Jost Baum - Picasso sehen und sterben

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Nach dem Tod des alten Heroult trifft sich eine illustre Gesellschaft in der Villa St. Fleurie an der Côte d'Azur, um das millionenschwere Erbe des Kunstsammlers unter sich aufzuteilen.
Ein Picasso, der auf mysteriöse Weise während des Vichy-Regimes in den Besitz der Familie gelangte, wird kurz nach der Testamentseröffnung gestohlen, wobei der Haumeister Bertrand ermordet wird. Kommissar Arnoult, psychisch belastet durch den Tod seiner Ehefrau Suzanne, die bei einem Autounfall als seine Beifahrerin starb, stochert in der dunklen Vergangenheit der Bewohner der Villa und gerät dabei selbst in das Visier des Mörders.

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… also diesem Roubaix doch alles gesagt, fuhr Aristide Pirez müde und gereizt fort.

Wo waren sie gestern nacht zwischen ein Uhr und drei Uhr morgens? Arnoult wirkte ungerührt.

Hah, sie sind lustig, wenn ich meine Herztabletten mit einem Glas Milch zu mir genommen habe, schlafe ich wie ein Murmeltier.

Wann ist das?

Na, zum Abendessen, so zwischen zwanzig und einundzwanzig Uhr. Madame Bertrand versorgt uns ausgezeichnet, sie bringt uns die Mahlzeiten und liest uns jeden Wunsch von den Augen ab. Ganz im Gegensatz zu meinem Halbbruder, der sich standhaft weigert, mir meinen Erbanteil auszuzahlen, brüllte Pirez und hieb mit der Faust auf den Tisch. Dabei atmete er so heftig wie ein Blasebalg, und sein Gesicht lief rot an.

Du sollst dich nicht aufregen, Aristide, sagte Madame Pirez ruhig, nachdem sie an ihrem Cognac genippt hatte.

Wie kommt es, daß sie mit Heroult verwandt sind? fragte Arnoult freundlich lächelnd.

Meine Mutter ist eine französische Jüdin, die während des Vichyregimes nach Südfrankreich geflohen ist. Sie hatte ein Verhältnis mit Julian Heroult, meinem Vater, der vor einer Woche verstorben ist. Wir haben uns sofort auf den Weg gemacht, nachdem wir von seinem Tod erfahren haben. Pirez bemühte sich mit bitterer Miene, nicht wieder aus der Haut zu fahren.

Sind sie offiziell als dessen Sohn anerkannt worden?

Meine Mutter hat ihre Flucht aus Frankreich mit einem Gemälde von Picasso bezahlt. Dasselbe gute Stück, das gestern nacht gestohlen wurde. Heute ist das Meisterwerk Millionen wert, damals hat sie nur ein paar Franc dafür bekommen. Aber das ist noch nicht alles. Sie mußte mit diesem Weinbauern ins Bett, damit er ihr abnahm, daß es ein echter Picasso ist. Er hat ihr ein Almosen in die Hand gedrückt und sie nach Marseille abgeschoben. Bei einem dieser Tête-à-tête bin ich wohl gezeugt worden. Der Alte hat mich nie offiziell adoptiert, aber meiner Mutter hin und wieder Geld bis zu ihrem Tod vor zwei Jahren geschickt. Dann hörte ich nichts mehr von ihm, bis die Todesnachricht samt Testament kam. Mein Vater will mich mit hundertausend Euro abspeisen und hinterläßt seinem zweiten Kind Millionen, endete Pirez und schüttelte resigniert den Kopf.

Gibt es eine Korrespondenz zwischen dem alten Heroult und ihrer Mutter?

Aber sicher, Kommissar Arnoult. Ich war bis vor drei Jahren Professor für Romanistik in Buenos Aires, bis ich zwei Herzinfarkte kurz hintereinander bekam. Man hat mir einen Bypass eingesetzt. Von dieser Operation habe ich mich bis heute nicht richtig erholt. Aber das nur nebenbei …, murmelte Pirez in Gedanken versunken. Ich habe die Briefe meiner Mutter zum Anlaß genommen, mich mit dem Schicksal französischer jüdischer Exilanten auseinanderzusetzen. Dabei sind mehrere beachtliche wissenschaftliche Publikationen entstanden, die dazu geführt haben, daß ich eine Professur an der Universität von Buenos Aires erhielt, fügte er stolz hinzu.

Wie sind sie an die Briefe gekommen?

Es gibt hier eine inzwischen uralte Zimmergenossin meiner Mutter, Madame Esterell, die betreibt seit Jahrzehnten einen Kunsthandel in der Rue Quattre Septembre, unten im Städtchen. Als junger Mann war ich schon einmal hier …, seufzte Professor Pirez und starrte aus dem Fenster. Das war keine gute Erfahrung, die ich damals gemacht habe. Mein Vater hat mich damals nicht einmal empfangen. Er wollte nichts von mir wissen. Er schluckte, als säße ihm ein Kloß im Hals.

Und die Briefe?

Ich habe dann Madame Esterell gebeten, mir die Briefe auszuhändigen. Ich mußte ihr allerdings hoch und heilig versprechen, die Korrespondenz zurückzugeben. Pirez wandte sich an Kommissar Arnoult. Sie lebt in ihren Erinnerungen, wissen sie, sagte er lächelnd.

