Jakob Sass - GEWALT, GIER UND GNADE

Здесь есть возможность читать онлайн «Jakob Sass - GEWALT, GIER UND GNADE» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

GEWALT, GIER UND GNADE: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «GEWALT, GIER UND GNADE»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Dem erfolglosen Bäcker Adolf Haas bot die SS alles, was er wollte: Karriere, Macht, Wohlstand und Affären. Dafür war er zu allem bereit, auch zum Massenmord. Trotz geringer Bildung stieg Adolf Haas seit 1932 rasch in Himmlers erträumter «Elitetruppe» auf. Gewaltbereitschaft und Gehorsam ebneten ihm den Weg von der ländlichen SS im Westerwald bis zu den Terrorstätten des Nazi-
Regimes. Als KZ-Kommandant von Niederhagen/Wewelsburg (1940-1943) und Bergen-Belsen (1943-1944) scherte er sich kaum um Hygiene oder die Versorgung der Häftlinge, umso mehr um seine eigenen Vorteile. Während er Tausende sterben ließ, verschonte er einige wenige, solange sie für ihn malten, Kunsthandwerk fertigten oder musizierten – ein Zeuge Jehovas
und ein Jude wurden zu seinen Lieblingskünstlern. Was war Haas für ein Mensch? Ein ganz normaler Nazi?
Die erste umfangreiche Biografie über Adolf Haas blickt hinter die Fassade des Massenmörders, der kurz vor Kriegsende spurlos verschwand und den bundesdeutsche Behörden jahrzehntelang nicht finden konnten – oder wollten.
"Ein wichtiges Buch über einen vergessenen KZ-Kommandanten. Flüssig geschrieben und glänzend recherchiert, erzählt es die Geschichte der steilen Karriere von Adolf Haas, vom Bäcker zum ersten Kommandanten von Bergen-Belsen. Ein bedeutender Beitrag zur NS-Täterforschung."
– Nikolaus Wachsmann, Autor von «KL. Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager»
Mit Vorworten von Kirsten John-Stucke, Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg, und Thomas Rahe, wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen.

GEWALT, GIER UND GNADE — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «GEWALT, GIER UND GNADE», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

3. Der Schutzhaftlagerführer

KZ-Dienst auf Probe in Sachsenhausen

1940

Oranienburg bei Berlin

3.1 Der Neuling: Durch die „Dachauer Schule“ zur Waffen-SS

„Lieber Kamerad Haas!“, schrieb am 2. Oktober 1939 der „Kreiskriegerführer“ aus Hattert, einer Nachbargemeinde von Hachenburg. 213Es ging um die Aufnahme eines Steinbrucharbeiters aus Dehlingen im Oberwesterwald in die SS. Er sei „zwar schon etwas verbraucht“, hatte der SS-Truppenarzt befunden, „aber noch genügend leistungsfähig zum Wachdienst“ in einem Konzentrationslager. 214Westerwälder Bürger genau für diese Aufgabe zu rekrutieren und vorzubereiten, schien die Hauptaufgabe von Adolf Haas gewesen zu sein, seitdem er tatkräftig beim Novemberpogrom 1938 mitgewirkt hatte. Einen Monat nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 war der „Kreiskriegerführer“ allerdings „der guten Hoffnung, dass wir die Kameraden nicht mehr brauchen werden, denn nach den Ereignissen der letzten Tage wird es wohl den Herrn Engländern etwas enger in der Hose werden. Diese Woche werden wir ja Klarheit bekommen. Heil Hitler!“ Gerade einmal einen Monat nach Beginn des Zweiten Weltkrieges kapitulierten die restlichen Verbände der polnischen Armee am 6. Oktober 1939, ohne dass es zu einem Unterstützungsangriff seiner Verbündeten Großbritannien und Frankreich gekommen war. Insoweit behielt der „Kreiskriegerführer“ recht. Den SS-Anwärter aus Dehlingen und viele weitere SS-Männer brauchte man dennoch für den KZ-Wachdienst.

