Dolf Hermannstädter - Got Me? Hardcore-Punk als Lebensentwurf

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Got Me? Hardcore-Punk als Lebensentwurf: краткое содержание, описание и аннотация

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Dolf Hermannstädter setzt sich in ungewöhnlich konsequenter Art und Weise mit dem Hauptproblem der Menschen in unserer Gesellschaft auseinander: Mit der permanenten Verwechslung der Erscheinung (wie eine Sache nach außen erscheint) und dem Wesen (was eine Sache, eine subkulturelle Bewegung, das menschliche Zusammenleben bedeuten soll). Was sich wie ein roter Faden eben auch durch die Punk/HC-Bewegung zieht, ist die von Dolf erkannte Tatsache, dass der Mensch nicht ist, was er sein sollte, und das er sein sollte, was er sein könnte. Das macht diese in klarem und nüchternem Stil gehaltenen Kolumnen zu etwas besonderem. Gerade weil doch jeder, der 1979 die Sex Pistols hörte, schon ein Buch darüber geschrieben hat.
Neben der konzentrierten Analyse jeweiliger Szenemoden und dem feinen Gespür für Trends plus einer guten Portion Gesellschaftskritik beharrt Hermannstädter auf der ursprünglichen Forderung von Punk: think for yourself – sich etwas eigendes aufzubauen, ohne dich von den Trends blenden zu lassen.
Wie in fast keinem anderen Bereich gehen bei den Begriffen Punk und Hardcore Wesen und Erscheinung so weit und so widersprüchlich auseinander. Einerseits ein dümmlicher, sich selbst abfeiernder Haufen von Kaputt-Chic. Andererseits eine eventuell noch bescheuertere Veranstaltung von tätowierten Testosteron-Gorillas. Doch für ein tieferes Verständnis, um was es Punk und dem jüngeren Hardcore-Punk eigentlich geht, was ihr Wesen ausmacht, wofür und wogegen sie sind, dafür stehen Dolf Hermannstädters Kolumnen, die zwischen 1986 und 2007 im Musik-Fanzine Trust erschienen sind.

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Trust 14 September 1988 Als ich vor ein paar Wochen in Amsterdam auf dem - фото 6

Trust #14 – September 1988

Als ich vor ein paar Wochen in Amsterdam auf dem Bahnsteig auf den Zug wartete ist mir ein Mädchen, so um die zwanzig, aufgefallen, das irgendwie einen verwirrten, irritierten Eindruck machte. Natürlich dachte ich mir nichts weiter dabei da ja, vor allem in den Sommermonaten, viele Drogentouris nicht grad wie Ray Cappo aussehen, und ich verlor sie wieder aus den Augen. Beim Umsteigen in Deutschland sah ich sie dann wieder, wir kamen ins Gespräch und ich bekam zu hören was mit ihr los war.

