Nick Srnicek - Die Zukunft erfinden

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"Die Zukunft erfinden" ist ein Manifest für das Leben nach dem Kapitalismus. Gegen die Konfusion, die politisch links wie rechts herrscht, wenn es darum geht, unsere High-Tech-Welt zu verstehen, stellt sich das Buch der Aufgabe, das emanzipatorische und zukunftsorientierte Potential der heutigen Gesellschaften zurückzuerobern. Statt einer komplizierten Zukunft auszuweichen, zielen Nick Srnicek und Alex Williams auf eine postkapitalistische Ökonomie, die es erlaubt, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, die Arbeit abzuschaffen und Technologien zu entwickeln, die unsere Freiheiten erweitern. Die Theoretiker des Akzelerationismus haben in «Die Zukunft erfinden» ihre Thesen aus dem «Akzelerationistischen Manifest» begründet und in einen politischen Zusammenhang gestellt.
"Statt die Mühe auf sich zu nehmen, einmal Erreichtes zu konsolidieren und weiter zu entwickeln, zielte die folkloristische Politik darauf ab, sich gegen die Zumutungen des globalen Neoliberalismus Zufluchtsorte einzurichten. So blieb sie eine Politik, die defensiv orientiert und außerstande war, eine neue Welt zu entwerfen oder an ihr zu bauen. Das vorliegende Buch umreißt daher eine andere Art Politik, eine, die darauf abzielt, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und dabei eine Welt anzustreben, die moderner ist, als der Kapitalismus es jemals erlauben würde. Die den technologischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts inhärenten utopischen Potentiale dürfen nicht an das unter dem Kapitalismus Vorstellbare gefesselt bleiben; eine anspruchsvolle linke Alternative muss sie befreien. Der Neoliberalismus ist gescheitert, der sozialdemokratische Weg unmöglich, nur mit einer ganz anderen Sicht lassen sich allgemeiner Wohlstand und umfassende Emanzipation gewinnen."
Srnicek & Williams

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Den Vorstellungen der Slow-Food-Bewegung nahe stehen Locavorismus und die sogenannte »100-Meilen-Diät«, zwei Ansätze, die beide die Verwendung regionaler Lebensmittel propagieren. Der Locavorismus geht davon aus, dass eine Ernährung mit Produkten aus der Region nicht nur wahrscheinlich gesünder, sondern auch unverzichtbar ist, um Kohlenstoffemissionen und andere negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Der Rückgriff auf regionale Lebensmittel wird dementsprechend als eine Antwort auf globale Probleme verstanden und darüber hinaus als eine Möglichkeit, die Entfremdung von Lebensmitteln im Kapitalismus zu überwinden. Wenn wir uns mit Produkten ernähren, die aus der Region stammen und dort auch verarbeitet wurden, so die Logik, sind wir imstande, wieder eine Beziehung zu diesen Nahrungsmitteln herzustellen und sie dem toten Walten eines Amok laufenden Kapitalismus zu entreißen. 126

Verglichen mit der Slow-Food-Bewegung positioniert sich der Locavorismus somit eindeutiger, und auch politisch, gegen die Globalisierung. Er rekurriert dabei auf eine Reihe folkpolitischer Vorstellungen: vor allem auf die Überlegenheit des Lokalen als Ort und Einsatz des politischen Handelns, ferner auf den Vorrang des Lokalen gegenüber dem Globalen, des Unmittelbaren gegenüber dem Vermittelten oder auch des Einfachen gegenüber dem Komplexen.

Derartige Vorstellungen verkürzen häufig komplizierte Umweltzusammenhänge auf Fragen einer individuellen Ethik. Eine der ernsten (und in Wirklichkeit gesellschaftlichen) Krisen unserer Zeit wird so privatisiert. Diese privatisierte Umweltethik findet dann im Lebensmittel-Loka­lismus ihr politisches Betätigungsfeld, insbesondere in der moralischen Aufwertung von Produkten aus der Region – was auch deren höhere Preise rechtfertigt. Ökologisch motivierte Argumente (beispielsweise der Hinweis auf einen niedrigeren Energieaufwand, wenn Lebensmittel nur kurze Strecken transportiert werden) verbinden sich hier mit Klassenfragen (verstärkt durch ein Marketing, das die Identifikation mit organischen Lebensmitteln fördert). Darüber hinaus werden komplizierte Zusammenhänge in dürftigen Schlagworten verdichtet. So erscheint etwa ein Konzept wie »Food Miles« erst einmal vernünftig, wenn damit in der Absicht, den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren, auf die Entfernung hingewiesen wird, die Nahrungsmittel zurücklegen. Problematisch wird es, wenn ethisches Handeln sich, wie es oft geschieht, ausschließlich an einem solchen Index orientiert. Denn wie eine Untersuchung des britischen Landwirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2005 feststellt, hat der Transport von Lebensmitteln zwar erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, doch eine isolierte Kennziffer wie Food Miles ist ungeeignet, um Aussagen über Nachhaltigkeit zu treffen. 127Zudem hebt die Konzentration auf den Transportweg in der Nahrungsmittelproduktion einen Aspekt hervor, der bezogen auf die Kohlenstoffemission insgesamt von nur untergeordneter Bedeutung ist. Wenn indes »Small is beautiful« die Perspektive bestimmt, gerät allzu leicht aus dem Blick, dass der notwendige Energieaufwand, um Nahrungsmittel lokal oder regional zu produzieren, den der Produktion unter günstigeren klimatischen Bedingungen samt Transport leicht übersteigen kann. 128Selbst um den reinen Transportanteil am Energieaufwand zu beziffern, sind Food Miles ein schlechter Parameter. Nur ein relativ geringer Prozentsatz der Food Miles entfällt beispielsweise auf Lebensmittel, die per Luftfracht transportiert werden, doch ist deren Anteil an den CO 2-Emissionen der Nahrungsmittelbranche insgesamt disproportional hoch. 129Zweifellos ist es wichtig zu bedenken, wie viel Energie aufgewendet werden muss, damit das Essen auf unseren Tisch kommt, doch lässt sich dies nicht durch die simple Berechnung von Transportwegen oder in Slogans wie »Bestes aus Ihrer Region« fassen. Tatsächlich ist es mitunter weitaus ineffizienter und aufwändiger, lokal und regional Nahrungsmittel zu produzieren, als es das an anderen Orten des Globus wäre. Wichtiger in diesem Zusammenhang aber sind Fragen wie die nach den Prioritäten, die wir bei der Nahrungsmittelproduktion setzen, nach der Kontrolle über diese Produktion, danach, wer diese Nahrungsmittel genießen kann – und zu welchen Kosten.

