Kurt Remele - Die Würde des Tieres ist unantastbar

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Bilder von Tierfabriken, Tierversuchen und der Ausrottung ganzer Arten haben eine neue Diskussion über die Würde der Tiere entfacht. Welche Stellung nehmen dazu die christlichen Kirchen ein? Ist christliche Ethik nach wie vor durch einen arroganten Anthropozentrismus gekennzeichnet? Sonntagspredigten rufen gern zur Schöpfungsverantwortung auf, doch auf den Sonntagsbraten – meist aus Tierfabriken – will keiner verzichten. Dagegen setzt Remele seinen Entwurf einer zeitgemäßen christlichen Tierethik.
Das Herz ist nur eines, und die gleiche Erbärmlichkeit, die dazu führt, ein Tier zu misshandeln, zeigt sich unverzüglich auch in der Beziehung zu anderen Menschen. Jegliche Grausamkeit gegenüber irgendeinem Geschöpf' widerspricht der Würde des Menschen'. Wir können uns nicht als große Liebende betrachten, wenn wir irgendeinen Teil der Wirklichkeit aus unseren Interessen ausschließen.
(Papst Franziskus, Enzyklika Laudato si, 92)

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Zahlreiche Tiere haben Bewusstsein, einige (Primaten, Elefanten, Delfine, Schweine, Elstern) nachgewiesenermaßen (Spiegeltest) sogar Ich-Bewusstsein. Einige von ihnen sind fähig, moralische Regeln zu befolgen („wilde Gerechtigkeit“ 70). Die Frage, ob und in welchem Sinn Tiere moralisch handeln können, wird gegenwärtig kontrovers diskutiert, wobei mir hier die „mittlere“ Position des Philosophen Mark Rowlands am angemessensten erscheint: Rowlands nimmt an, dass verschieden Tiere zumindest manchmal moralische Motive hätten, um etwas zu tun, was aber nicht heiße, dass sie für ihr Tun moralisch verantwortlich sind. Rowlands spricht in diesem Zusammenhang von „moral subjecthood“ 71im Unterschied zu „moral agency“.

Wie aber halten es die Tiere mit der Religion? Der Katechismus der Katholischen Kirche 72erklärt, dass Tiere allein schon durch ihr Dasein Gott preisen und verherrlichen. Aber es gibt offenbar noch explizitere Formen der Religionsausübung bei manchen Tieren. Die renommierte Primatologin Jane Goodall hat nämlich entdeckt, dass Schimpansen Werkzeuge benutzen und Werkzeuge herstellen, dass sie nicht nur brutal Krieg gegeneinander führen, sondern auch altruistisch füreinander sorgen. Sie beobachtete bei Schimpansen, die sich bei einem gigantischen Wasserfall aufhielten, zudem (proto-)religiöse Verhaltensweisen: eine große Ergriffenheit und eine tiefe Ehrfurcht vor dem Naturphänomen des herabstürzenden Wassers, die sich in rhythmischen Tänzen, aber auch in einem achtsamen Staunen manifestierten. 73

Wie Charles Darwin ist Goodall davon überzeugt, dass die Unterschiede zwischen Menschen und Tieren keine grundsätzlichen seien, sondern graduelle. 74Aus ihrer umfangreichen Forschungstätigkeit zieht Goodall folgendes Resümee: „Wenn ich auf diese fünfzig Jahre zurückblicke, wird sehr klar, dass wir Menschen nicht die einzigen Lebewesen mit Persönlichkeit, Verstand und Gefühlen sind und dass es keine scharfe Trennungslinie zwischen uns und dem restlichen Tierreich gibt.“ 75Im Rahmen des Great Ape Project fordert Jane Goodall deshalb auch, bestimmte Grundrechte für Primaten als höchstentwickelten Tieren staatlicherseits anzuerkennen. Geschehe dies, wäre es gesetzlich verboten, Schimpansen und Bonobos, Gorillas und Orang-Utans zu töten, einzusperren oder für wissenschaftliche und medizinische Versuche zu verwenden. Eine zeitgemäße philosophische, aber auch eine zeitgemäße theologische Tierethik haben diese Tatsachen über die erstaunlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten von Tieren und über die vielen Gemeinsamkeiten von Mensch und Tier zur Kenntnis zu nehmen und in ihren ethischen Werturteilen zu beachten.

Es gibt offenbar bei Tieren und Menschen eine, wie Martin Balluch das nennt, „Kontinuität von Bewusstsein“ 76. Das bedeutet allerdings nicht, dass es keine Unterschiede zwischen Menschen und Tieren, Menschen und Menschenaffen gebe: Goodall verweist nämlich auf die geistigen Anlagen und die intellektuellen und sprachlichen Fähigkeiten des Menschen, die selbst bei einem durchschnittlich intelligenten Menschen wesentlich höher seien als selbst beim klügsten Schimpansen. Theologisch wird häufig die dem Menschen von Gott gegebene Seele als Merkmal genannt, die den Menschen vom Tier unterscheide. Die komplexe Frage nach einer Seele bei Mensch und Tier wird im Kapitel 3 ausführlicher behandelt werden. Hier sei nur erwähnt, dass es irreführend und problematisch ist, wenn man versucht, die menschliche Seele dafür zu verwenden, die natürlichen Gemeinsamkeiten von Mensch und Tier übernatürlich zunichte zu machen und erneut einen tiefen theologischen Graben zwischen Mensch und Tier auszuheben. Ein Beispiel dafür ist der Salzburger Weihbischof und katholische Moraltheologe Andreas Laun, der behauptet: „Keine Gemeinsamkeit und keine Ähnlichkeit im Bereich des Leibes können diesen ,Graben‘ zwischen Mensch und Tier sozusagen zuschütten. Der Menschen ähnlichste Menschenaffe ist, genau genommen, ähnlicher der Kaulquappe oder einer Amöbe als dem Menschen – trotz allen Respekts, den wir besonders den höheren Tieren schulden.“ 77

Tierschutz und Tierrechte kontra Natur- und Umweltschutz?