Sie ist mit einem »Kumpel« hochgefahren um einzukaufen, nur für zwei-drei Tage, der hat sich aus dem Staub gemacht und sie mit hundert Gulden sitzenlassen. Es war noch einiges mehr was die Frau belastete, ihre Freunde zuhause wußten nichts von ihrem Ausflug, und ihr »Kumpel« hatte ihren Schlüsselbund mit all den Schlüsseln ihrer Freunde – da sie keine Wohnung hatte und mal hier und dort pennt. Irgendwo passte die Frau so richtig schön ins Klischee, auf Bewährung, die Vergangenheit in Heimen verbracht, beide Unterarme von Schnittnarben (auf ›Mutproben‹ zurückzuführen?) übersät, die Zähne – soweit vorhanden – sahen auch recht angegriffen aus, ihre Augen waren übermüdet, die Armbeugen blau und geschwollen, kurzum, sie machte eben einen ziemlich fertigen Eindruck. Als ›Krönung‹ hatte sie dann noch sechs-sieben Jungennamen in großen Buchstaben auf ihren Armen verteilt tätowiert. Außerdem hatte sie grad wieder zu drücken angefangen, wollte aber auch schon wieder damit aufhören. Im ›Normalfall‹ hätt ich mit all dem kein Problem gehabt, da ja jeder mit sich machen kann was er will, aber die Frau war irgendwie nett und ich fand es schade. Im selben Moment dachte ich mir aber auch, »Klar ist sie jetzt nett, sie ist ja in Not und braucht andere – ob sie auch noch so nett ist, wenn sie zurück ist, Geld hat und wieder bei ihrer Clique ist?«. Das werde ich wohl nie erfahren, was ich allerdings weiß, ist, dass ich ihr nicht helfen konnte. Ich hab zwar im Gespräch immer wieder versucht ihr klarzumachen, dass harte Drogen Mist sind (ohne es direkt zu sagen) und es sauschwer ist, damit umzugehen, auf der anderen Seite war ich mir sicher, dass sie das selbst wußte und auch schon tausendmal von irgenwelchen Sozialheinis gehört hat – von denen hat es anscheinend nichts gebracht, also kann man sie in ein paar Stunden auf die Art und Weise auch nicht davon abbringen. Ich hab dann wenigstens versucht, sie zum Nachdenken über ihr Leben anzuregen, ob das erfolgreich war bezweifle ich. Ich hab später nochmal über meine ›Hilflosigkeit‹ nachgedacht und bin drauf gekommen, dass ich mein ganzes Leben hätt drauf konzentrieren müssen und dann wär immer noch nicht klar gewesen, ob ihr das was genützt hätte. Ganz davon abgesehen, dass ich es garnicht machen könnte, und wenn ich ehrlich bin, auch nicht will – da muß man wohl dafür geschaffen sein. Fazit? Keines, so ist das eben, man steht gewissen Dingen gegenüber, erkennt das Problem und weiß nicht was man tun kann und ob man überhaupt soll. Was man tun kann und ›darf‹ ist mir in letzter Zeit auch nicht mehr so klar – bisher dachte ich immer, man ›dürfe‹ nur nicht gegen gewisse Instutitionen schreiben (Staat, Cops, Firmen, …) und es dann veröffentlichen, wenn man es doch macht, gibts oft Ärger und man fühlt sich bestätigt. Anscheinend hab ich aber mal wieder was anders verstanden, im letzten Exterminator (Autonomen-Zeitung aus HH) werden wir, und insbesondere ich, als politische Flachwixer bezeichnet. Warum? Weil ich nicht dasselbe politische Verständnis habe wie sie und ›nicht auf ihrer Seite‹ bin. Naja, sollen sie schreiben, warum auch nicht. Wenn ich dann allerdings von einem anderen Zinemacher höre, dass Autonome zu ihm meinten, sie würden mal bei ihm vorbeikommen um aufzuräumen, weil er Briefe abdruckte die nicht ihrem Politikverständnis entsprechen, dann befremdet mich das doch sehr. Was ich zu der Geschichte in Oldenburg zu sagen hab, lass ich lieber – zum Glück (noch?) nicht aus Angst. Vielleicht kommt mal was aus der Sicht der Oldenburger. Das nur nebenbei.

Die Reorganisation des Vertriebs ist immer noch nicht abgeschlossen, was ja ein paar wenige Leute in Form von nicht ankommenden Heften gespürt haben – ist aber nicht unsere Schuld und wir bekommen das auch geregelt, da es doch einfacher ist als wir zuerst annahmen. Übrigens schulden uns noch so ca. zehn Leute Geld seit Monaten, wenn die Kohle nicht bald da ist, werden wir die Namen veröffentlichen um anderen unabhängigen Leuten Ärger zu ersparen.

Als ich das hier schrieb war ich in Augsburg, das heißt aber nicht dass ich auch dort bin, wenn das hier gelesen wird. Egal.

Trust #15 – November 1988

Pause

Trust #16 – Januar 1989

Einigen von euch wird ja aufgefallen sein, dass im letzten Heft keine Kolumne von mir zu lesen war, das lag nicht daran dass ich mich eingeschissen hab oder nichts mehr zu sagen habe – ganz im Gegenteil! Vielmehr hatte das ganz andere Gründe, da ich selbst unterwegs war hab ich das Manuskript Thomasso gegeben, der just zu dieser Zeit am Umziehen war und im allgemeinen Durcheinander ging das Teil (sowie auch einige News und Zinekritiken) verloren. Pech. Nach eifrigem(?) überlegen bin ich zu dem Schluss gekommen, nicht zu versuchen, das Ding nochmals zu schreiben. Der Komplettheit halber hier die Kernaussage: Die war, dass sich Bands, die sich auf Tour ankündigen, darüber im Klaren sein müssen, ob sie dafür auch bereit sind und somit Verantwortungsbewusstsein brauchen. Es war nämlich zu der Zeit ganz schön nervig mit Bands, die sich ankündigten und dann wieder kurzfristig absagten. Es ›leiden‹ ja nicht nur die Bands, sondern auch der Promoter, lokale Veranstalter und manchmal sogar der Besucher.