Lokalistische Nahrungspolitik reduziert die Komplexität der Verhältnisse auf eine einfache binäre Logik: global/schlecht gegen lokal/gut. Doch bedarf es eines weniger simplifizierenden Blicks auf komplexe Probleme. Notwendig ist eine Betrachtungsweise, die die weltweite Nahrungsmittelproduktion in ihrer Gesamtheit in den Blick nimmt, statt nur auf intuitive Schlagworte wie Food Miles zu setzen oder »organische« und »nicht-organi­schen« Lebensmittel einander gegenüberzustellen. Vermutlich wäre die weltweite Nahrungsmittelproduktion idealerweise ein Zusammenwirken lokaler Initiativen, industrieller Landwirtschaft und globaler Distributionsstrukturen. Und ebenso steht zu vermuten, dass es außerhalb der Möglichkeiten einer oder eines Einzelnen liegt herauszufinden, wie sich Nahrungsmittel am besten produzieren und verteilen lassen, denn dazu bedarf es eines erheblichen Fachwissens, kollektiver Anstrengung und globaler Vernetzung. Nichts dazu trifft auf eine Kultur zu, die einfach nur das Lokale hochhält.

Lokale Ökonomie

In allen seinen Formen steht der Lokalismus für den Versuch, die Probleme und die enorme Komplexität loszuwerden, die Merkmal einer globalisierten Ökonomie, Politik oder Umwelt sind. Unsere Probleme sind zunehmend systemisch und global, und sie bedürfen gleichermaßen systemischer Antworten. Natürlich zeigt sich politisches Handeln in gewisser Weise immer auf lokaler Ebene, und entsprechend gibt es nützliche lokalistische Ansätze, etwa die Debatte um Resilienz. Doch als Ideologie geht Lokalismus viel weiter und verwirft systemische Überlegungen insgesamt, obgleich sie in der Lage wären, das vereinzelte lokale Handeln zu koordinieren und zusammenzuführen, um drohende Gefahren für den Planeten abzuwenden oder den oppressiven globalen Machtverhältnissen entgegenzutreten und diese möglicherweise zu verändern.

Nirgendwo ist die Unfähigkeit lokalistischer Antworten auf komplexe globale Probleme offensichtlicher als in den Kampagnen für eine lokale Wirtschaft, für lokale Banken und Unternehmen. Nach der Finanzkrise von 2008 gab es eine Reihe von im weiteren Sinne linken Vorschlägen zur Reform des Wirtschafts- und Finanzsys­tems. Neben zahlreichen sinnvollen Ansätzen fällt der Plan ins Auge, die Ökonomie durch Lokalisierung zu transformieren. Das Problem mit Großkonzernen, so der dahinterstehende Gedanke, ist nicht so sehr deren grundsätzlich ausbeuterischer Charakter, sondern die schiere Größenordnung der Unternehmen. Von kleineren Unternehmen und Banken sei zu erwarten, dass sie stärker die Bedürfnisse ihrer lokalen Gemeinwesen berücksichtigen würden.

Eine recht populäre Kampagne aus jüngerer Zeit,

»Move Your Money« genannt, propagierte die Idee, Kunden von Großbanken, die die Verantwortung für die Finanzkrise trugen, sollten ihre Einlagen kollektiv kleineren und zuverlässigeren Geldinstituten anvertrauen. Derartige Kampagnen erwecken den Anschein effektiven Handelns: Sie bieten ein sinnstiftendes Narrativ über die Probleme des Systems und zeigen im ethischen Konsum einen einfachen und gefahrlosen Lösungsweg. Solches folkpolitische Handeln hinterlässt das Gefühl, etwas getan zu haben. Die Großbanken stehen als die Schuldigen da, und die Idee, es zeitige erhebliche Folgen, wenn einzelne Kunden ihr Geld auf kleinere lokale Banken und Kreditinstitute transferieren, scheint plausibel. Das Modell ignoriert allerdings die Komplexität (und Abstraktheit) der modernen Finanzsphäre. Die Geldzirkulation funktioniert unmittelbar global und ist zudem mit allen anderen Märkten verbunden. Sobald kleinere Banken und Kreditinstitute über Aktiva verfügen, die auf der lokalen Ebene nicht mehr profitabel zu reinvestieren sind, werden sie zwangsläufig nach anderweitigen Investitionsmöglichkeiten suchen. So offenbart ein Blick auf die Geschäfte kleinerer Banken in den USA, dass sie sich auf denselben globalen Finanzmärkten betätigen wie alle anderen Institute auch: Sie investieren in Staatsanleihen, Hypotheken oder Aktien, und sie beteiligen sich ebenso wie Großbanken an risikoreichen Kreditgeschäften mit negativen gesellschaftlichen Auswirkungen. 130

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