Jakob Saß
GEWALT, GIER UND GNADE
Der KZ-Kommandant Adolf Haas und sein Weg nach Wewelsburg und Bergen-Belsen
Mit Vorworten von
Kirsten John-Stucke, Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg, und Thomas Rahe, wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen
„Es gibt die Ungeheuer, aber sie sind zu wenig, als dass sie wirklich gefährlich werden könnten.
Wer gefährlicher ist, das sind die normalen Menschen.“
Primo Levi (Überlebender des KZ Auschwitz)
„Gerechtigkeit ist nicht allein die Verhängung von Strafe, sondern auch die Verbreitung von Wahrheit.“
Efraim Zuroff (Historiker, Direktor des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem)
Den Opfern von Adolf Haas gewidmet.
In Gedenken an Heinrich Schönker, verstorben im Januar 2019.
Für Victoria und meine Eltern.
Titelbild: Adolf Haas im Rang eines SS-Obersturmführers, ca. 1940-1941;
Kreismuseum Wewelsburg (Fotoarchiv)
IMPRESSUM
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
ISBN: 978-3-86408-246-7 (Print) / 978-3-86408-251-1 (E-Book)
Korrektorat: Achim Klede
Copyright: Vergangenheitsverlag, Berlin / 2019
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Inhalt
Karte des Deutschen Reiches mit Lebensstationen von Adolf Haas
Vorwort von Kirsten John-Stucke, Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg
Vorwort von Thomas Rahe, wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen
Prolog: Der Vergessene – Warum noch ein „Nazi-Buch“?
Editorische Notiz Editorische Notiz: Die Zitate in diesem Buch wurden in der Regel in ihrem jeweiligen Wortlaut belassen, das heißt nicht verbessert oder der neuen Rechtschreibung angepasst. Wenn Zitate in seltenen Fällen zugunsten der Verständlichkeit verändert wurden, wurde es bei der Quellenangabe vermerkt. Viele Namen wurden aus Datenschutzgründen anonymisiert.
1. Der Bäcker und Soldat: Die ersten Lebensjahre ohne Parteibuch und SS-Uniform, 1893–1932
1.1 Der Geselle: Kindheit und Ausbildung, 1893–1913
1.2 Der Verteidiger: Der kurze Erste Weltkrieg in Tsingtau (China), 1913–1914
1.3 Der Gefangene: Hunger, Langeweile und deutsche Kultur in Osaka, Tokushima und Bandō (Japan), 1914–1920
1.4 Der Konjunkturritter: Hoffnungen und Krisen in den Weimarer Jahren, 1920–1932
2. Der Aufsteiger: Karriere in der nationalsozialistischen Bewegung und Allgemeinen SS, 1932–1940
2.1 Der Abgeordnete: Kurze politische Karriere in der Hachenburger NSDAP, 1932–1933
2.2 Der „Draufgänger“: Steile „Karriere“ in der Allgemeinen SS, 1933–1934
2.3 Der Erpresser: Habsucht und Haft,
2.4 Der hauptamtliche SS-Führer: Weg mit der Bäckerschürze, rein in die Uniform, 1934–1937
2.5 Der Überschätzte: Karrierestillstand und mangelhafte Leistungen in der „SS-Führerschule Dachau“,
2.6 Der Trommler: „Polizeiverstärkungen“ in der Sudetenkrise,
2.7 Der Zerstörer: Das Novemberpogrom im Westerwald,
3. Der Schutzhaftlagerführer: KZ-Dienst auf Probe in Sachsenhausen, 1940
3.1 Der Neuling: Durch die „Dachauer Schule“ zur Waffen-SS
3.2 Der Schützling: Korruption und Selbstbereicherung unter Hans Loritz
4. Der Mörder und Gönner: Gewalt, Tod und KZ-Kunst im KZ Niederhagen/Wewelsburg, 1940–1943
4.1 Der „Herrgott von Wewelsburg“: Ein neues KZ für Himmlers Privatprojekt, 1940–1941
