Dolf Hermannstädter - Got Me? Hardcore-Punk als Lebensentwurf

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Got Me? Hardcore-Punk als Lebensentwurf: краткое содержание, описание и аннотация

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Dolf Hermannstädter setzt sich in ungewöhnlich konsequenter Art und Weise mit dem Hauptproblem der Menschen in unserer Gesellschaft auseinander: Mit der permanenten Verwechslung der Erscheinung (wie eine Sache nach außen erscheint) und dem Wesen (was eine Sache, eine subkulturelle Bewegung, das menschliche Zusammenleben bedeuten soll). Was sich wie ein roter Faden eben auch durch die Punk/HC-Bewegung zieht, ist die von Dolf erkannte Tatsache, dass der Mensch nicht ist, was er sein sollte, und das er sein sollte, was er sein könnte. Das macht diese in klarem und nüchternem Stil gehaltenen Kolumnen zu etwas besonderem. Gerade weil doch jeder, der 1979 die Sex Pistols hörte, schon ein Buch darüber geschrieben hat.
Neben der konzentrierten Analyse jeweiliger Szenemoden und dem feinen Gespür für Trends plus einer guten Portion Gesellschaftskritik beharrt Hermannstädter auf der ursprünglichen Forderung von Punk: think for yourself – sich etwas eigendes aufzubauen, ohne dich von den Trends blenden zu lassen.
Wie in fast keinem anderen Bereich gehen bei den Begriffen Punk und Hardcore Wesen und Erscheinung so weit und so widersprüchlich auseinander. Einerseits ein dümmlicher, sich selbst abfeiernder Haufen von Kaputt-Chic. Andererseits eine eventuell noch bescheuertere Veranstaltung von tätowierten Testosteron-Gorillas. Doch für ein tieferes Verständnis, um was es Punk und dem jüngeren Hardcore-Punk eigentlich geht, was ihr Wesen ausmacht, wofür und wogegen sie sind, dafür stehen Dolf Hermannstädters Kolumnen, die zwischen 1986 und 2007 im Musik-Fanzine Trust erschienen sind.

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Dolf ist Dolf in allen Lebensbereichen, wer kann das in dieser Konsequenz schon von sich sagen? Und was ich klasse an ihm finde und was eigentlich selbstverständlich sein sollte, es aber nicht ist: Er ist nett, behandelt neue oder fremde Leute mit Respekt. Vielleicht ist er womöglich zu nett angesichts einer auch seit Anfang an in der Szene vorhandenen »I know more than you«-Mentalität und Praxis? Nein, aber es fällt auf im Vergleich zu vielen Menschen im Mainstream und im Underground, die sich trotz ihres verschiedenen Aussehens und Dresscodes doch so ähneln in ihren Denk- und Verhaltensweisen: Menschenverachtende Intoleranz gegenüber anderen, die nicht so sind wie sie, und destruktive »Me vs. You«-Mentalität. Wir wollen alle dasselbe, vom großen Direktor über den links-radikalen zutättowierten Crust-Punk bis hin zum kleinen Kassierer, nicht wahr? Den Mitmenschen nett behandeln, Freundschaften, Liebe, wild sein, Spaß haben, lachen, Erkennt-nisse gewinnen, was neues sehen, aus Fehlern lernen, »gut und richtig leben so weit es geht«. Haben nicht CRASS schon Ende der 70iger Jahre gesagt: Don´t fight People, fight the System? Müsste ich jetzt nachschauen, aber könnte passen. Wie wollen wir eine neue Welt schaffen, wenn wir genau so schwarz-weiß (nur umgekehrt) wie der Mainstream denken und handeln? All cops are bastards? All parents suck? »Think about it«, würde Dolf wohl sagen und »fuck Mainstream-Gedankengut«, sei es »bei ihnen« oder »im Punk«.

Weist Dolf nicht genügend in seinen Kolumnen darauf hin, dass man sich permanent vor Augen halten muss, dass ein System, was auf dem Grundmechanismus der Warenproduktion »Profit ist wichtig, der Sinn der mit dem Profit erzielten Produkte oder Dienstleistungen ist zweitrangig« basiert, eine endlose Masse von Idiotismus produziert, die Menschen dumm macht bzw. sie nicht befähigt, das zu durchschauen? Natürlich. Dolf wäre allerdings nicht Dolf, wenn er selber nicht auch sehen würde, dass er es wahrscheinlich nicht genug gemacht hat. Was hat sich schon groß verändert seit der ersten Kolumne von 1986? Was in der Antike als die höchste Beschäftigung des Menschen galt, als seine größte Befähigung und als Lebenszweck, Malerei, Theater, Musik, Literatur, ist seit Beginn der kapitalistischen Industriegesellschaft im späten 19.Jahrhundert zu einem der niedersten Bereiche des Menschen degradiert worden, ganz nach der Profitmaxime »Wenn es Geld bringt, radikal ausschlachten, wenn es kein Geld bringt, weg damit«. Das Mittel Geld als Äquivalent für den Warentausch, als Tauschmittel – hat sich zum Zweck verselbstständigt und wir fragen uns nach dem Sinn des Ganzen. Denn trotz des andauernden Beharrens auf Rationalität und Effizienz bleibt einem nur festzustellen, dass dieses System eindeutig durch Irrationalität gekennzeichnet ist. Der Mensch hat es geschafft, atomare Waffen zu entwickeln, die die ganze Menschheit auslöschen können, geschaffen im Interesse einer wahnwitzigen Kriegsindustrie, dabei könnte es doch alles so einfach sein: Durch die andauernde technische Vereinfachung, durch die permanenten technischen Revolutionen könnte es doch möglich sein, den alten Menschheitstraum »Nie wieder Lohnarbeit« zu verwirklichen und wir alle könnten uns auf das echte Leben konzentrierten und nicht wie Hamster im Laufrad der Lohnarbeitsspirale durch das Leben hetzten, immer zu viel zum Sterben, aber zu wenig, um gut zu leben! Aber nein: Es werden Waren produziert, die Profit, aber keinen Sinn bringen und an der Stelle, an der sie Sinn bringen könnten, gibt es jedoch keinen Profit: Oder glaubst du, wenn reiche Nationen wie USA oder Japan von einer ähnlichen Krankheit wie AIDS betroffen wären, dass die Entwicklung eines besseren Impfstoffes ähnlich lang dauern würde wie in afrikanischen Ländern? »Think about it«.

