Hartmut El Kurdi - Revolverhelden auf Klassenfahrt

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Hartmut El Kurdis Geschichten und Kolumnen sind komische, erfrischend wütende, mitunter selbstironisch-sentimentale Exegesen des alltäglichen deutschen Irrsinns. Sei es in einem Kommentar zur Beschneidungsdebatte, in einem Dankesstoßgebet zum angekündigten Ruhestand des Kinderlieder-Satans Rolf Zuckowski oder in einer satirischen Meditation über Fitnesswürste mit rechtsdrehender Milchsäure – immer wird das Allgemeine mit dem Privaten und Persönlichen verwoben.

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Will man aber trotzdem politisch nicht aufgeben, stellt sich die Frage: Was tun? Wenn der Kapitalismus die Menschen nur als Konsumenten ernst nimmt, muss man eben als Konsument politisch agieren. Das heißt: keinen Scheißdreck mehr kaufen, der die Natur kaputt macht, Menschen ausbeutet oder die Infrastruktur von kleinen Läden um die Ecke zerstört. Also auf Ökostrom umstellen, beim inhabergeführten Bioladen oder beim Tante-Emma-Türken kaufen, beim richtigen Bäcker statt in der »Back-Factory« etc. pp.

Man muss ja nicht gleich zum Komplett-Ghandi werden, aber wenn man ein bisschen drauf achtet, geht in der Regel eher mehr als weniger. Und wer jetzt behauptet, dass könnten doch nur die wohlhabenden Gutmenschen, ist in der Regel ein wohlhabender Doofmensch: Keiner nimmt einem Harz-IV-Empfänger das Einkaufen beim Discounter übel, aber die Hälfte der Gesellschaft, die ordentlich verdient, könnte schon einiges erreichen, wenn sie auf ökologische und soziale Mindeststandards beim Konsumieren achten würde. Das wäre doch mal ein Elite-Begriff, der einen Sinn hätte.

Soweit die Theorie und die etwas zu lange Einleitung für meine im Titel schon angedeutete Wehklage. Werden wir konkret: Da ich aus oben erwähnten Gründen keine Lust mehr habe, Klamotten zu tragen, die von grotesk unterbezahlten Menschen unter gesundheits- und umweltschädlichen Bedingungen in Zwölf- bis Sechzehnstunden-Schichten hergestellt werden, dachte ich mir: Kaufste mal Fair-Trade-Kleidung.

Die gute Nachricht ist: Da gibt es inzwischen eine ganze Menge hübscher Dinge. Und wenig davon sieht aus, als müsse man sich beim Kauf zu einem afrikanischen Trommelkurs oder einem Tantra-Wochenende verpflichten. Jetzt aber zum Elend: Okay, ich gebe zu, ich bin nicht der Allerschlankeste (zumindest zur Zeit nicht, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt), aber es kann doch nicht sein, dass es fast unmöglich ist, eine Fair-Trade-Hose oder einen Fair-Trade-Kapuzenpulli (unter uns Berufsjugendlichen »Hoodie« genannt) zu bekommen, die/ der einem leicht amöbigen Mittelmops wie mir passen. Normalerweise kann ich mich sogar in »L« grade noch so – mit ein bisschen Baucheinziehen – hineinmorphen, aber spätestens in handelsüblicher »XL«-Kleidung kann ich entspannt durchatmen, mich bücken, Ausdruckstanz betreiben; ich könnte sogar noch wärmende Ski-Unter­wäsche drunter ziehen, wenn ich sowas besäße. Nicht so bei Fair Trade.

Oft gibt es es gar kein »XL«, und wenn man dann aus Verlegenheit »L« anprobiert, fragt man sich, ob Fair Trade nur etwas für bulimische Teenie-Topmodel ist. Aber selbst, wenn es »XL« gibt, passe ich nicht hinein. Bei einem Bremer Fair-Trade-Versand bestellte ich einen todschicken Hipster-Hoodie doppelt, einmal in »XL« und einmal in »XXL«, in der Hoffnung, dass mir wenigstens die vermeintliche Reiner-Calmund-Größe passen könnte. Was soll ich sagen: XL war perfekt für meine schlanke, großgewachsene vierzehnjährige Tochter, ich aber sah in »XXL« aus wie Peter Altmann im Gymnastikanzug.

Liebe politisch korrekte Textilhändler: Habt ihr sie eigentlich noch alle? Wollt ihr mich bewusst demütigen? Gelte ich mit meinen dezenten Rettungsringen bei Euch schon als nicht einkleidbare Speckwurst? Bin ich wirklich zu fett für Fair Trade? Ich bitte um eine nicht verletzende Antwort ...

Deutschland.

