Thomas Flichy De La Neuville - Der Islamische Staat

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"Je suis Charlie" – mit diesem Satz solidarisierten sich Menschen in aller Welt mit den Opfern der Attentate von Paris im Januar 2015. Die Attentate werden in Verbindung mit dem IS gebracht. Die Verteidiungsreflexe zeigen: Wir rücken zusammen, fühlen uns mit unseren innersten Werten bedroht. Pegida und die Angst vor einer «Islamisierung» haben damit Rückenwind erhalten.
Aber: Ist der Islamische Staat tatsächlich die neue Weltbedrohung und das «Abendland» in Gefahr?
Das Buch legt nüchtern und sachlich dar, worum es dem IS geht, wie die historischen Verstrickungen aussehen und welche Szenarien sich in Zukunft entwickeln können.
Eine gelungene, ordnende Darstellung eines höchstkomplexen Phänomens – aktuell bis hin zu den letzten Ereignissen. Geschrieben von zwei der anerkanntesten Islamismusexperten Frankreichs.

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Wie bedenklich die aktuelle Lage ist, soll dieses Buch zeigen. Es ist Ergebnis der Zusammenarbeit eines Historikers und eines Geopolitologen. Ihr Anliegen ist es, freilich ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die Sachlage bis Anfang 2015 wiederzugeben, einige Schlüssel zum Verständnis der dramatischen Ereignisse des Jahres 2014 zu liefern und zu untersuchen, was der Islamische Staat ist, wo er herkommt, was er vorhat und wie es um seine Zukunft beschieden ist.

Die Entstehung des Islamischen Staates

Das Islamische Kalifat ist nicht aus dem Nichts entstanden, im Gegenteil: Es lassen sich viele Bezüge aus der Frühzeit des Islam finden. Der damit verbundene Konflikt muss deshalb in einem historischen Kontext gesehen werden. Seine Entstehung ist darüber hinaus einer ganzen Reihe von klar auszumachenden Faktoren geschuldet, die schließlich zur Implosion Syriens, dann auch des Irak geführt haben. Tatsächlich ist der Islamische Staat (IS) aus dem Zusammenbruch dieser beiden Staaten hervorgegangen, aber auch weitere Faktoren spielten eine Rolle: die früheren willkürlichen Grenzziehungen britischer Besatzer, die laizistischen Bestrebungen der Baath-Partei, der seit Jahrhunderten schwelende Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten, die Irak-Kriege, das politische Eingreifen des Westens, insbesondere der USA in jüngster Zeit. Dass es in diesem Gebiet immer auch um Öl und wirtschaftlichen Einfluss geht, macht das Phänomen IS um so brisanter.

Verwerfungen in der irakischen Gesellschaft

Schon unter Saddam Hussein war der Irak von auseinanderdriftenden ethnisch-religiösen Kräften zerrissen: die sunnitischen Kurden im Norden (28 % der Bevölkerung), die schiitischen Araber im Süden, die landesweit größte Gruppierung (49 %), und die überwiegend regimetreuen sunnitischen Araber im Zentrum (17 %), von denen jene in Tikrit besonders privilegiert waren. Unter dem Sunniten Saddam Hussein waren die Schiiten, denen eine zu große Nähe zum schiitischen Regime in Iran nachgesagt wurde, in der Position der Unterdrückten, denen auch die Pilgerfahrt nach Kerbela untersagt war. Zu diesen Zerwürfnissen unter den Muslimen kam im Norden noch die Präsenz von Minderheiten hinzu, die auf den Schutz des Regimes zählen konnten, solange sie sich unterordneten: assyrische Christen, Chaldäer, Katholiken, Jesiden 3, Turkmenen 4und sogar einige Juden. Für die IS-Eiferer ist der Irak eine Brutstätte von Ungläubigen, die der Wahrheit zugeführt, vertrieben oder getötet werden müssen. Das erklärt die brutalen Vertreibungen bei ihrem Einmarsch im Juni 2014 in Mosul, dem Zentrum der irakischen Christen.

Der Irak ist aber auch ein Mosaik aus arabischen Stämmen, die sich in der Nachfolge eines ruhmreichen Ahnherrn sehen, der zur Zeit des Propheten bzw. seiner engsten Gefährten gelebt haben soll. Die Stammesstrukturen gehen zurück auf die Mesopotamische Zeit und haben alle Invasionen überdauert. Ihr strukturgebender Charakter ist sehr real, viel stärker als der laizistische oder demokratische Staat. Trotz aller Wirren ist der Stammesverband nach wie vor das stärkste Bindeglied der irakischen Gesellschaft. Im Übrigen stützten sich die Briten beim Aufbau ihres Verwaltungssystems der Indirect Rule auf die Stämme, indem sie die Wasserverteilung und die Gebietskontrolle auf die Shaikhs, die Stammesführer, übertrugen. Die Stammeszugehörigkeit hat seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stark an Bedeutung verloren, dennoch hat die Gruppe für den Einzelnen große Bedeutung, vor allem in Krisenzeiten werden die traditionellen Solidarnetzwerke reaktiviert. So waren die Takriti, denen Saddam Hussein angehörte, für ihren Zusammenhalt und ihre gegenseitige Unterstützung bekannt. Saddam versuchte die Macht der Stammesfürsten zu schwächen, änderte seine Politik jedoch nach dem verlorenen Golfkrieg 1991. Die sunnitischen Strukturen erlebten daraufhin eine regelrechte Renaissance. 5

