Hartmut Zwahr - Leipzig

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Dem Lausitzroman vom «Abschiednehmen» lässt Hartmut Zwahr mit dem Studentenroman «Leipzig» die fünfziger Jahre folgen. Für Johannes beginnt diese Zeit an der Fachschule für Bibliothekare, wo er den 17. Juni 1953 erlebt. Im ersten Teil «Das Erschrecken» verarbeitet er die bleibende Erfahrung. Er besteht die Sonderreifeprüfung, wird immatrikuliert und Student der Karl-Marx-Universität Leipzig. In dieser Zeit des Übergangs endet für ihn eine große Liebe. Im Tagebuch hält er fest, wie die Macht den neuen Menschen einfordert. Die vormilitärische Ausbildung und das «Wir» der Blauhemden greifen tief in die studentische wie die akademische Existenz ein.

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Pockrandt schubste die kleine Porzelle weg.

Entschuldigung, Klaus!

Vor der Wandzeitung hatte er Regina die Zunge gezeigt, die Zungenspitze, und war im Kabuff verschwunden.

»Ich möchte Stellung nehmen zu den Anschuldigungen von Kollege Gernitz u. Pockrandt.«

Oh, Regina, muss das sein?

»Schon lange spaltet sich unsere Klasse in drei Gruppen. Die erste setzt sich aus Kollegen Gernitz, Pockrandt, Brigitta Richter und Böckler zusammen, die zweite aus Fehrmann, Roebke, aus Hans Joachim, Irina, Regina, Johannes und Grimm.«

Hannes und Grimm kannten sich aus dem Lehrlingskurs. Grimm lief damals in einer umgearbeiteten schwarzer Kordhose, die Beine nackt. Solche Hosen hatten die Jungs aus dem Sägewerk, die nicht wiederkamen. Klaus Grimm wurde zum Skat gebraucht, weil Walter übers Wochenende bei seiner Familie war. Die Fußballhelden damals waren Ferenc Puskás und Nándor Hidegkuti, die hatten im November 1953 im Londoner Wembleystadion gegen England Sechs zu Drei gewonnen und im Rückspiel im Mai 1954 die Engländer Sieben zu Eins heimgeschickt.

»Dann gibt es in unserer Klasse noch einige Freunde, die keine eigene Meinung haben und alles das gut heißen, was andere sagen und tun. Ich möchte gern von Klaus und Rudi wissen, inwiefern andere und ich kollektivfeindlich sind. Kollektivfeindlich ist, wenn man sich der Mehrheit der Klasse entzieht und abseits steht.«

Schiebst mich weg, Walter, gunkst mir hinten rein, du Schrank! protestierte Uta.

»Meiner Meinung nach ist Kollege Pockrandt kollektivfeindlich, weil er dauernd versucht, Spannung und Zwietracht zwischen uns zu bringen. Alle diejenigen, die nicht seine Vorschläge und Anordnungen befolgen, nennt er reaktionär.« Walter las und schwieg. »Ich sehe in Klaus Pockrandt einen Menschen, der nur versucht, über andere Macht zu haben. Alle sollen nach seiner Pfeife tanzen, und wehe dem, der versuchen sollte, eine andere Meinung als er an den Tag zu legen. Seine ganze Stärke besteht im Reden, andere Kollegen, die nicht über solch ein ›Geschenk der Natur‹ besitzen, regelrecht totzuquatschen.«

Als Harry das las, sah er aus, als würde er ins kalte Wasser springen müssen.

»Was wir von Klaus und seinen Anschuldigungen zu halten haben, erkennen wir im Folgenden am Besten. Als ich Klaus fragte, inwieweit ich mich dem Kollektiv entziehe, antwortete er mir: ›Dich habe ich ja gar nicht damit gemeint, sondern andere.‹ Diese Antwort ist charakteristisch für Klaus. Außerdem schreibt Kollege Pockrandt noch, daß ich mich durch Lippenbekenntnisse, die Ausdruck meiner Desinteressiertheit sind, zum Bibliothekar qualifizieren will. Ich möchte darum bitten, daß Klaus mir die Richtigkeit dieses Satzes durch konkrete Beispiele beweist! Frechheit und Beweis seiner Zwietrachtpolitik ist, daß Klaus nachdem wir seinen Artikel gelesen haben, triumphierend zu seinen Gesinnungsgenossen sagte: ›Seht Ihr, wie Sie sich getroffen fühlen.‹ Wenn man so beschuldigt und angegriffen wird, muß man sich empören, oder man kann herrlich schauspielern!«

Inka fing ihren Beitrag mit Selbstkritik an. »Klaus hat recht, wenn er sagt, daß ich mich an gemeinsamen Unternehmungen der Klasse nie beteiligte. Ich hatte bisher wenig Interesse daran. Um meinen Fehler wieder gutzumachen, will ich jetzt mit ganzem Herzen helfen, aus unserer Klasse ein gutes, festes Kollektiv zu schaffen.«

