Thomas Flichy De La Neuville - Der Islamische Staat

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"Je suis Charlie" – mit diesem Satz solidarisierten sich Menschen in aller Welt mit den Opfern der Attentate von Paris im Januar 2015. Die Attentate werden in Verbindung mit dem IS gebracht. Die Verteidiungsreflexe zeigen: Wir rücken zusammen, fühlen uns mit unseren innersten Werten bedroht. Pegida und die Angst vor einer «Islamisierung» haben damit Rückenwind erhalten.
Aber: Ist der Islamische Staat tatsächlich die neue Weltbedrohung und das «Abendland» in Gefahr?
Das Buch legt nüchtern und sachlich dar, worum es dem IS geht, wie die historischen Verstrickungen aussehen und welche Szenarien sich in Zukunft entwickeln können.
Eine gelungene, ordnende Darstellung eines höchstkomplexen Phänomens – aktuell bis hin zu den letzten Ereignissen. Geschrieben von zwei der anerkanntesten Islamismusexperten Frankreichs.

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Das Sykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916

Diese zwiespältige Haltung ist außer bei den früheren BaathEliten auch bei den - фото 7

Diese zwiespältige Haltung ist außer bei den früheren Baath-Eliten auch bei den sunnitischen Stammesführern anzutreffen. Da die Stämme hofften, ihren alten politischen Status und vor allem einen Teil der Erdöleinnahmen zurückzugewinnen, lehnten sie den Föderalismus ab. Allerdings scheiterte der Vorstoß mehrerer sunnitischer Provinzen (Anbar, Salah ad-Din, Diyala, Ninive) im Jahr 2011, Referenden über ihre Autonomie abzuhalten. Der in der Provinz Anbar beheimatete Dulaimi-Stamm unterstützt derzeit die Rebellion. Dieser Stamm zählt drei Millionen Mitglieder und tausend Klans, die seine militärische Vergangenheit verklären, insbesondere seine Teilnahme an den ersten arabischen Eroberungen im 7. Jahrhundert. 25 Prozent sind nomadische Beduinen, die übrigen sind Bauern, die entlang des Euphrat leben und deren Siedlungsgebiet sich über Ramadi bis nach Bagdad erstreckt. Das ganze 18. Jahrhundert hindurch leistete der Stamm Widerstand gegen das osmanische Kalifat, indem er die Entrichtung von Steuern verweigerte. Im Ersten Weltkrieg unterstützten die Klans zunächst das Osmanische Reich gegen die Briten, wechselten aber 1917 mit Shaikh Ali Sulaiman die Seiten. Nach dem Krieg herrschte unter den Klans Uneinigkeit gegenüber den Briten, später standen sie vereint hinter Saddam Hussein, der sie massenhaft in die Armee berief. 38Im Irakkrieg von 2003 war der Dulaimi-Stamm nach den Bombardierungen von Falludscha und Bagdad, wo viele Dulaimi leben, der Hauptunterstützer des Aufstands gegen die US-amerikanische Besatzungsmacht.

Geeint ist dieser Stamm heute noch lange nicht, denn es zählen auch schiitische Klans zu den Dulaimi, insbesondere in Nadschaf, Kerbela, Basra, Babil und Bagdad. Seine Unterstützung für den IS ist an Bedingungen geknüpft und ist insbesondere durch die Ablehnung der schiitischen Regierung in Bagdad motiviert. 39Außerdem ist die Erinnerung an die Ermordung des Vaters des heutigen Shaikhs, Ali Hatem Sulaiman, durch al-Qaida im Jahr 2001 noch nicht verblasst. Sollten seine Forderungen durch die neue Regierung erhört werden, könnte der Stamm sein Bündnis mit dem neuen Islamischen Staat beenden. Im Übrigen hat der Shaikh erklärt, dass Da‘ish nur einen Bruchteil der sunnitischen Opposition ausmachen würde und dass „Bagdad erst Zugeständnisse machen muss“, bevor er sich gegen Da‘ish wendet. 40

Der Islamische Staat findet in zwei weiteren großen Stämmen Rückhalt, den Dschubur und den Schammar. Ersterer ist mit sechs Millionen Mitgliedern der größte irakische Stamm. Die Dschubur sind im Norden des Landes beheimatet, zum größten Teil sind sie Sunniten, aber es gibt unter ihnen auch viele Schiiten. Während der amerikanischen Besatzung standen sie in Opposition zu al-Qaida, weil die Terrororganisation zahlreiche Stammesführer ermordete, darunter auch ihr Oberhaupt. Der jetzige Stammesführer Ismail el-Dschuburi ist bekannt für seine Ablehnung der amerikanischen Besatzung und von al-Qaida. 41