Ein Hitlermärchen

EIN FREUND ERKLÄRTE MIR NEULICH, nun sei er soweit, sich »Deutschland. Ein Sommermärchen« von Sönke Wortmann anzutun. Denn erst jetzt, mit dem Abstand von mehreren Jahren, könne man das groteske Propaganda-Machwerk über die Bundesjugendspiele 2006 endlich mit Humor würdigen, weil sich der nationalbuddhistische Messias Klinsmann auch in der öffentlichen Reflektion wieder in den kieksenden, schwäbischen Hanswurst zurückverwandelt habe, der er schon immer gewesen sei. Da gelte nach wie vor das Woody-Allen-Diktum »Komödie ist Tragödie plus Zeit«. In diesem Sinne verspreche das Elend der klinsmännischen Existenz inzwischen einen hysterisch-komischen Fernsehabend.

Das fand ich einleuchtend. Es gibt nun mal Dinge, die man in dem Moment, in dem sie passieren, ignorieren muss. Sowohl aus politischen wie aus ästhetisch-moralischen Gründen; und weil die Mainstream-Reaktion darauf so bescheuert, aber einfach zu dominant ist, um gegen sie anzukommen. Widmet man sich diesen Phänomenen jedoch später, sieht es oft ganz anders aus. Mitunter können sie einem dann sogar viel Freude bereiten.

So auch »Der Untergang« von Oliver Hirschbiegel. Sechs lange Jahre bin ich dem Film geschickt aus dem Weg gegangen, weil mir die Grundidee, »Hitler als Mensch« zu präsentieren, schon immer rätselhaft, suspekt und hochgradig ekelhaft erschienen war. Und atemberaubend überflüssig: Selbstverständlich war Hitler ein Mensch – und kein Frettchen oder probiotischer Fruchtjoghurt, aber was hat man von dieser Erkenntnis? Genauso abschreckend wie die »Der Führer als Mensch«-Prä­misse des Films waren jedoch die klischeeschauspielerdoofen Interviews, die damals aus dem Hauptdarsteller Bruno Ganz heraussuppten.

Am verstörendsten für mich waren jedoch die Rezensionen, die den »Untergang« wahlweise positiv als das politische Bewusstsein erweiternd beschrieben oder negativ als raffinierte Geschichtsklitterung. Auf alle Fälle nahmen die Kritiker den Film tatsächlich ernst! So oder so. Zu allem Überfluss wurde der Hitler-Quatsch dann auch noch für den Oskar nominiert! Spätestens hier war mir klar, sowas kann und darf man sich nicht anschauen.

Inzwischen sieht das alles anders aus. Niemand interessiert sich mehr für den »Untergang«. Er wird dafür benutzt, Lücken im nächtlichen Fernsehprogramm zu stopfen (dafür wurde der Film sogar von ursprünglich 150 auf 175 Minuten verlängert) oder er wird auf YouTube paro­diert.

Deswegen – und weil ich zu faul war, aufzustehen und meine Fernbedienung zu suchen – zappte ich jetzt einfach mal nicht weg. Und was soll ich sagen? Selten habe ich so herzhaft gelacht und mich rundum bestätigt gefühlt. Es handelt sich wirklich um den schlechtesten Film aller Zeiten – von »Die Unberührbare« mit Hannelore Elsner mal abgesehen.

Aber Respekt: Die Figuren-Darstellungen, nicht nur von Onkel Adolf, sind tatsächlich so naiv »menschlich« geraten, dass man sich dauernd bei Gedanken ertappt wie: »Och Menno, der arme Hitler, dass der auch so schlimm Parkinson haben muss!« Oder am Schluss, wenn nichts mehr geht – und man ja sowieso weiß, dass das Ganze böse endet –, bangt man trotzdem, wie in jedem anderen emotionsgeladenen Filmschinken, mit den Hauptfiguren und drückt ihnen unwillkürlich die Daumen: »Vielleicht schaffen sie es ja doch noch und kommen irgendwie alle heil aus dem Bunker raus.« Schließlich hat man ja fast drei Stunden mit ihnen verbracht und sie doch a bisserl lieb gewonnen ...

Nur eins beziehungsweise einen habe ich vermisst: Götz George. Der hätte in diesem Deutschstar-Aufgebot von Bruno Ganz über Corinna Harfouch und Heino Ferch bis Juliane Köhler eigentlich nicht fehlen dürfen. Aber unter Hitler himself hätte es George vermutlich nicht gemacht. Irgend so einen popeligen SS-Mann geben zu müssen, wäre für George wahrscheinlich ebenso demütigend gewesen wie die Situation damals in Jugoslawien, als er im »Schatz im Silbersee« nicht Old Shatterhand spielen durfte, sondern eine Figur namens »Fred Engel«, an die sich heute zu Recht niemand mehr erinnert.

George wäre allerdings auch ein großartiger Stalin, Herr Hirschbiegel, nur mal so als Idee. Wenn Sie den Film jetzt drehen, würde ich ihn mir in zwanzig Jahren glatt ankucken, versprochen!

PS: Um Götz George zu demütigen, könnte man den großen Sowjetführer allerdings auch mit Mario Adorf besetzen. Der würde schnauzbartmäßig ebenfalls sehr gut passen ...

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