Franz Dobler - The Boy Named Sue

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Zwischen Country und Free Jazz, Johnny Cash und 39 Clocks und einem Konzert in Dachau, geht es selten um das Abhaken von Aktuellem, aber immer um das Schreiben an sich, als wäre der Musikbericht eine Short Story oder das Kapitel eines Romans. Ein Lesebuch: für alle, die nicht eine Schublade, sondern Musik lieben.
"Ich würde mich in meinen dreckigsten Cowboystiefeln auf den Schminktisch von einem dieser bedeutenden Zeitgenossen stellen und erklären, warum ich mich lieber im Schlamm von Woodstock wälzen würde, als an seinem Arm durch die Hallen Bayreuths bis an den Rand des Orchestergrabens zu wandeln, obwohl mich auch das nicht glücklich machen würde."
Franz Dobler

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Einen der Redakteure erkannte ich, er hatte damals als auszubildender Journalist angefangen und war direkt dem Chefredakteur unterstellt; ich konnte mich an das eine Wort, das wir gewechselt hatten, nicht erinnern. Er holte den Ordner aus dem Archiv und führte uns in einen Nebenraum voller Aktenschränke. Ich fand meinen Bericht am 12. August 1978 und musste ihn mit der Hand abschreiben:

»Guter Jazzrock mit ›Allgäu‹ / Sie überzeugten im Peitinger Jugendzentrum das Publikum / Peiting. (fd) Mitten in die veranstaltungsarme Hochsommerzeit platzte die Jazzrock-Band ›Allgäu‹ mit einem musikalisch hochwertigen Konzert. Die Gruppe ist trotz ihres kurzen Auftritts beim Open-Air-Festival in der Schongauer Gegend noch kaum bekannt.

Deshalb, und wohl auch wegen dem Schongauer Volks­fest, kamen nur etwa 30 Leute ins Peitinger Jugendheim, was aber die gute Stimmung der Musiker nicht beeinträchtigte.

Die Bezeichnung »Jazzrock« trifft auf die Gruppe zu. Das heißt aber nicht, daß die Musik nur ein planloses Gemisch aus Jazz- und Rockklängen ist. Bei ihren Stü­cken, die alle selbstkomponiert sind, setzen sie jeweils den Schwerpunkt so, daß er einmal der einen, dann wieder der anderen Musikrichtung näherliegt, wobei die jazzigen Lieder überwiegen.

Während Gitarrist und Bassist sowohl Jazz- als auch Rockspielarten glaubhaft vortragen können, muß der Drummer als Jazzpurist und Jazzmittelpunkt der Band bezeichnet werden, dem es selbst in Stücken, die mit dem Zusatz ›mehr Rock‹ angesagt wurden, nicht gelang, seine Herkunft zu verbergen. Einer der Höhepunkte für die Jazzfans im Publikum war die Nummer ›Swinging Kanapee‹, in der er mit einem Jazzbesen über seine Felle strich.

Das große Verdienst der Musiker liegt auch darin, daß sie trotz der eingeschränkten Möglichkeiten mit nur drei Instrumenten keine Eintönigkeit aufkommen ließen und jedes Stück durch neue Ideen interessant machten. Nach zweistündigem Auftritt und noch zwei Zugaben mußten sie ihr Konzert beenden, da sie erst seit zwei Monaten zusammenspielen und deshalb ›echt noch nicht mehr drauf haben‹, wie sich der Bassist entschuldigte. ›Allgäu‹ braucht kein großes Publikum, hat aber eines verdient.«