Beweisen diese Unterlagen ihre Identität als Sohn des alten Heroult?

Aber ja doch! Professor Pirez nickte heftig. Meine Mutter hat ihn nie unter Druck gesetzt. Sie hat ihr Leben lang als Zeichenlehrerin gearbeitet und ihr eigenes Geld verdient. Wir waren arm, aber wir haben nie betteln müssen. Es war kein Mitleid, daß der Alte uns ab und zu etwas Geld schickte, sondern sein schlechtes Gewissen! Madame Esterell lebte als junges Mädchen mit Maman in Paris zusammen und kann ihnen bestätigen, was ich ihnen erzählt habe. Soll ich ihnen die Adresse noch einmal nennen?

Lassen Sie nur, Professor, ich habe es mir schon notiert. Arnoult ließ das kleine rote Notizbuch wieder in seiner Jackentasche verschwinden. Das Problem ist, ich ermittele in einem Mordfall, Monsieur Pirez, und nicht in einer Erbangelegenheit. Ich fürchte, daß das die Gerichte klären müssen … Ach übrigens, haben Sie die Briefe eigentlich schon einmal einem Rechtsanwalt vorgelegt?

Ja sicher, 1974 … damals galten sie als nicht rechtsgültig, in den Augen der Justiz bewiesen sie gar nichts. Mein Bruder hat irgend einen Winkeladvokaten mit der Wahrung seiner Rechte beauftragt. Ich denke, daß ich nicht umhin kommen werde, erneut einen Rechtsbeistand einzuschalten, erwiderte Pirez leise.

Wie auch immer, ich werde sie jetzt alleine lassen und gegebenenfalls auf sie zurückkommen. Guten Abend, Monsieur … Madame, verabschiedete sich Arnoult und verließ das Zimmer, das trotz der milden Brise immer noch nach Medikamenten und Alter roch.

Auf dem Flur griff Arnoult in die Brusttasche seines Leinenjackets und holte die Photographie hervor, die ihm Roubaix gegeben hatte. Es war ein Photo, das anläßlich der Aufführung der Madame Bouvary in St. Etienne aufgenommen worden war. Die Schauspielerin Françoise Clavine war rot umrandet und kaum zu erkennen, zumal sie ein Kleid aus der Jahrhundertwende trug. Trotzdem ließ das Bild seinen Atem stocken. Françoise Clavine erinnerte ihn an Suzanne.

Sechs

Arnoult verließ die Villa und ging zu seinem Wagen. Der ID 19 war zwar mehr als dreißig Jahre alt, aber immer noch gut in Schuß. Arnoult blickte auf die Uhr. 18:20. Das Clubhaus lag direkt am Yachthafen von St. Cyr, gar nicht zu verfehlen. Er startete den Motor des Citroën und gab Gas. Er wendete und prügelte den Wagen über die holprige Einfahrt. Die Hydropneumatik schluckte die Schlaglöcher und hielt den Oldtimer in der Spur. Vor jeder Biegung bremste er hart und zwang den Wagen mit dem einspeichigen Lenkrad in die Kurve. Links der schmalen asphaltierten Straße ging es steil bergab. Rechts von ihm säumten Pinien den Weg. Sie warfen lange Schatten und schluckten das fahle Abendlicht. Es war angenehm kühl und Arnoult kurbelte mit einer Hand die Scheibe herunter. Die orangefarbene Tachonadel kletterte in den Geraden auf hundertzwanzig. Das Getriebe krachte, wenn Arnoult mit der Krückstockschaltung den dritten Gang einlegte.

Plötzlich brach Arnoult in Schweiß aus. Er trat auf die Bremse, riß das Lenkrad herum, bog in einen Feldweg ein und kam nach wenigen Metern zum Stehen. Arnoult schloß die Augen und sah Suzannes Leichnam, wie ihn die Rettungskräfte aus dem brennenden Wrack zerrten. Er zitterte am ganzen Körper, fuhr sich mit beiden Händen durch das Gesicht, berührte die brennend heiße Narbe und versuchte tief durchzuatmen. Es dauerte ein paar Minuten, bis sich sein Puls beruhigt hatte und seine Hände nicht mehr zitterten.

Ganz ruhig, es ist nichts passiert, du lebst noch, du bist nur für den Rest deines Lebens gezeichnet, aber du hast auch niemanden vorsätzlich umgebracht. Es war ein Unfall, flüsterte er immer wieder wie ein Mantra. Dabei spürte er die Spiegelscherbe, die wie eine heiße Nadel seine Stirn zerfurcht und ihm diese Wundnarbe zugefügt hatte. Als der imaginäre Schmerz abgeklungen war, atmete er erleichtert auf. Es war mal wieder gut gegangen, er hatte sich noch einmal gefangen. Arnoult ließ den Motor an, manövrierte den Citroën zurück auf die Straße und hielt sich die restliche Strecke peinlich genau an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung. Nach genau fünfundzwanzig Minuten und elf Sekunden brachte Arnoult den Citroën in einer prasselnden Wolke aus Kieselsteinen und Staub zum Stehen.

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