Obwohl die irakische Gesellschaft sich als eine religiöse begriff, konnte sich nach der Machtübernahme durch die Baath-Partei 1968 ein gewisser Laizismus entwickeln. Diese politische Bewegung sozialistischer Prägung propagierte einen glühenden Nationalismus im Namen des Wiederaufbaus der arabischen Einheit. Die Länder Syrien und Irak wurden von der Baath-Bewegung regiert: Ab 1979 war Syrien fest in der Hand der Familie al-Assad, der Irak im Griff von Saddam Hussein. Letzterer instrumentalisierte die Baath-Partei und die Erdöleinnahmen zugunsten seines Klans und der Sunniten. Als Reaktion auf das Baath-Projekt, das sich laizistisch gab, um das Völkergemisch zusammenzuhalten, wurde die schiitische Mehrheit immer gläubiger, ja fundamentalistisch. Die Anhängerschaft des Islamischen Staates präsentiert das Kalifat nunmehr als die Wiederkehr eines Sunnismus, der Laizismus und Baathismus abgestreift hat und sich daher mit dem religiösen Eifer der irakischen Schiiten messen kann.

Diese Vorstellung hat zweifellos viele Sunniten, die nach 2003, als im Irak die schiitische Mehrheit die Macht übernahm, einen Bedeutungsverlust hinnehmen mussten, für extremistische Positionen empfänglich gemacht. Die gesamte Region ist geprägt von den allgegenwärtigen Moscheen, von muslimischer Geschichte und muslimischen Symbolen, eine ständige Mahnung an die Bewohner, ihren religiösen Verpflichtungen nachzukommen, der sich auch die nicht ganz so eifrigen Gläubigen und die Religionsfernen nicht entziehen können. Die Bekehrung zum Rigorismus erscheint unter diesen Umständen wie eine Rückkehr zur Frömmigkeit, die eine Vergebung der Sünden und den Sieg für die Sache Gottes, die viel zu lange vernachlässigt wurde, ermöglicht. 6

Ethnisch-religiöse Situation im Irak

Der Irak als Schauplatz des Kampfes um Energieressourcen Der Irak besitzt mit - фото 5

Der Irak als Schauplatz des Kampfes um Energieressourcen

Der Irak besitzt mit rund 115 Milliarden Barrel eine der größten Erdölreserven der Welt. Der Internationale Währungsfonds gibt an, dass 90 Prozent der Staatseinnahmen aus dem Öl- und Gasexport stammen, und der Internationalen Energieagentur zufolge nimmt der Irak unter den Ölexportländern den dritten Platz ein. Diese Energiereserven schüren schon lange die Konkurrenz zwischen den Großmächten und nähren den Wunsch nach Unabhängigkeit im irakischen Teil von Kurdistan, das über zahlreiche Lagerstätten verfügt. Zwar heimsten die USA ab 2003 den Großteil der Förderverträge ein, doch seitdem liefern sich zahlreiche Investoren, angefangen bei ExxonMobile Europe über BP (Großbritannien, Niederlande) und Lukoil (Russland) bis hin zur China National Petroleum Corporation (CNPC), einen erbitterten Wettbewerb.

Die chinesischen Ölkonzerne (CNPC, PetroChina, Sinopec), und damit Peking, üben großen Einfluss auf den irakischen Ölmarkt aus. Der gegenwärtige Konflikt bedroht ganz klar die gewichtigen Interessen Chinas, die sich nach dem Ende der Invasion von 2003 in Verträgen niederschlugen. China hat von der schwachen Ausbeutung zahlreicher Lagerstätten massiv profitiert und ab 2008 viele Dutzend Milliarden Dollar in die irakische Ölförderung investiert. Heute werden 50 Prozent des irakischen Erdöls nach China exportiert. Nach und nach eroberten PetroChina und CN-PC die riesigen Ölfelder – so auch Westkurna, eines der ertragreichsten Ölfelder der Erde, an dem der amerikanische Ölkonzern ExxonMobil noch 60 Prozent hält. 7China stieg schnell zum besten Kunden und zum größten Investor Iraks auf. Außerdem sind 10.000 chinesische Facharbeiter an den irakischen Förderstätten beschäftigt. 8Als ISIS im Irak aktiv wurde, saßen 1.250 chinesische Facharbeiter über mehrere Wochen wegen der Auseinandersetzungen zwischen irakischen Streitkräften und Dschihadisten fest, was man in Peking mit großer Sorge zur Kenntnis nahm. 9

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