Der Dr. hatte immer wieder gelacht, nicht nur weil ich ihn, wie er es nannte, »Drummer Jazzpurist« genannt hatte, sondern über mein gequältes Gesicht. Denn es war noch schlimmer, als ich erwartet hatte – aber, wie schon Miles Davis sagte, so what! Ich fand bei dieser Recherche jedoch etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ein echter Schock. In der Ausgabe eine Woche zuvor entdeckte ich auf der Seite »Teens unter sich«, die nur am Samstag erschien und von außen geliefert wurde, diese Meldung: »Der Punk, die angebliche Revolution der Rockmusik, wird schon wieder zu Grabe getragen. Nicht mehr die aggressiven Rhythmen der ›bösen‹ Punker sind gefragt, sondern sanfte Popsongs im Stil der sechziger Jahre.« Im August 1978 wurde in unserer kleinen Heimatzeitung also etwas abgehakt, das bei uns noch nichtmal angekommen war. Ich hätte sogar eiskalt behauptet, es wäre unmöglich gewesen, vom einen wie vom anderen etwas gewusst zu haben. Niemand hatte mir eine Sex Pistols-Platte ans Herz gelegt, und in der einzigen Rockdisco, die unser Wohnzimmer war, habe ich nie einen Punk gesehen. Als verspätete Verteidigung ließe sich vorbringen, dass in diesem Sommer 1978 Mittagspause gegründet wurden und die Fehlfarben noch lange nicht; man könnte es also auch so sehen: dass wir damals zum Glück nicht auf diese bösartige, verzerrende Meldung reinfallen konnten.

Ich schrieb dann vier Jahre über diese »Jazz im Pfaffenwinkel«-Konzerte, auch noch, als meine Flucht nach München geglückt war. Als ich den Job beendete, war ich musikalisch schon ganz woanders, aber das war nicht der Grund. Ich hatte 1982 über Abdullah Ibrahim und seine Jazzoper über die Geschichte Südafrikas, »Kalahari Liberation Opera«, geschrieben, und natürlich waren alle aktuellen politischen Bezüge aus dem Artikel gestrichen worden, und ich sagte, fickt euch, ihr christlich-sozialen Nachrichten, ich muss nicht für euch schreiben. Als der Artikel dann im auflagenstarken, undogmatisch-links-anarchistischen Münchner Stadtmagazin Blatt erschien, war ich so zufrieden mit der Welt wie Travis Bickle am Ende von Taxi Driver.

Meinem Redakteur begegnete ich erst zehn Jahre nach meiner Lehre wieder am Münchner Hauptbahnhof. Er war zur Sportredaktion der Nürnberger Nachrichten gewechselt. Später hörte ich, dass er in sein Dorf heimgekehrt war und sich umgebracht hatte. Mein Musiklehrer hat mich viele Jahre später noch ein Mal besucht. Seine Konzertreihe war längst abgesägt worden und er lebte wieder in seinem Heimatort bei München, wohin er zurückgezogen war, um seine Eltern dann Jahre lang beim Sterben zu betreuen.

Ich gebe Insassen der Jugendarrestanstalt Augsburg einmal die Woche Literaturunterricht, und manchmal will jemand von ihnen wissen, warum ich diesen Scheiß mache, obwohl ich doch nicht mal ‘nen Scheißeuro dafür bekomme, ob ich vielleicht so’n Scheißmitleid mit ihnen habe, und dann sage ich es ihm oder ihr, wie es ist, dass es in meinem Leben, als ich so alt war wie sie, ein paar Leute gab, die sich um mich kümmerten und mir ein paar Kicks gaben, ohne dass sie das tun mussten, und dass ich’s deshalb eben auch versuchen würde, aber sie sollten nicht vergessen, dass die Teilnahme freiwillig sei und wenn jemand keine Lust habe, könne er auch gern in seine Scheißzelle gehen.

Das alles, wie unwichtig es auch sein mag, war undenkbar ohne ein Album, das drei Jahre zuvor, 1975, meine Wahrnehmung, mein Denken und Leben geändert, sogar auf den Kopf gestellt hatte, The Third von Soft Machine. Deshalb kann ich nur lachen, wenn jemand behauptet, eine Platte, ein Bild, ein Buch, ein Film könnte kein Leben aus der Bahn werfen. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich die Story darüber geschrieben hatte.

19.8.2013

STIMMEN MASCHINEN GEWEHRE

Für Christos Davidopoulos.

Mit Aussagen von Robert Wyatt, Mike Rathledge,

Rab Spall und acht Journalisten aus vier Ländern.

Der junge liegt auf seinem bett und hört musik auf einem plattenspieler der schon am 5. november 1975 veraltet war drehen sich platten und ich sehe dass sich alles dreht in seinem kopf weil sich die welt so schnell so verändert in zwei wochen wird er 17 er kann nicht tun was er will er fühlt sich einsam vermisst helfende hände und köpfe und einen zweiten körper und mit jedem tag wird deutlicher dort draußen irgendwo gibt es so viel mehr so viel anderes hinkommen aber wie.