Klingt nach Lippenbekenntnis, ist keins, Hannes. Lies weiter! »Aber eins, Klaus und Rudi, ist nicht richtig an Eurer Haltung. Warum eröffnet Ihr diese Diskussion an unserer Wandzeitung erst, nachdem die Sache auf der Schülervollversammlung ins Rollen gebracht wurde? Ihr wußtet schon eine ganze Weile, daß unser Klassenkollektiv vollkommen zerfallen war und daß sich dies schon in unserem Studium bemerkbar machte. Es stimmt, daß Klaus ein Klassennapoleon sein will, der alle diese Freunde nicht leiden kann, die seine Vorschläge und Taten nicht unterstützen. Auf Kritik reagiert Klaus stets unsachlich und jäh aufbrausend. Ich glaube, mit seiner ganzen Art hat er viel dazu beigetragen, daß in unserer Klasse zwei sich feindlich gegenüberstehende Lager entstanden sind.«

Inkas Strickjacke war an den Ärmeln so kurz geworden, die dünnen Handgelenke guckten heraus. »Außerdem ist es ein Zeichen von Feigheit, wenn Klaus an der Wandzeitung Regina, Irina und andere als kollektivfeindlich bezeichnet und bei der Bitte um konkrete Angaben sagt: ›Euch habe ich ja gar nicht gemeint‹. Inka Knetsch.«

Pockrandt wich nicht von Rudis Seite, was den störte. Für Friedhelm war das Schwäche. Die Partei ist schwach, Brigitta haben sie eingebüßt, Harry erzieht und überdreht.

Harrys Lippen waren ein Strich. Bei der HJ gabs solche Typen auch. An der Stelle, wo das Lindenblatt klebt, sind sie verwundbar.

Regina stand auf, nahm die Schultern zurück.

Ich mag einen schönen Körper, bloß sie mag mich nicht, bin ihr zu unsolide. Die sehe ich schon mit Säugling. Ich bewundre einen schönen Körper, ich, mit meinen hängenden Schultern, beim Fußball nicht zu gebrauchen. Eine wie die Regina gönn ich dir, bissel trotzig, bissel bockig, unersättlich und treu. Was willst du mehr?

Pause.

Ein Lungenzug verstärkte die Nachdenklichkeit. Vergiss deine Ruth. Es gibt Dinge, die du als Junge machen willst und solche, die Mädchen machen wollen. Püppchen halten. Alle, die wir hier sind, wollen Bibliothekare werden. Mit einem Unterschied, sie bringts raus. Niemand ändert das. Böckler wieherte.

Sag Harry, ich geh früher weg, sag, dass ich beim Arzt bin. Eine wie Regina wünsch ich dir. Das Mädchen aus der Arztpraxis wartete. An nichts andres denke ich. Bei der verströme ich mich.

Sie gingen auf ihre Plätze.

Am Nachmittag die Versammlung. Es gibt eine neue Situation in der Klasse, erklärte Harry Matter, denn als sich die Klasse zusammenfand, unter den besonderen Bedingungen, hatte es den Anschein, als wollte sie nicht nur in ihrer Stellung zum Ausbildungsplan eine Ausnahme machen, sondern auch in kollektiver Beziehung, weil wir überwiegend Arbeiterkinder sind. Jetzt ist von Anschuldigungen die Rede, von Kollektivfeindlichkeit. Das Klassenkollektiv ist zerfallen.

Gertraude schrieb mit.

Ich sags mal einfach, sagte Rudi, der wieder aufstand, wir sind eine Klasse, die aus neuen Menschen bestehen soll. Das gabs in den anderen Klassen bisher so nicht. Er sprach von einem Fall Bärlach. An dem erklärte er die antagonistische Stimmung des größten Teils der Schüler gegenüber unserer Klasse, sodass sich die 7 a fester zusammenschloss. Als der Vorbereitungslehrgang zu Ende war, verwischte sich die labile Stellung unserer Klasse innerhalb des Schulkörpers. Inzwischen hat die Akklimatisation einiger Schüler aus der 7 a dazu geführt, dass sie von den reaktionären Schülern anerkannt sind. Jetzt, denkt man, kann man die Maske fallen lassen. Ich sage, der Klassenkampf beginnt auch in der 7 a.

Brauchst du ein Kissen, Friedhelm? Weil du so kippelst?

Darf ich das nicht, Evi? Niemand lachte. Er ging.

Bist entschuldigt, sagte Harry.

Wir streiten, setzte Rudi fort, die sonst so trägen Gemüter sind aus ihrer Defensive herausgekommen, was zu der Hoffnung berechtigt, dass im Laufe unseres Zusammenseins auch sie zwar kaum Genossen, aber Gesinnungsfreunde werden.

Irinas Gesicht hellte sich um eine Andeutung auf.

Nochmal Pause.

Die denken, die können uns einwickeln. Hannes, es wird in der Klasse bei einem Fall Bärlach nicht bleiben. Er hat Die tote Tante einstudiert, sie hat sie gespielt. Sind beide fort. »Die Innocentia liegt mir« – die ist das, sagte Irina leise. Du steigst in Gesundbrunnen aus der S-Bahn und bist raus aus allem. Ich bleibe hier. Ich hänge an Dresden.

Nach der Pause hatte sie ihren Auftritt.

Was du gesagt hast, Rudi, klingt vernünftig, dass wir als künftige Bibliothekare auch kaum Genossen sein werden, so doch wenigstens – ich suche das Wort, das du verwendet hast – Gesinnungsfreunde, danke, hört sich gut an, zum Beispiel Jugendfreunde innerhalb eines Kollektivs – (Pockrandt notierte das) – Kollektiv­freunde, Busenfreunde, nein, Busenfreunde ziehe ich zurück, das geht zu weit.

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