Für Adolf Hitler war Polen nur die eine Front, die andere war die Heimatfront. Sein Mann für den Kampf gegen die inneren Feinde war Heinrich Himmler. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges bot für den Reichsführer-SS die willkommene Chance, mit dem Ausbau des Terrorapparats im Reich und militärischer SS-Einheiten an der Front auch seine eigene Macht auszubauen. Bürokratisches Zentrum der Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung wurde das neu gegründete Reichssicherheitshauptamt (RSHA), das auf die bestehenden, bewährten Institutionen zurückgreifen konnte, die wahren Orte des Terrors. 215

In weniger als einem Jahr verdoppelte sich die Zahl der KZ-Häftlinge auf etwa 53.000: Zu den deutschen und österreichischen Häftlingen, darunter Juden, Sozialdemokraten, Kommunisten, „arbeitsscheue Personen“, Sinti und Roma, Kriminelle, Homosexuelle und weibliche Prostituierte, kamen unter anderem Tausende Polen, Tschechen und politische Gefangene aus dem Spanienkrieg und dem Frankreichfeldzug 1940. Mit der Zahl der Häftlinge wuchs auch das Lager-Netzwerk, von sechs Hauptlagern im Herbst 1939 auf dreizehn Anfang 1942. Bis zum Ende des Krieges richtete die SS insgesamt 27 Hauptlager und rund 1100 angeschlossene Außenlager ein – ein unübersichtliches System gesetzloser Gewalt und Zwangsarbeit. Obwohl Himmler im November 1938 dieses Ausmaß nicht vorhersehen konnte, hatte er doch lange im Vorfeld des Krieges Vorbereitungen treffen lassen. Denn für mehr Häftlinge brauchte er auch mehr Wachen. 216

Für die Bewachung und Verwaltung der Konzentrationslager waren die SS-Totenkopfverbände zuständig, für die der Sturmbannführer Adolf Haas 1938 und 1939 so fleißig unter dem Deckmantel der „Polizeiverstärkung“ geworben hatte. Die Wachmänner hatten aber auch in den Lagern lange für den Kampfeinsatz trainiert. Für ihren Reichsführer-SS waren sie keineswegs bloße Gefängniswärter, sondern „politische Soldaten“. Himmler, der seine eigene fehlende Fronterfahrung im Ersten Weltkrieg immer bereut hatte, konnte sich mit dem neuen Krieg seinen lang ersehnten Wunsch erfüllen: Hitler machte ihn zum Befehlshaber seiner eigenen, von der Wehrmacht unabhängigen militärischen Verbände, bald „Waffen-SS“ genannt. Der Fronteinsatz sollte seine SS als „Eliteorganisation“ stärken: „Würden wir kein Blutopfer bringen und würden wir nicht an der Front kämpfen, hätten wir die moralische Verpflichtung verloren, in der Heimat auf Menschen, die sich drücken und feige sind, zu schießen.“ 217Gerade die SS-Wachen der Totenkopfverbände, später zusammengefasst in der SS-Totenkopf-Division, gehörten zu den rücksichtslosesten Mördern im besetzten Polen. Ihre Posten in den Konzentrationslagern mussten nun schnell neu besetzt werden. Um die Ablösung von Tausenden Wachen zu bewältigen, brauchte man auch Sturmbannführer Adolf Haas.

