss dieser Speisung. Um wegen meines kärglichen Gehalts die Kosten für die warme Mahlzeit zu sparen, meldete ich mich freiwillig zur Essensaufsicht, denn als Lohn durfte man kostenlos mit den Schülern essen. Die aßen jedoch kaum, sondern funktionierten die elastischen Fleischbällchen zu Wurfgeschossen um, die wie Pingpongbälle durch die Halle hüpften, bis einer auf dem Tisch des Schuldirektors landete, was der meiner mangelhaften Aufsicht zuschrieb und den Schülern den Nachtisch strich. Das ertrugen sie mit Freude.

Zum Nachtisch gab es nämlich jeden Tag »Custard«, eine aus Pulver hergestellte Vanillesauce. Die klebrige Masse wurde über alles geschüttet: Kuchen, Eiscreme, Apfelsinen. Zu jener Zeit schlug der Finanzberater der US-Regierung von Ronald Reagan vor, Ketchup als Gemüse zu deklarieren, um die ohnehin niedrigen Anforderungen an die Schulmahlzeiten billiger erfüllen zu können. An meiner Schule galt »Custard« als Gemüse.

Eigentlich sollte die Schulspeisung seitdem verbessert werden. Der Fernsehkoch Jamie Oliver hatte vor ein paar Jahren eine Kampagne gegen Fastfood ins Leben gerufen, worauf die Regierung zusätzliche 280 Millionen Pfund für die Mahlzeiten locker machte. Sogleich organisierte sich eine Gegenbewegung von Eltern, die mehr Fastfood forderten, weil das schließlich zur britischen Grundnahrung gehöre. Es kam zu einem breiten Broccoli-Boykott.

Viel hat sich seit meiner Zeit an der Belfaster Schule offenbar nicht geändert. Die schottische Schülerin Martha Payne hatte in ihren Internet-Blog täglich ein Foto der Schulmahlzeit gestellt. Außerdem stufte sie das Essen auf einer Güteskala von eins bis zehn ein, bewertete den Nährstoffgehalt und notierte die Anzahl von Haaren, die sie im Essen fand. Daraufhin untersagte die Stadtverwaltung der neunjährigen Restaurantkritikerin, die Mahlzeiten zu fotografieren, weil die Küchenangestellten um ihre Jobs fürchteten.

Die Kommunalpolitiker hatten jedoch nicht mit Marthas Fangemeinde gerechnet. Der Blog hatte täglich zwei Millionen Besucher, darunter auch Jamie Oliver, der Martha ein signiertes Exemplar seines Kochbuchs schickte. Das Mädel hatte mit Hilfe ihres Blogs Spenden in Höhe von 3.000 Pfund für »Mary’s Meals« gesammelt, eine Wohlfahrtsorganisation, die Schulspeisungen in armen Ländern organisiert. Nach dem Verbot stiegen die Besucherzahlen auf 6,5 Millionen, das Spendenaufkommen auf 95.000 Pfund, und es setzte eine Zensurdebatte ein, an deren Ende die Stadtverordneten klein beigeben mussten. Martha darf jetzt wieder das überschaubare Erbsen-Mais-Gemüse, den frittierten Chicken-Nuggett und den »Custard« fotografieren, mit dem den Schülern immer noch die Geschmacksnerven zugekleistert werden.

DER QUASIMODO UNTER DEN SCHOKORIEGELN

Herzlichen Glückwunsch. Der frittierte Mars-Riegel feierte 2012 seinen 20. Geburtstag. Geboren wurde die Fettbombe 1992 im schottischen Stonehaven, als ein kleiner Junge an der Imbissbude Carron Fish Bar darum bat, seinen Lieblingsriegel im Teig zu wälzen und in die Fritteuse zu werfen. Lorraine Watson, die Besitzerin der Bude, witterte eine Geschäftsidee und setzte die garstige Fusion auf die Speisenkarte.

Das funktionierte tatsächlich. Viele Zeitungen berichteten angeekelt über die klebrige Mahlzeit, aber die Leute reisten aus fernen Ländern wie Japan und den USA an, um den kulinarischen Albtraum selbst zu probieren. Watson verkauft rund 150 Stück jede Woche, drei Viertel davon an Touristen. In einem italienischen Schottlandführer, so erzählte sie stolz, sei ihr schmieriges Etablissement sogar neben Dunnottar Castle erwähnt, auf dem König Charles II. und Mary Queen of Scots übernachteten, als die Burg noch keine Ruine war.

Dass ihre Schnellfutterbaracke mit einer Stätte des Kulturerbes gleichgesetzt wurde, vernebelte Watson offenbar die Sinne. Sie wollte sich den Riegel im Teigmantel als Spezialität aus Stonehaven von der Europäischen Union schützen lassen, so wie »Parma-Schinken und Champagner geschützte Marken« seien. Du meine Güte. Schon die Erwähnung der drei Produkte in einem Atemzug müsste strafbar sein. Watson ließ von ihrem Ansinnen nur deshalb ab, weil ihr der bürokratische Aufwand zu groß war.