4.2 Der Sklaventreiber: Zwangsarbeit und Prügel, 1941–1942
4.3 Der Massenmörder: Willkür und „Vernichtung durch Arbeit“, 1942–1943
4.4 Der Kunstliebhaber: Freizeit, Affären und KZ-Kunst
5. Der bequeme Kommandant: Willkür und Auftragsmalerei im Konzentrationslager Bergen-Belsen, 1943–1944
5.1 Der „Unqualifizierte“: Der Aufbau des „Aufenthaltslagers Bergen-Belsen“
5.2 Kein „Judenfresser“? Die Teillager des „Aufenthaltslagers“ und die Willkür des Kommandanten
5.3 Der „große Angeber“: Tanzvergnügen, Gaumenschmaus und Auftragsmalerei
5.4 Der Gemaßregelte: „Schmutzige Verleumdungen“ und der Bilderskandal
5.5 Der Gestresste: Als sich Bergen-Belsen in ein „typisches“ Konzentrationslager verwandelte
5.6 Der Abgeschobene: Kommandantenwechsel und Inferno
6. Der alte Soldat: Die letzten Kriegstage, 1944–1945
6.1 Der beurlaubte Panzergrenadier: Das SS-Panzer-Grenadier-Ersatz-Bataillon 18 als Sammelbecken der Lager-SS und Abschied in Hachenburg
6.2 Der Gerichtsbeisitzer: Schauprozess im KZ Neuengamme und das Ende des „Dritten Reiches“
7. Der Gesuchte: Die Nachkriegsjustiz und die erfolglose Fahndung nach dem verschwundenen KZ-Kommandanten, 1945–heute
Epilog: Der ganz „normale Nazi“ – Adolf Haas als Warnung
Danksagung
Abkürzungen
Anmerkungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
Register
Dienstgrade in der SS und Laufbahn von Adolf Haas
Kurzer Lebenslauf von Adolf Haas
Bildnachweis
Karte des Deutschen Reiches mit Lebensstationen von Adolf Haas
1 Cuxhaven – Ausbildung zum Matrosenartilleristen in der „Stammabteilung der Marineartillerie-Abteilung Kiautschou“: ca. 10.1913–12.1.1914 ( Kap. 1.1und 1.2)
2 Hamburg-Langenhorn – Reservist beim SS-Panzergrenadier-Ersatz-Bataillon 18: ab ca. 16.3.1945 (Kap. 6.2)
3 Hamburg-Neuengamme – Gerichtsbeisitzer eines SS- und Polizeigerichtes im KZ Neuengamme: 14.4.1945 (Kap. 6.2)
4 Bergen-Belsen (bei Celle) – Kommandant von Bergen-Belsen: 7.5.1943–2.12.1944 (Kap. 5)
5 Oranienburg – Ausbildung zum Schutzhaftlagerführer im KZ Sachsenhausen: 1.3.1940–1.6.1940 (Kap. 3)
6 Berlin – Antrittskonferenz von Oswald Pohl mit 14 KZ-Kommandanten: 24.4.1942 (Kap. 4.3)
7 Niederhagen/Wewelsburg – Lagerführer und später Kommandant von Niederhagen/Wewelsburg: 17.6.1940–7.5.1943 (Kap. 4)
8 Wuppertal-Barmen – Arbeit als Konditor: ca. 1911–1913 ( Kap. 1.1)
9 Siegen – Geburtsort: 14.11.1893 ( Kap. 1.1)
10 Hachenburg – Kindheit und Schulzeit: ca. 1894–1908 ( Kap. 1.1); Familiengründung, Tätigkeit als Bäcker und SS-Führer: 1920–1936, 1937–1940 ( Kap. 1.4und 2); Fronturlaub und Abschied von Familie: 15.3.1945 (Kap. 6.1)
11 Westerburg – Führer des III. Sturmbanns der 78. SS-Standarte: 1937 ( Kap. 2.5)
12 Mogendorf – Beteiligung am Novemberpogrom: 10.11.1938 ( Kap. 2.7)
13 Limburg (Lahn) – Führer des III. Sturmbanns der 78. SS-Standarte: 1935 ( Kap. 2.4)
14 Wiesbaden – Ausbildung zum Konditor: ca. 1908–1911 ( Kap. 1.1); SS-Führer des I. Sturmbannes der 78. SS-Standarte, auch kurzzeitiger Wohnsitz: 1936 ( Kap. 2.4)
15 Mainz – Untersuchungshaft: 18–27.7.1934 ( Kap. 2.3)
16 Bad Kreuznach – Arbeit als Konditor: ca. 1911–1913 ( Kap. 1.1)
17 Mannheim – Arbeit als Konditor: ca. 1911–1913 ( Kap. 1.1)
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