Aber das ist ja eh völlig klar – eigentlich, wie so vieles andere – eigentlich – auch völlig klar ist. Es ist doch jedem klar, dass faschi-, rassi-, sexi-, und noch einige andere smus’es scheiße sind, dass die Umwelt geschützt werden muß, dass es Ungerechtigkeit/Schweinereien bei den Bullen, in der Justiz, in der Politik, in anderen Ländern, bei den Nachbarn, … gibt. Dass es gut ist, independent zu sein, aber besser ist, alternativ-independent zu sein. Tierschutz ist auch nicht unwichtig, übrigens auch nicht wichtiger als Kinder- bzw. Menschenschutz. Usw., usw., die Liste der aktuellen und der seit Jahren diskutierten Themen ist ewig. Was soll viel geredet/geschrieben werden, wenn alles so klar ist – oder erscheint das nur mir so und es ist vielleicht doch noch wichtig etwas über, z.B. Vegetarismus, zu schreiben? Ich denke ja, manchmal, kurz nach dem Aufwachen, beim Scheißen oder beim Lesen hatte ich doch noch Ideen, die mir lohnenswert schienen behandelt zu werden, aber – plop – weg sind sie (und da scheint es nicht nur mir so zu gehen). Als Konsequenz daraus hab ich mir vorgenommen diese ›Gedankenblitze‹ in Zukunft sofort auf einem Stück Papier festzuhalten, mal sehen ob es gelingt.

Ein Thema wäre bestimmt die Entwicklung bzw. der Stand der Szene, Armin hat das auch kurz in der foreigner-page angesprochen. In letzter Zeit gehts ja doch ganz gut ab. Ist besonders bei FUGAZI aufgefallen – Coverstory im Sounds mehr Presse im NME und Melody Maker, Bericht im französischen Fernsehen, zwei Seiten in der Spex, im Zap und zuguter Letzt auch bei uns. Ist bestimmt gut für die Band und für das Label/den Vertrieb – oder? Überhaupt, schau dir das Cover der dezember Spex an: DIE KREUZEN, FUGAZI, BLIND IDIOT GOD, FISHBONE, sollte uns (mit ›uns‹ meine ich euch) das freuen oder zu denken geben. Erinnert euch an die zahlreichen Touren nordamerikanischer Bands im letzten Jahr, die meisten waren erfolgreich – sowas wäre auf diesem Level noch vor zwei-drei Jahren undenkbar gewesen. Ist der kommende Zusammenschluß (in Anführungszeichen) einiger europäischer Indies (u.a. Efa, Boudisque, Southern) das Ergebnis guter Zusammenarbeit und ein Schritt voran oder eine Monopolisierung durch Kartellbildung? Kann das unsereins überhaupt noch beurteilen oder müssen wir die Zeit ans Werk lassen und abwarten. Liegt es im Sinn der Sache, dass über diese Musik/Szene in verschiedenen Satellit/Kabel-Sendungen berichtet wird, oder jetzt ganz neu, eine Art NME für Deutschland – das Shark, alle zwei Wochen mit astronomischer Auflage (100.000!) erscheint. Kollege Moses vom Zap sagt ja schon im Tribal Area-Videozine (diesmal auch schon eingeschweißt …) dass es gut wäre, wenn Hardcore zur Massenbewegung würde (vergiss aber nicht, dass du wahrscheinlich nicht zu denen gehören wirst, die die große Kohle machen – ich weiß, ich weiß, ist nicht dein Anliegen, meins auch nicht). Ich werde dazu im Moment nur soviel sagen, dass mich die ganze Sache, so wie sie jetzt ist, nicht stört – mal sehen wie es weitergeht.

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