Ihr Vorhaben machte jedoch die Leute von Mars Incorporated hellhörig. Frei nach dem Werbemotto »Mars macht mobil« alarmierten sie ihre Anwälte, die von Watson verlangten, auf ihrer Speisekarte zu vermerken, dass der Missbrauch des Riegels nicht von Mars autorisiert sei. Die Sprecherin des Unternehmens, Evie Kyriakides, sagte, eine solche Behandlung des Schokoriegels widerspreche der Unternehmens­philosophie, wonach man eine »gesunde, aktive Le­bens­weise« unterstütze. Deshalb habe man vor kurzem den Fettgehalt des Riegels reduziert, was durch das Frittieren im Teigmantel geradewegs zunichte ge­macht werde.

Die Mars-Gesundheitsapostel hatten fünf Jahre zuvor versucht, Tierabfälle bei der Produktion zu verwenden – Lab aus Kalbsmägen. Das war offenbar bei der Hundefutterherstellung übrig geblieben: Mars ist Anfang des Jahrtausends mit der Tiernahrungsfirma Pedigree Chum fusioniert worden. Die Pläne für den Schokokalbsmagen brachten dem Unternehmen binnen einer Woche wütende Beschwerden von 6000 Menschen ein, die in ihrem Leib- und Magengericht keinen Tiermagen dulden wollten.

Einen Mars-Fan erkennt man übrigens am klebrigen Kinn, weil sich die Karamellfüllung beim Abbeißen unweigerlich selbständig macht. Warum der Quasimodo unter den Schokoriegeln von der Belfaster Band The Undertones besungen wurde, ist rätselhaft. Einleuchtender ist, dass die Terroristen im Film »Stirb langsam« ständig auf Mars-Riegeln herumkauen. Der unfrittierte Riegel feierte 2012 übrigens auch Geburtstag. Er wurde 80 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch nachträglich.

DAS MARGINALISIERTE EI

Der Osterhase ist ein Idiot. Rechtzeitig zu Ostern kam heraus, dass sich das Eier legende Langohr immer noch nicht an die Verpackungsvorgabe hält. Bei vielen Marken benötigen Kinder einen Werkzeugkasten mit Säge, um durch die stabile Plastikverpackung an das Ei zu gelangen. Und zu recyceln ist das Zeug auch kaum, denn die meisten Bezirksverwaltungen ver­fügen nicht über die notwendigen Anlagen. Da hilft es auch nicht, wenn die Sainsbury-Kette auf ihrer Hartplastikverschalung lügt, sie sei »vollständig recycelbar«, heißt es in dem »Osterei-Verpackungsbericht von 2012«.

Eigentlich müsste der Osterhase es besser wissen, denn er stammt aus Deutschland, dem Land der Recycelweltmeister. Aber vielleicht hat er ja anderes im Sinn. Häsinnen sind bekannt für ihre Doppelträchtigkeit, das heißt, sie können noch während der Schwangerschaft erneut schwanger werden. Deshalb wurden sie zum Fruchtbarkeitssymbol. Dass man Kindern weismacht, die Hasen legen Eier, hat marktwirtschaftliche Gründe. Weil Katholiken zur Fastenzeit keine Eier essen dürfen, hatten sich zu Ostern stets tonnenweise Eier angesammelt, die man den Kleinen als Geschenk andrehen konnte. Allerdings sind die Zeiten, in denen man Kinder mit ausgeblasenen und bunt angemalten Eiern abspeisen konnte, längst vorbei. Heutzutage müssen es Schokoladeneier sein, je größer, desto besser. Die meisten sind Mogelpackungen. Die gigantischen Eier zu einem gigantischen Preis sind innen hohl.

Von Fruchtbarkeit will der Bischof von Oxford nichts wissen, und von der Verpackung auch nicht. Er hat andere Probleme mit Ostereiern: Keiner will die christlichen Eier, auf denen die Kreuzigungsgeschichte und die Wiederauferstehung dargestellt sind. Der Bischof wittert eine Verschwörung, um »glaubwürdige Produkte mit einer Verbindung zum Christentum« aus den Geschäften zu verbannen. Aber welches Kind will schon ein gekreuzigtes Ei? Sein Kollege, der Bischof von Middleton, glaubt jedoch nicht, dass Kinder Angst vor einem Jesus-Ei hätten. »Die großen Supermarkt­ketten marginalisieren das einzige Ei, das die christliche Gemeinde versorgt«, monierte er. »Von den 80 Millionen Eiern, die Ostern verkauft werden, sind fast alle säkular.« Ist der Osterhase etwa Atheist? Beim Weihnachtsmann vermuten das die Bischöfe schon länger: Nur eine von 200 Weihnachtskarten hat heutzutage ein christliches Motiv.

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