Eine zeitgemäße Tierethik fordert, dass die Existenz, die Interessen und das Wohlergehen von Tieren in menschlichen Entscheidungen und Handlungen berücksichtigt werden. Erkenntnistheoretisch (epistemisch) ist alle Ethik selbstverständlich ein an bestimmte Vorgaben und Bedingtheiten der Natur gebundenes „Kunstprodukt der menschlichen Vernunft“ 78, erdacht und gestaltet von Menschen innerhalb spezifischer geschichtlicher und gesellschaftlicher Kontexte. Ethische Normen werden von Menschen geschaffen, diskutiert und reformiert. Sie können nicht in einem Diskurs oder Gespräch zwischen Menschen und Tieren ausgehandelt werden. Diese Tatsache aber bedeutet nicht, dass es in der Ethik ausschließlich um den Menschen und seine Bedürfnisse gehen sollte. Ganz im Gegenteil: Immer mehr Ethiker wenden sich heute Ethikkonzepten zu, die auch die nichtmenschliche Natur berücksichtigen, und zwar die nichtmenschliche Natur im Allgemeinen, Tiere als – zumindest in vielen Fällen – empfindungsfähige, Lust und Schmerz, Freude und Leid verspürende Wesen im Besonderen.

Es gibt unterschiedliche post-anthropozentrische Ethikansätze 79: das sentientistische (pathozentrische) Ethikmodell, in dem nicht nur der Mensch, sondern alle empfindungsfähigen Lebewesen, also neben dem Menschen auch empfindungsfähige Tiere berücksichtigt werden; das biozentrische Modell, das alle Lebewesen, also auch Pflanzen, einschließt (Albert Schweitzers „Ehrfurcht vor dem Leben“), und das ökozentrische Modell (Holismus, „deep ecology“), dem es vor allem um die Bewahrung von Ökosystemen geht, weil es weder menschliches noch tierisches und pflanzliches Leben geben würde, wenn diese nicht zumindest einigermaßen intakt sind. Innerhalb jedes dieser Ethikmodelle gibt es wiederum verschiedene Untergruppen, die hier aber nicht besprochen werden müssen und können. Zwischen den genannten post-anthropozentrischen Ethikmodellen gibt es Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge, aber auch Differenzen und Spannungen.

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird kaum zwischen „Tierschutz“ (Verbesserungen für Tiere im Rahmen des nicht grundsätzlich in Frage gestellten menschlichen Nutzungsanspruchs) und „Tierrechten“ (Rechte der Tiere, Pflichten der Menschen, sehr enges Verständnis des Begriffs „Vermeidung unnötigen Tierleids“) unterschieden, wobei ohnehin die Frage nach einer eindeutigen Abgrenzung nicht völlig geklärt ist. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird zudem auch zwischen bio- oder ökozentrischen Umweltschützerinnen und pathozentrischen Tierschützern bzw. Tierrechtlern nicht streng differenziert: Beide fallen unter die breite Kategorie „Naturschützer“ / „Umweltschützer“. Einer weit verbreiteten Auffassung nach sind Schutz der Umwelt und Schutz der Tiere mehr oder weniger ein und dieselbe Sache. Tierethik wird häufig als Unterkapitel der Umweltethik betrachtet, gerade auch in der Moraltheologie bzw. der theologischen Ethik. Das ist nicht von vornherein völlig falsch, denn Tierschutz und Naturschutz, Tierethik und Umweltethik haben vieles gemeinsam: Sowohl die Umweltbewegung als auch die Tierrechtsbewegung wurden in den 1970er Jahren populär, beide widersetzen sich einem obsoleten, einseitigen Anthropozentrismus, der der nicht-menschlichen Natur jeden Eigenwert abspricht. Zudem sind viele Umweltschützer zugleich Tierschutzaktivisten und selbstverständlich decken sich Forderungen und Anliegen des Umwelt- und des Tierschutzes in vielen Punkten.

Blickt man genauer hin, kann man allerdings erkennen, dass es bei allen Gemeinsamkeiten auch Differenzen zwischen Umwelt- und Tierrechtsethik gibt. 80Während die Tierrechtsethik den Kreis der berücksichtigungswürdigen moralischen Objekte („moral patients“) auf empfindungsfähige (nichtmenschliche) Lebewesen ausdehnt, geht es in der Öko-Bewegung um den Eigenwert aller Lebewesen, also auch von Bäumen und anderen Pflanzen (Biozentrismus) oder von zu Ökosystemen verbundenen Menschen, Tieren, Pflanzen, Steinen, Gewässern und Böden (Ökozentrismus).

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