Ich kenne eigentlich nur eine person in london die ich besuchen kann bei der es mir möglich ist auch das bad zu benutzen.

Kleine städte sind zu klein kleine familien sind zu klein der fernseher das budget das zimmer alles ist zu klein grau still wir sind nichts weiter als kluge affen und gott existiert nur deshalb weil wir ihn erfunden haben sagt wyatt der junge erkennt dass musik ein raum ist in dem er verschwinden kann wie durch einen gang in einen anderen raum und dass der musikraum viel größer ist als er bisher auch nur geahnt hatte in einer weniger bösartigen rassistischen und entfremdeten umgebung hätte ich wesentlich besser arbeiten können musik war nur etwas um eine party in schwung zu bringen ersatz und anbahnung für sex der verstärker für alkohol und andere drogen wir erleben eine periode irrationaler unruhe 32 jahre zurück zu denken ist eine nacht und nebel aktion und es scheint kaum etwas blöderes zu geben als auf einem der wenigen scharfen fotos aus diesem nebel zu erkennen dass eine schallplatte mein leben verändert hat womöglich mehr als alles andere und nicht durch worte sondern allein durch musik die umstände verstärken den effekt etwas wurde bei einem mailorderversand bestellt war nicht lieferbar und jemand in dieser firma legte ersatzweise die doppel lp soft machine third dazu die damals inzwischen fünf jahre alt verramscht wurde allgemeine ratlosigkeit in der clique als die lieferung verteilt wurde ich hatte eben pech gehabt ich hatte keine information zu dieser gruppe konnte auch über ihren namen keine verbindung zum mir damals unbekannten autor william s. burroughs herstellen die worte auf dem album sind nur namen titel daten nur das große foto über beide innenseiten beeinflusste mein hören vier typen in einem zimmer zwei auf dem bett links und rechts hocken zwei lange haare sonnenbrille cordhose gemusterte stiefel instrumente stehen herum flaschen und teller jeder für sich allein im raum schaut vor sich hin wie müde nach einem langen streit und sie sagen jetzt scheiß drauf von links nach rechts elton dean hugh hopper mike rathledge robert wyatt mein größtes problem sind diese ganzen wiederveröffentlichungen alter platten auf cds die die alten verträge wieder ans tageslicht brachten in den meisten fällen bin ich beschissen worden die großen plattenfirmen bei denen ich unter vertrag war zb cbs handeln sehr undurchsichtig sie behandeln ihre künstler und musiker wie scheiße sagt wyatt vier stücke eines je plattenseite jedes knapp unter 20 minuten was war das es klang nach jazz aber doch nicht nur nach pop aber doch nicht nur ich war total verwirrt ich stelle mir vor ich wollte mich dem verweigern aber es ging nicht es zog mich an und rein 5. november 1975 schrieb ich auf eine der plattenhüllen auf jede den titel und die genaue länge des stücks und auch noch total time 75:40 wenn so viel möglich ist was ist nicht möglich wo hört es auf die erfahrung dass niemand mit mir diese musik teilen mochte und dass mich alle ablehnenden kommentare was ist denn das für ein zeug das kann man doch nicht hören kalt ließen die gastmusiker auf third sind rab spall lyn dobson nick evans jimmy hastings was mich an diesem werk am stärksten berührte war dass der schlagzeuger der sänger war und speziell sein stück moon in june das einzige mit einem text die traurigste stimme der welt ich verstand nicht dass es von liebe sex betrug und heimweh in new york handelt ich kenne drei fassungen mit zum teil erheblich verändertem text die band weigerte sich beim stück von robert wyatt mehr als marginal mitzuwirken third wurde 1970 aufgenommen als third am 5. november 1975 bei mir landete war schon alles anders gleich würde mit mike rathledge das letzte gründungsmitglied die band verlassen haben robert wyatt war am 1. juni 1973 aus dem dritten stock gestürzt und ist seitdem querschnittsgelähmt ich war so betrunken dass es mir am sinnvollsten erschien die party auf diese weise zu verlassen.

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