Dieses Buch soll im besten Falle alle, die es lesen, dazu auffordern, ihr Leben kritisch zu überdenken und es bei Feststellen des Nichtgefallens zu ändern, es soll im besten Falle alle auffordern, sich dafür einzusetzen, den Politikern, die Sonntags immer so gerne von dem wichtigen »bürgerschaftlichen Engagement« sabbeln und dann Montags ihre Unterschrift unter die Räumung bzw. Mietvertragsauflösung eines weiteren unkommerziellen Wohn-, Lebens- und Kulturprojektes setzen, einen Mittelfinger zu zeigen und sich mit anderen zusammenzuschließen, unkommerzielle Netzwerke zu bilden, ihren eigenen Weg zu gehen, aber zusammen mit anderen.

In diesem Sinne: »Walk together, rock together!«

Jan Röhlk, Juli 2007

Ich traf Dolf auf FUGAZIs erster Europatour 1988. Wir wurden fürs TRUST interviewt und schafften es aufs Titelbild. Zu sehen war ein Foto, auf dem ich bei einer unserer allerersten Shows in die Luft sprang. Der Sprung taugte für ein gutes Foto, war aber auch eine unangenehme und schmerzvolle Erfahrung. Ich denke, das trifft auch auf vieles beim Machen eines Fanzines zu. Um zu schreiben, braucht man eine bestimmte Dreistigkeit und Unverschämtheit, zwei Qualitäten von denen ich glaube, dass Dolf sie im Überfluß hat. Ich bin mir sicher, hätte ich die Geduld, meine rudimentären Deutschkentnisse zu benutzen, um seine Kolumnen über die Jahre zu übersetzen, wahrscheinlich hätte ich ein paar seiner pointierten Meinungen abtörnend gefunden. Wie es so ist, hatte ich nicht die Geduld (oder Fähigkeit) rauszubekommen, über was er sich auf den Seiten vom TRUST so ausgelassen hat. Aber unsere lange Freundschaft hat ihm reichlich Gelegenheit gegeben, mir mitzuteilen, was ich da so verpasst habe. Für mich ist einer der zentralen Lehrsätze von Punk zu meinen, was man sagt. Und ob du nun mit Dolfs verschiedenen Ansichten einverstanden bist oder nicht, ich denke, wir sind uns alle einig, dass er ein »straight-up punk« ist.

Ian MacKaye

Ian interviewt Dolf

Ian: Wenn ich ein Buch voll mit jemandes Kolumnen lese, würde ich gern mehr über die Person erfahren wollen, die sie geschrieben hat. Ich hätte gern den Kontext, aus dem diese Ansichten kommen. Lass uns also damit anfangen: Du bist Augsburger, richtig?

Dolf: Ich bin in Augsburg geboren und aufgewachsen.

I: Hast du Musik gehört vor Punk-Rock?

D: Als ich elf oder zwölf war, hab ich Radio gehört, die Disco Hits oder was auch immer gerade angesagte Musik war, aber ich war viel zu jung, um nach einem bestimmten Genre zu suchen. Das waren meist englischsprachige Songs, das machte es interessant, aber ich hatte noch keinen entwickelten Geschmack für Musik. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Schallplattenkauf in einem echten Plattenladen, ich kaufte mir DEEP PURPLEs »Live in Japan«. Danach noch zwanzig oder dreißig weitere Platten.

I: War das alles Hard-Rock-Zeugs?

D: BLACK SABBATH, SAXON, ein wenig QUEEN, ein bisschen PINK FLOYD …

I: SCORPIONS?

D: Nein, nicht die SCORPIONS, aber MEAT LOAF, MANFRED MANN’S EARTH BAND. Du weißt schon, man braucht Scheiben, bei denen man durchdrehen kann, und welche …

I: Aber keine SCORPIONS? Haben die dir nichts bedeutet?

D: Ich hatte nichts von den SCORPIONS.

I: Aber sie sind Deutsche!

D: Ich weiß, aber irgendwie … Warte mal, ach ja, ich hab eine Doppel-LP von ihnen, die Live-Scheibe ›Tokyo Tapes‹.

I: Was hast du als junger Teenager gemacht?

D: Ich denke, zu der Zeit haben wir ziemlich viel Alk aus Läden geklaut und uns besoffen, haben im Wald Soldaten gespielt, Bäume gefällt und kleine Lager gebaut.

I: War Mitch (TRUST-Mitgründer) damals dein Freund?

D: Nein, damals noch nicht. Kaum jemanden aus der Zeit hab ich noch auf dem Schirm.

I: Keiner von ihnen wurde also Punk?

D: Nein. Als ich mit Punk anfing, hab ich fast all meine alten Freunde verloren.

I: Das war in den späten Siebzigern?

D: Das erste Mal, als ich Punk-Rock hörte, war 1979, aber zu der Zeit hat er mir nicht gefallen.

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