„Lieber Kamerad Haas!“, schrieb der „Kreiskriegerführer“ aus Hattert erneut vier Tage nach dem Ende des Polenfeldzugs. „Anbei noch ein Kamerad, der bereit ist, sich als Wachmann zur Verfügung zu stellen. Jetzt haben wir wohl unsere Zahl voll.“ Er hoffte trotzdem auf weitere Meldungen für eine „Reserve, wenn der eine oder andere mit der Zeit ausfallen sollte“. 218Und es fielen eine Menge Ersatzleute aus. Viele, vor allem ältere, hielten den Druck im KZ-Dienst nicht aus oder wurden wegen menschlicher Regungen von den Lager-Veteranen schikaniert. 219Am 30. November 1939 beschwerte sich der Führer der 78. SS-Standarte, es komme immer häufiger vor, dass „Männer eingezogen werden, die vollkommen dienstuntauglich sind. Teilweise haben diese Männer Leiden, bezw. Gebrechen, die sogar für jeden Laien ohne weiteres klar erkennbar sind“. 220Adolf Haas und die zwei Führer der anderen Sturmbanne sollten ja darauf achten, dass die „einberufenen Männer voll einsatzfähig sind“. Die gleiche Ermahnung ging einen Tag später noch einmal direkt an den Hachenburger. Einer von Haas‘ Männern im niedrigen Rang eines SS-Sturmmanns hatte sich im KZ Buchenwald für „dienstuntauglich“ erwiesen und sollte umgehend ersetzt werden. 221

So wie es Himmler bereits 1938 bestimmt hatte, sollten mit Kriegsbeginn vor allem ältere und kriegsuntaugliche, in der Regel über 45-jährige Angehörige der Allgemeinen SS den KZ-Wachdienst übernehmen. 222Das traf auch auf Adolf Haas‘ Sturmbann zu: Einer Liste von 1946 zufolge wurden alle des Jahrgangs 1894 oder älter „kommandiert zur KZ-Bewachung“. 223Darunter waren auch jener SS-Anwärter aus Dehlingen, dessen Bewerbung kurz nach Kriegsbeginn bei Haas eingegangen war, und der SS-Sturmbannführer selbst. Beide waren gleich alt und auf beide passte die Bezeichnung „schon etwas verbraucht“, aber noch „leistungsfähig“. Als langjähriger Führer eines Sturmbannes stand Adolf Haas eine verantwortungsvolle Position in der Waffen-SS zu – allerdings nicht im militärisch-strategischen Sinne. Dafür war sein Rang dann doch zu niedrig und seine Kampferfahrung dank seiner langen Kriegsgefangenschaft zu gering. Sein „Durchschnitt“, der ihm auf dem Führerlehrgang in Dachau bescheinigt worden war, reichte dagegen voll aus für den Dienst im Konzentrationslager. Dort waren weniger Intelligenz als vielmehr Gewaltbereitschaft, Skrupellosigkeit und Gehorsam gefragt.

Am 20. Februar 1940 kommandierte das SS-Personalhauptamt den SS-Sturmbannführer Adolf Haas „zur probeweisen Dienstleistung“ zur Inspektion der Konzentrationslager (IKL), der Verwaltungszentrale für alle Konzentrationslager im deutschen Machtbereich. 224Die IKL war 1938 von Berlin ein paar Kilometer weiter nördlich nach Oranienburg verlegt worden, nicht zufällig in die unmittelbare Nähe des KZ Sachsenhausen – das „Sprungbrett“ für die Expansion des KZ-Systems und damit für zahlreiche SS-Karrieren. 225Genau hier ließ die IKL Adolf Haas im Kommandanturstab des Konzentrationslagers eine Probezeit als Zweiter Schutzhaftlagerführer durchlaufen. Als er am 1. März 1940 in Sachsenhausen ankam, herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt. 226„Arbeit macht frei“ las er am Tor, dann trat er ein in die Welt der Konzentrationslager.

Häftlinge und KZWachmannschaften vor dem Eingangstor des Konzentrationslagers - фото 10

Häftlinge und KZ-Wachmannschaften vor dem Eingangstor des Konzentrationslagers Sachsenhausen, ca. 1936–1944.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «GEWALT, GIER UND GNADE»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «GEWALT, GIER UND GNADE» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «GEWALT, GIER UND GNADE»

Обсуждение, отзывы о книге «GEWALT, GIER UND GNADE» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x