Der Stamm der Schammar zählt drei Millionen Menschen, die vor allem rund um Mosul leben. Sie sind Nachkommen des jemenitischen Stammes der Tayy. Unter der Dynastie der Muntheriden, die sich ab dem 17. Jahrhundert bei Mosul niederließ, herrschten die Schammar über den Irak und waren auch das ganze 20. Jahrhundert hindurch sehr einflussreich. Sie waren 1920 eine treibende Kraft in der irakischen Revolution gegen die Briten und unterstützten die Baath-Partei. Doch Saddam Hussein blieb ihnen gegenüber stets misstrauisch, weil sie Kontakt zu Schammar-Klans hielten, die in Saudi-Arabien verblieben waren, zumal das Nachbarland nach 1990 ein Feind Iraks war. Die Schammar teilen sich in einen sunnitischen Zweig im Norden (Schammar al-Dscharba) und einen schiitischen Zweig im Süden (Schammar Toga); Letzterer ließ sich ab dem 19. Jahrhundert bei Suwaira in der Provinz Wasit nieder. 42Nach dem Sturz von Saddam Hussein wurde ihr Oberhaupt Ghazi al-Jawar zum Präsidenten der von den USA eingesetzten Übergangsregierung ernannt (2004/05). 43Doch die mit den Parlamentswahlen ermöglichte Umkehrung der politischen Kräfteverhältnisse zugunsten der Schiiten trieb die Klans ins gegnerische Lager, sodass sie heute den Islamischen Staat mit zahlreichen Kämpfern unterstützen. Einige lehnen dennoch den IS auch ab, sogar in der Provinz Anbar. 44

Geteilt in sunnitische und schiitische Zweige, zerrissen durch auseinanderklaffende Interessen, legen die irakischen Stämme, die sich heute auf dem Gebiet des Islamischen Staates befinden, ein ausgesprochen opportunistisches Verhalten an den Tag. Sie sehen sich als Kämpfer gegen die Unterdrückung. Die degradierten Offiziere, die entmachteten Baath-Eliten, das Tag für Tag gedemütigte einfache Volk – alle stehen vereint hinter den Stammes-Shaikhs, verbunden in einem arabisch-sunnitischen Nationalismus und in der nostalgischen Sehnsucht nach dem alten Irak. Der Islamische Staat ist für sie nur Mittel zum Zweck, und seine Anhänger lediglich die Hilfstruppen, um die verlorene Macht und Ehre wiederherzustellen. Nur wenn die Stämme eine Kehrtwende vollziehen und sich hinter die Zentralregierung in Bagdad stellen, wird dies den IS mittelfristig schwächen. Dafür muss es allerdings erst zu einer nationalen Versöhnung oder zumindest zu einer politischen Lösung kommen.

Militärische Erfolge

Der überwältigende Erfolg von ISIS im Irak war in erster Linie ein militärischer, erst später kam die politische Ebene hinzu. Bis zum Winter 2014 bestand die Vorgehensweise von Da‘ish im Wesentlichen aus einer Kombination von Überfällen, Entführungen und Anschlägen in Ostsyrien und im Irak. Für einen groß angelegten Feldzug mit Bodengefechten zwischen Armeen reichten die Kapazitäten noch nicht aus, obwohl die Bewegung ab 2008 einen Strategiewechsel vollzog mit dem Ziel, sich dauerhaft auf einem klar umrissenen Territorium einzurichten, was damals ebenso ehrgeizig wie utopisch zu sein schien. Dieses neue Ziel stand in Widerspruch zur dschihadistischen Politik von al-Qaida, die auf Destabilisierung und nicht auf die Bildung eines Staates aus war. Zu diesem Zeitpunkt war ISIS außerstande, dieses Ziel umzusetzen, da die Bewegung von den Stämmen aus der sunnitischen Provinz Anbar verjagt worden war. 45

Das Erstarken von ISIS im Jahr 2012/2013

Das Gebiet des Islamischen Staates Ende 2014 Im Juli 2012 als Daish die - фото 8

Das Gebiet des Islamischen Staates Ende 2014

Im Juli 2012 als Daish die Terrorkampagne Grenzvernichtung startete - фото 9

Im Juli 2012, als Da‘ish die Terrorkampagne „Grenzvernichtung“ startete, wendete sich die Lage. 46Al-Baghdadi legte drei Ziele fest: die Befreiung der Gefangenen, die Eroberung der Landstriche entlang der Hauptverkehrsader im Zentrum des Landes und (in Anspielung auf die persische Dynastie, die von 1501 bis 1736 im Iran herrschte und das Schiitentum zur Staatsreligion erhob) die „Zerschlagung der Safawiden“, womit er die Regierung von Nuri al-Maliki meinte. Am 23. Juli 2012 erschütterte eine Welle blutiger Autobomben-Anschläge zwei Dutzend Ortschaften, bei denen 115 Menschen starben. Am 16. August und am 9. September verloren wieder mehr als hundert Menschen ihr Leben. In allen Fällen waren das Gebiet nördlich von Bagdad und die Grenzregion zu Kurdistan entlang der ethnischen Bruchlinie betroffen. Das Ziel war, die Randzonen des sunnitischen Gebiets zu erobern. Die Provinzen Anbar und Ninive blieben verschont, wohl weil Da‘ish hier bereits Fuß gefasst hatte. Über die beiden an Syrien grenzenden Provinzen sicherte die ISIS-Miliz den Nachschub an Waffen aus Syrien und der Stadt Rakka, die unter ihrer Kontrolle stand. Im September gelang es ihr sogar, sunnitisches Gebiet zu verlassen und mitten im schiitischen Gebiet (im südlichen Teil) drei Anschläge zu verüben. In kürzester Zeit hatten sich die Kapazitäten der Gruppe vervielfacht.

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